Wein selber anbauen, wie macht man es?

Meine Tante und mein Onkel haben sich in der Eifel ein Haus gekauft. Nun hat mein Onkel wieder mal eine Idee. Er und seine Frau trinken abends gerne einmal ein Glas Wein zusammen. Auf dem Grundstück, den sie zu dem Haus gekauft haben ist es rein theoretisch möglich Wein anzubauen. Allerdings sollte man sicherlich auch wissen, welche Rebsorten sich für Wein eigen oder? Vor allem sollen sie schnell genug wachsen und gegen Krankheiten resistent sein. Was kann man hier verwenden? Sie sollten auch absolut winterhart sein und schon mal eisige Temperaturen aushalten können. Welche sollten sie sich zulegen um eigenen Wein machen zu können?

In der Nähe ist wohl auch ein Weinbauer, den sie aber noch nicht so gut kennen. Dort können sie sich Ideen zum Wein machen herholen. Erst einmal wollen sie aber wissen, wie man überhaupt Wein anbaut. Sie wollen den Weinbauer nicht direkt fragen.

Weinbau ist in erster Linie arbeitsaufwändig. Wenn man eine geeignete Sorte gefunden hat, muss man den Boden entsprechend vorbereiten. Dann braucht der Wein eine Rankhilfe. Im Januar bei frostfreien Temperaturen schneidet man die Triebe vom letzten Jahr auf 2 bis 3 Augen (Knospen) zurück. Während der Wachstumsperiode muss man die Triebe ausdünnen und später einkürzen. Sonst wächst der Wein und wächst und wächst und bringt kaum Früchte bzw. diese reifen nicht gut.

Ein gut gepflegter Weinstock ist nicht so Krankheitanfällig wie ein schlecht gepflegter. Wichtig ist, dass die Blätter nach dem Regen schnell trocknen können. Wenn der Wein dann geerntet werden kann, benötigt man eine Beerenpresse. Dann benötigt man noch ein Gärfass oder einen Gärballon. Sicherlich kann man das selbst versuchen, aber Qualitätswein wird es nicht im ersten Jahr. Außerdem kostet die Materialien einiges an Geld.

Die Idee mit dem Weinstock ist nicht schlecht. Wein selbst herzustellen ist aber noch aufwändiger. Da wäre es sinnvoller, wenn sie sich nur wenige Weinstöcke zum Rohverzehr anbauen und dann lieber noch einen Pfirsich- und einen Aprikosenbaum.

Leider wird man mit zwei, drei Antworten in einem Forum nicht zum Weinbauern. Wenn man wirklich etwas erzeugen wollte, was man dann auch trinken kann, müsste man sich schon richtig in das Thema einlesen und sich eben die entsprechende Literatur besorgen.

Ich wohne in einem Weinberg und habe auch ein paar Reben auf dem Grundstück und hatte bei meinem Einzug auch mal die Idee, dass man damit doch ein paar Fläschchen eigenen Wein herstellen könnte. Zum Essen sind die Weintrauben nämlich nicht so wirklich geeignet, weil sie eine dickere Schale und mehr Kerne als die Tafeltrauben haben. Die Idee habe ich aber schnell aufgegeben, weil sich der zeitliche und finanzielle Aufwand absolut nicht lohnt für ein Ergebnis, dass sicher nicht zu den Spitzenweinen gehören wird. Bei kleinen Mengen Trauben gibt es bei uns auch nicht die Möglichkeit sie bei der Winzergenossenschaft abzugeben und im Gegenzug ein paar Flaschen Wein mit nach Hause zu nehmen.

Was aber recht gut funktioniert ist die Herstellung von neuem Wein. Ich packe die Trauben einfach in eine elektrische Saftpresse und lasse den Saft dann in einem Plastikkanister ein paar Tage im Keller stehen. Man muss nur regelmäßig danach schauen und den Verschluss immer wieder mal öffnen, weil sich bei der Gärung ja Gase entwickeln. Und wenn der neue Wein dann einen leichten Alkoholgehalt hat muss man ihn auch ziemlich zügig trinken, dann sonst bekommt man irgendwann keinen richtigen Wein sondern Essig.