Geht uns die Allgemeinbildung flöten?

Servus!

Wie sagt man so schön Nephele, wir teilen unser Leid im Forum. Nicht nur du bist mit diesem Problem konfrontiert, sondern auch ich, in meinem Fall. Wenn man versucht, was zu erklären, muss man immer weiter und weiter ausholen, weil einfach eine Grundbasis an Wissen fehlt, sodass man darauf aufbauend losstarten kann. Man schweift vom Thema ab, kann nicht das erklären, was eigentlich gefragt worden ist, ohne etliche andere Punkte kurz zu erwähnen und klarzumachen.

Meiner Meinung nach ist die Situation in Deutschland deutlich schlechter, als wie in Österreich, wie ich das so mitbekommen habe. Allerdings kann man die Allgemeinbildung nicht verlieren, wenn man sie nie hatte. Wie soll auch was nicht-vorhandenes verloren gehen? Dass man Wissen in mehrere Sektore kategorisiert ist verständlich und klar, genauso dass man in den wichtigsten Gebieten eine kleine Ahnung hat. Es geht auch hier nicht darum, ob es irgendwen interessiert, sondern eher darum, dass man es heutzutage wissen muss, oder man wird ganz leicht in der Arbeitswelt abgeschossen.

Meiner Meinung nach ist die soziale Herkunft sehr wichtig. Vorallem wenn ich mir de Migranten 2. oder 3. Generation ansehe, wobei sich die frühere Generation natürlich sehr schwer getan hat, das gewollte durchsetzen. Diese Kinder kann man nicht ohne weiteres mit den "inländischen" Kindern vergleichen.

Weil hier dauernd irgendwelche Forumuser aufregen, wie schlecht die Bildung an Schulen sei, du bist selbst für deine Bildung zuständig, nicht die Schule. Die Schule vermittelt nur die altersbezogenen Stoffgebiete, falls du was aus deinem Leben was machen willst, musst du dich schon selbst hinsetzen und was dafür tun, denn nachgeschmissen wird dir sicherlich nicht. Ok, sagen wir es so, eher in der Schule als wie an der Universität. Da möchte ich dich dann mal sehen, ob du dich dann über diverse Kleinigkeiten aufregen wirst, die in der Schule laut deiner jetzigen Sicht falsch waren.

Wobei ich muss ja sagen, als Gag finde ich die Kürzeln ziemlich amüsant, sollten aber nichts in der Alltagssprache verloren haben, schon gar nichts in der geschriebenen deutschen Sprache.

Desweiteren kann man durchauch annehmen, dass es zum Allgemeinwissen gehört, wo Marokko liegt, denn auch das gehört dazu. Wenn jemand im Bekanntenkreis fragt, dass sie ihr Urlaub in Marokko verbringen werden, sollte man wissen, dass Marokko nicht ein Nachbarland von Deutschland ist, genauso wenig ein Binnenland oder gar im Norden Europas situiert ist.

KrashKidd hat desweiteren alles erwähnenswerte schön zusammenfassend abgerundet. Merci

BTW: Wofür steht TNS (TNS-Anwärter)

Hochachtungsvoll - Näugelchen
Cheerio!

@ Subbotnik:
Dein Beitrag klingt, als wärst du an dem Tag, an dem du das geschrieben hast mit dem falschen Fuß aufgestanden.

Soooo schlimm ist die Situation ja auch nicht. Ich kann da jetzt nur für meine Schule sprechen (ein Gymnasium), aber bei uns sind es sicher 50% aufwärts die ein einigermaßen breitgefächertes Allgemeinwissen haben (ist jetzt meine Einschätzung der 2-3 Jahrgänge, die ich besser kenne). Und der Rest ist auch nicht komplett auf den Kopf gefallen (Ausnahmen bestätigen die Regel ).

Allerdings muss ich dir zustimmen, dass es auch sehr von der inneren Einstellung abhängt. Die Schule bietet das Fundament, auf dem der Schüler aufbauen kann, wenn er denn will. Dass das nur jeder 200. tut finde ich aber sehr pessimistisch geschätzt.

Na selbst am Gymmi sieht es niemals so gut aus. Und die Frage ist halt was man unter Allgemeinwissen versteht und Sorry KradenHayes, die meisten können nicht über Schulwissen hinaus mitreden, wenn überhaupt. Das habe ich auch bei uns am Gymmi gehabt, schneidet man da einmal ein Thema an, was etwas außerhalb vom Stoff liegt hört man den Wind in der Klasse pfeifen.

Und die meisten stechen halt kaum besonders hervor, ist halt so. Und durchschnittliches Wissen ist halt kein sehr gutes Allgemeinwissen, oft jedenfalls nicht.

Ich bringe mal ein ganz lapidares Beispiel: Trivial Pursuit war bei uns eine zeitlang ein verbotenes Spiel, da sich in unserer Klasse / Freundeskreis immer 4 Personen zu einem Team zusammenschlossen, die im Grunde jede Frage wussten oder im Vergleich zu den anderen immer einen Riesen Wissensvorsprung hatten (ohne alles auswendig zu kennen), was oft für Unmut sorgte. Und das ist so ein typisches Spiel, was man oft nur durch Allgemeinbildung dominieren kann - der andere Fall war dann, dass sich die Gruppe auf andere aufteilte und im Grunde dann immer die ehemalige Gruppe gegeneinander spielte und alle anderen zusehen durften, weil sie kaum was beizutragen hatten.

Was ich damit sagen will: fast jeder ist damals so ins Spiel gestartet, dass er von sich überzeugt war, gut zu sein und ein gutes Allgemeinwissen zu haben - was in der Realität schnell anders aussah, denn subjektiv hält sich jeder für den Dicksten.

Und breitgefächert heißt nicht gut - ich weiß auch über vieles Bescheid, nur würde ich nur in wenigen Feldern von mir behaupten, mich dort sicher bewegen zu können. Mit sicher bewegen meine ich, mich so äußern zu können, ohne dass jemand der sich besser auskennt gleich die Augen verdreht, weil ich Müll aus mir herausquetsche nur weil ich meine, dazu auch was zu wissen und beisteuern zu müssen, was andere nervt.

Das ist zum Verglich so, als ob man sich in einer wissenden Gemeinschaft auf Basisniveau über die PS3 unterhält, und dann kommt jemand und platzt rein mit: "Ich hab auch einen Computer mit Internet." und meint deswegen was beisteuern zu können, weil er das mal über drei Ecken gehört hat und nun meint über Wissen zu verfügen.

Und davon ausgehend finde ich jeder 200. noch zu hoch gegriffen, da hatte Subbo wohl eher seinen netten Tag...

@Näugelchen: TNS steht für Triple Nine Society.