Fotografen stehen Schlange für Kindergarten-, Schulfoto

vom 04.07.2012, 10:05 Uhr

Ein Bekannter von mir ist Lehrer und von ihm habe ich neulich gehört, als ich ihm die Kindergartenfotos meines Sohnes gezeigt habe, dass es ja recht viele Fotografen gibt, die in Schulen und Kindergarten nachfragen, ob sie zum Fotomachen in die Schule oder den betreffenden Kindergarten kommen können. Natürlich ist so ein Auftrag mit einer Menge Geld verbunden, so dass wohl ein regelrechter Fotografenkampf an den Schulen und Kindergärten stattfindet, dem ein Schulleiter auch erst einmal gewachsen sein muss. Von meinem Bekannten habe ich gehört, dass sein Schulleiter zahlreiche Anfragen immer wieder entgegennimmt und diese inzwischen teilweise recht unfreundlich abwimmelt, da es wohl so viele seien und manche eben wohl auch recht penetrant sind und sich so gar nicht abwimmeln lassen wollen.

Ich selber habe diesen Run auf Kindergärten und Schulen noch nicht mitbekommen. Ich sehe eben, dass der Fotograf nun einmal da war und mir die Erzieherin des Kindergarten meines Sohnes gemeint hat, dass dieser auch nur jährlich einmal kommt und nicht öfters. Sie selber bevorzugt immer einen einzigen, so dass es andere, die öfters schon nachgefragt haben, wohl inzwischen schon aufgegeben haben, in diesem Kindergarten nachzufragen.

Jetzt wollte ich von euch einmal wissen, ob ihr wusstet, dass die Fotografen selber bei Kindergärten und Schulen nachfragen, ob sie kommen dürfen oder ob ihr bisher, so wie ich auch, dachtet, dass der Kindergarten oder die Schule auf einen bestimmten Fotografen zukommt, wenn wieder die alljährlichen Fotos gemacht werden sollen. Habt ihr bei euch auch schon mitbekommen, dass es einen richtigen Kampf gibt, welcher Fotograf kommen darf und welcher nicht?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe dieses Verhalten auch schon beobachten können in einem Kindergarten. Der Kindergarten hat jährlich denselben Fotografen genommen, da dieser einfach wirklich gut ist. Allerdings haben trotzdem jedes Jahr sehr viele Fotografen angerufen, weil sie die Fotos machen wollten. Ich denke das liegt daran, dass die Aufträge für Fotografen abnehmen und man eben dann versucht nach jedem Auftrag zu greifen. Der Kindergarten, den ich meine, hat sogar schon eine riesen Mappe mit Fotografennamen und Adressen. Meiner Meinung nach ist der Rummel, der da betrieben wird, wirklich zu viel und die Fotografen verstehen auch meistens nicht, dass man immer denselben nimmt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Natürlich müssen die Fotografen selber auf die Schulen und Kindergärten zugehen und ihre Dienstleistung anbieten, wenn sie Geld verdienen wollen. Wenn man nur am Telefon sitzt und wartet, bis Aufträge von alleine hereinkommen, kann man unter Umständen lange warten und bekommt nichts zu tun.

Das ist ja nichts anderes, als andere Firmen bzw. Dienstleister auch tun. Auch wenn man weiss, dass jetzt die Schule oder der Kindergarten bereits mehrfach mit einem anderen Fotografen zusammengearbeitet hat, muss man doch trotzdem mit seinem Angebot erst einmal vorsprechen, um den potentiellen Auftraggeber von sich und seiner Dienstleistung zu überzeugen, bzw. das Angebot des Konkurrenten zu übertreffen. Sei es am Preis oder der Qualität oder der Schnelligkeit, je nachdem was dem potentiellen Kunden wichtig ist.

Ohne Werbung wird es schwierig, an Aufträge zu kommen, das ist in jeder Branche so. Und wenn man weiss, dass Konkurrenten ihre Stammkunden haben, muss man sich denen eben bekannt machen, sie überzeugen und bedrängen und dann auf einen Auftrag hoffen.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Natürlich sind solche Aufträge interessant. Denn es kann ja passieren, dass zum einen eine "Bindung" an die Klasse bzw. den Lehrer/die Lehrerin entsteht, was Aufträge über mehrere Jahre sichert. Oder aber im Idealfall sogar an die Schule (also über mehrere Klassen), was ebenfalls über Jahre wirklich viel einbringen dürfte - bei verhältnismäßig wenig Aufwand was Kundengewinnung angeht. Wenn man mal annimmt, dass 25 Kinder in einer Klasse sind und die Eltern hier Bilder im Wert von ca. 10 Euro pro Kind bestellen (zusätzlich die Klasse/Schule selbst sowie der Lehrer/die Lehrerin), dann sind das 250 Euro für einen Vormittag. Geht es um mehrere Klassen oder gar eine Schule, so kommen dann sogar Umsätze deutlich über 1000 Euro heraus.

Kritisch wäre ich bei der willkürlichen Vergabepraxis eigentlich nur, wenn die Schule selbst auch noch das Geld für die Bilder bezahlen würde. Und damit letztlich der Steuerzahler. Denn dann sollte zu erwarten sein, dass die Vergabepraxis etwas transparenter gestaltet wird, und es nicht dazu kommt, dass der Fotograf der mit dem Direktor befreundet ist, mit Sicherheit an den Auftrag kommt. Oder derjenige, der den Lehrern Abzüge umsonst anbietet.

Als Schüler habe ich ehrlich gesagt das Gezerre um die Vergabe nicht wirklich miterlebt. Aber ich kann mir heute schon vorstellen, dass die Werbung für so einen Auftrag mitunter recht früh beginnt und die Schulleiter sehr viele entsprechende Anfragen verarbeiten müssen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Durch meine Mitarbeit in den Elterngremien weiß ich von den vielen Anfragen, die von den Fotografen kommen. Es ist aber nicht nur eine einfache Anfrage, in der Regel liegen gleich komplette Angebote vor, so dass es den Lehrern oder eben auch Erziehern leichter fällt eine Entscheidung zu treffen und diese vielleicht auch den Eltern einen zweiten Fotografenbesuch zumuten.

Sollte aber ein Angebot nicht gerade super günstig sein, so läuft es in der Regel darauf hinaus, dass die Schulleitung oder die Leitung der Kita sich für einen Fotografen entscheidet und der Rest dann eine Absage erhält.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe zwar schon öfters mal in einem Kindergarten fotografiert, den Kinder von Freunden besuchen, aber von der Situation wusste ich nichts. Als ich das erst mal gefragt wurde, ob ich ein paar Gruppenfotos und Portraits auf dem Sommerfest machen würde, hat meine Freundin nur gemeint, dass die Eltern mit den Verhalten der professionellen Fotografen sehr unzufrieden waren, und dass sie sich deshalb entschlossen haben das Ganze in Zukunft privat zu organisieren.

Aber ich habe damals nicht weiter nachgefragt, weil ich einfach dachte, dass zu viel Geld verlangt worden ist. Vielleicht waren die Eltern aber auch einfach von den ganzen Anfragen genervt oder wollten keine Portraits mehr von Kindern, die vor einer Leinwand still sitzen müssen. Wir machen es nämlich immer so, dass wir die Kids einfach spontan mit Zoom fotografieren, wenn es sich ergibt und wenn sie es nicht unbedingt mitbekommen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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