Rechnet sich Super Plus durch geringeren Benzinverbrauch?
Wenn man zur Tankstelle geht, dann hat man ja mehrere Zapfsäulen. Neben dem Diesel, was ja nur Dieselfahrzeuge tanken gibt es Super, Super Plus, Super E10 und ich glaube sogar noch einen anderen Treibstoff bei Shell. Mein Freund meint, dass er immer nur Super Plus tankt, weil er dadurch den geringeren Benzinverbrauch hat. Ist das richtig, dass man dadurch den geringeren Benzinverbrauch hat oder ist das Einbildung? Schaut ihr genau, was ihr tankt, damit der Spritverbrauch am niedrigsten ist?
Hier ist dein Freund der eigenen Einbildung zum Opfer gefallen und wenn er nicht regelmäßig Buch geführt hat, wie hoch der Verbrauch bislang war, wird es diesem Trugschluss auch weiter aufsitzen. Es ist praktisch nicht denkbar, dass der möglicherweise echte Minderverbrauch im normalen Autofahrerleben ins Gewicht fällt. Schon gar nicht in Relation zum geforderten Mehrpreis.
Wenn es darum geht, den Benzinverbrauch zu drosseln, dann gibt es da nur die Möglichkeit, entsprechend zu fahren. Aber ein einfacher Weg, bloß etwas teurer zu tanken, wird keinen positiven Effekt mit sich bringen. Weder durch weniger Ausgaben noch durch geringeren Verbrauch.
Und um hier vielleicht noch eine weitere Aussage einzubeziehen: der ADAC hat sich schon 20033 speziell das "Premium-Benzin" des Anbieters Shell angeschaut (auch die Diesel-Variante) und kommt zum ernüchternden Ergebnis, dass dieses teure Benzin niemandem außer dem Anbieter nützt. Es ist also mit der beworbenen höheren Oktanzahl und den "neuen Additiven" weder eine Leistungssteigerung festzustellen, noch ist der Verbrauch gesenkt worden. Was jetzt eine geringere Motorbelastung bzw. eine längere Laufzeit der Motoren angeht, fehlen die Testergebnisse. Aber auch ohne dieses "Super-Duper-Benzin" laufen gewöhnliche Motoren (Benziner) ja auch über 200'000 Km (wenn es sein muss).
Das ist ein großer Trugschluss, dass mit der Super Plus Variante der Benzinverbrauch gesenkt wird. Man kann damit eher die Leistung eines Autos steigern, um, z.B. schneller beschleunigen zu können, was ja auch gleichbedeutend mit einem höheren Verbrauch geht.
Für mein Auto stellt Super Plus die Normalbetankung dar und wird vom Hersteller empfohlen. Allerdings kann man zur Not auch Super tanken, es wird aber darauf hingewiesen, dass die Leistung vermindert und der Verbrauch gegebenenfalls erhöht ist. Wenn mein Tank fast leer ist und die nächste verfügbare Tankstelle überhaupt kein Super Plus anbietet, tanke ich auch normales Super-Benzin. Ebenso handhabe ich es, wenn ich zufällig nur eine Shell- oder Aral-Tankstelle finde, weil es dort in der Regel kein normales Super Plus mit 98 Oktan mehr gibt, sondern nur diese höherwertigen und deutlich teureren Super-Plus-Spritsorten mit mindestens 100 Oktan. Ich sehe es nicht ein, solche Sorten zu tanken, da manche PKW-Hersteller, unter anderem Audi und Porsche, vor Jahren schon ausdrücklich gemeldet haben, dass diese Spritsorten für ihre Fahrzeuge nicht nur nicht notwendig sind, sondern vor allem nicht die von den Mineralölkonzernen versprochenen Leistungssteigerungen und geringeren Verbräuche erfüllen können. Da ich bisher aber nur in Ausnahmesituationen ein wenig Super getankt habe, damit ich bis zur nächsten Super-Plus-Tankstelle komme, weiß ich nicht, ob der Mehrverbrauch überhaupt ins Gewicht fällt.
Dass der Verbrauch dadurch sinkt, dass man mit einem Auto, das normalerweise einfaches Superbenzin verbrennen würde, Super Plus tankt, wird wohl nicht zutreffen. Und selbst wenn das der Fall wäre, wäre das eine Milchmädchenrechnung. Super Plus ist nun einmal teurer und wenn es eine Ersparnis gäbe, wäre die sicher so gering, dass sich der winzige Vorteil, sofern überhaupt vorhanden, mit den höheren Kosten für Super Plus ausgleichen würde. Aus rein finanzieller Sicht macht das wohl kaum Sinn und ich denke auch nicht, dass der Motor dadurch in nennenswerter Weise geschont wird. Darauf weisen ja selbst schon die Autohersteller hin. Ich denke, dass das, was dein Freund da macht, einfach eine Form von Selbstbetrug ist. Es ist harmlos, aber er hat letztendlich nichts davon. Aber man kann sich ja viel einreden.
Ich schaue nur, dass ich zu vernünftigen Uhrzeiten tanke, wenn der Sprit nicht gerade überdurchschnittlich teuer ist. Damit spart man sich im Zweifelsfall mehr als durch das System deines Freundes. Ansonsten achte ich nicht so sehr darauf, dass der Spritverbrauch am niedrigsten ist. Mein Auto ist ohnehin nicht besonders sparsam und wenn ich spritsparend fahre, dann achte ich eher darauf, auf der Autobahn nicht dauerhaft über 150 km/h zu kommen, weil ab da der Verbrauch spürbar ansteigt. Ansonsten schalte ich rechtzeitig und rase nicht mit Vollgas auf die roten Ampeln zu. Das sind so kleine Dinge, mit denen man mehr spart als mit der Wahl des richtigen Benzins.
Ich habe hier auf einer Strecke eine Tankstelle, wo man noch Normalbenzin erhalten kann. Dies meist auch zwei bis drei Cent günstiger, als Super. Der Verbrauch ist allerdings genauso, als wenn ich Super tanke. Allerdings ist mein Auto beziehungsweise sein Motor halt auch auf 95 Oktan ausgelegt.
Bis vor knapp drei Jahren habe ich einen Sharan gefahren. Dieser sollte nur mit Super betankt werden und als die Preisunterschiede noch so waren, dass man lieber Normalbenzin getankt hat, habe ich deswegen in der Werkstatt meines Vertrauens nachgefragt. Ich könne langsam auf Normalbenzin umstellen und sollte halt darauf achten, ob der Motor klopft.
Das war zwar nicht der Fall, aber der Verbrauch ist dadurch deutlich gestiegen. So dass die Ersparnis beim Tanken selbst sich nicht mehr gelohnt hat, weil ich halt öfter tanken musste. Es kann also durchaus sein, dass Superplus beim Auto deines Freundes auch eine entsprechende Ersparnis bringt.
Nur müsste man es eben auch beobachten und ausrechnen, ob der Minderverbrauch so viel Ersparnis bringt. Wenn dein Freund täglich eine bestimmte Strecke fährt, dann sind die Ergebnisse am zuverlässigsten für eine solche Berechnung.
Bei mir war es sogar so dass ich mit SuperPlus deutlich mehr Sprit verbraucht habe als mit dem normalen Super. Warum das so ist kann ich mir nicht richtig erklären. Ich fahre meistens extrem untertourig und hier hatte ich den Eindruck dass ich ständig Gas geben musste damit der Motor nicht ruckelt.
Ich tanke eigentlich immer Super, nur einmal als bei einer Aktion bei Shell das gute SuperPlus zum Preis des Superbenzins angeboten wurde griff ich zu um es auch einmal zu testen. Mein Tank war fast leer so dass ich 60 Liter bunkerte mit denen ich dann auch ausgiebig den Sprit testen konnte. Normalerweise komme ich mit einer Tankfüllung immer ungefähr 1000 Kilometer, hier war bei Kilometer 800 Schluss für mich. Ich fahre immer dieselbe Strecke und ich merkte den Unterschied im negativen Sinne sofort. An Stellen wo ich mich bei bestimmten Geschwindigkeiten normalerweise problemlos ausrollen lassen konnte war das nicht möglich und ich spürte förmlich wie das Fahrzeug am Gas hing. Das Auto verlangte förmlich nach dem Gaspedal und fuhr nicht so wie ich es gewohnt war. Ich bin nun nicht der sportliche Fahrer der gerne beschleunigt oder hohe Geschwindigkeiten fährt so dass ich eine Leistungssteigerung auch nicht bemerken konnte.
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