Mit seinem Chef zusammen leben / Mieter des Chefs
Auch wenn der Threadtitel vielleicht anderes vermuten lässt, so geht es hier nicht um intime Beziehungen, sondern nur um gemeinsamen Wohnraum. Dies mag für manche Angestellte absolut unvorstellbar sein, während man in manchen Branchen durchaus öfter mit seinem Chef unter einem Dach lebt.
In der Animation und Gästebetreuung war es oft sogar üblich, dass man sich gemeinsam umzog oder sich ein Doppelbett teilte. Wäre so etwas für euch ein Problem? Macht es dabei einen Unterschied, ob es sich nur um eine kurzfristige Sache und ob der Kollege oder Vorgesetzte gleichen Geschlechts ist oder nicht?
Wie denkt ihr darüber dauerhaft in einer Immobilie mit seinem Chef zu leben, bzw. als Mieterin in seinem Wohnraum? Käme für euch eine Einliegerwohnung im selben Haus, eine Wohngemeinschaft oder nicht einmal eine eigene Wohnung mit dem Chef als Vermieter in Frage? Was sollte beachtet werden, wenn man sich doch darauf einlässt?
Die Gründe dafür können natürlich vielfältig sein. Manche Chefs haben mehrere Wohnungen und wenn gerade eine frei ist und die Mitarbeiter genau so eine sucht- warum sollte man dann nicht zueinander finden? Oder bindet man sich schon dabei zu sehr an seinen Chef? Wenn es um eine Arbeitsstelle weiter weg geht, dann braucht man als Angestellte eine Wohnung dort. Wenn der Chef sowieso Platz im Haus hat, würdet ihr dann über eine WG nachdenken? Kann man Wohnen und Arbeiten immer so trennen? Oder können sich auch beide Seiten einfach an den Vorteilen erfreuen und gemeinsam an einer Sache arbeiten?
Meiner Meinung nach sprechen viele Gründe dagegen, mit dem Chef unter einem Dach zu leben. Wer z.B. in eine Einliegerwohnung seines Chefs zieht oder gar mit ihm in die selbe Wohnung, muss damit rechnen, dass er von seinen Kollegen vorgeworfen bekommt, dass der Chef ihn oder sie bevorzugt behandelt. Einem vernünftigen Arbeitsklima wäre das (so denke ich) eher abträglich.
Außerdem besteht die Gefahr, dass der Chef Arbeit und Privates miteinander vermischt und man auch in seiner Freizeit mit Arbeitsbelangen behelligt wird. Zusätzlich dazu bekommt der Arbeitgeber Einblick in das Privatleben seines Angestellten, also in Dinge, die ihn kaum etwas angehen. Man begibt sich also 24 Stunden am Tag in die Kontrolle seines Chefs. Auf die Dauer wird das kaum gut gehen können. Gibt es privat Differenzen, können diese sich auch auf das Arbeitsverhältnis auswirken und umgekehrt.
Bezieht man eine Wohnung, die der Chef vermietet, wird es spätestens dann problematisch, wenn das Arbeitsverhältnis endet. Dann nämlich muss man sich fragen, ob man nicht auch aus der Wohnung geworfen wird, wenn man plötzlich für die Konkurrenz arbeitet. Oder aber man bekommt bei der Konkurrenz keinen Arbeitsplatz, weil man ja noch so eng mit dem alten Chef verbandelt zu sein scheint.
Anders sieht es für mich nur dann aus, wenn man von seinem Chef wegen eines weit entfernten Arbeitsplatzes eine Zweitwohnung zur Verfügung gestellt bekommt, damit man nicht dauerhaft in irgendwelchen Hotels absteigen muss. Das hält die Spesen für beide Parteien wahrscheinlich geringer und man kann im Falle einer Kündigung problemlos in seine Hauptwohnung zurückkehren. Eine Wohnung würde ich in diesem Fall ähnlich wie einen Dienstwagen betrachten, sprich als eine Leistung, die direkt mit dem Arbeitsplatz in Verbindung steht und die bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses problemlos zurückgegeben werden kann.
Ich finde es schon schlimm und würde es niemals mehr machen, dass ich mit dem Vermieter in einem Haus und getrennten Wohnungen leben würde. Der Vermieter im gleichen Haus ist schon nervend. Aber wenn der Vermieter noch der Chef ist, wäre es für mich überhaupt nicht möglich. Und wie von dir beschrieben auch noch in der gleichen Wohnung oder einer Einliegerwohnung wo man sich wahrscheinlich ständig über den Weg läuft wäre unabdingbar. Niemals würde ich mit dem Vermieter mehr unter einem Dach leben wollen und mit dem Chef schon mal gar nicht. Man sollte privates und geschäftliches immer trennen.
Im gleichen Haus mit dem Chef käme für mich nicht in Frage, in der gleichen Wohnung schon überhaupt nicht. Beruf und Privatleben sollte man möglichst getrennt halten. Ich hätte sogar schon etwas Probleme damit, wenn ich eine Wohnung vom Chef mieten müsste, die weiter weg von seiner eigenen liegt. Denn es kann doch vorkommen, dass man einen Mangel in der Wohnung melden muss und Vermieter sind da oft nicht so begeistert, wenn sie Geld rein stecken sollen, um diesen zu beheben. Genauso kann es anders herum vorkommen, dass der Vermieter der Meinung ist, man ginge nicht gut mit seinem Eigentum um. Ich hatte mal den Fall, dass in der von mir gemieteten Wohnung Schimmelbefall auftrat, den ich weder mit ausreichendem Lüften noch mit diversen Mitteln los wurde. Wie ich erfahren hatte, war der Schimmel schon Jahre vor meinem Einzug in der Wand und absolut nicht meine Schuld. Der Vermieter behauptete aber, ich würde nicht lüften. Solche Dinge ergeben natürlich Spannungen zwischen den beiden Parteien und ich glaube nicht, dass sich diese Spannungen nicht auf das Berufsleben auswirken würden, wäre der Vermieter auch gleichzeitig der Chef.
Außerdem gebe ich Doreen Recht und denke auch, dass der Chef dadurch viel mehr Einblicke in mein Privatleben bekommen würde, als mir lieb wäre und vielleicht sogar um Mehrarbeit bitten könnte, die man durch sie doppelte Abhängigkeit nicht wirklich verweigern könnte. Zudem glaube ich auch, dass es Kollegen gibt, die in einem solchen Mietverhältnis eine Bevorzugung wittern würden. Insgesamt gesehen denke ich also, dass die Sache erheblich mehr Nachteile als Vorteile bringen würde und möchte meinen Chef deshalb nicht gleichzeitig meinen Vermieter nennen müssen.
Wenn mein Chef über mehrere Mietwohnungen verfügen würde und ich mitbekäme, dass davon eine frei wird und ich vor allem selbst gerade auch wirklich auf der Suche nach einer neuen Wohnung wäre, dann würde ich mir bei meinem aktuellen Chef auf jeden Fall vorstellen können, ihn als meinen Vermieter haben zu wollen. Bei einer Einliegerwohnung in seinem Einfamilienhaus wäre ich allerdings deutlich skeptischer, weil mir das schon wieder fast zu viel Nähe zur Familie wäre, da fehlt mir doch noch ein Stückchen Distanz, das ich für nötig halte. Mein Chef ist ein wirklich toller Mensch und ich könnte mir durchaus vorstellen, seine Mieterin zu sein, aber so dicht bei ihm würde ich nicht wohnen wollen, dass ich mich gleich in seiner Einliegerwohnung einmiete. Dementsprechend könnte ich mir auch alles, was darüber hinaus geht, nicht vorstellen. Eine Wohngemeinschaft mit meinem Chef wäre für mich geradezu undenkbar, und dabei spielt es für mich nun auch keine Rolle, dass mein Chef ein Mann ist. Eine Wohngemeinschaft zusammen mit dem Arbeitgeber wäre für mich einfach zu wenig Distanz und somit etwas, das zu weit in meine Privatsphäre hereinreichen würde, was ich wiederum aber nicht möchte.
Bei der Anmietung einer Mietwohnung, die meinem Chef gehört, hätte ich allerdings wiederum gar kein Problem damit, wenn es sich bei dem Mietvertrag um einen unbefristeten Vertrag handeln und ich wirklich lange in dieser Wohnung wohnen würde. Eine kurzfristige Anmietung seiner Mietwohnung käme für mich nur aufgrund der Tatsache weniger in Frage, dass ich grundsätzlich wenig Interesse daran habe, häufiger meine Wohnung zu wechseln, weil ein Umzug immer mit einem ordentlichen Aufwand verbunden ist, den ich einfach scheue. Ich könnte mir allerdings aber vorstellen, dass mein Chef als Vermieter nicht unangenehm wäre und insofern käme auch ein langfristiger Mietvertrag für mich durchaus in Frage. Ein wirkliches Problem hätte ich damit jedenfalls tatsächlich überhaupt nicht.
Ich habe sogar einmal vor der Überlegung gestanden, bei meinem Chef ins Haus zu ziehen. Ich mich aber dagegen entschieden, weil er nicht gerade mein Lieblingsmensch ist und gegenüber auch noch seine Tante wohnt und den ganzen Tag am Fenster hängt. Ich würde mich da nur beobachtet fühlen und wie ich ihn kenne, würde es auch garantiert wegen jedem Kinderkram an der Tür klingeln oder wenn man mal krank ist, käme er mit der Apothekentüte vorbei. Muss nicht sein.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich bisher mit keinem Chef so gut klar gekommen bin, dass ich mir vorstellen könnte, eine Wohnung meines Chefs zu mieten oder gar mit einem Chef zusammen eine Wohnung zu teilen. Letzteres käme für mich überhaupt nicht in Frage, auch wenn die Wohnungsnot sehr groß wäre - aber die Tatsache, dass dann fast unweigerlich privates und berufliches vermischt würde, wäre mir nicht recht.
Auch, wenn der Chef die Wohnung nur vermietet und das vielleicht auch über eine Verwaltungsfirma, würde ich mit das genau überlegen. So lange das Arbeitsverhältnis läuft mag das ja kein Problem sein, was aber ist, wenn man das Arbeitsverhältnis beendet? Ich hätte da auch Bedenken, dass das dann dem Mietverhältnis schadet.
Ich würde keinesfalls bei meinem Chef in einer Wohnung bzw. im Haus oder in der Einliegerwohnung wohnen wollen. Mein Chef besitzt im Hof angrenzend an das Büro noch eine Wohnung, die für 1-2 Personen vollkommen ausreichend ist und die leer steht, jedoch würde ich niemals dort einziehen, auch wenn ich auf der Suche nach einer Wohnung wäre.
Der Bauleiter der Firma ist momentan auf der Suche nach einer Wohnung, da er in 4 Wochen ausgezogen sein muss und der Chef bot ihm diese o.g. Wohnung an. Jedoch würde auch er niemals in diese freie Wohnung ziehen, auch wenn er diese zum Schnäppchenpreis bekommen würde, denn er weiß genau, das er jetzt wie alle anderen Arbeiter schon unter vollkommener Beobachtung steht und der Chef ihn am liebsten bis er selbst schlafen geht beschäftigen würde. Zudem möchte er auch seine Privatsphäre, die er dort keineswegs mehr hat, da im ganzen Hof Kamera´s hängen und der Chef von seinem Schlafzimmerfenster einen guten Blick zur Haustüre der Wohnung hat und jederzeit sieht, wer ein- und ausgeht und das geht auf lange Sicht keinesfalls gut. Ihn nerven die Anrufe, die nach Feierabend sind jetzt schon und wenn er in diese Wohnung ziehen würde, dann hätte er wohl gar keine Privatsphäre mehr und könnte auch nach seinem Feierabend noch bei ihm arbeiten und wenn es nur den Hof fegen wäre.
Meine ehemals beste Freundin, hat auch mal eine Wohnung gesucht und ihr Chef, bei dem sie ihre Ausbildung absolvierte, bot ihr an, bei ihm einzuziehen. Er hätte genug Platz und würde ihr einen guten Preis machen eine Wohngemeinschaft zu gründen. Sie zog bei ihm ein und es ging eine ganze Zeit gut, bis es dann anfing, das sie von zu Hause aus arbeiten sollte, denn ihr Chef hatte sich auf einmal einen Hund zu gelegt, der ja auch mal raus musste. Dafür war sie dann gut, um zu Hause Rechnungen zu schreiben und Gassi zu gehen und dies Monate lang. Man bemerkte, das ihr dies nicht gut tat, denn sie hat Tag für Tag nur noch Rechnungen geschrieben und bekam vom wirklichen Ablauf in der Firma nichts mehr mit und verschlechterte sich so in der Berufsschule. Auch bekamen die beiden dadurch Streit und es war für sie nicht mehr schön mit dem Chef in einer Wohnung zu wohnen. Wie es letztendlich endete, kann ich nicht sagen, denn er bemerkte, das ich ihr nicht gut tue, da ich ihr ins Gewissen redete. Letzendlich verbot er ihr den Kontakt zu ihren letzten Freunden, u.a. auch mir und man hörte auf einmal nichts mehr von dir bzw. konnte sie seit dem nicht mehr erreichen.
Es ist ja schon schlimm mit dem Vermieter unter einem Dach zu wohnen, jedoch mit dem Chef finde ich es noch etwas schlimmer, da man unter voller Beobachtung steht und u.a. noch von den Kollegen hingestellt wird, als würde man bevorzugt werden, sodass das Arbeitsklima darunter auch leiden kann. Ich finde man sollte privates und geschäftliches trennen, dazu gehört auch die Wohnung.
Was ich nachvollziehen kann, weil ich es von mir selbst kenne, sind die Bedenken seinen Vermieter zu nah bei sich zu haben. Ich war bisher auch froh, wenn der Vermieter nicht im Haus wohnte. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass ich es selbst schon miterlebt habe, wie schlecht das Verhältnis zwischen Vermieter und Mieter sein kann. Bei Wohnungsbesichtigungen traf ich vermehrt auf Vermieter oder Hausverwalter/Hausmeister, mit denen ich ungern ständig zu tun hätte. Es war sogar einer dabei, der mir gleich in den ersten Minuten des Gespräch vorschlug, dass ich regelmäßig mit ihm und seinem Hund Gassi gehen könnte.
Doch wenn mir Hund und Tier sympathisch gewesen wären und da ich sowieso tierlieb bin, die Gegend kennenlernen möchte, usw., hätte ich bei einer passenden Wohnung und sonstigen Dingen vermutlich zugesagt. Doch es gibt durchaus Hundehalter, mit denen ich nichts zu tun haben möchte und Hunde, die in direkter Nachbarschaft durchaus störend sein können.
Ähnlich verhält es sich für mich mit Arbeitgebern. Wobei das Verhältnis zum Vorgensetzen ja auch von der Branche, den Charakteren, der Firma und deren Philosophie und vielem anderem abhängig ist. Ich habe sowohl Vorgesetzte erlebt, mit denen ich am liebsten gar nichts zu tun gehabt hätte und dann ist einem soviel Abstand wie möglich natürlich Recht. Wenn ich Angst haben muss, dass man es mir irgendwann etwas aus meinem Privatleben negativ auslegt, dann ist dies meiner Meinung aber sowieso kein Job, in dem ich gerne verweilen würde.
Doch wenn zum Beispiel die Mitarbeiterin eines Fitnessstudios ebenso gerne wie ihre Chefin nach Feierabend noch bei der Tanzgarde trainiert oder Stabhochsprung betreibt, warum soll man dann nicht darüber sprechen oder sogar gemeinsam Freizeit verbringen?
Und bezüglich der Wohnsituation kommt es doch auch sehr auf den Lebensstil der Beteiligten an oder? Es gibt Freizeitaktivitäten, von denen möglichst niemand im Umfeld genaueres wissen sollte. Es gibt Menschen, die nicht aufgrund ihrer Hobbys in eine Schublade gesteckt werden möchten. Und natürlich muss es zwischenmenschlich passen und man sollte sich ohne allzu große Kompromisse wohl fühlen können. Es gibt Charaktere, die dabei eher schlecht zusammen passen. Doch dies muss überall zusammen passen, wo Menschen sich entscheiden gemeinsam zu leben, egal ob in einer Partnerschaft, Beziehung, Freundschaft, Wohngemeinschaft oder in gemeinsam genutzten Objekten wie Ferienwohnungen.
Ich selbst könnte mir das eigentlich nicht vorstellen oder es irgendwie wollen, aber das kommt sicher auch auf die Person an. Viele Menschen verbinden mit dem Wort ''Chef'' eher eine unangenehme Person, die ihnen Befehle erteilt und so weiter, aber das muss nicht immer der Fall sein, es gibt durchaus auch viele Angestellte die eine gute Beziehung zu ihrem Chef haben und hier wäre es beispielsweise auch möglich, dass man zusammen wohnt. Ich selbst habe in meinem Bekanntenkreis eine einzige Person, die tatsächlich mit ihrem Chef zusammen wohnt und ich war schon sehr erstaunt darüber, weil mir sowas bis dahin unbekannt war. Der Chef habe eine sehr gut eingerichtete und edle Wohnung, aber er sei eben sehr häufig unterwegs und das wäre mehr oder weniger der Grund dafür, dass einer seiner Angestellten dort ebenfalls wohne. Dennoch zahlt er nur die Hälfte der Mieter und so wie ich das verstanden habe, haben beide ihren Nutzen davon, weil der Angestellte die Wohnung in Schuss hält, solange der Chef weg ist und der Angestellte profitiert von der ausgezeichneten, teuren Einrichtung und natürlich auch davon, dass er die Wohnung die meiste Zeit für sich alleine hat und dennoch nur die halbe Miete zahlt.
Ich selbst muss zugeben, dass ich mir eine solche Wohngemeinschaft nicht vorstellen kann. Ich kann mir denken, dass einige Chefs Wohnungen in diesem Verhältnis relativ günstig anbieten, aber es wäre halt einfach nichts für mich. Ich muss sagen, dass ich da vermutlich irgendwie zu stolz für wäre, weil es sich hier schließlich um einen Vorgesetzten handelt und mehr oder weniger würde mir dann ständig vor die Augen gerieben, dass ich mit meinem Vorgesetzten zusammen wohne, der deutlich mehr verdient als ich, der mir Befehle erteilt und der einfach mehr in seinem Leben erreicht hat, als ich. Mir würde es einfach nicht gefallen, dass mir das ständig vor die Nase gerieben wird. Abgesehen davon käme das auch nur in Frage, wenn man keinen Partner hätte.
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