Bäcker in Schulen - dürfen diese die Schüler so abzocken?
Ich kann hier auch keine Abzocke erkennen, denn auf die Backwaren vom Bäcker ist wohl niemand dringend angewiesen. Abgesehen davon gibt es bei den meisten Bäckereien auch einfache Brötchen, die dann viel günstiger sind als die belegten Brötchen für mehrere Euro. Zu einem sehr großen Teil hat man es selbst in der Hand, inwieweit man sich abzocken lässt, sofern man überhaupt von Abzocke sprechen möchte. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es ein Gesetz geben soll, das gegen die Preispolitik der Bäckereien spricht. Selbst wenn es dieses gäbe, würde es sich sicher auf Grundnahrungsmittel beziehen und nicht auf aufwändig belegte Brötchen und Süßkram vom Bäcker.
Es ist natürlich klar, dass Schüler, Auszubildende oder Studenten zwischendurch auch mal etwas essen müssen, vor allem wenn sie einen Schul- oder Uni-Tag von mehr als drei bis fünf Stunden vor sich haben. Allerdings ist wohl niemand darauf angewiesen, sich unterwegs etwas zu essen zu kaufen. Während meiner Schulzeit habe ich entweder Brote von zu hause mitgenommen oder nichts gegessen. Weder an meiner Grundschule noch am Gymnasium gab es einen Bäcker, bei dem man etwas hätte kaufen können. Während der Ausbildung habe ich mir fast jeden Tag Brötchen beim normalen Bäcker gekauft, auch an den Berufsschultagen. An der Uni kaufe ich ab und zu etwas in der Mensa, in unserer fakultät eigenen Cafeteria oder beim Bäcker in der Nähe der Uni. Allerdings habe ich nicht das Gefühl, dort abgezockt zu werden, obwohl dort nicht alles so günstig ist. Aber ich habe doch die freie Wahl, ob ich mein Geld dafür ausgeben möchte oder nicht.
Die Bäcker, die sich direkt in oder neben den Schulen befinden, werden ihre Preispolitik schon durchdacht haben. Wenn das Essen zu teuer ist, kauft niemand die Brötchen und Backwaren. Ist es zu billig, macht der Bäcker kaum Gewinn. Es kann auch nicht jeder Bäcker die gleichen Preise verlangen, da nicht jeder die gleichen Voraussetzungen mitbringt. Vielleicht kann der Bäcker an deiner aktuellen Schule die Rohstoffe billiger einkaufen oder setzt insgesamt mehr ab, so dass er sich die günstigeren Preise einfach leisten kann, während der andere das nicht kann. Falls einem die Sachen zu teuer sind, kann man sich doch einfach Brote von zu hause mitbringen.
Ich kenne gar nicht so viele Schulen, wo es solche Bäckerangebote oder dergleichen gibt. Demnach kann ich auch nicht wirklich etwas über die Preispolitik sagen. Jedenfalls halte ich es nicht wirklich für notwendig, dass es in einer Schule eine Bäckerei oder dergleichen gibt. Ich bin zumindest immer sehr gut ohne so einem Angebot ausgekommen.
Wenn es nun aber so ein Angebot gibt und die Preise dann erhöht sind, könnte ich damit gut leben. Als Abzocke würde ich das auch nicht unbedingt sehen, weil zum einen ja keiner gezwungen ist, sich dort etwas zu kaufen und zum anderen gibt es eben wie viele schon geschrieben haben, das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Es wurde ja auch der Vergleich mit Tankstellenshops oder dergleichen gemacht. So ähnlich würde ich es eben auch sehen. Dort kaufe ich übrigens auch nicht ein. Es mag in Ordnung sein, dass es so ein Angebot gibt, allerdings halte ich es nicht für notwendig, dass man das Angebot dort täglich nutzt. Man kann sich ja auch sehr gut von zu Hause aus etwas mitnehmen. Da sehe ich kein Problem darin.
Ich verstehe nicht, wo das Problem liegt. Man muss doch nichts kaufen. Die Schüler werden doch nicht dazu gezwungen, dass sie sich jeden Tag ihr Essen da kaufen. Das ist ihre freie Wahl. Und wenn es sonst nichts gibt, kann man theoretisch ja froh sein, dass man zur Not noch dort etwas bekommt. Und gerade weil es sonst nichts gibt, ist es fast logisch, dass ein Kiosk höhere Preise hat. Wenn da ein Bäcker 5 Meter weiter wäre, der seine Brötchen dort verscherbelt, dann geht man lieber da hin. Ein Kiosk mit hohen Preisen wäre dann nicht tragbar.
Ich verstehe aber nicht, wieso man sich nicht einfach ein geschmiertes Brötchen mit in die Schule nimmt. Das ist kostengünstig und einfach. Zur Not kann man sich auch eine 5 Minuten Suppe mitnehmen und die mit einem Wasserkocher fertig machen,wenn man unbedingt was Warmes braucht. Man muss definitiv nicht da essen, wo es unglaublich teuer ist. Das fällt für mich dann eindeutig unter die Rubrik: selber Schuld.
Ich denke schon, dass sehr viele Kinder von solchen Bäckern abhängig sind. Viele haben morgens vor der Schule einfach nicht die Möglichkeit etwas zu essen bei einem anderen Bäcker zu kaufen. Selbst wenn sie nicht dazu gezwungen werden, sie haben oft noch kein richtiges Gefühl dafür, was zu teuer ist und was nicht.
Abgesehen davon haben Schüler oft von morgens um acht bis mittags um drei oder so. Dann haben die Schüler neben Unterrichtsfächern, bei denen sie das Gehirn sehr anstrengen müssen, noch Sport oder Schwimmen. Da benötigt man natürlich viel zu essen.
Das Verlassen des Schulgeländes ist verboten und darum haben die Schüler eigentlich überhaupt keine Chance sich irgendwo etwas zu essen zu kaufen.
hennessy221 hat geschrieben:Ich denke schon, dass sehr viele Kinder von solchen Bäckern abhängig sind. Viele haben morgens vor der Schule einfach nicht die Möglichkeit etwas zu essen bei einem anderen Bäcker zu kaufen.
Das ist doch vollkommener Quatsch! Die Kinder haben sicher durchaus die Möglichkeit sich am Morgen etwas von Daheim mitzunehmen. Reicht die Zeit am Morgen dazu - aus welchen Gründen auch immer - nicht aus, dann bleibt immer noch die Möglichkeit, sich am Abend etwas zurecht zu legen. Und das kann man auch in ausreichender Menge. Zwar bereite ich für meine Kinder derzeit meist das Frühstück zu und Mittagessen gibt es dann in der Schule, aber sie noch jünger, ich mache das gern und ansonsten könnten sie das sicher auch schon allein.
Daher denke ich auch, dass es keine Abzocke des Schulbäckers ist, sondern dass die Schüler lediglich ihre Faulheit teuer bezahlen. Wahrscheinlich ist es dann eher der Ärger über die eigene Faulheit oder Trägheit, für die man aber schnell anderen die Schuld gibt. Wenn es zu teuer wäre, dann würden sie sicher einen anderen Weg finden, sich etwas günstiges zu essen zu besorgen. Daher hält sich mein Mitleid in Grenzen.
Ach übrigens, günstige Einheitspreise für Waren des täglichen Bedarfs gab es durchaus in der DDR, aber das ist schon lange her und wohin die ewige Subvention geführt hat ist wohl auch sattsam bekannt.
Ob es nun dieses Gesetz gibt, weiß ich nicht, aber generell denke ich, dass wenn ein Brötchen beim Schulbäcker zehn Cent mehr kostet als beim normalen Bäcker um die Ecke, dann ist es zwar teurer, aber zehn Cent insgesamt stellen nun wirklich keinen großen Betrag da, vorausgesetzt man muss nicht jeden Tag große Mengen vom Bäcker holen.
Als Abzocke würde ich es nicht unbedingt sehen. Der Bäcker möchte eben auch etwas verdienen und muss in diesem Fall extra an die Schule kommen (oder ist der Bäcker in der Schule integriert?), um etwas verkaufen zu können. Er muss dafür extra anfahren und das kostet ja auch etwas. Klar ist es für Schüler, die nichts verdienen vielleicht besonders ärgerlich, wenn sie mehr zahlen müssen als vielleicht nebenan beim Bäcker. Aber diese Schüler müssen ja nicht unbedingt beim Schulbäcker etwas kaufen, sondern könnten sich ihr Essen ja auch von zu Hause aus mitbringen.
Das Argument, dass viele es morgens noch nicht schaffen etwas zum Essen mitzunehmen, zählt für mich nicht. Entweder ist man nämlich nur zu faul etwas früher aufzustehen oder man scheut den frühen Gang zum Bäcker, weil dieser vielleicht ein paar Meter vom Haus entfernt ist. Wenn das der Fall sein sollte, dann kann man sich immer noch abends entweder etwas zurecht machen, um es morgens dann mitzunehmen oder man braucht kein Brötchen, sondern es reicht vielleicht auch eine Scheibe Brot, die man vermutlich sowieso daheim hat. Da muss man auch nicht viel früher aufstehen und es schmeckt trotzdem gut.
hennessy221 hat geschrieben:Momentan habe ich einen Bäcker in der Schule. Dort bekommen man ein Frikadellenbrötchen mit Spiegelei für gerade mal 1,20€. Belegte Brötchen gibt es schon ab einem Euro und täglich gibt es variierende Backwaren für 50 Cent und diese schmecken auch noch sehr gut.
Das ist in der Tat sehr günstig, deshalb denke ich, dass der Bäcker irgendwie subventioniert wird. Ich könnte mir vorstellen, dass der Bäcker durch die Schule einen Teil seiner Kosten gedeckt bekommt, damit er die Waren so günstig anbieten kann. Anders kann ich es mir nicht erklären, wenn allein die Rohstoffe dürften schon teurer sein, als diese Endpreise. Möglicherweise wird es aber so gemacht, damit die Schüler dort eben ihr Essen auch kaufen können. Ein normaler Bäcker konnte von diesen Preisen doch kaum leben.
So einen günstigen Bäcker wie deinigen hätte ich auch sehr, sehr gerne. Ich schmiere mir immer meine Brote daheim und auch Süßigkeiten oder ein Stückchen Kuchen nehme ich mir in der Regel von daheim aus mit. Ich sehe es einfach nicht mehr ein, mir entweder Brötchen zu kaufen, deren Belag dann doch nicht meinem Geschmack entspricht, oder aber viel Geld für Stücker Kuchen auszugeben, die dann doch zu 95 % aus Teig bestehen und nur wenig Belag drauf haben. Aber ich beschwere mich in der Regel gar nicht mehr darüber, ich schaue nicht einmal auf unseren Schulbäcker, da ich es fest eingeplant habe, mir morgens Brötchen zu schmieren. Da weiß ich dann genau, was drauf ist und kann das auch nach Lust und Laune variieren. Zudem finde ich, dass die belegten Brötchen generell sehr unpassend gewählt sind. Es ist doch sehr selten, dass man mal leckere Putenbrust oder gekochten Schinken mit Frischkäse oder Hüttenkäse findet.
Meistens werden doch weiße Baguettes oder Brötchen mit Mortadella oder Bierschinken, mit Butter bestrichen und noch Käse dazu verkauft. Bei uns in der Schule wirkt der Salat und die Tomate dann noch alles andere als frisch. Da schlage ich wirklich nur in den absoluten Notfällen zu, wenn gar nichts mehr geht und ich mein Essen vergessen habe. Das kam aber in einem Jahr bisher erst einmal vor, das habe ich dann so bereut, dass ich seitdem immer an mein Frühstück denke.
Weiterhin sind die Preise leider überhaupt nicht erschwinglich. Eine trockene Brezel, nicht wirklich groß, kostet einen Euro und eine kleine Nussecke 2 Euro. Was ich aber nicht verstehe ist hier die Kritik, dass die Schüler ja selbst Schuld seien, wenn sie nichts von daheim mitbringen würden. Wäre es nicht viel praktischer für beide Seiten, wenn die Bäcker ordentliche Brötchen zu ordentlichen Preisen anbieten würden? Für was gibt es denn solche Bäcker in der Schule, wenn sie letztendlich nur eine Notlösung darstellen sollen? Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Man könnte doch sicherlich viel mehr Profit machen, wenn man praktisch ein Frühstücks-Abo als Schüler abschließt, wo man dann letztendlich einen Euro oder so ein Jahr lang bezahlt und man bekommt dann dort frische und leckere Brötchen zu einem fairen Preis. Denn dafür sind doch die Bäcker in der Schule da, fürs Brötchen backen, oder?
Soweit ich informiert bin (d.h.: an unserer Berufsschule war es so), gibt es Schulbäcker, die eben genau aus Berufsschülern bestehen, die sich zum Bäcker ausbilden lassen. Des weiteren verkaufen ebendiese ihr Gebäck zum Herstellungspreis (genau genommen dem Preis der Zutaten, ohne Berücksichtigung der Arbeitskraft), weil es letztlich Gebäck ist, das sowieso hergestellt wird. Der Bäcker kann ja nicht aus der Ausbildung kommen, ohne gebacken zu haben.
Ein tatsächlicher Bäcker muss nebenbei Angestellte und Miete bezahlen, dann will er noch etwas Gewinn machen. Damit kommt dann schon ordentlich was drauf, ohne dass er gleich abzocken muss. Nebenbei bemerkt reden wir über eine polypolistische Branche, in der der Preis aufgrund von Konkurrenz nicht beliebig gesetzt werden kann. Wenn der Schulbäcker tatsächlich Bäcker ist. Abgesehen davon sollte vielleicht generell häufiger auf den Begriff "Abzocke" verzichtet werden. Meiner ganz persönlichen Ansicht nach hat der außerhalb der "Bild" nichts zu suchen.
Das von Dir erwähnte Gesetz ist mir völlig unbekannt, was an sich nichts zu heißen hat. Aber ich kann jetzt nicht Deine Preise vergleichen, mit den Preisen von Bäckereien, die nicht in der Nähe einer Schule liegen. da Du sie nicht benannt hast. Aber von meinen Schulen kann ich Dir berichten, dass sich die Preise da nicht sonderlich unterschieden haben, im Gegenteil, meist waren diese belegten Brötchen etwas günstiger als die, die man vom gleichen Bäcker in der gleichen Filiale hat erhalten können.
Sicherlich "dürfen" solche Verkaufsstände an den Schulen den Preis selbst bestimmen. Der Schüler ist doch im Grunde selbst Schuld daran, wenn er dafür das entsprechende Geld ausgibt und sich dann darüber aufregt. Und die jüngeren Schüler werden wohl kaum so viel Geld dabei haben, um sich da richtig auszutoben, oder? Aber an sich gibt es genügend Schüler (und vielleicht auch Lehrer), die dort viel kaufen und entsprechend zu sich nehmen. Das wird sich auch mit eventuell noch höheren Preisen nicht ändern.
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