In Erinnerung gebliebene Zeugnisbemerkungen

In den Zeugnissen gibt es ja oft zusätzlich zu den Noten noch die sogenannten Zeugnisbemerkungen. Es werden einige Bemerkungen über das Sozialverhalten, das Arbeitsverhalten und die Mitarbeit gemacht. Zumindest in Bayern an der Realschule ist das üblich.

Als ich ein Kind war, war das auch üblich. Bei mir wurde meistens angemahnt, dass ich mich zu selten melde und mich mehr am Unterricht beteiligen sollte. Mein Verhalten war aber ansonsten vorbildlich. Bei meinen Kindern stand auch meistens etwas über die zu geringe Beteiligung im Unterricht . Je nach Anzahl der Verweise war das Verhalten, vorbildlich, lobenswert, anerkennenswert oder musste angemahnt werden. Manchmal stand auch drin, dass die Leistungen den guten Anlagen nicht entsprechen.

Die meisten Lehrer haben sich bei der Anfertigung der Bemerkungen Mühe gegeben, aber einige haben das wohl unter Zeitdruck einfach irgendwo abgeschrieben, und das auch noch mit Flüchtigkeitsfehler. Bei meinem Sohn stand einmal im Zeugnis: " Er ist ein aufgeweckter, freundlicher Schäler." Darüber haben wir sehr gelacht, weil mein Sohn zu dieser Zeit gerne Mandarinen in die Schule mitnahm. Die Schule wollte das Zeugnis ändern, aber wir haben es nicht mehr aus der Hand gegeben.

Habt ihr auch lustige oder nicht so lustige Zeugnisbemerkungen in Erinnerung? Haben eure Lehrer sich Mühe gegeben und einen kreativen Text verfasst oder einfach irgendwelche Textbausteine zusammengestückelt?

Bei mir stand generell unten drunter: "Die Leistungen im Fach Physik sind nur schwach ausreichend". Naja, ich will mich nicht beschweren, solange es noch für meine jährliche 4- in Physik gereicht hat. Ich wollte sowieso nie irgendein neues Gesetz der Schwerkraft oder so aufstellen um damit dann einen Preis zu gewinnen.

Also schriftliche Bemerkungen gab es bei meinen Zeugnissen nie. Ich hatte zwar auch immer gute Noten, aber eine Aussage der Klassenlehrerin bei der Zeugnisübergabe in der Schule mit meiner Mutter ist mir im Sinn geblieben. Und zwar meinte diese Lehrerin, dass ich rebellisch wäre und dass ich vielleicht mit 14 keine Rezensionen zu Büchern von Heinrich und Thomas Mann abgeben muss. Zu der Zeit habe ich diese Bücher jedoch verschlungen und verstanden und deswegen war dies aber nicht großartig merkwürdig für mich.

Also an solche Bemerkungen kann ich mich nicht erinnern. Jedoch glaub ich, dass ich damals auch mal die eine oder andere Bemerkung im Zeugnis hatte. Diese würde dann aber auch in ganzen Sätzen im Zeugnis stehen und nicht in Textbausteine.

Bemerkungen im Zeugnis können auch schöne Erinnerungen wecken und sind daher gar nicht mal so schlecht. Leider ist dies nicht immer der Fall und daher für einige besonders ärgerlich, wenn man sich an schlachte Erfahrungen bzw. Ereignisse erinnert, obwohl man es eigentlich gar nicht möchte.

Schriftliche Bemerkungen gab es bei mir nur in der Grundschule, dann gab es das Zeugnis nur noch mit den normalen Schulnoten. In der Grundschule stand immer auf dem Zeugnis, dass ich ziemlich ruhig war und mich ruhig mehr beteiligen konnte. Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr, aber sehr kreativ waren sie jedenfalls nicht. Es wurden immer irgend welche Standardsätze verwendet.

Dann in der Oberstufe gab es für kurze Zeit die sogenannten Kopfnoten. Da hatte ich auch einmal "das Verhalten kann verbessert werden" in Bezug auf das Sozialverhalten und auf die Beteiligung im Unterricht. Das hat sich dann aber in der Berufsschule gelegt und dann war ich einer der aktivsten Schüler in der Klasse.