In welchen Situationen eidesstattliche Vers. abgeben?

vom 29.06.2012, 21:31 Uhr

Ich habe schon oft gehört, dass jemand eine eidesstattliche Versicherung abgegeben hat. Aber ich habe nie begriffen, in welchem Zusammenhang man eine eidesstattliche Versicherung abgibt. Wann muss man eine eidesstattliche Versicherung abgeben und wann ist sie eventuell erforderlich? Habt ihr schon mal eine eidesstattliche Versicherung abgegeben? Warum musstet ihr das machen?

Benutzeravatar

» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich habe selbst glücklicherweise noch keine eidesstattliche Versicherung abgeben müssen, aber eine Freundin von mir. Das geht sogar relativ schnell, wenn Du irgendwelche Rechnungen und die zugehörigen Mahnungen nicht bezahlst, wird vom Inkassobüro ein Mahnbescheid per Gericht erwirkt. Wenn man dann auf diesen auch nicht reagiert, was leider viele tun, weil sie in dem Moment nicht zahlungsfähig sind und/oder den Ernst der Lage nicht verstehen, dann wird dies dem Gerichtsvollzieher übertragen.

Dieser schickt dann einen Brief, mit einem Datum an dem er vorbei kommen will und an dem er die Abgabe der eidesstattlichen Versicherung erwartet. Mit Abgabe der eidesstattlichen Versicherung kannst Du im Grunde keine Geschäfte mehr abschließen, kein Konto eröffnen, keinen Handyvertrag, keine Bestellungen tätigen, denn Du wirst dann bei der Schufa und bei der Crefo mit einem negativen Eintrag geführt. Deshalb sollte jeder dringendst versuchen, dies zu umgehen und eine Abzahlung zu vereinbaren, die dann auch unbedingt eingehalten werden muss.

» Brigitte1968 » Beiträge: 84 » Talkpoints: 22,39 »


Da Behörden keine Eide abnehmen können, sondern nur Richter, gibt es für Behörden die Versicherung an Eides Statt. Auch hier ist eine nicht wahrheitsgemäße Auskunft eine Straftat, die bis zu drei Jahren Gefängnis geahndet werden kann. Oft hört man diesen Begriff im Zusammenhang mit Zwangsvollstreckungen. Wenn eine Pfändung mangels Vermögens nicht ausgeführt werden konnte, muss man eine eidesstattliche Versicherung, auch Offenbarungseid genannt, ablegen. Man muss seine Vermögensverhältnisse wahrheitsgemäß offen legen. Wenn man falsche Angaben macht, ist das kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat.

Ebenso Verwaltungen müssen manchmal eine eidesstattliche Versicherung abgeben, um über ihre Ein- und Ausgaben Auskunft zu geben, wenn sie zweifelhaft sind. Aber die eidesstattliche Versicherung ist nicht nur im Zusammenhang mit Vermögensverhältnissen ein Begriff, sondern auch im Zusammenhang mit Aussagen gegenüber Behörden, das müssen keine finanziellen Offenlegungen sein, es können auch Tatsachen sein, die man sonst nur schwer glaubhaft machen kann.

Auch bei Bachelorarbeiten und Masterarbeiten sowie Diplomarbeiten muss eine eidesstattliche Versicherung abgegeben werden, dass man die Arbeit selbstständig angefertigt hat, da dies ja auch schwer zu überprüfen ist.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^