Wenn der Partner keine Kinder haben will
Mittlerweile wurde dieses Thema hier eingehend auch in anderen Threads diskutiert und es kam einige Male heraus, dass der allgemeine Tenor lautete, dass es kaum möglich ist, eine Lebenseinstellung wie den eigenen Kinderwunsch einer Beziehung zu opfern, weil einer von beiden Beteiligten dann immer leiden wird. Ich bin auch der Meinung, dass es so ist, und wenn einer der beiden Partner einen unbedingten Kinderwunsch hat, dann wäre es vermutlich auch schlichtweg falsch, diesen für den eigenen Partner zu opfern.
Es mag gemein klingen, aber ich denke, dass die meisten Beziehungen eben wohl nicht für die Ewigkeit gemacht sind. Und wenn ich mir überlege, wie schwierig es ohnehin ist, eine Beziehung über viele Jahre wirklich glücklich zu erhalten, dann ziehe ich doch eher in Betracht, dass es für mich jemanden geben könnte, mit dem meine eigenen Lebenseinstellungen besser harmonieren als eben mit jemandem, der mit bestimmten Dingen schon komplett abgeschlossen hat. Ihn zu überreden oder noch lange zu hoffen, würde ich als Möglichkeiten nicht in Betracht ziehen und direkt wieder verwerfen. Dieser Mann weiß, wie es ist, Kinder zu haben, zumal er selbst bereits zwei hat, wie Du berichtest. Er wird auch wissen, weshalb er keine Kinder mehr haben möchte, zumal er das ja nun nicht mehr „braucht“, denn er hat eben schon welche.
Diejenige, die in dieser Beziehung leer ausgeht, bleibt Deine Bekannte, und ich denke, dass Dein Rat hier gar nicht so verkehrt gewesen sein wird, denn immerhin ist er eine Lösung für ihr Problem, wenngleich das vielleicht auch nicht die einzige Lösung sein möge, die sie zur Verfügung hat. Sie kann natürlich auch ihren eigenen Wunsch nach einem Kind verwerfen, wobei ich aber der Meinung bin, dass ein Kinderwunsch in den seltensten Fällen etwas ist, das man einfach so aufgeben kann, weil es sich hierbei eben um eine Lebenseinstellung handelt. Jedenfalls kenne ich keinen Fall, in dem eine Beziehung funktioniert hat, wenn einer von beiden wirklich einen konkreten Kinderwunsch hatte und der andere sich das so gar nicht vorstellen konnte und abgelehnt hat.
Man kommt hier doch immer wieder zu dem Punkt, an dem man als derjenige, der den Wunsch hat, leidet, weil man damit konfrontiert wird, dass man das nicht bekommt, was man sich immer für sich vorgestellt hat, was einem vielleicht den Sinn des Lebens bedeutet. Gleichzeitig weiß man, dass es für den anderen einfach nicht in Frage kommt, und wenn derjenige dann bereits weiß, wovon er spricht, weil er bereits Kinder hat, dann stelle ich mir diese Ausgangslage noch schwieriger vor, weil sie einfach definitiver ist.
Wie ging es in dieser Geschichte denn weiter?
In ganz grundsätzlichen Dingen, die eine Partnerschaft ganz elementar beeinflussen, sollte es meiner Meinung nach niemals Kompromisse geben. Abgesehen davon ist ein Kompromiss in diesem Fall auch so gut wie nicht machbar. Er möchte keine weiteren Kinder, während sie unbedingt mindestens ein Kind haben möchte. Da kann man einfach keinen Mittelweg finden. Selbst wenn sich der Mann auf ein weiteres Kind einlassen würde, wäre das sicher nicht die ideale Lösung, weil dann nicht beide voll und ganz hinter diesem Vorhaben stehen würden. Wenn man in gravierenden Dingen nicht übereinstimmt, muss man sich fragen, ob die Beziehung wirklich noch Sinn macht. Solche Themen werden sonst immer wieder zu Reibereien führen.
Ich persönlich habe keine Kinder und möchte auch niemals welche haben. Daher wäre jemand, der Kinder über alles liebt und selbst welche haben möchte, für mich auch definitiv der falsche Partner. Ich würde mich da auch niemals auf irgendwelche Kompromisse einlassen. Wenn man sich für Kinder entscheidet, dann ist das eine Entscheidung für den Rest des Lebens. Man muss dahinter stehen, sonst sollte man es immer lassen. Der Partner deiner Bekannten hat ja nun schon zwei Kinder und hat vielleicht auch deshalb einfach nicht den Wunsch, noch weitere Kinder in die Welt zu setzen. Vielleicht spielt da auch die bereits gescheiterte Beziehung eine Rolle, die er ja sicher hinter sich hat. Er ist mit deiner Bekannten ja auch gerade mal ein halbes Jahr zusammen. Nach so einer kurzen Beziehungsdauer würde ich auch ehrlich gesagt nicht direkt an Kinder denken, selbst wenn sie für mich grundsätzlich in Frage kämen. Darüber kann man nach einigen Jahren nachdenken, auch wenn man dadurch keine Garantie für die Ewigkeit hat.
Ich frage mich allerdings auch, ob deine Bekannte sich nicht in eine Illusion verrannt hat, der sie nun mit aller Macht nachhängt. Es ist ja gut und schön, dass sie ein Kind haben möchte, aber zur klassischen Kleinfamilie fehlt ja noch mehr als nur ein Kind. Ein Kind zu bekommen wäre ja nicht das Problem an sich. Aber sie wünscht sich ja auch das ganze Drumherum. Das wird natürlich von vielen Menschen auch gelebt, aber so etwas kann man nicht auf Knopfdruck finden. Ich frage mich, wie es wäre, wenn deine Bekannte sich nun von ihrem Partner trennen und einen neuen Mann mit Kinderwunsch finden würde. Da bliebe nur zu hoffen, dass sie zum einen recht schnell einen Mann finden würde, da sie sich ja ein zeitliches Ultimatum gesetzt hat. Auf der anderen Seite müsste der Mann aber auch zu ihr passen und da hätte ich die Sorge, dass sich jemand, dessen Kinderwunsch recht stark ist, auf einen Kompromiss-Partner einlässt, der dann vielleicht gar nicht so gut passt, aber eben auch Kinder haben möchte. Ich hätte die Befürchtung, dass das alles nicht so funktionieren könnte und dass deine Bekannte hinterher enttäuscht ist.
Ich denke, dass deine Bekannte sich zunächst fragen sollte, ob sie selbst, also allein für sich, ein Kind haben möchte – notfalls auch ohne Mann an ihrer Seite. Denn sie wird nicht beeinflussen können, ob sie in absehbarer Zeit einen adäquaten Partner findet, der in diesem Punkt auch mit ihr übereinstimmt. Daher finde ich die Idee mit der Samenbank als Notlösung gar nicht so verkehrt. Ihre Wunschvorstellung kann sie finden, aber das muss nicht zwangsläufig so sein. Dessen sollte sie sich immer bewusst sein. Abgesehen von dieser Frage würde ich mich in einer solchen Situation aber immer für meine eigenen Wünsche entscheiden und mich fragen, was ich letztendlich will und was mir wichtiger ist. Wie ich bereits gesagt habe, sind Kinder eine Entscheidung fürs Leben. Beziehungen hingegen kommen und gehen. Ich würde daher einen sehr tiefen Wunsch wirklich niemals einer Beziehung zuliebe aufgeben. Dazu zählt auch der Kinderwunsch deiner Bekannten.
Eine solche Partnerschaft hat keine Zukunft. Ein Kinderwunsch ist ein existentielles Bedürfnis, wenn er da ist. Es ist etwas anderes, als ob man zum Beispiel den Wunsch nach einem Haus oder einer Weltreise unterdrückt. Das Unterdrücken dieses existentiellen Wunsches wird immer wieder zu Lebenskrisen führen. Wenn der Mann diese Frau wirklich liebt, würde er sehen, dass beim Abwägen der Bedürfnisse ihres stärker zählt.
Das Argument, dass er mit einem weiteren Kind seinen ersten Kindern Liebe entziehen würde, ist ziemlicher Unsinn und eine Ausrede. Er möchte nur keine Verantwortung mehr übernehmen. Das ist ja sein gutes Recht, aber wenn ich an der Stelle der Frau wäre, könnte ich das nicht akzeptieren.
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