Rechtschreibfehler an Verlag melden?

vom 25.06.2012, 08:27 Uhr

Neulich hatte ich wieder die Erstauflage eines interessanten Sachbuches in der Hand und habe zumindest schon mal die Hälfte des Werkes durch. Ich war mit dem Inhalt und dem Aufbau des Buches an sich auch mehr als zufrieden, allerdings sind mir bereits in den ersten Kapiteln ein Rechtschreibfehler aufgefallen und ein Fehler bei der Überschrift. Das Kapitel behandelte den Unterschied zwei unterschiedlicher Arten, als jedoch die wesentlichen Merkmale dann aufgeführt wurden, war in der Überschrift dann zweimal der gleiche Artenname vorhanden, was natürlich ein Versehen war.

Ich habe auch früher schon mal Rechtschreibfehler in Büchern gefunden, meistens lese ich dann einfach drüber und kümmere mich nicht darum, ab und an korrigiere ich sie aber auch einfach mit einem Kugelschreiber oder Bleistift. In Romanen oder anderer Unterhaltungsliteratur, ist mir das aber auch nicht so wichtig, bei Fachliteratur dann schon eher. Ich habe mich dann auch gefragt, ob es etwas bringen würde, wenn man eine Email an den jeweiligen Verlag schreibt. Irgendwie müssen die Verlage ja auch auf die Fehler aufmerksam gemacht werden, damit sie neben anderen Abänderungen bei der nächsten Auflage auch beachtet werden können.

Hattet ihr schon mal den Fall, dass euch in Sachen Literatur Rechtschreibfehler aufgefallen sind, die ihr dann auch gemeldet habt? Hat es was gebracht, kam auch eine Antwort zurück? Würdet ihr die Verlage darauf aufmerksam machen oder ist euch das eigentlich eher egal?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ab und zu fällt auch mir der eine oder andere kleine Rechtschreibfehler beim lesen eines Buches auf. Einen Rechtschreibfehler, der direkt in einer großen Überschrift vorkommt, hatte ich allerdings auch noch nicht erlebt. So etwas sollte eigentlich von Seiten des Verlages nicht unbedingt passieren. Das mitten im Text mal ein kleiner Fehler unterläuft ist ja nun wirklich kein Drama und auch nur mehr als menschlich aber in einer Überschrift sollte man dies schon bemerken, oder nicht?

Ich weiß nicht genau wie das abläuft, aber normalerweise wird doch so ein Buch vorher noch einmal "Probe gelesen" und erst dann in den Massendruck gegeben. Es mag sein, dass an dieser Stelle auch mal ein gewisses Zeitfenster einzuhalten ist, welches nicht mehr so groß ist. Aber dennoch sollte man hier genau arbeiten. Es ist aber gut, wenn man solche Kleinigkeiten selber entdeckt. Das zeigt zum einen, dass man selber aufmerksam liest und zum anderen, dass man die Rechtschreibung selber gut beherrschen zu scheint. Hier darf man sich, meiner Meinung nach, auch einmal selber loben.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ähnlich wurde schon einmal im Thread Druckfehler an Verlage melden - Vorteil? diskutiert. Nur lag da der Fokus darauf, ob man durch solche Hinweise auch Vorteile hat. Dort wurde auch schon einmal darauf hingewiesen, dass durch Einsparungen beim Lektorat tatsächlich eine hohe Ersparnis erzielt werden kann.

Wie schon erwähnt, handhabe ich es tatsächlich so, dass ich Fehler durchaus melde. Allerdings nutze ich in der letzten Zeit hauptsächlich Fachbücher in einer höheren Auflage, und da sind die Fehler oft genug schon ausgemerzt.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei einem Verlag ist mir so etwas noch nicht passiert, jedenfalls habe ich in noch keinem Sachbuch irgendwelche grammatikalischen oder Tippfehler bemerken können, wohingegen ich das im Falle von Romanen schon des Öfteren erlebt habe. Gemeldet habe ich diese Fehler wiederum aber nicht, weil es sich bei diesen Romanen um einige Bücher einer Reihe handelte, die schon einige Jahr auf dem Buckel hat, denn es handelt sich hierbei um gebrauchte Bücher, die ich aufgrund einer Art Sammelleidenschaft gekauft hatte. Ich gehe davon aus, dass es nun niemanden großartig interessieren wird, wenn ich hier irgendwelche Rechtschreibfehler melde, also habe ich das auch entsprechend nicht in Erwägung gezogen.

Im Falle von Webseiten geht es mir allerdings etwas anders, denn auch hier finden sich, sogar bei großen Unternehmen und Weltkonzernen, gar nicht selten Komma- oder sonstige Fehler, die meiner Meinung nach nicht passieren dürfen. Es gibt sicherlich auch für Texte, die auf Webseiten veröffentlicht werden, Verantwortliche, die diese Texte lektorieren, bevor sie für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ich erwarte dann allerdings aber auch eine entsprechende Kompetenz und insofern wohl, dass diese lektorierten Texte korrekt auf den jeweiligen Webseiten erscheinen. Im Falle einer Online-Zeitschrift habe ich insofern vor einigen Jahren eine Ausgabe selbst lektoriert, nachdem mir darin einige grammatikalische Fehler aufgefallen sind. Diese lektorierte Version habe ich dann an den Verlag geschickt und darum gebeten, in Zukunft jemanden einzusetzen, der sich die zu veröffentlichenden Texte vor Veröffentlichung durchliest, damit das nicht passiert, weil es eben auch kein sonderlich gutes Bild auf eine vielleicht sogar ansonsten gut aufgestellte Redaktion wirft, wie ich finde. Die Inhalte der Texte können noch so wertvoll sein – wenn die Grammatik nicht stimmt, geht der Inhalt in meinen Augen ein Stück unter.

Der Chefredakteur und Herausgeber dieser Online-Zeitschrift hat sich damals nach recht kurzer Zeit bei mir gemeldet und mich gebeten, das Lektorat für diese Online-Zeitschrift zu übernehmen, was ich auch angenommen und einige Zeit lang ausgeführt habe. Das war zwar ein ganz witziger Nebeneffekt, aber ich fand vor allem gut, dass meine Kritik überhaupt an- und ernst genommen wurde, denn das ist leider nicht allzu selbstverständlich. Insofern würde ich wohl auch weiterhin solche fehlerhaften Texte melden, auch, wenn das sicherlich in nicht gerade wenigen Fällen einfach ignoriert oder nicht entsprechend von den Verantwortlichen kommentiert wird.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also mir sind solche Rechtschreibfehler besonders schon in Schulbüchern oder in Erstauflagen von Romanen aufgefallen. Gemeldet habe ich so etwas schon ein paar Mal und ich finde es auch durchaus sinnvoll, da vielleicht auch Kinder diese Bücher lesen und die dann praktisch den Fehler lernen. Ich finde es deswegen sehr sinnvoll, wenn der Fehler gemeldet wird und bis jetzt waren die Verlage immer sehr dankbar, wenn man einen Rechtschreibfehler gemeldet hat, denn dann kann der in der nächsten Auflage verhindert werden.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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