Wie Medikamente in Kleinkind bekommen?

vom 11.07.2012, 09:35 Uhr

Mein dreijähriger Sohn hustet gerade sehr viel und seine Augen sind gerade regelmäßig so richtig verklebt, geschwollen und blutunterlaufen. Deshalb war ich auch vorgestern mit ihm beim Kinderarzt, der dann eine (leichtere) Bronchitis und eine Bindehautentzündung am Auge festgestellt hat. Insofern war ich ja schon ganz zufrieden und froh, dass ich mit meinem Sohn beim Kinderarzt war, denn ich habe auch gleich einmal Rezepte für ihn mitbekommen. Zum einen hat er für seine Augen antibiotische Augentropfen verordnet bekommen und zum anderen ein Dosierspray zum Inhalieren mit Spacer, also einem Rohr, wodurch mein Sohn dann besser inhalieren kann, da das Inhalieren dann zeitversetzt zum Sprühstoß erfolgen kann.

Ich habe auch gleich nach dem Kinderarztbesuch die Rezepte eingelöst und die Medikamente mit nach Hause genommen, um möglichst rasch mit der Behandlung meines Sohnes beginnen zu können, weil ich seinem Leiden ein schnelles Ende bereiten möchte. Nur leider hatte ich da noch nicht seine Sturköpfigkeit mit eingerechnet, denn er mag weder inhalieren noch sich seine Augentropfen geben lassen. Er protestiert heftig.

Beim Inhalieren ist es nun so, dass wenn er einen wirklich schlimmen Hustenanfall gerade hat, dass er dann doch freiwillig seinen Zaubernebel einatmet. Das ist aber eben nur im akuten Hustenanfall so und bei weitem zu wenig, denn er sollte eigentlich nicht nur zweimal am Tag inhalieren (so wie die starken Hustenanfälle auftreten), sondern wenigstens vier- oder gar fünfmal. Aber das verweigert er, egal ob ich ihm eine Belohnung hinterher verspreche oder sonst etwas dergleichen. Und mit Gewalt geht es schon gleich überhaupt nicht.

Auch die Augentropfen bekomme ich nur mit sehr viel Mühe und bei weitem zu wenig oft in sein Auge. Da haben wir den Trick angewendet, dass er die Augen schließen soll, ich die Tropfen dann auf das Außenlid an der Nase gebe und er dann langsam die Augen öffnet, so dass die Lösung dann doch noch in die Augen gelangen kann. Das mag er allerdings auch nicht, weint und wischt sich sofort nach der Applikation die Tropfen so gut er kann wieder weg. Zudem hat er dazu, wie gesagt auch keine Lust und mehr als ein- oder zweimal geht diese Art der Applikation auch nicht.

Habt ihr bei euren Kleinkindern auch schon Medikamente geben müssen? Wie habt ihr das gemacht? Haben sich eure Kinder dagegen zu wehren versucht und welche Tricks habt ihr angewandt, dass die Einnahme doch ging? Kennt ihr noch einen speziellen Trick vielleicht, wie man insbesondere Augentropfen besser applizieren kann und wie man ein Kind am besten zum Inhalieren bringt, wenn man keinen elektrischen Vernebler hat, sondern nur ein Dosieraerosol (mit Spacer)?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Zuerst möchte ich erwähnen, dass ich keine Mutter bin. Vielleicht wäre es hilfreich, nochmal mit dem Kinderarzt zu sprechen. Vielleicht kann dieser ja auch andere Medikamente verschreiben, also in Form von Tabletten oder auch eine Flüssigkeit. Kann dein Kind Tabletten schlucken? Zumindestens für die Bronchitis wäre das möglich. Man kann auf jeden Fall immer mit seinem Kinderarzt über dieses Problem reden, da es kein unbekanntes Problem ist und es sogar häufiger passiert, dass Kinder bei der Tabletteneinnahme trotzig werden und sich verweigern.

Ich denke, die einzige Chance die du hast ist, deinem Kind zu erklären, wie wichtig die Einnahme der Medikamente ist, damit es ihm bald wieder besser geht. Das würde ich vielleicht vor jeder Einnahme erwähnen. Vielleicht tröstet es ihn ja auch, wenn du ihm sagst, dass es bald vorbei ist, also nur noch eine Woche zum Beispiel.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Es geht hier in meinem speziellen Fall ja nicht um Tabletten, die mein Kind einnehmen soll, sondern um das Inhalieren, wozu es nur ein Mundstück in den Mund nehmen soll und einatmen soll. Das war dann der ganze Spuk. Eine andere Einnahmeform ist nicht unbedingt förderlich, da Tropfen, was die Alternative zum Inhalieren wäre, nicht so gut in diese tiefen Regionen der Bronchien vordringen können und damit weniger effektiv sind. Zum anderen muss es mit Tropfen auch nicht unbedingt besser sein, sie meinem Sohn zu verabreichen.

Einem Kleinkind mit logischen Erklärungen kommen zu wollen, funktioniert nicht. Man kann ihm zwar erklären, dass wenn er die Medikamente einnimmt, es ihm dann schnell wieder besser geht, aber das funktioniert eben nur dann, wenn er auch wirklich merkt, dass es ihm schlecht geht. So ist es ja gerade bei meinem Sohn, der ja inhaliert, wenn er einen akuten Hustenanfall hat. Wenn er keinen hat, inhaliert er auch nicht, da er ja keinen Husten hat und das Medikament demnach auch nicht benötigt, seiner Meinung nach. Zudem haben Kinder in diesem Alter noch kein Zeitempfinden. Deshalb brauche ich nicht damit anzufangen, ihm zu erklären, dass er bei Medikamenteneinnahme sptestens in einer Woche wieder seinen Husten los hat.

Dass er dieses Zeitverständnis noch nicht hat merke ich immer wieder. Zum Beispiel hatten wir vor ein paar Wochen beim Grillen ein Baguettebrot. Am nächsten Tag habe ich ihm ein Stück davon gegeben mit dem Kommentar, dass er zu Tisch kommen soll, denn es gibt das Brot von gestern. Inzwischen kommt er nun (bis jetzt noch) regelmäßig zu mir und möchte das Brot von gestern, womit er das Baguette-Brot meint. Das hat aber nichts mit Brot von gestern zu tun, sondern eben mit dem Baguette vom Grillen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Vielleicht klappt das Inhalieren ja besser, wenn ihr es auf die altmodische Art macht. Mit einem Topf mit warmen Wasser und einem Handtuch oben drauf. Wenn du ihm nebenbei eine Kassette anmachst, dann kannst du ihn vielleicht dazu bringen, dass er das einige Zeit lang mitmacht. Aber ich bin mir jetzt nicht sicher, ob man dieses Mittel, das du da hast, einfach in den Topf mit warmen Wasser geben kann zum Inhalieren. Aber einen Versuch ist es ja wert.

Bei den Augentropfen hilft es wohl am Besten mit festhalten und Striktheit. Beim Augenarzt klappt es ja auch mit den Augentropfen und da ist das Spektakel in zehn Sekunden vorbei und es jault auch keiner herum. Hinterher einen Lutscher in den Mund stecken, oder als Alternative dann in den Arm nehmen, und gut ist. Als ich klein war, habe ich mich auch immer bei den Augentropfen angestellt, wenn meine Mutter mir die rein machen sollte, bei der Arzthelferin ging es aber komischerweise immer ohne Probleme. Vielleicht hast du ja eine Nachbarin oder Bekannte, die vielleicht Krankenschwester oder Arzthelferin ist, und die dir das machen kann.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Dein Sohn geht doch eigentlich in den Kindergarten und hat Freunde, welche ihn zum Spielen besuchen oder er sie. Das wäre dann ein Druckmittel, auch wenn man es Erpressung nennen kann. Solange er sich nicht so behandeln lässt, wie der Arzt sagt, kann er seine Freunde nicht treffen. Das sollte auch ein dreijähriges Kind begreifen können.

Mit Augentropfen hatte ich mit meinen Töchtern schon einige Behandlungen. Dabei aber nie Probleme. Als sie noch kleiner waren, mussten sie sich auf den Rücken legen und dann habe ich ihnen vorgemacht, wie sie große Augen machen sollten. Hat immer prima geklappt. Denn es war ihnen schon bewusst, wie unangenehm es ist, wenn sie morgens wach werden, aber die Augen nicht von allein auf bekommen, weil alles verklebt ist.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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