Selbstmotivation - Probate Mittel gesucht
Irgendwie kann ich mich zu nichts aufraffen. Ich muss noch so viel für die Schule tun, muss noch mein Zimmer aufräumen, ich muss noch Weihnachtsgeschenke fertig machen und kaufen, ich muss noch meiner Mutter helfen und ich muss noch einiges anderes hier machen und ich kann mich einfach nicht motivieren endlich mal was zu machen. Ich sitze nun hier und schreibe, obwohl ich noch so viel machen muss.
Kennt ihr bewährte Mittel, die mir helfen mich selber zu motivieren? Was kann ich machen, dass ich mich mal aufraffe? Was macht ihr, dass ihr auch alles macht, was ihr euch vorgenommen habt?
Einfach den Stecker ziehen! Zwar mag dies nicht immer einfach sein, doch wenn man es erst einmal gemacht hat, dann geht es. Aus Erfahrung heraus, kann ich dir zumindest sagen, dass es wenig bis gar nichts bringt, sich zig Motivationssprüche zu suchen und diese auswendig zu lernen, abzuschreiben oder sich an die Wand zu kleben und auch der 25. Ratgeber zum Thema Selbstmotivation bringt wenig neue Erkenntnisse.
Mir geht es eher so, dass es schlimmer wird, je länger ich überlege. Und gerade vor dem PC kommen mir dann die unmöglichsten Ideen. Anstatt Vokabeln zu lernen, habe ich so damals schon über Vokabeltrainingsprogramme informiert, mir in Shops tolle Vokabelhilfen ansehen, wiederum einige Bücher zum Thema Selbstmanagement und vieles anderes. Am Ende kennt man dann zwar einige Buchtitel mehr, doch kann immer noch keine einzige Vokabel.
Früher hatte ich eine Phase, da fand ich Geregeltes oft spießig. Feste Essenszeiten sind vielleicht was für alternde Diabetiker, Terminkalender für Manager bzw. deren Sekretärinnen und wer ständig nach der Uhr lebt, verpasst viel vom wirklichen Leben, dachte ich. Das führte bei mir zu einer inneren Ablehnung. Dazu kommt Gewöhnung. Man gewöhnt sich daran Hausaufgaben kurz vor dem Unterricht zu machen oder spät abends, man gewöhnt sich daran im letzten Moment erst zu beginnen und "lernt" wiederum, dass es trotzdem klappt. Warum also schon zum ersten Advent alle Weihnachtsgeschenke zusammen haben, wenn sie dann noch ewig herum liegen?
"Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen" fand ich damals auch spießig. Irgendein kluger alter Ratschlag, der nicht zu mir passte. Manchmal kommt vielleicht noch Angst vor Langeweile hinzu. Wenn alles geplant und geregelt ist und fehlerfrei funktioniert- was dann? Kann ich dann zufrieden entspannen oder würde ich diese Situation ablehnen? Wir sind doch alle so sehr darauf programmiert, uns ständig etwas merken zu müssen, etwas dringend erledigen müssen und Termine zu haben, dass wir ohne schnell ungeduldig werden.
Mittlerweile bin ich eher ein Fan von Zuverlässigkeit, festen Zusagen und Pünktlichkeit. Ich mag es selbst doch auch nicht, wenn man mir etwas zusagt und dann ständig verschiebt. Und zu wissen, dass alles geplant und erledigt ist, kann auch ein ziemlich gutes Gefühl sein. Damit man dies erreicht, muss man nur anfangen. Und mit jedem kleinen Schritt, wird der große Berg weniger. Und wenn man erst einmal sein Zimmer aufgeräumt hat, kann man auch gleich weiter machen und der Mutter helfen. Ob man dann ein großes Häkchen auf seiner To-Do-Liste macht oder sich einfach zufrieden in seinem Zimmer umsieht, bleibt jedem selbst überlassen. Und dann gar nicht lange weiter darüber nachdenken, warum man wieder erst kurz vor Weihnachten Geschenke kaufen muss und planen wie man das irgendwann anders machen will und analysieren, warum man überhaupt so handelt, sondern man sollte sich einfach wetterfest anziehen und hinaus gehen.
Ich denke dass das beste Hausmittelchen in dem Fall immernoch ist, sich mal selbst ordentlich in den Allerwertesten zu treten; klingt doof, ist aber so. Alles ständig vor sich her schieben bringt gar nichts, außer dass du in Zeitdruck gerätst und je nach dem, worum es geht wird es schlimmer je länger du wartest. Besonders bei wichtigen Dingen, wie eben etwas für die Schule zu tun.
Ich kenne das leider auch, dass ich oft genug nichts auf die Kette kriege und teilweise selbst Dinge schleifen lassen, die wirklich in kurzer Zeit zu erledigen sind. Dann wird das so lange liegen gelassen bis ich Bauchschmerzen kriege bei all den Dingen die noch zu erledigen sind; ist dann aber alles erledigt und ich bin voran gekommen fühle ich mich gut und habe den Kopf frei; das sollte Motivation genug sein. Ich habe auch to-do Listen für mich entdeckt und finde es immer ganz toll, wenn ich wieder irgendwas von meiner Liste streichen kann und diese übersichtlicher wird.
Und wenn mal wieder Zeit vor dem PC verplempert wird anstatt sich um wichtige Dinge zu kümmern, dann mache den PC einfach mal aus. Wenn er aus ist, kann man nicht mal eben gucken was hier und dort so abgeht und sich damit ablenken lassen. Wie Trisa auch schon sagte, wenn man einmal angefangen hat, dann geht es meist gut von der Hand und oft fragt man sich, warum man überhaupt so lange gewartet hat.
Also, mache dir einfach mal eine Liste, was du zu erledigen hast, dann lass deinen Rechner mal aus und nimm dir vor, dass dieser nun auch soundso lange ausbleibt. Grade was das Lernen angeht teile ich mir immer bestimmte Abschnitte ein die ich erledige, bevor ich eine Pause einlege; also 2 Kapitel lesen oder 5 Aufgaben rechnen oder sowas. Oder überlege dir, welche Konsequenzen es hätte, wenn du etwas nicht erledigst.
Ich denke auch, dass man sich in solchen Fällen nur motivieren kann, indem man den Rechner ausmacht und sich an die Arbeit macht. Es hilft nichts, wenn man am Computer bleibt und sich vor den ganzen Aufgaben drückt. Denn die Arbeit macht sich ja nicht von selbst, sie wartet auf dich und dann musst du sie eben später machen, ist das nicht ausreichend Motivation?
Mir fällt es irgendwie nie schwer, mich um meinen Kram zu kümmern, denn ich mache meine Sachen lieber heute als morgen, damit ich es weg habe. Ich mag es nicht so gerne, wenn ich unter Stress gerate, mir ist es lieber, dass ich alles in Ruhe machen kann und mich nicht abrennen muss.
Ich weiß, dass der PC immer eine anziehende Sache ist, die man lieber macht als die Aufgaben, die man eigentlich zu machen hätte. Aber indem man das Ding einfach auslässt und sich erstmal um seine Sachen kümmert, verhindert man, dass der Computer eine Ablenkung sein kann. Und wenn man seine Sachen erledigt hat, hat man viel mehr Zeit für die Dinge am Computer, denn man hat nichts mehr zu arbeiten und kann seine Zeit frei einteilen. Das ist für mich auch eine Art Motivation, denn ich mag es gerne, wenn ich Freizeit habe, die nach hinten frei ist, ohne dass ich noch dies oder jenes zu machen habe. Auch deshalb erledige ich alles erstmal, bevor ich mir Zeit für diese Dinge nehme wie hier zu schreiben.
Es gibt keine bewährten Mittel sich selbst zu motivieren. Man muss sich erst einmal aufraffen und nicht darüber nach denken, wie man sich besser motivieren kann, um bestimmte Sachen zu erledigen. Am besten man geht erst einmal ran an die Arbeit. Ich kann mich nämlich nie zur Ruhe setzen und meine Freizeit genießen, wenn ich noch weiß, dass ich dies und das noch zu tun habe oder die Wohnung unordentlich ist. Beim Sauber machen empfiehlt es sich, Musik an zu machen, so vergeht das Sauber machen wie im Flug. Am schönsten finde ich das Gefühl, wenn einfach alles erledigt ist und man sich entspannt zurück lehnen kann. Daran solltest Du denken, damit Du Dich aufraffst. Je schneller Du fertig bist, desto eher kannst Du Dich den schönen Sachen widmen.
Was mir auch besser hilft, als zig Tabellen und Pläne und Listen, ist es mit mir selbst einen Termin auszumachen. Also morgen, wenn ich nach Hause komme, setze ich mich erst an den Rechner, wenn die Hausaufgaben erledigt sind. "Spätestens um 18.00 Uhr beginne ich dann mit dem Zimmer aufräumen und räume mindestens den ganzen Boden frei. Und wenn Mutter mich wiederum bittet, ihr endlich mal zu helfen, mache ich dies sofort."
Ich neige selbst dazu, erst durch planen zu wollen, dann kommt mir anderes Wichtigeres in den Sinn, dann wird man abgelenkt und hatte ja eigentlich sowieso keine Lust. Wenn Ratgeber empfohlen haben, alles nur einmal in die Hand zu nehmen, hatte ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich etwas hin und dann doch anderswo hin räumte. Wichtig hingegen finde ich, dass man sich immer bewusst macht, dass auch kleine Dinge wichtig sein können. Wenn auch nicht immer im Einzelnen (wenn es 30 Vokabeltests für die Jahresnote gibt, ist ein einzelner weniger gewichtig bei der Gesamtnote, aber dennoch wichtig für meine Sprachkenntnisse).
Und: Es macht nicht alles immer Spaß. Arbeit ist manchmal einfach nur Arbeit. Anstrengend, langweilig, eintönig oder nervig. Diese Dinge gilt es "einfach" zu erledigen. Man sollte sie auch nicht größer werden lassen, als sie sind, indem man sie ewig vor sich her schiebt. Sonst wird aus dem Schneeball irgendwann eine Lawine.
Wenn ich mir irgendwas vornehme, dann ziehe ich das auch meistens durch. Oftmals setze ich mir dann im Nachhinein irgendwelche Belohnungen. Wenn ich etwas für die Universität machen muss, dann ist die Belohnung dann hoffentlich immer eine gute Note und das ist schon Motivation genug. Aber auch, wenn ich so mal viel aufgeräumt habe oder sonstiges, was mir nicht so viel Spaß macht, aber eben gemacht werden muss, dann gönne ich mir schon mal etwas. Das kann ein leckeres Eis sein oder einfach ein paar ruhige Stunden in meinem Bett, wo ich dann nicht mehr ans Aufräumen oder sonstiges denken muss. Das ist oftmals schon Motivation genug, damit ich das dann einfach hinter mir habe.
Vielleicht gibt es ja bei dir etwas, was du wirklich gerne magst, dir aber so nicht gerne kaufst. Ich habe mir beispielsweise während der Schulzeit immer zwischendurch einen neuen Nagellack gegönnt, wenn ich etwas unangenehmes erledigt hatte. Da diese auch nicht so teuer waren, war das auch eine gute Idee, wenn man sich dann mit so etwas verwöhnt und es hat mich immer motiviert, da ich mir sonst keinen neuen gekauft hätte.
Am wichtigsten finde ich aber auch, dass man sich bei so etwas immer das Endergebnis vor Augen führen sollte. Wofür mache ich das denn alles? Für gute Noten. Und die bringen mir später viel, weil ich dann meinen Wunschberuf ausüben kann und dann später wahrscheinlich mehr Spaß an meiner Arbeit haben werde, wenn ich mir etwas schönes aussuchen kann, anstatt dass zu nehmen, was für mich übrig bleibt. Oder beim Aufräumen, damit es wieder hübsch aussieht und ich mich wohler fühle. Das reicht für mich oft schon und wenn ich dann einmal den Po hoch bekommen habe, dann bin ich sowieso immer motiviert und will es auch hinter mich bringen.
Wenn ich lernen muss und keine Lust habe, dann mache ich es meisten so, dass ich vorher wirklich alles abschalte - also Fernseher, Computer, eben all diese Dinge, die einen beim Lernen ablenken können. Und danach sage ich mir, dass ich diese Sachen nicht wieder einschalten werde, bevor die Vokabeln sitzen oder eben der andere Lernstoff, der gelernt werden muss. Das hilft bei mir immer.
Ansonsten kannst du es auch so machen, dass du dich selbst für solche Sachen belohnst. Das heißt, dass du dann zum Beispiel, wenn du 10 Vokabeln gelernt hast und diese beherrscht, dir ein Stück Schokolade oder ein paar Gummibärchen gönnen kann. Jedoch geht das nach einiger Zeit auf die Hüften, wenn man es übertreibt.
Ich mache das unterschiedlich, dass kommt eben darauf an, um welche Dinge es sich handelt, wie viel Freizeit ich dafür habe und so weiter. Nicht selten mache ich es in Form einer To-Do-List. die meisten Tätigkeiten versuche ich auf bestimmte Tage zu schieben. Wenn ich beispielsweise sehe, dass auf der Liste für Mittwoch schon fünf Sachen stehen, dann schreibe ich die Dinge die dann noch dazu kommen ebene eher auf den Donnerstag und wenn ich weiß, ich bin Donnerstag kaum zu Hause, dann schreibe ich sie zum Freitag. Einige Tätigkeiten haben kein bestimmtes Datum, an dem sie zu erledigen wären, dass sind die schlimmsten Erledigungen, weil man da meistens von jemandem abhängig ist oder so, dass sind bei mir beispielsweise Rathausbesuche, wo ich dann eben immer schauen muss, haben die überhaupt offen, zu der Zeit, wo ich zu Hause bin, bei den bequemen Öffnungszeiten, die die da haben? Deswegen kommen solche Angelegenheiten auf einen separaten Zettel.
Die To-Do-Listen die ich mir dann für einen Tag mache, müssen dann an dem Tag auch erledigt werden. Wenn ich morgens aufstehe und sehe die Dinge, die mir da bevorstehen, dann komme ich meistens erst gar nicht in Versuchung mich irgendwie faul vor den Laptop zu setzen oder so, sondern ich fange gleich an irgendwas zu erledigen, weil ich mir dann denke, wenn du das alles gemacht hast und das auch schnell und zügig erledigst, dann bleibt vielleicht noch Zeit, für eine DVD oder ein bisschen Surfen im Internet. Würde ich die Sachen langsam machen, dann würde dafür keine Zeit mehr bleiben, deswegen ist das schon eine Motivation für mich und es klappt auch meistens ganz gut.
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