Ab wann gilt man als belesener Mensch?

vom 30.12.2011, 19:16 Uhr

Bei besonders schlauen Menschen oder Menschen, die eben viel wussten, was man gefragt hat, sagten die alten Generationen oft, dass dieser Mensch sehr belesen ist. Dabei ist mir dann wohl aufgefallen, dass ich ein Mädchen in meiner Klasse hatte, die eine Leseratte war. Sie hat jedes Buch gelesen, was sie interessierte. Aber dennoch konnte man sie nichts tiefsinnigeres fragen, weil sie nicht gerade die schlauste Schülerin war, was die Allgemeinbildung betraf oder auch Dinge, die in der Schule schon länger her waren.

Ab wann gilt eigentlich ein Mensch als belesen? Denkt ihr, dass schlaue Menschen belesene Menschen sind oder kommt es auf die Lektüre an? Sind Menschen nur belesen, wenn sie Sachbücher verschlingen oder Lexikareihen? Ab wann gilt für euch persönlich ein Mensch als belesen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn man beispielsweise sich über ein spezielles Thema durch Lesen Wissen angeeignet hat. Kein Mensch auf dieser Erde kann und wird über alle Themen belesen sein, aber bei speziellen Themen und Themenbereiche ist das gern möglich. Wenn man das betreffende Buch zum Thema wirklich gelesen hat, würde ich die Person schon als belesen ansehen. Sie hat ja schließlich sich ihr Wissen über das Lesen erlangt.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich würde jemand als belesen bezeichnen, von dem ich weiß, dass er eine sehr breite Allgemeinbildung hat und mit dem man sich auch über Themen unterhalten kann, die etwas tiefsinniger sind. Wo er nun sein Wissen her hat, wäre für mich erstmal zweitrangig. Mancher findet sein Wissen durch das Lesen von Büchern, andere interessieren sich einfach für bestimmte Themen und befassen sich damit im Internet, in Zeitschriften, besuchen Orte die sie interessieren oder Kurse an einer Uni oder Schule. Nicht alle schlauen Menschen müssen unbedingt viel gelesen haben, man kann sich Wissen auch anders aneignen. Aber jemand der viel weiß und mit dem man sich auch über das alltägliche hinaus unterhalten kann, den würde ich als belesen bezeichnen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich bezeichne einen Menschen als belesen, wenn er auf vielen Themen überdurchschnittlich viel weiß. Diese Person muss, für mich zumindest, ein sehr großes Allgemeinwissen haben und auf viele Fragen eine Antwort bereit haben. Und er sollte ein bis zwei Themengebiete haben, in denen er sich besonders gut auskennt. Über diese Themen sollte die Person wirklich alles wissen.

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» petertreter » Beiträge: 1437 » Talkpoints: -2,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin der Meinung, dass man belesen als Begriff eben nicht mit dem Begriff der Allgemeinbildung verwechseln darf, oder vielleicht mit dem Begriff der Lebenserfahrung. Das alte Menschen vielleicht belesener wirken, liegt für mich wahrscheinlich daran, dass sie eben "alt" sind und eine Menge Erfahrung im Leben gesammelt haben von dem sie profitieren können - Ob man hierfür besonders viele Bücher oder Zeitschriften gelesen haben muss, möchte ich hier jedoch nicht behaupten.

Ich selbst würde zum Beispiel behaupten, dass mein Großvater ein sehr gebildeter Mann gewesen war, obwohl ich nicht behaupten kann, dass ich ihn in den 19 Jahren die ich ihn kannte jemals ein Buch habe lesen sehen. Viel mehr saugte er alle Informationen aus dem Umfeld auf und er vergaß einfach niemals etwas - Sah er eine Dokumentation im Fernsehen, konnte er diese sinngemäß eins zu eins wiedergeben, ohne etwas wichtiges zu vergessen.

Auch heute habe ich viele Freunde von denen man eigentlich denken müsste, dass sie total intelligent sein müssten, weil sie "belesen" sind - Doch in Wirklichkeit kann man mit ihnen oft auch keine intellektuellen Gespräche führen, da ihre Belesenheit eben auf Twilight- und Harry Potter-Romane zurückzuführen ist. Zwar mögen diese Leute recht viel lesen, aber hat dies wirklich einen tieferen Inhalt? Meiner Meinung nach eigentlich nicht, weshalb ich unter belesenen Menschen Menschen verstehe, die hauptsächlich Sachbücher zu bestimmten Themen oder Sachzeitschriften lesen um daraus Wissen zu schöpfen.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ein belesener Mensch ist jemand, den man über vieles oder alles fragen kann und der immer eine Antwort weiß und über vieles reden kann. Wichtig sind auch die Erkenntnisse, die der Lesende über das Gelesene gewinnt. Wer verschlingt schon Sachbücher, wenn er sie nicht aus beruflichen Gründen benötigt? Lexikareihen zu lesen, nur um mitreden zu können, dürfte wohl vergebene Liebesmühe sein. Natürlich kommt es darauf an, was man liest. Wissen kann man sich auch anderweitig aneignen, nicht nur aus Sachbüchern.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich würde einen Mensch als belesen bezeichnen, sobald er eine überdurchschnittliche Allgemeinbildung hat, die es ermöglicht, dass man ihm/ihr jederzeit sächliche Fragen stellen kann auf die man auch meistens eine Antwort bekommt. Außerdem denke ich, dass ein belesener Mensch eine gute Ausdrucksweise hat und seine Muttersprache sehr gut beherrscht. Auch meine Schwester hat besonders in der Hauptschulzeit außerordentlich viel gelesen, allerdings keine anspruchsvolle Literatur, sondern eben, was Jugendliche in dem Alter lesen und sie hat auch deswegen kein überdurchschnittliches Allgemeinwissen. Deswegen muss das Lesen nicht umbedingt zu Belesenheit führen.

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» mendacium. » Beiträge: 750 » Talkpoints: 17,61 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke, dass der Begriff aus einer Zeit stammt, in der fast nur die gebildeten und damit gesellschaftlich höher gestellten Menschen überhaupt die Zeit hatten zum lesen und natürlich auch die entsprechenden Mittel, um sich überhaupt Bücher leisten zu können. Außerdem war früher die Trivialliteratur längst nicht so verbreitet und somit hat sich die Frage auch gar nicht unbedingt gestellt, ob man da nun etwas bildungsförderndes ließt oder nicht.

Ich selber benutze dieses Wort übrigens nicht. Wenn ich jemanden für schlau halte dann drücke ich das auch so aus und wenn ich denke, dass jemand viel ließt, dann sage ich das auch so. Ich halte diesen Begriff für nicht mehr ganz zeitgemäß, weil man die Verbindung zwischen Literaturkonsum und Bildung heute nicht mehr so ohne weiteres herstellen kann. Es gibt zu viele andere Medien, die zur Bildung betragen, und zu viele schlechte Bücher, die eher zu einer gewissen Verdummung führen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Wenn ich den Begriff ''belesen'' höre, dann setze ich ihn mehr oder weniger mit Adjektiven wie schlau, klug, intelligent, wissend und so weiter in Verbindung. Belesen zu sein, bedeutet für mich definitiv nicht, dass man gerne und viel liest! Das heißt demnach also, dass eine Person die jeden Tag ein Buch verschlingt, aber nur Bestseller, Liebesschnulze und Fantasiebücher liest, nicht belesen ist, sie ist eben doch einfach nur eine Leseratte.

Umgekehrt muss es aber nicht heißen, dass eine ''belesene'' Person gerne Bücher liest, jemand der in der Wissenschaft tätig ist und sich einfach gerne informiert, viel Hintergrundwissen hat und sich auf seinem Fachgebiet aber auch in Sachen Allgemeinwissen gut auskennt, der wäre für mich belesen. Ich verstehe darunter eine Person, die sich sowohl auf bestimmten Fachgebieten gut auskennt, wie auch im Allgemeinen. Das Wissen kann sie von Vorlesungen, Veröffentlichungen, dem Internet oder eben aus Sachbüchern haben, es bedeutet für mich aber nicht, dass sie ständig und viel liest.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Für mich ist ein belesener Mensch ein Mensch, der viele verschiedene Bücher aus mehreren Fachbereichen liest. Wenn jemand nur Groschenromane liest, ist es für mich zu einseitig und zu einfach gestrickt, um den Menschen belesen zu nennen. Ich denke man muss das Ganze als Weiterbildung sehen, jemand der sich bildet, liest auch viel. Einen belesenen Menschen schreibe ich eine gewisse Intelligenz zu und eine große Allgemeinbildung.

Jedoch muss man nicht nur das Lesen wissenschaftlicher Werke als belesen werten, sondern auch literarische Klassiker. Denn nicht nur der ist gebildet, der Wissen hat, sondern auch der, der sich ausdrücken kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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