"Markenuhren" gnadenlos reduziert - aber kann das

vom 03.07.2012, 13:37 Uhr

Sicher ist dem ein oder anderen von euch schon mal entweder im Netz oder im Verkaufs-TV der Verkauf von Uhren untergekommen, wo Zeitmesser mit klangvollen, adelig und historisch anmutenden Namen für Preise zwischen 200 - 400 Euro verkauft werden und gleichzeitig deutlich auf unverbindliche Preisempfehlungen von ca. 1.000 - 3.000 Euro hingewiesen wird. Die Uhren wirken auf den ersten Blick edel, ja manchmal sogar protzig, sind oft noch gut fotografiert und werden blumig umschrieben.

Als potenzieller Käufer hat man jedenfalls den Eindruck, dass man es hier mit einer äußerst hochwertigen und eigentlich hochpreisigen Markenuhren zu tun hat, hinter der traditionelle Uhrmacherkunst steckt, die aber "nur jetzt" zu einem unglaublichen Sparpreis angeboten wird. Über 80% Rabatt sind da keine Seltenheit.

Im Prinzip ist bekannt, dass diese Uhren aus billiger asiatischer Produktion stammen und von Importeuren dann mit klangvollen Namen und Geschichten gelabelt werden. Da gibt es wahre Labelfabriken, die beim Marken- und Patentamt einen Wust solcher Namensrechte innehaben. Dann werden passende - eigentlich ziemlich dämliche - Webseiten gestrickt und die Uhren werden, um dem Vorwurf des Verkaufes zu Mondpreisen zu entgehen, auf Plattformen wie Amazon oder Rakuten, tatsächlich zu den hohen Preisen angeboten. Mit Sicherheit kauft niemand so eine Uhr zu diesem Preis. Wer 1000 Euro und mehr für eine Uhr bezahlt, informiert sich vorher und wird dann mit Sicherheit aufgrund des "Markennamens" auf entsprechende Kritik stoßen. Diese Uhren sind auf dem asiatischen Markt für ganz wenige Dollar zu bekommen. Ein realer Wert läge vielleicht im Bereich von 30-100 Euro. Viele Uhrenhändler lehnen die Reparatur solcher Uhren dann auch ab, es existieren Blacklists mit entsprechenden Markennamen.

Diese Uhren werden nun aktuell wieder bei einer der Resteverwerterplattformen angeboten und da haben sich nun einige Personen laut und deutlich darüber beschwert, dass sie das nicht gut fänden. Die entsprechende Argumentation wurde dann auch gebracht. Trotzdem finden sich auch Leute, die dort anmerken, sie fänden das alles nicht schlimm, hätten sich schon früher andere Modelle gekauft und wären zufrieden. An all der geäußerten Kritik stören die sich nicht - für mich äußerst erstaunlich. Für 300-500 Euro bekommt man auf dem Gebrauchtmarkt technisch und optisch richtig tolle Uhren, aber die legen lieber 300 Euro für einen technisch zweifelhaften Blender hin, mit dem Wissen, dass sie dabei veräppelt werden.

Der Verkäufer wirft sich da nichts vor. Auch er sagt, das sind die UVP des Herstellers, dafür wird auch angeboten und die Erfahrungen seien zufriedenstellend. An der Werbemasche sieht man also nichts verwerfliches.

Wie geht es euch dabei? Kennt ihr diese Uhren? Würdet ihr euch veräppelt fühlen? Würdet ihr so einen Kauf tätigen?

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wer bei sowas sein Geld gibt, ist selbst schuld. Es sollte jedem klar sein, dass hier schwarze Schafe am Werk sind! Ich gebe lieber den Originalpreis aus und weiß dann die gekaufte Ware ist auch original und kein asiatisches Nachmachprodukt.

Ich halte auf die UVP des Herstellers sowieso nicht sehr viel. Auch bei Mediamarkt im Prospekt stehen oft solche UVP von vor 2-3 Jahren noch, um damit den "Werbepreis" als besonders günstig anzupreisen was er im Endeffekt aber gar nicht ist. Doch was sieht schöner aus: UVP 1.000 Euro und Kaufpreis 300 Euro oder UVP 400 Euro und Kaufpreis 300 Euro?

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» Mandylein » Beiträge: 1521 » Talkpoints: 10,39 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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