16 Jährige schwanger, wie sollte Mutter reagieren?
Ja, klar muss man Verständnis zeigen und rücksichtsvoll sein, bla bla bla, ich halte das für Unsinn, ganz einfach! Man redet hier nicht mit einem Kleinkind, man redet mit einem jungen Erwachsenen, der sich scheinbar schon reif und taff genug fühlt, sich keine Sorgen um Verhütung beim Sex machen zu müssen und wenn man sich schon so reif und erwachsen vorkommt, dann soll man gefälligst auch mit den Konsequenzen leben und damit klar kommen, so sehe ich das! Es handelt sich hier doch nicht um irgendein geistig zurückgebliebenes, hilfloses Mädchen, heute wird in den Schulen Aufklärung zur Genüge betrieben, sie hätte sich einfach nicht so leichtsinnig verhalten sollen und da sie es nun scheinbar doch getan hat, braucht man sie nicht zu behandeln, als wäre es ein schlimmer Unfall, nach dem man sie nun schonen müsse!
Ich als Mutter wäre sauer, keine Frage. Ich würde niemals, aber auch wirklich niemals für mein Kind wollen, dass es in diesem Alter schwanger wird und dann den Rest seines Lebens nichts weiter zu tun hat, als Kinder zu versorgen. Ich wünsche mir für mein Kind, dass es Erfolg in der Schule hat und später auch eine Karriere schafft, dass es ehrgeizig ist, ein gutes Studium beendet und dann einen guten Beruf anfängt. Das ist aber alles kaum zu schaffen, wenn man ein Kind hat, so sehe ich es zumindest. Alle Mädels die ich kenne, die um dieses Alter herum ein Kind hatten, haben danach in Sachen Bildung keine großen Fortschritte mehr gemacht, dass scheint irgendwie der Regelfall zu sein, was mich auch nicht großartig wundert, weil ein Kind schließlich auch sehr viel Zeit einnimmt und ein Studium noch mehr.
Wie auch immer, auf jeden Fall würde ich mich schonungslos mit der Tochter zusammen setzen und ihr klar machen, dass ich es für das beste halte, wenn sie das Kind abtreibt. So hat sie wenigstens noch halbwegs eine Chance auf eine gesicherte Zukunft, in der sie auch etwas erreichen kann, andernfalls kann sie das eigentlich fast schon vergessen. Ich würde ihr auch klar machen, dass ich nicht die Zeit habe, mich um das Kind zu kümmern und dass das dann in ihrer Verantwortung läge, also ein weiterer Grund, der für die Abtreibung spräche. Ich schätze, die ganze Situation schaut ein bisschen anders aus, wenn man wirklich vor diesem Problem steht, aber so als Außenstehende würde ich mal sagen, dass ich keine Enkelkinder würde haben wollen und meiner Tochter auch sauer wäre, wenn diese sich für das Kind entscheiden würde.
Das klingt vielleicht zunächst etwas übertrieben, aber ich halte eben nichts davon, dass Kinder in diesem Alter selbst schon Kinder in die Welt setzen, denn sie können weder für diese Kinder sorgen noch sind sie dazu in der Lage sie anständig zu erziehen, weil sie schließlich selbst noch erzogen werden müssen. Die Zukunft meines Kindes wäre damit auch ruiniert, also finde ich, dass es als Mutter mein gutes Recht ist, diese Situation alles andere als gut zu finden. Vermutlich würde ich mich nach einer Weile dennoch mit der Situation arrangieren und das Enkelkind annehmen, sicherlich würde ich das tun, aber ich finde es wirklich nicht gut und würde es meiner Tochter vermutlich auch nachtragen. Es ist auf jeden Fall nicht das, was ich mir für ein Kind wünschen würde, weder für mein eigenes, noch für mein Enkelkind.
@Crispin: Das sind zwar harte Worte, aber ich hätte es nicht besser sagen können. Ich denke auch, dass ich, wenn meine Tochter mit 16 angekommen wäre und mir eröffnet hätte, dass sie schwanger ist, auch unverblümt mit ihr gesprochen. Ein Kind ist zwar immer etwas wie ein Wunder, aber ich denke, dass eine 16 jährige wirklich andere Sorgen hat, als ein Kind groß zu ziehen. Eine 16 jährige ist noch in der Pubertät und wie soll sie da ein Kind groß ziehen. Ich denke nicht, dass ich Verständnis gezeigt hätte.
Ich mag zwar auch nicht unbedingt, dass man ein Kind abtreibt. Aber das ist ja auch nicht das Thema hier. Wenn ich das hier richtig verstanden habe, will MissMarple wissen, wie sich eine Mutter ganz einfach verhalten soll. Ich würde mit meinem Kind reden und Positives wie auch Negatives aufzählen, wenn sie das Kind bekommt. Ich würde aber auch ganz klar Stellung dazu nehmen, dass ich nicht der Dauerbabysitter bin. Wahrscheinlich würde ich dann sogar das Mutter Kind Heim vorschlagen.
Wichtig ist, dass die Mutter mit der Tochter redet und ihr einfach sagt, was sie darüber denkt. Und da der Vater ja nicht mehr mit der Tochter redet, würde ich auch ganz klar vorschlagen, dass sie, falls sie das Kind haben will, in ein Mutter Kind Heim ziehen muss. Denn ich denke nicht, dass es für die Familie und für das Baby dann gut ist, wenn es in einer Missstimmung in der Familie aufwachsen muss.
Die, die hier so human mit dieser Situation umgehen, sind meist User, die noch keine Kinder haben und selber nicht viel älter sind als dieses Mädchen und ich denke, dass man dann auch ganz anders darüber denkt.
Erstmal würde ich dir raten, deine Freundin nicht auf das Gespräch mit ihrer Mutter vorzubereiten; das ist nicht deine Aufgabe und du solltest dich was das angeht, da völlig aus der Mutter-Tochter Sache heraus halten. Was du machen könntest wäre, dass du das Thema Abtreibung von dir aus ansprichst; und zwar nicht so, dass du ihr vorschlägst das Kind abzutreiben, sondern einfach dass du normal nachfragst, ob sie darüber nachdenkt. Wie die Mutter mit ihrer eigenen Tochter darüber sprechen soll, muss sie selbst wissen; damit hast du nichts zu tun.
Auch finde ich es nicht schlimm, wenn die Mutter der Tochter gegenüber anspricht, dass auch Abtreibung eine Alternative wäre. Was das angeht stimme ich Crispin auf jeden Fall zu und denke auch, dass es nichts bringt wenn man die Tochter nun in Watte packt. Einfach ist die Situation für sie sicher auch nicht, aber man sollte schon deutlich klar machen, was es bedeutet wenn sie sich für das Kind entscheidet.
Zumal ja der Vater des Kindes nichts davon wissen will, ihr eigenen Vater ist dagegen und durch die finanzielle Situation der Familie kann deine Freundin auch nicht großartig auf Unterstützung hoffen, ebenso wenig sollte sie sich darauf verlassen dass Mama immer Babysitter spielt wenn Prüfungen oder Partys anstehen. Natürlich würde ich auch wollen, dass mein Kind in der Situation selbst entscheidet und würde auch versuchen jegliche Unterstützung zu bieten, aber es ist wichtig dass sie sich im Klaren darüber wird, was das alles bedeutet; und um das zu verstehen sind auf jeden Fall klare, aber auch harte Worte nötig. Sowohl von dir, als auch von der Mutter; bei solchen Situationen habe ich bisher oft mitbekommen, dass die Mütter sich doch meist zu sehr einmischen und dem Kind die Verantwortung für das eigene Kind abnehmen; das halte ich für total falsch und so was muss man dem Kind auch klar machen.
Ich finde es sehr, sehr schwierig auf diese Frage eine Antwort zu finden. Wäre ich in der Situation würde ich vermutlich ein offenes und ehrliches Gespräch mit meiner Tochter suchen, ihr versuchen meine Ängste und Sorgen zu vermitteln. Gleichzeitig wäre ich aber vermutlich sehr bemüht ihr zu sagen und vorallem auch zu zeigen, dass ich, ganz gleich wie auch immer sie sich entscheiden wird, immer hinter ihr stehe. Vielleicht könnte man gemeinsam eine Beratungsstelle aufsuchen? Oftmals hilft es ja wenn sich eine neutrale Person einschaltet und vielleicht hilft es auch der Mutter dabei, eigene Ängste abzubauen?
Solche Situationen sind meiner Meinung nach immer etwas schwierig, wobei ich mich da aber auch frage, ob sie keine Ahnung von Verhütung hat oder sich gedacht hat, "es wird schon nichts passieren." Vorallem bei einer flüchtigen Begegnung wäre ich vorsichtig, hauptsächlich wegen Geschlechtskrankheiten und da sollte man schon ein Kondom verwenden, aber es hätte auch ein Unfall gewesen sein können, wie, das Kondom ist gerissen etc. Egal wie sie sich entscheidet, sie sollte in Zukunft vorsichtiger sein, was Sex betrifft.
Natürlich sollte die Mutter Verständnis zeigen, aber ich denke ein paar strenge Worte wären angebracht, da ihr Verhalten unverantwortlich war. Vom Vater würde ich ehrlich gesagt mehr erwarten, auch wenn es verständlich ist, dass er anfangs wütend ist. Er sollte jetzt für seine Tochter dasein, auch wenn es ihm schwer fallen sollte, denn auch wenn die Tochter Mist gebaut hat, so geht es ihr selber damit mit Sicherheit nicht wirklich gut. Ich als Mutter würde vorsichtig ein Gespräch anfangen und das mit der Frage, wie sie nun dazu steht, ob sie sich schon entscheiden kann oder ob sie noch immer zwischen zwei Stühlen steht. Ich würde empfehlen, am Besten zu einer Beratungsstelle für Schwangere zu gehen, denn diese können einem am Meisten helfen und auch vorallem jungen Leuten. Diese Leute die dort arbeiten können einem alle Möglichkeiten aufzählen und auch Gespräche mit noch einer weiteren Person, einem Jugendamt Mitarbeiter sind möglich.
Sie kann aber auch nicht zu viel Zeit verstreichen lassen, denn man kann bis zur 12. Woche sich einer Abtreibung unterziehen. Eine Adoption, wie schon ein anderes Mitglied empfohlen hat, finde ich persönlich auch nicht empfehlenswert. Man trägt das Kind 9 Monate unter seinem Herzen und wenn man es dann in den Armen hält, dann wird das viel zu schwer sein, es dann wegzugeben. Ich muss auch dazu sagen, ein Kind heißt nicht, dass die Zukunft versaut ist. Es gibt heutzutage so viele Hilfen und ich denke, die Mutter erklärt sich sicher auch Mal bereit, auf das Kind aufzupassen. Nach der Elternzeit kann sie die Schule/Studium fortsetzen, denn es gibt auch Tagesmütter und die Kosten die dadurch entstehen werden auch vom Jugendamt übernommen. Ein paar Jahre später gibt es dann Kindergärten und Kindertagesstätten. Das würde ich wie gesagt empfehlen, dass die Mutter vorschlägt zu solch einer Beratungsstelle zu gehen und ihre Tochter dabei auch begleitet und egal wie sie sich entscheidet, sie sollte dennoch immer für sie da sein.
Ich mag zwar auch nicht unbedingt, dass man ein Kind abtreibt. Aber das ist ja auch nicht das Thema hier. Wenn ich das hier richtig verstanden habe, will MissMarple wissen, wie sich eine Mutter ganz einfach verhalten soll. Ich würde mit meinem Kind reden und Positives wie auch Negatives aufzählen, wenn sie das Kind bekommt. Ich würde aber auch ganz klar Stellung dazu nehmen, dass ich nicht der Dauerbabysitter bin. Wahrscheinlich würde ich dann sogar das Mutter Kind Heim vorschlagen.
Ich sehe es auch so, dass Kinder in dem Alter nicht selbst Kinder bekommen sollte. In meiner früheren Schulklasse oder in meinem Jahrgang gab es auch einige, die früh schwanger wurden und die hatten nachher große Schwierigkeiten, den Anschluss zu finden. Aber ich denke dennoch, dass man in diesem Fall nicht abreiben muss. Ich bin nämlich auch irgendwie gegen eine Abtreibung – aus meiner Überzeugung heraus. Ich fände es besser, wenn man dann das Kind bekommt, aber es zur Adoption frei gibt. Dann landet es bei einer Familie, die sich schon lange ein Kind gewünscht hat und wird es sicher nicht schlecht haben. Das wäre die Variante, zu der ich raten würde. Das ist doch viel besser, als letztlich Leben zu töten, weil man Mist gebaut hat.
Ich bin auch Mutter und wenn meine Tochter mir mit 16 Jahren eröffnen würde, dass sie schwanger ist, würde ich schwer schlucken. Da teile ich völlig die Meinung der anderen, dass es besser wäre, dass eine 16 Jahre alte junge Frau heutzutage besser noch nicht schwanger werden sollte. In anderen Zeitaltern war das und in anderen Kulturen ist das auch heute noch nichts ungewöhnliches. Schaffen würde sie es, aber ihr Weg würde eben ganz schön steinig. So einen harten Lebensweg würde ich meiner Tochter auch niemals wünschen. Allerdings kenne ich auch eine willensstarke junge Frau aus dem Studium, die ihr Kind vor dem Abitur bekommen hat und jetzt mit etwa dreißig studiert. Zu schaffen ist es, aber das Mädchen muss sehr stark und ehrgeizig sein.
Und bei allem Verständnis für die komplizierte Situation: Die Mutter sollte daran denken, dass die Tochter noch Minderjährig ist, also in dem Fall die Mutter der Jugendlichen Mama die Verantwortung trägt, zu entscheiden. Rein juristisch ist das jedenfalls so. Klar ist es schwierig über Leben und Tod des Kindes einer anderen Frau, in dem Fall der eigenen Tochter zu entscheiden. Eine Entscheidung für oder gegen eine Abtreibung bei sich selbst ist ja schon kompliziert genug. Ich halte es aber für keine geeignete Lösung, dass die Mutter sich da heraus hält und der Tochter die volle Entscheidung alleine ausbaden lässt. Auf jeden Fall würde ich der Mutter raten, ihre Tochter zu begleiten und mit ihr offen alles anzusprechen, auch wenn es weh tut. Das junge Mädchen komplett gegen ihren Willen zu etwas zu drängen, was sie niemals tun würde, bringt wohl wenig und führt nur dazu, dass das Verhältnis in der Familie noch mehr aus den Fugen gerät, als es momentan eh schon ist.
Für das Verhalten des Vaters der jungen Frau habe ich null Verständnis. Er verhält sich so etwas von albern und kindisch, dass ich ihm am liebsten persönlich ins Gewissen reden würde. Das vor allem sollte die Mutter des Mädchens mal machen: Ihrem Mann beziehungsweise Lebensgefährten mal ordentlich den Kopf gerade rücken. Es kann nicht angehen, dass er jetzt die beleidigte Leberwurst spielt, während es Not tut zu handeln und eine vorausschauende Entscheidung zu fällen.
Ich finde es auch albern, was manche vorschlagen, das Kind in ein Mutter-Kind-Heim abzuschieben. So ein Bruch im Familiensystem wird nie wieder vollständig zu kitten sein. Ich verstehe auch ehrlich gesagt die Mutter nicht, dass sie die Tochter da zeitlich nicht unterstützen will. Dass sie finanziell knapp bei Kasse ist, lässt sich nicht ändern. Aber Liebe, Zeit und Fürsorge kostet kein Geld. Ich würde das als Mutter nicht über das Herz bringen, mein Kind so zu verstoßen oder im Stich zu lassen. Familie geht für mich über alles.
Ich rede mit meinen Kinder schon seit dem Grundschulalter immer mal wieder gelegentlich über Schwangerschaft und Verhütung und habe ihnen mehrmals klar gemacht, dass das wichtigste ist, sich nach einem Verhütungsunfall (oder auch nach vernachlässigter Verhütung) sofort medizinische Hilfe zu besorgen und die Pille danach zu organisieren. Ich habe ihnen mehrmals eingetrichtert, dass sie sich dann unverzüglich an mich zu wenden haben, damit man die nötigen Schritte einleiten kann, auch wenn es peinlich ist, versagt zu haben und vielleicht im Überschwang der Gefühle den kühlen Kopf verloren zu haben und die Verhütung nicht im Griff gehabt zu haben. Ich hoffe, dass meine Kinder das nötige Vertrauen auch als Pubertierende zu mir haben werden, dass das dann auch klappt. Ich habe ihnen auch seit Kindertagen erklärt, dass das wichtigste ist, schnell bei einer ungewollten Schwangerschaft ist, mit den Eltern zu reden und eine geeignete Lösung für die Zukunft zu finden, ob man das Kind bekommen kann und will. Solche Vorgespräche scheinen in den Fall versäumt worden zu sein, und das finde ich schade. Sonst hätte die Mutter nicht das Problem, mit der Tochter offen die Sachlage anzusprechen.
Klar, es tut weh seinem Kind sagen zu müssen: Denk doch mal darüber nach, ob wir nicht dein Kind und meinen Enkel töten könnten um dir ein schönes Leben zu ermöglichen. Das ist drastisch. Aber man darf das auch nicht ausklammern. Ich würde mich in so einem Fall mit dem Kind auf jeden Fall in eine Beratungsstelle und zum Jugendamt begeben. Die Beratungsstelle deshalb, weil die unheimlich viel mehr Erfahrung mit solchen Konfliktfällen haben und eine Beratung in Anspruch zu nehmen heißt ja nicht zwangsläufig, dass man dann auch abtreibt. Das kann man dem Kind auf jeden Fall ja auch so erklären, dass man sich beraten lassen muss, um alle Möglichkeiten auf dem Schirm zu haben und auch um sich finanzielle Fördermöglichkeiten mal detailliert anzuhören. Zum Jugendamt würde ich deshalb gehen, weil das Jugendamt meines Wissens automatisch das Sorgerecht für die Kinder Minderjähriger bekommt. Großeltern und sonstige Verwandte können dies nach der Geburt beantragen, dies zu übernehmen, aber das Jugendamt ist sowieso von der Partie. Deshalb empfiehlt es sich, dieses Amt schon mal vor der Geburt ins Boot zu nehmen und deren Meinung auch zu hören, wie die sich die Zukunft vorstellen können. Allerdings würde ich dazu erst die Konfliktberatung aufgesucht haben und vorher persönlich mit meiner Tochter gesprochen haben. Im Übrigen sollten die beim Jugendamt auch wissen, wie man den Vater im Ausland finanziell in die Pflicht nimmt, schließlich hat das Jugendamt auch ein Interesse daran, keinen Unterhaltsvorschuss zahlen zu müssen. Auch das Mädchen tut gut daran, den Erzeuger in die Pflicht zu nehmen, denn das Jugendamt zahlt den Unterhaltsvorschuss nur, bis das Kind zwölf Jahre ist und ich glaube insgesamt längstens sogar nur sechs Jahre pro Kind. Aber das sollte sie besser genauer noch mal direkt beim Amt erfragen.
Im Vorfeld der Beratung würde ich mein persönliches Gespräch mit dem Mädchen etwa so eröffnen, dass ihr sage, dass ich es wichtig finde, jetzt Ergebnis offen und ohne Blatt vor dem Mund mit ihr ihre Zukunft zu besprechen. Ich würde ihr erläutern, was eine Szenariotechnik ist. Kurz gefasst heißt das, dass man in Form eines Gedankenspiels vorweg nimmt, wie sich das Leben mit verschiedenen Entscheidungen verändern wird. Damit kann man sich alle Handlungsalternativen erst mal mit ihren Konsequenzen klar machen. Es geht bei der Methode noch nicht darum sofort eine Entscheidung zu fällen, sondern Kriterien zu finden nach denen man Später seine Entscheidung begründet abwägen und kopfgesteuert fällen kann. Hier ist es hilfreich, zum Beispiel drei bis vier Plakate zu beschriften mit den Ergebnissen. Zwei der Plakate werden mit den absoluten positiven oder negativen Extremsituationen beschriftet. Darüber hinaus sollte man dem Mädchen klar machen, dass es dazwischen den Situationen auf den Plakaten unzählige Zwischenstufen gibt. Folgende Situationen würde ich etwa festhalten und noch gar nicht allzusehr zu bewerten:
A) Mädchen bekommt ihr Kind, schmeißt die Schule und Ausbildung, lebt von Gelegenheitsjobs und Staatlicher Unterstützung lange unzufrieden und nahe des Existenzminimums. Sie wird ihr Leben lang mit ihrem Schicksal hadern und sich beherrschen müssen nicht ihrem Kind die Schuld für das verkorkste Leben in die Schuhe zu schieben.
B) Mädchen treibt ab und führt ihr altes Leben mehr oder weniger weiter wie bisher. Sie wird sich aber immer wieder mal wehmütig fragen, wenn sie Kinder im Alter ihres ungeborenen Kindes sieht, was wohl aus ihrem Baby geworden wäre und sich Zeit ihres Lebens überlegen, ob das die richtige Entscheidung war oder ob man es nicht doch anders hätte schaffen können.
C) Das Mädchen bekommt ihr Kind, bricht mit der Familie und zieht in ein Mutter-Kind-Heim. Dort sorgen die Betreuer dafür, dass das Mädchen die Schule und eine Ausbildung erfolgreich abschließt. Wenn das Kind aus dem Gröbsten raus ist, beginnt die Mutter ein Studium und verwirklicht sich später selbst. Das Enkelkind wächst allerdings auf, ohne groß Kontakt mit den Großeltern zu haben und leidet darunter. Auch für das Mädchen wird das schwer, ohne Familiennetzwerk zu leben. Sobald das Kind krank ist, übernimmt es weder Tagesmutter noch Kindergarten und die Mutter hat in Schule, Ausbildung und Job sehr viele Fehlzeiten und fühlt sich sozial isoliert, weil sowohl Familie als auch der alte Freundeskreis zum großen Teil weg gebrochen sind und Mütter in ihrem Alter als Freundinnen nur selten vorhanden sind.
D) Das Mädchen entscheidet sich für die Schwangerschaft und gibt es zur Adoption frei oder erst mal vorübergehend freiwillig in eine Pflegefamilie.
E) Das Mädchen bekommt ihr Kind, sie schließt mit Hilfe von Unterstützungsgeldern und Hilfe vom Jugendamt und ihrer Familie ihre Schule ab und beginnt nach der Schule ein Studium, zuerst in Teilzeit und als das Kind älter ist in Vollzeit. Die anfängliche Aufregung in der Familie wurde geklärt und die Situation ist wieder harmonisch. Ein neues Familienmitglied hat die Familie bereichert und die Geschwister von dem Mädchen haben gleich gelernt, dass frühe Schwangerschaften nicht erstrebenswert sind.
Wenn man die Szenarien so in etwa und individuell angepasst schwarz auf weiß vor sich liegen hat, ist es auch leichter für die Mutter so ein Tabu wie Abtreibung anzusprechen. Dann muss sie nicht mehr dem Kind sagen, dass es über Abtreibung nachdenken soll, dann liegt die Abtreibung als gleichberechtigte Variante schon zwischen den anderen Lösungs-Alternativen auf dem Tisch. Man kann einfacher über jede Variante sprechen, wenn man dem Kind sagt: Stelle dir mal vor, was wäre wenn du Variante X leben würdest. Das hilft der jungen Frau auch, ihre Gedanken zu ordnen und wirkt dann nicht wie ein plumper Überredungsversuch. Nach dem Ergebnis offenen Gespräch würde ich dann das Kind aufs Zimmer schicken und es nachdenken lassen. Am nächsten oder übernächsten Tag würde ich mich mit dem Mädchen noch mal mit den Karten zum Gespräch setzen und gemeinsam überlegen, wie sie die Situation jetzt bewertet und ihr sagen, dass man als Mutter beschlossen hat, eine professionelle Beratung bei einer neutralen dritten Person aufzusuchen, damit das Kind das alles noch mal aus dem Mund eines Experten hört. Ich denke, dass das für die Tochter angenehm ist und die Mutter für ihr jugendliches Kind so maximal die Führungsmöglichkeiten behält, die sie überhaupt noch in den Alter hat.
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