Erlebnisse mit einem Rettungshubschrauber

vom 25.06.2012, 09:20 Uhr

Ich habe gestern nebenher eine Sendung im Fernsehen angeschaut, bei der es um Luftrettungen ging. Dabei ist mir wieder ein Bekannter eingefallen, der vor ein paar Jahren mit einer Kollegin eine Wanderung in den Bergen gemacht hat. Er ist mit ihr ganz normale Wanderwege abgelaufen. Sie wollten eigentlich einen dieser Wege ausprobieren, ob sie diesen auch mit einer Schulklasse gehen könnten oder ob dieser für die Schüler zu stressig werden könnte.

Da der Wanderweg sich wohl ganz schön in die Länge gezogen hat, was so nicht ganz erwartet worden war und die beiden über eine Bergkuppe hinweg ihr Ziel ausgemacht hatten, wollten sie eine Abkürzung über diese Kuppe machen und haben den Weg praktisch verlassen. Die Abkürzung ging stetig ein Stückchen bergauf. Irgendwann waren die beiden, die zum Glück aneinander geseilt waren, an einem Punkt, an dem es ihnen zu steil wurde und sie wollten eigentlich wieder umkehren, da sie einfach nicht über die Kuppe kamen, die doch etwas höher und steiler war, als sie es am Anfang, als sie den richtigen Wanderweg verlassen hatten, gedacht hatten.

Doch als sie zurück schauten stellten sie fest, dass sie sich nicht mehr rückwärts bewegen konnten, weil es einfach zu steil geworden ist und sie den Abstieg wohl nicht mehr geschafft hätten. Sie klammerten sich bereits richtig am Berg fest, weil sie nur noch auf allen Vieren vorwärts kamen. Zum Glück hatte mein Bekannter ein Handy dabei, an das er hingereicht hatte, denn seine Begleitung hatte ihr Handy im Rucksack auf dem Rücken und kam nicht mehr an dieses heran. Meinem Bekannten blieb dann tatsächlich nur noch übrig, einen Notruf abzusetzen, denn inzwischen hatten die beiden auch panische Angst vor einem Absturz. Vor lauter Begeisterung, dass sie eine Abkürzung nehmen konnten, haben sie total übersehen, wie steil der Weg am Ende geworden ist und dass sie nicht mehr ohne weiteres zurück konnten.

Irgendwann kam dann der Rettungshubschrauber, der dann zuerst die Kollegin meines Bekannten rettete und nach unten brachte und dann wieder zurück kam, um meinen Bekannten zu retten. Mal abgesehen, dass sie sehr leichtsinnig waren, waren sie so auf ihr Ziel fixiert, dass sie die Gefahr gar nicht mitbekamen, in die sie sich begaben. Zu guter Letzt blieb nur noch die Bergrettung mit dem Hubschrauber. Hattet ihr schon einmal ein ähnliches Erlebnis mit der Bergrettung, vielleicht sogar auch mit einem Rettungshubschrauber? Wie seid ihr in diese Situation geraten und wie wurdet ihr gerettet? Ging alles gut und habt ihr daraus gelernt?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe leider auch einmal eine Erfahrung mit einem Rettungshubschrauber gemacht. Zum Glück war ich in dieser Situation aber nur ein eher unbeteiligter Zuschauer und nicht das Opfer selber.

Dieser Vorfall ist nun schon mindestens fünf Jahre her. Damals habe ich in der Reithalle die Springstunde geritten. Insgesamt waren wir wie immer zu viert und wir haben eine ganz normale Reitstunde gehabt, in der nichts ungewöhnliches vorgefallen ist. Die Pferde waren nicht besonders aufgeregt oder schwierig zu händeln und es hat sicher niemand geahnt, dass es noch einen Sturz oder einen schweren Unfall geben könnte. In der zweiten Hälfte der Stunde hat eine junge Frau dann den kompletten Parcours gesprungen, hat aber aus irgendeinem Grund ein Hindernis nicht besonders gut angeritten. Das Pferd hat dann noch versucht, über das Hindernis zu kommen, aber es passte einfach vorne und hinten nicht.

Die Reiterin ist dann gestört und mit dem Unterleib auf die Stangen gefallen. Das Pferd hat sich überschlagen, weil Teile der Ausrüstung hängen geblieben sind und landete auf ihr. Es stand aber schon bald wieder. Die junge Frau hat auch aufstehen wollen, aber sie hatte starke Schmerzen und sie war voller Blut, das aus dem Unterleib zu kommen schien. Da wurde sofort ein Krankenwagen gerufen, aber die Vermittlung zu der man dann ja durchgestellt wird hat gemeint, dass die Frau sofort in eine weiter entfernte Klinik gebracht werden müsste und hat einen Hubschrauber geschickt.

Der Hubschrauber Einsatz selbst war dann nicht so spektakulär, die Reiterin wurde auf eine Trage gelegt und in den Hubschrauber gebracht. Es stellte sich dann heraus, dass wohl die Eierstöcke geplatzt waren oder etwas an den Eierstöcken, das weiß ich nicht mehr so genau. Sie hatte jedenfalls viel Blut verloren, welches auch zum Teil in den Bauchraum gelaufen ist.

Ich hoffe, dass ich nicht noch einmal so einen Einsatz miterleben muss oder gar selber in einem Hubschrauber weggeflogen werden muss! Auch, wenn diese Einsätze ja oft sehr interessant sind, wünsche ich es niemanden, weil sie einen sehr ernsten Hintergrund haben.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich war zum Glück noch nie in einer solchen Situation und habe s auch nicht vor. Ich habe allgemein auch nicht vor mit einem Hubschrauber zu fliegen, da ich sowieso schon Höhenangst habe und schon ein Flug in einem Flugzeug für mich eine gewaltige Situation ist in der ich schon manchmal ganz schön Angst habe. Deswegen würde ich mich auch nicht in einen Hubschrauber trauen, weil er nicht ganz so sicher ist und dann auch noch so sehr wackelt.

Ich denke, dass man auf jeden Fall aus so einer Situation lernt. Es ist ja nicht nur so, dass man dann erstmal diese Peinlichkeit hat, dass man in so eine Situation geraten ist, denn die Entscheidung von deinen Bekannten war ja wirklich sehr leichtsinnig und grenzt schon an Dummheit. Des Weiteren bin ich mir da auch nicht so ganz sicher, aber ich kann mir gut vorstellen, dass man diesen Einsatz dann auch aus eigener Tasche bezahlen muss und dieser Einsatz wird wahrscheinlich schon ein paar hundert Euro gekostet haben. Ich denke nicht, dass jeder dieses Geld spontan übrig hat.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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