Nach Elternzeit zurück in den Job - Welche Erfahrung!?
Nun rückt langsam der erste Geburtstag unserer kleinen Tochter immer näher und somit auch das Ende unserer Elternzeit. Es macht mich auch wirklich traurig, nur daran zu denken, sie und ihren großen Bruder ( 5 Jahre alt ) frühmorgens in der Kita abzugeben und dann zur Arbeit zu gehen. Wie kann ich es meiner kleinen Prinzessin leichter machen, mich los zu lassen und zu den Kindern zugehen?! Oder bin ich vielleicht zu ängstlich? Welche Erfahrungen haben hier andere Muttis und Berufsrückkehrer gemacht?
Was mich noch interessiert ist, ob die meisten Muttis in Teilzeit, also 25 bis 30 Stunden pro Woche arbeiten oder gleich wieder Vollzeit 38,5 bis 40 Stunden die Woche. Ich bin ehrlich gesagt auch noch beim überlegen eine neue Ausbildung zu machen - vielleicht als Erzieherin oder Ergotherapeutin. Das Problem daran ist aber, dass mein großes Kind nächstes Jahr selbst eingeschult wird und ich nicht weiß ob ich das alles so bewältigen kann wie ich es mir vorstelle. Kann mir vielleicht jemand aus igener Erfahrung was dazu berichten und mir eventuell Mut zusprechen
Ich bin keine Mutter, sondern nur auf der anderen Seite tätig und würde Dir erst einmal empfehlen, eine entsprechende Eingewöhnungszeit zu vereinbaren. Von heute auf morgen kann, muss es aber nicht klappen, dass die Kleine dann in der Einrichtung bleibt. Jedoch empfinde ich es als wichtig, was auch hier schon öfter geschrieben wurde, dass man sich bewusst von dem Kind verabschiedet und auch möglichst fröhlich geht, selbst, wenn es einem schwerfällt. Bei Traurigkeit merkt es auch das Kind und es geht dann auch aufs Kind über. Das ist ziemlich schade, lässt sich aber nicht vermeiden. Konsequenz ist hier auch wichtig, wenn Du gehst, gehst Du und schaust auch nicht zurück. Ich glaube, dass es vielen Müttern (und auch Vätern) schwerfällt, aber der Schritt muss gemacht werden.
Ob und wie Du arbeitest, musst Du natürlich selbst wissen. Die Entscheidung, ob Du in Teilzeit arbeiten magst oder lieber in Vollzeit, musst Du selbst treffen. Beides ist möglich, aber die Frage ist, ob die Betreuung der Kinder gegeben ist und wie Du es handhaben möchtest. Auch ist die Frage, ob Du in Vollzeit arbeiten gehen musst, wegen der finanziellen Sache. Hast Du auch eine Möglichkeit, die Kinder nach und gegebenenfalls vor der Kita zu betreuen zu lassen, sofern die Arbeitszeiten nicht mit den Betreuungszeiten konform gehen?
Was ich schwierig finde, ist eben eine Ausbildung zu machen. Die Erzieherausbildung dauert insgesamt fünf Jahre - möchtest Du das wirklich noch? Die Ausbildung zur Ergotherapeutin dauert meines Wissens nach gute drei bis dreieinhalb Jahre und ist sehr lernintensiv. Mit zwei Kindern wird es nicht einfach werden, zudem es auch beides Ausbildungen sind, bei denen mit Schulgeld und anderen finanziellen Einbußen zu rechnen sind. Ich will Dir das nicht ausreden, aber man muss schon realistisch sein.
Ich hätte meine Kinder nach einem Jahr nie und nimmer in eine Betreuung geben können. Ich hätte zu viel von ihrem Leben verpasst. Ein Kind macht dauernd irgendwelche Dinge zum ersten Mal und ich als Mutter wollte dies erleben. Vielleicht fällt es einer Erzieherin noch nicht einmal auf, wenn ein Kind zum ersten Mal einen ganzen Satz sagt, oder zum ersten Mal auf einem Bein stehen kann. Es gibt so viele Dinge, die man dem Kind später nicht erzählen kann, weil man sie einfach nicht mitbekommen hat.
Ich habe meine Kinder mit drei Jahren in den Kindergarten getan und beim Jüngsten angefangen halbtags zu arbeiten, nachdem ich zehn Jahre aus dem Beruf draußen war. Beruflich war ich nach einer Einarbeitungszeit von ein paar Monaten wieder voll integriert und habe nach meiner Scheidung auch einmal dreiviertel Tags gearbeitet. Aber es war zu viel. Ich habe es nicht geschafft, Kinder und Beruf unter einen Hut zu bringen. Halbtags ging gerade so.
Es heißt immer, dass man alles nur gut organisieren müsse, dann könne man mit kleinen Kindern auch ganztägig arbeiten. Ich halte das für die größte Selbsttäuschung, der sich Mütter und die ganze Gesellschaft hingeben. Es funktioniert nicht, außer wenn man Hilfskräfte hat, die für einen einkaufen und den Haushalt erledigen. Ich kenne keine Frau, die ganztägig arbeitet, bei der die Kinder oder der Haushalt, meistens beide, leiden.
Also meines Wissens nach dauert die Ausbildung zur Erzieherin 2 Jahre plus 1 Anerkennungsjahr - also 3 Jahre insgesamt. Das Schulgeldkönnte ich über die Arbeitsagentur gefördert bekommen, jedoch muß ich mir eine Einrichtung suchen in der ich das Anerkennungsjahr leiste und die mich dafür bezahlen. Ich werde dieses Jahr 32 und fühe mich eigentlich noch fit genung diese Lehre oder den Beruf Ergotherapeut zu erlernen.
@ anlupa: einerseits kann ich es schon verstehen, dass man als Mama nichts von seinem kleinem Engel verpassen will und bei jedem neuen, erstmaligen Ereignis dabei sein will. Andererseits kann ich es nicht nachvollziehen, die Kinder 3 Jahre oder sogar noch länger zu Hause zu behalten. In der Kita lernen sie so schnell, so viel von den größeren und älteren Kindern. Der soziale Kontakt zu anderen Kindern, den Erziehern - die in der Einrichtung eben die Bezugspersonen sind, das Spielen und Lernen in der Gruppe, halte ich für die Entwickung kleiner Kinder unheimlich wichtig. Ich wurde sehr früh zur Selbständigkeit erzogen und bin meiner Mutter, die damals alleinerziehend mit 2 kleinen Kindern war, sehr dankbar dafür. Zehn Jahre nicht zu arbeiten, egal ob nun Teilzeit oder Vollzeit wäre undenkbar für mich. Gerade in der heutigen modernen Zeit ändert sich so schnell so viel - auch im Beruf. Auch von der finanziellen Situation gesehen muß und will ich unbedingt wieder arbeiten oder eben eine Umschulung machen - in einen Beruf mit Zukunft und guten Verdienstmöglichkeiten.
@anlupa, manchmal ist es aber nicht möglich, zu Hause zu bleiben und irgendwo muss auch Geld reinkommen. Ich denke, dass aber heute auch keine Mutter sich dafür rechtfertigen muss, wenn sie arbeiten gehen möchte oder wie auch immer, einfach, weil die Bedingungen zum Lebensunterhalt heute andere sind. Genauso halte ich es auch nicht richtig, dass eine Mutter verurteilt wird, wenn sie zu Hause bei dem Kind bleibt. Es hat alles seine Vor- und Nachteile und ich denke, die Entscheidung muss heute sowieso jede Mutter selbst treffen.
@Cinderella27, ich würde gern wissen, in welchem Bundesland Du wohnst. Es gibt nur wenige Bundesländer, in denen die Ausbildung als Erzieher drei Jahre dauert. Die meisten Bundesländer jedoch möchten eine zweijährige Ausbildung als Sozialassistent vorgewiesen haben, unter Umständen lassen sich auch andere Ausbildungen/ Berufstätigkeiten anrechnen, dann dauert es eben auch drei Jahre, das stimmt schon. Aber ohne vorherige Berufsausbildung zum Beispiel sind es nun einmal fünf Jahre, zumindest in den meisten Bundesländern.
Die Schwierigkeit, ein Anerkennungspraktikum zu bekommen, ist eher nicht vorhanden, da es je nach Gebiet auch zahlreiche Möglichkeiten gibt, pädagogisch tätig zu sein. davon solltest Du Deine Ausbildung aber nicht abhängig machen, wie ich finde.
Allerdings musste ich doch schmunzeln, dass Du geschrieben hast, Du suchst einen Beruf mit Zukunft und mit guten Verdienstmöglichkeiten. Bei all den Erziehern, die es noch gibt und die arbeitslos sind, wird es nicht einfach werden und einen guten Verdienst kannst Du als Erzieher auch nicht unbedingt erzielen. Es gibt zwar in der Regel Tarifverträge und Träger, die sich an den Tarifverträgen orientieren, aber dennoch ist die Tätigkeit für die Arbeit eher schlecht bezahlt.
Ich habe auch nicht gemeint, dass Du nicht fit genug für eine Ausbildung wärst, es ging mir eher darum, dass Du dann mit Kindern und einer Ausbildung noch eine andere Belastung hast, als wenn Du nun in Deinen vorherigen Beruf zurückkehrst. Sicher ist es machbar, aber ich habe zum Beispiel auch in der Schule für Sozialpädagogik mehrere Mütter als Mitauszubildende gehabt, die ohne das soziale Umfeld es nicht geschafft hätten und sie mussten auch viele Einbußen annehmen. Sicherlich ist die Zeit überschaubar, aber so eine Ausbildung ist eben kein Zuckerschlecken, egal, wie alt man ist.
Ich bin nach 2 Jahren wieder in den Beruf zurück gegangen und fand das ganz prima, mit 1 Jahr hätte ich meine Tochter ungerne abgegeben. Sie ist dann allerdings nicht in den Kindergarten gegangen sondern zu einer Tagesmutter, was ich im Nachhinein sogar besser fand. Gerade kleine Kinder gehen im Kindergarten doch teilweise unter, bei einer Tagesmutter wo nicht so viele Kinder sind, kann besser auf so ein kleines Kind eingegangen werden, was ich persönlich schöner finde.
Meine Freundin kehrt jetzt auch nach schon einem Jahr in ihren Beruf zurück und der kleine geht auch zu einer Tagesmutter, sie hat mir letztens erzählt das es garnicht so einfach ist, mit einem so kleinen Kind einen Job zu finden, da sie nicht an ihre alte Arbeitsstelle zurück kehren kann. Viele Arbeitgeber sind wohl etwas skeptisch wegen des Alters vom Kind.
Ich bin übrigens in Teilzeit zurück gegangen, denn schließlich möchte ich auch noch Zeit mit meinem Kind verbringen, gerade in dem jungen Alter passiert soviel und die kleinen brauchen einen doch noch ganz schön viel.
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