Bürgerämter verkaufen Daten
Heute morgen habe ich im Morgenmagazin gehört, dass Bürgerämter in Ortschaften nun die Daten der Bürger verkaufen dürfen. Mit solchen Daten wie Name, Adresse, Berufsstand oder Bildung kann man momentan scheinbar sehr viel Geld machen und dadurch könnten sich Gemeinden etwas dazu verdienen.
Aber gerade bei solchen Bürgerämtern erwartet man doch, dass diese vorsichtig mit den Daten der Einwohner umgehen oder? Ich finde nicht, dass so etwas erlaubt werden sollte. So wie ich das verstanden habe, muss dies noch einmal geprüft und erlaubt werden. Es ist also noch nicht sicher, dass Bürgerämter so etwas in Zukunft machen.
Aber der Bundestag hat es scheinbar schon verabschieden. Was meint ihr denn dazu? Seht ihr darin irgendwelche Vorteile? Heute morgen habe ich nur negative Aspekte dazu im Morgenmagazin gehört.
Den Datenschutz bei den Bürgerämtern habe ich nie verstanden, wenn jemand einfach meine Adresse herausbekommen kann, der mich als Kind mal kannte. Er braucht nur meinen Namen, den ich bei der Geburt hatte anzugeben und kann meinen jetzigen Namen und auch meine Adresse erfahren für 5 Euro. Das konnte ich nie verstehen und wenn die Bürgerämter das jetzt im großen Stil machen ist das eigentlich nichts anderes, als wenn eben 10 Leute mich suchen und dadurch finden können, indem sie zum Amt gehen und meine Adresse erkaufen.
Ich frage mich schon lange wofür es den Datenschutz gibt und was der Datenschutz in Deutschland noch wert ist. Aber man kann als Bürger sowieso nichts dagegen machen.
Wegen dem Beitrag im Moma bin ich heute fast zu spät zur Arbeit gekommen: Erst einmal weil ich ihn bis zu Ende sehen wollte und dann weil ich ca. fünf Minuten da saß, mit offenen Mund und dachte, ich bin im falschen Universum gelandet.
Hier tobt seit ca zwei, drei Wochen durch die Presse eine Geschichte, in der Kinder bei einer gesponserten Veranstaltung nicht teilnehmen konnten, weil der Sponsor gerne ein paar Fotos davon bei Facebook posten wollte und einige Eltern nicht wollten, das die Bilder ihrer Kinder bei Facebook auftauchten. Es wird da gerade sehr viel von Datenschutz und das recht drauf geschrieben. Im Grunde können die ihre Diskussion doch ad acta legen, wenn jetzt der Staat selbst sich als Händler unserer Daten betätigt. Dann heißt es ich kann gegen die Verwendung Einspruch erheben, den scheine ich dann aber nach jedem Umzug erneuern zu müssen (und wie ich DIE kenne kostet es bestimmt auch Gebühr). Wäre doch alles nicht so schlimm.
Doch, ist es. Wenn sich Facebook, Google und Co. wie die Geier auf meine Daten stürzen und sie verhökern wollen, dann bin ich davon nicht begeistert, aber letztlich weiß ich bei denen doch von vorn herein das die mit gierigen Fingern nach meinen Daten greifen. Und wenn es mich anfängt zu nerven oder ich meine, die entsprechenden Daten befinden sich ganz weit im Geht-euch-alle-nix-an Land, dann bekommen sie halt auch mal wilden Blödsinn serviert. Das kann ich machen, weil so manches was diese Datenstaubsauger wissen wollen sie echt nichts angeht und es halt nur private Firmen sind.
Ehrlich gesagt: Beim Staat wäre es mir schon lieber wenn der von mir erwarten kann, das meine Daten der Wahrheit entsprechen und er im Gegenzug darauf verzichtet die an Adressenhändler zu verticken. Ich möchte das sich mein Staat würdig aufführt und nicht wie der „He, du, ja du, ich hab da was für dich“ Typ aus der Sesamstraße.
Btw: Noch ist das nicht durch den Bundestag, aber die Hoffnung das noch ausbremsen zu können ist eher gering.
Grundsätzlich finde ich es nicht richtig, sondern sogar regelrecht unverschämt, wenn die Bürgerämter wirklich die Daten der Bürger verkaufen und sich daran bereichern können. Ich erkenne in diesem Vorgehen nun auch keinen Vorteil, zumindest keinen für den Bürger. Für die Stadt ist das natürlich vorteilhaft, weil es mit zusätzlichen Einnahmen verbunden ist. Ich habe die ganze Geschichte nun nicht verfolgt, aber so wie es hier klingt, hört es sich nach einer sehr einseitigen Geschichte an, der man darüber hinaus auch schutzlos ausgeliefert ist. Und das finde ich nicht richtig.
Allerdings denke ich auch, dass um solche Geschichten immer ein riesiger Wirbel gemacht wird und das oft von denjenigen, die mit ihren Daten an anderen Stellen sehr sorglos umgehen. Gut, das bleibt jedem selbst überlassen, aber ich finde es auch überdenkenswert, wenn in solchen Zusammenhängen immer vom lückenhaften Datenschutz gesprochen wird und an anderer Stelle gar kein Interesse an einem minimalen Datenschutz besteht. Aber das ist eine andere Überlegung.
Es sind wohl eher die Einwohnermeldeämter als die Bürgerämter die Daten verkaufen. Denn die Bürgerämter haben in der Regel weder den Datenbestand noch die Zugriffsmöglichkeiten auf die Daten.
Trotz dieser kleinen Ungenauigkeit finde ich den Sachverhalt absolut unverschämt. Da kommt man dann also seiner Pflicht nach und meldet sich, so wie es verlangt wird und daraus soll dann Kapital geschlagen werden? Da ist es auch völlig unerheblich, wenn die Ämter zumindest darüber Buch führen müssen, an wen welche Daten verkauft werden. Letzten Endes bleibt es aber dabei, dass aus meiner Sicht der Datenschutz ad absurdum geführt wird.
Ich finde das ist eine sehr große Frechheit. Meiner Meinung nach sollte ein Amt auch für die Menschen da sein, die es betreut und nicht noch ihre Daten verkaufen. Ich meine man kommt heutzutage wirklich schon schnell an Adressen, dass stimmt, aber dass das so ausartet, hätte ich nicht erwartet. Die Bürger müssten meiner Meinung nach besser vor so etwas geschützt werden. Ich möchte schon selber bestimmen, wer meine Daten bekommt und wer nicht. Ich vermeide es meine Daten zu verteilen und dann kommt eine Behörde und verkauft sie, dass ist nicht fair.
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