Unverantwortliches Zögern, wenn es um Kindergesundheit geht

vom 24.06.2012, 15:24 Uhr

Frau A hat eine kranke Tochter zu Hause. Das ist ja eigentlich nichts Außergewöhnliches, aber die Tochter ist gerade einmal etwas über ein Jahr alt und hat 41 Grad Fieber, also sehr hohes Fieber. Die Mutter möchte ihrer Tochter nur einen Fiebersaft geben, aber nicht zum Kinderarzt gehen, da dieser ja am Wochenende keine Sprechstunde hat. Und da es Samstagmittag ist, scheut Frau A den Gang zum Arzt. Zum Notarzt möchte sie mit ihrer Tochter auch nicht unbedingt gehen, denn dieser kennt ihre Tochter ja überhaupt nicht.

Ich finde, das ist ein typisches Verhalten von Unverantwortlichkeit gegenüber dem eigenen Kind, zumal das Kind wohl sehr schlapp und apathisch war und somit dringend zum Notarzt gehört. Auf den eindringlichen Rat der Apothekerin, die ihr den Fiebersaft verkauft hat, erwägte Frau A dann doch noch zum Notarzt zu fahren.

Wenn ich ein so kleines Kind hätte, welches so hohes Fieber hätte, würde ich nicht noch lange warten, sondern gleich den diensthabenden Arzt oder den Notarzt aufsuchen, da sich das Kind in großer Gefahr befinden könnte. Hattet ihr schon einmal eine solche Situation, in der ihr schnellstmöglich einen Notarzt mit eurem (Klein-)Kind aufsuchen musstet? Habt ihr lange gezögert bevor ihr los gefahren seid? Habt ihr gezweifelt, ob ihr überhaupt zum Arzt fahren solltet? Habt ihr die Situation richtig einschätzen können?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke, dass man gerade mit einem kleinen Kind nicht lange warten soll, bis man zu einem Arzt geht. Der kleine Körper hat viel mehr mit so etwas zu tun, wie der Körper eines Erwachsenen. Für mich ist das Verhalten von A nicht nachvollziehbar. Man kann seinem Kind so etwas nicht zumuten. Es ist furchtbar und das Kind muss darunter leiden. Das geht gar nicht. Lieber einmal mehr zum Arzt gegangen, als sein Kind leiden lassen.

Ich meine, gerade wenn das Kind noch so jung ist, ist es sehr gefährlich und lebensbedrohlich. Da gibt es keine andere Möglichkeit, als zum Arzt zu gehen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


41° Fieber ist viel zu hoch, da gehört jeder zum Notarzt, Kinder erst recht. Ich bin mit meinen Kindern immer sofort zum Arzt gegangen, wenn ich mir unsicher war. Vielleicht war es manchmal unnötig. Aber ich habe mir immer gesagt, dass man besser einmal zu viel zum Arzt geht als einmal zu wenig.

Auch wenn es sich als nicht schlimm herausgestellt hat, sind wir von den Ärzten immer freundlich behandelt worden. Wenn die Ärzte keine Sprechstunde hatten, bin ich immer mit dem Taxi zum Krankenhaus gefahren. Jedes Krankenhaus hat eine Ambulanz, bzw. eine Notfall-Sprechstunde. Manchmal habe ich nachts auch den Bereitschaftsarzt geholt, aber das dauert immer länger, als wenn man selber ins Krankenhaus fährt.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 24.06.2012, 20:37, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Bist du dir sicher das es schon 41 Grad sind? Ich meine, den Fiebersaft hätte man schon wesentlich früher geben müssen und dann sollte man vielleicht auch mal abklären lassen, wieso das Kind genau Fieber hat. Das Kind gehört definitiv sowas von in ein Krankenhaus! In dem Alter kann es auch sehr leicht zu den Fieberkrämpfen kommen und die können wirklich sehr gefährlich sein. Wer sowas riskiert - da fällt mir nichts mehr dazu ein.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



In so einem Fall würde ich das Kind nicht mehr selbst hinbringen, sondern den Notarzt kommen lassen. Denn so habe ich zu Hause Zeit mich um mein Kind entsprechend zu kümmern. Das geht kaum, wenn man selbst fährt. Und dazu sind Notärzte ja schließlich im Dienst, damit sie auch den Patienten zu Hause aufsuchen können.

Vor allem denke ich, dass ein Kind in der häuslichen Atmosphäre wesentlich ruhiger ist, als wenn man es in eine fremde Praxis bringt. Gerade in dem Alter kann man dem Kind auch noch schlecht erklären, dass der Arzt eben nur helfen will. Fremde Umgebungen und auch fremde Personen machen da einem Kind schnell Angst.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich denke aus, dass das ein völlig unverantwortliches Verhalten ist. Schließlich ist es noch ein kleines Baby und da kann doch viel passieren. Ich würde es mir nie verzeihen können, wenn es mein Baby wäre und es dann tot wäre. Denn schließlich kann auch Fieber in so hohem Maße zum Tod führen, besonders bei kleinen Kindern. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, warum die Mutter das Baby nicht zum Notarzt bringt. Schließlich ist der Notarzt in Deutschland gratis und für sie ist das doch auch nicht viel Aufwand. Ich denke, sie schätzt die Situation einfach völlig falsch ein und denkt, dass 41 Grad Celsius Fieber ja halb so schlimm wäre. Ich würde das Baby aber auf jeden Fall sofort zum Notarzt bringen.

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» Bongaloo » Beiträge: 101 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin eigentlich auch niemand, der gleich Panik schiebt und sofort zum Arzt rennt. Mein Sohn hatte allerdings auch noch nie 41° Fieber. Ich würde schon zweimal überlegen, ob es wirklich nötig ist, ins Krankenhaus zu fahren, da ich kein Auto habe und deshalb erstmal schauen müsste, wie ich da überhaupt hinkomme. Wenn das Kind tatsächlich apathisch ist, dann gibts wohl keinen Grund zu zögern. Manchmal kommt es aber auch vor, dass kleine Kinder bei einem ganz harmlosen Infekt sehr hohes Fieber entwickeln und dabei dann sogar noch halbwegs gut drauf sind.

Dann würde ich eventuell auch erstmal ein Zäpfchen geben und abwarten. Eventuell ist das schlimmste schon überstanden und das Fieber steigt nicht mehr so hoch, nachdem die Wirkung des Zäpfchens nachgelassen hat. Sollte das Zäpfchen gar nicht erst wirken, würde ich auch direkt in die Notaufnahme fahren. Ebenso, wenn das Fieber am nächsten Tag noch genauso hoch steigen sollte (und da immer noch Wochenende ist, sonst eben Termin beim Kinderarzt machen).

Den Allgemeinarzt, der gerade Notdienst hat, würde ich für ein (kleines) Kind wahrscheinlich nicht rufen. Diese haben oft überhaupt keine Ahnung, wie Medikamente für Kinder zu dosieren sind.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Vor Jahren hatten wir in der entfernten Verwandtschaft einen Fall, wo es auch um ein erst wenige Monate altes Baby ging. Das Baby bekam urplötzlich Fieber im Winter und es war ebenfalls Wochenende, das Fieber trat abends auf und die Eltern wollten nicht zum Arzt gehen, da sie glaubten es handele sich möglicherweise um eine Erkältung oder so, zumal eines ihrer älteren Kinder auch erkältet gewesen ist und das Kind bekam nur Tee zu trinken.

Über Nacht verstarb das Kind und später fand man dann heraus, dass es sich um eine Lungenentzündung gehandelt hatte. Bei jungen Kindern verlaufen die Symptome von solchen Krankheiten meist etwas anders, als bei Erwachsenen und besonders wenn die Symptome derart schlagartig auftreten, sollte man wirklich nicht zögern und sich nicht versuchen mit irgendwelchen Haushaltsmittelchen zu behelfen, weil das gegen eine Lungenentzündung oder eine Meningitis rein gar nichts hilft und solche Krankheiten treten bei Babys gar nicht mal so selten auf. Ich selbst würde mich da niemals auf eine Selbstdiagnose verlassen, sondern direkt ins Krankenhaus fahren.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


winny2311 hat geschrieben:Bist du dir sicher das es schon 41 Grad sind? Ich meine, den Fiebersaft hätte man schon wesentlich früher geben müssen und dann sollte man vielleicht auch mal abklären lassen, wieso das Kind genau Fieber hat. Das Kind gehört definitiv sowas von in ein Krankenhaus! In dem Alter kann es auch sehr leicht zu den Fieberkrämpfen kommen und die können wirklich sehr gefährlich sein. Wer sowas riskiert - da fällt mir nichts mehr dazu ein.

Ja, ich bin mir sicher, dass es 41 Grad sind bzw. auf Nachfrage meinte Frau A, dass sie 40,7Grad gemessen hat, was aber in dieser Höhe schon keine Rolle für mich mehr spielt, denn ein Kind mit so einer Temperatur gehört für meine Begriffe auf jeden Fall zum Arzt, vor allem, nachdem es noch so klein ist und der Körper ganz anders reagiert wie bei einem Erwachsenen oder auch schon bei einem etwas größeren Kind.

Klar hätte Frau A den Fiebersaft auch schon früher geben müssen. Aus welchem Grund das nicht geschah, kann ich nicht sagen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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