Ratenzahlung mit fremden Leuten vereinbaren?

vom 25.06.2012, 13:08 Uhr

Was muss beachtet werden, wenn man mit fremden Leuten eine Ratenzahlung vereinbaren möchte. Es ist so: A hat einen Kleingarten gepachtet. In dem Verein ist es üblich, dass man den Garten dort pachtet und das Haus darauf kauft. A hat damals einen Abschlag für das Haus in Höhe von 7000 Euro gezahlt. Da A den Garten nun aufgibt, ist der Garten wieder frei und das Haus muss dann von dem nächsten Pächter übernommen werden. Das steht so in den Statuten des Vereins.

A hat nun einen Interessenten für den Garten. Das Haus will A für 6000 Euro verkaufen. Die neuen Interessenten haben aber nicht so viel Geld flüssig und wollen das Haus in raten abzahlen. Im Prinzip ist A nicht direkt dagegen, hat aber Angst, dass die Leute nicht zahlen. Die Lauferei wollte A dann eigentlich nicht haben. A hat dann den Leuten vorgeschlagen, dass sie einen Bankkredit aufnehmen und das Haus dann bei der Bank abzahlen und A den vollen Betrag geben. Aber das wollen die Interessenten nicht.

A kommt es nun komisch vor. Denn wenn die Bank ihnen vielleicht kein Kredit geben wollen, dann haben sie sicherlich einen Grund und A hat schon Angst, dass A nicht das Geld bekommt. Kann man sich da irgendwie absichern? Würdet ihr das Haus von A an fremde Leute durch Ratenzahlung verkaufen oder wäre es euch auch zu riskant?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Man müsste auf jeden Fall einen Vertrag machen, der die Ratenzahlung vereinbart und diese festhält. Diesen Vertrag würde ich von einem Anwalt machen lassen, da dieser die Raffinessen dazu kennt. A kann sich ja auch eine Auskunft geben lassen. Dass die Leute keinen Kredit annehmen wollen, scheint mir auch etwas komisch. Aber vielleicht haben sie auch einfach keine Lust auf die Zinsen, die sie dann zahlen müssen. Ich würde an der Stelle von A auf weitere Interessenten warten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Es gibt da sicherlich mehrere Gründe warum diese nicht zu ihrer Hausbank gehen wollen, sei es dass sie dort eh keinen Kredit bekommen, die Zinsen nicht bezahlen wollen oder evtl. auch einfach nur keinen Eintrag in der Schufa über den Kredit haben möchten. Jedoch würde mich das als Verkäufer nicht wirklich interessieren. Den ich möchte nur das Haus los haben und dafür ein paar Euro erhalten. Natürlich könnte man sich diese Summe auch in Raten von den Käufern zurück zahlen lassen, doch selbst wenn man dann hier einen Vertrag abschließt trage ich als Verkäufer dann erstmal das Risiko dass ich mein Geld nicht bekomme oder eben nur sehr verzögert und mit entsprechendem Ärger.

Mein Tipp: Lieber die Finger von solchen Geschäften lassen, da hat man am Ende mehr Ärger als man bei solch kleinen Geschäften möchte.

» Flasssh » Beiträge: 373 » Talkpoints: 9,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das Ganze ist natürlich deswegen nicht wirklich schön, weil hier beide Parteien voneinander abhängig sind und jeweils etwas vom anderen haben wollen. A hat ja letztlich auch nicht wirklich eine Alternative, wenn die Interessenten nicht gerade Schlange stehen. Und die Käufer können hier ja auch nicht beliebig handeln, wenn sie wirklich am Grundstück als Pächter interessiert sind.

Der Idealfall für den Verkäufer schaut ja wirklich so aus, dass die Käufer das Geld auf einmal bezahlen und damit die Verbindung zwischen beiden Parteien aufgelöst wird. Eine vom Käufer eingeräumte Möglichkeit zur Ratenzahlung bedeutet auch, dass eine Geschäftsbeziehung eingegangen wird, die eben so lange geht, bis der Betrag vollständig übergeben wurde. Und alles was Zeit kostet, ist natürlich anfällig für "Unwägbarkeiten". So könnten die Käufer mit der Zeit auf die Idee von Nachverhandlungen kommen - oder aber sonstige Gründe findet, nicht weiter zu zahlen.

Wenn es aber nicht anders geht, kann der Verkäufer nur eines machen: einen Vertrag aufsetzen, welcher die genauen Rückzahlungspunkte mit Summen auflistet. Vertraut er dem Käufer, so geht er das Geschäft mit dem Vertrag ein. Wenn nicht, dann sollte auch der Vertrag nicht wirklich Sicherheit bringen.

Nun aber zu spekulieren, warum der Käufer seinerseits nicht zur Bank will, sollten nicht angestellt werden. Hier gäbe es einfach zu viele Gründe, die nichts mit der Zahlungsfähigkeit zu tun haben, so dass jede Mutmaßung keine Hilfe darstellt. Wer kein Darlehen von der Bank dafür haben will, muss sich dafür nicht rechtfertigen. Wenn der Verkäufer hingegen sich nicht auf eine Ratenzahlung einlassen will, ist das auch sein Recht und er kann in so einem Fall einfach auf den nächsten Interessenten warten.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich habe leider schon solche Erfahrungen mit einem Raten Verkauf machen müssen. Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, dann sollte A hier auf jeden Fall einen Vertrag aufsetzen und das ganze schriftlich fest halten. Die Käufer sollten auch in dem Vertrag fest halten, was sie dem Verkäufer als Sicherheit anbieten, falls sie einmal in Verzug geraten. Ohne einen Vertrag würde ich so ein Geschäft nicht abschließen. Man hat meistens immer nur Ärger damit, dass man sogar hinter dem Geld her laufen muss. Ich würde mir so ein Geschäft lieber zwei Mal überlegen und vielleicht sogar lieber so lange warten, bis ein Käufer das Geld in einer Summe bezahlen kann. So ist man immer auf der sicheren Seite.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Eine Ratenzahlungsvereinbarung zu schließen und nötigenfalls einen entsprechenden Vertrag mit anwaltlicher Hilfe aufzusetzen, dürfte sicherlich kein großes Problem sein, aber ich denke, dass damit trotzdem noch nicht gesagt ist, dass diese Ratenzahlungsvereinbarung auch eingehalten wird. Viel zu häufig habe ich in meiner Arbeit schon erlebt, wie schnell sich Menschen auf das Unterzeichnen einer Ratenzahlungsvereinbarung einlassen und dann eben nicht zahlen. Das Ergebnis ist dann das, was A im vorliegend geschilderten Fall vermeiden will: Ein Gerenne und vor allem viele weitere Kosten, die zunächst von A gezahlt werden müssen, bis am Ende klar ist, ob er sein Geld bekommen wird oder nicht, eben über das gerichtliche Mahnverfahren.

Insofern würde ich – übrigens völlig ungeachtet der nicht vorhandenen Bereitschaft der Interessenten, das Haus über eine Bank finanzieren zu lassen – wohl Abstand davon nehmen, das Häuschen mit einer Ratenzahlungsvereinbarung abzugeben, denn auch ich hätte zu große Sorge, dass ich das Geld nicht sehen werde, mir weitere Kosten durch das gerichtliche Mahnverfahren verursache und auch noch Rennereien deswegen habe.

Dann würde ich doch lieber noch einige Monate weiter suchen und möglicherweise einmal in der Kolonie unter den Nachbarn herumfragen, ob dort nicht jemand irgendjemanden kennt, der Interesse an einem solchen Garten haben könnte. Ich kann mir vorstellen, dass dies sogar eine recht vielversprechende Möglichkeit sein könnte, einen Interessenten zu finden, denn wenn man einen solchen Kleingarten betreibt, erzählt man davon in der Regel auch im Verwandten- und Bekanntenkreis, und nicht selten weckt man mit solchen Erzählungen doch auch erst das Interesse anderer, die sich dann vielleicht entsprechend äußern. Möglicherweise gibt es also unter den Nachbarn in der Kolonie jemanden, der einen Übernehmer des Gartens mit Häuschens finden würde und alles geht noch gut und reibungslos über die Bühne.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


An Stelle von A würde ich schauen, ob ich nicht einen solventeren Käufer für das Häuschen finde, der die Summe direkt bezahlen kann oder bereit ist, einen Kredit bei seiner Bank aufzunehmen. Die Frage ist hier natürlich auch, wie gefragt solche Objekte sind und wie leicht sich ein neuer Interessent finden lässt. Ich hätte aber kein gutes Gefühl dabei, mit einem fremden Menschen eine Ratenzahlung zu vereinbaren. Wenn der Käufer diese Summe nicht sofort begleichen kann, gehe ich davon aus, dass er auch nicht in der Lage ist, monatlich einen guten Betrag zu zahlen, damit die Schuld innerhalb von einigen Monaten und nicht erst in mehreren Jahren beglichen ist. Und mit jedem Monat mehr hätte ich das Gefühl, dass auch das Risiko steigt, die dann noch fehlende Summe nicht mehr zu bekommen.

Dass die Interessenten keinen Kredit bei ihrer Bank aufnehmen wollen oder können, kann natürlich unterschiedliche Ursachen haben. Vielleicht lehnen sie, wie ich auch, Kredite und Schulden einfach ab. Allerdings glaube ich das nicht, denn eine Ratenzahlung mit A als Gläubiger wäre ja auch nichts anderes. Für mich ist auch eher vorstellbar, dass die Interessenten vielleicht der Auffassung sind, dass sie niedrigere Zinsen zahlen müssen, wenn sie direkt mit A eine Ratenzahlung vereinbaren, anstatt die Finanzierung über einen herkömmlichen Bank-Kredit laufen zu lassen. Vielleicht spielt auch die Überlegung eine Rolle, dass Privatleute gegebenenfalls auf Zahlungsausfälle etwas moderater reagieren als eine Bank. Das ist natürlich alles nur Spekulation, aber solche Gedanken würden ich mir durchaus machen in einer solchen Situation. Ein bisschen zu viel Misstrauen ist da auch besser als zu viel Vertrauen.

Natürlich kann A einen vernünftigen Vertrag aufsetzen und im Zweifelsfall auch die ausstehende Summe einklagen. Versuchen kann man so etwas sicher, aber man sollte sich auch überlegen, ob man das Risiko eingehen möchte. Wenn A Pech hat, zahlt der scheinbare Käufer nicht oder nur sporadisch. Dann ist A derjenige, der Anstrengungen unternehmen muss, um an sein Geld zu kommen. Wenn der Käufer sich konsequent weigert zu zahlen, wird A nicht einmal dann an das Geld kommen, wenn ein Titel erwirkt wurde. Es gibt genug Leute, die Ratenzahlungen unterschreiben und dann, wenn es ans bezahlen geht, offensichtlich unter einer Amnesie leiden und sich nicht daran erinnern können, dass sie da noch Schulden haben, die beglichen werden müssen. Ich würde warten, bis sich ein Käufer findet, der besser geeignet ist. Falls dem jetzigen Interessenten so viel an dem Häuschen liegen sollte, wird er sich das Geld anderweitig beschaffen, zum Beispiel bei seiner Bank oder bei Freunden. Wenn ihm allerdings niemand etwas leiht, nicht einmal die Bank, wird das schon seinen Grund haben.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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