Sich immer auf das verlassen was der Beifahrer sagt?
Ganz ehrlich: ich verlasse mich nur sehr selten und dann auch nur eingeschränkt auf meinen Beifahrer. Denn letzten Endes muss ich für meine Verhaltensweisen einstehen und da ist es dann ziemlich blöd, wenn ich mich auf den Beifahrer verlassen würde, der selbst nicht Auto fährt und daher auch eher schlechter die Situationen einschätzen kann. Daneben kenne ich mich, mein Verhalten und meinen PKW am besten.
Allerdings kenne ich auch Beifahrer, die gern hilfsbereit sind und dem Fahrer mit seinen Ansagen helfen möchte. Ich ignoriere das dann schon recht häufig, was den hilfsbereiten Beifahrer in der Regel schon verärgert. Das ist mir aber recht egal, weil - wie schon erwähnt - ich letzten Endes für die Probleme gerade stehen muss. Es wird aber sicher auch Personen geben, die sich ihrem Schicksal ergeben und sich dann eben auch völlig auf den Beifahrer verlassen.
Man darf sich als Autofahrer nicht auf die Beifahrer verlassen, das ist grob fahrlässig. Man muss immer selber schauen. Ich weigere mich auch als Beifahrer, irgendetwas zu der Verkehrssituation zu sagen, und zwar auf Grund eines Vorfalls, bei dem wir durch eigene Schuld einmal fast in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt worden wären.
Mein damaliger Freund fragte mich an einer Kreuzung, ob ich etwas sehe. Ich sagte, dass ich nichts sehe. Mein Freund fuhr an und wäre fast in die Seite eines vorbeifahrenden Autos geknallt. Er konnte gerade noch bremsen. Mein Freund schimpfte, ich schimpfte. Jeder war der Meinung, dass der jeweils andere Mist gebaut hatte. Nach längerer Diskussion fanden wir heraus, dass es ein Missverständnis war. Mein Freund meinte mit der Frage, ob ein Auto kommt, er ging davon aus, dass ich den Blick auf die zu überquerende Straße hatte. Ich verstand die Frage aber so, ob ich etwas sehen könne, also, ob ich den Überblick habe, was ich mit nein beantwortete, weil ich die Situation nicht überblicken konnte. Seitdem sage ich im Auto als Beifahrerin gar nichts mehr.
Also ich selber fahre noch kein Auto, da ich das noch nicht darf. Ich weiß aber jetzt schon, dass ich mich nur auf andere verlassen werde, wenn ich mich selber gar nicht auskenne. Wenn ich dann merken werde, dass diese Person mir falsche Anweisungen gibt, dann frage ich andere Personen auf der Straße oder lege mir, was ich natürlich vorher machen muss, ein Navi zu. Ich denke das sowieso das Beste ist, wenn man ein Navi hat, da man immer mal wieder in Gebiete fährt, in denen man sich nicht auskennt. Das Navi hilft einem dabei schon sehr und macht vieles sehr einfacher!
Ich höre in der Regel nicht auf das, was mein Beifahrer sagt, mit einer einzigen Ausnahme allerdings: Wenn ich auf eine wenig befahrene Kreuzung zusteuere und abbiegen will, dann habe ich manchmal in einem bestimmten Winkel beim Heranfahren an diese Kreuzung einen kurzen Blick auf die Straße, nach der ich gleich schauen muss, bevor ich den Abbiegevorgang vollziehen kann. Wenn ich sehe, dass hier frei ist, aber noch wirklich wenig Zeit vergeht, bis ich mich umsehen könnte, dann frage ich, wenn ich davon ausgehe, dass die kreuzende Straße nach wie vor frei ist, meinen Beifahrer noch kurz, ob meine Vermutung stimmt, ob es also frei ist. Allerdings kam es bisher trotzdem noch kein einziges Mal vor, dass ich mich auf die Aussage meines Beifahrers verlassen habe. Grundsätzlich werfe ich dennoch noch einen eigenen Blick auf die kreuzende Straße, denn der Beifahrer kann etwas übersehen, ist aber ja nun mal nicht der Fahrer. Und es gehört eben zur Pflicht des Fahrers, dass er sich selbst vergewissert, also sollte er das auch leisten können.
Mein Ex-Partner hat sich nie abgewöhnt, mir anzusagen, ob ein Auto auf der kreuzenden Vorfahrtsstraße kommt oder nicht, und nicht selten hatten wir uns dann auch ganz gut in der Wolle, weil von ihm solche Aussagen kamen wie: „Wenn Du schnell machst, geht’s.“ Das ist so unglaublich präzise und solche Aussagen bringen mich ohnehin dazu, das zu überhören und selbst zu gucken. Wie schnell mein Auto beschleunigt und wie lange ich dementsprechend fürs Anfahren und den Abbiegevorgang brauche, weiß doch niemand, außer bestenfalls mir selbst. Ich trage aber die Verantwortung dafür, dass nichts passiert, also will ich da auch gern selbst für sorgen. Eine solche Ansage eines Beifahrers ist zwar als Entlastungsversuch sicherlich nett gemeint, er führt aber in der Regel bei mir zu keinem nennenswerten Ergebnis. Insofern wäre es mir manchmal tatsächlich lieber, mein Beifahrer würde gleich gar nichts sagen und darauf verzichten, mir helfen zu wollen, zumal ich doch ohnehin als Fahrer dazu verpflichtet bin, mir selbst einen Eindruck zu verschaffen und mich davon zu vergewissern, dass nirgendwo ein anderer Verkehrsteilnehmer kommt, der Vorfahrt hat.
Ich denke gerade, wenn der Beifahrer keine Fahrerfahrung hat, sollte man da gar nicht drauf hören. Ich habe, wenn ich fahre, meistens meinen Verlobten neben mir sitzen, dieser weiß, dass er mir nicht viel reinreden muss und soll. Er sagt mir, wenn auf seiner Seite die Straße frei ist, wenn ich es nicht sehe, ansonsten ist er eigentlich immer ganz ruhig beim Fahren.
Ich würde es nicht schön finden, wenn mir immer jemand reinredet. Meine Mutter hat bei meinem Vater auch immer reingeredet und ihn sogar zum Urlaubsort navigiert. Ende vom Lied war, dass wir uns immer verfahren haben, was nicht an meinem Vater, sondern an meiner Mutter lag. Mein Vater hat sich dann einfach stillschweigend ein Navigationsgerät gekauft und seit dem läuft es wieder gut.
Die Einstellung deiner Mutter finde ich reichlich naiv und ich finde den Gedanken, dass solche Leute einen Führerschein haben und tagtäglich mit dem Auto auf öffentlichen Straßen unterwegs sind, wirklich beängstigend. Das sind sicher die Leute, die dann auch die ganzen Unfälle auf absolut geraden und gut einsehbaren Straßen verursachen, so wie ich das letztens von meiner bevorzugten Autobahnauffahrt gelesen habe, an der es einen großen Unfall gab. Alles ist gut zu überblicken, dennoch dachte jemand, er könnte von der Autobahn noch schnell auf die Bundesstraße abbiegen. Wenn ich mir deine Schilderungen so durchlese, könnte ich mir gut vorstellen, dass der Verursacher auch nicht selbst geschaut hat, sondern sich auf den Beifahrer oder sogar allein auf sein Gefühl verlassen hat - solange bis er dann vor den LKW gefahren ist.
Verantwortlich ist grundsätzlich derjenige, der das Auto steuert - und nur dieser. Der Fahrer muss alles alleine machen und dazu auch in der Lage sein. Ist das nicht der Fall, ist er einfach nicht für das Autofahren geeignet und sollte sich andere Transportmöglichkeiten suchen. Sich dann auch noch darüber zu beschweren, dass der Beifahrer einem falsche Informationen gibt, finde ich fast schon ein bisschen unverschämt. In deinem Fall kommt ja noch dazu, dass die Oma nicht einmal einen Führerschein hat und dadurch auch nicht wirklich einschätzen kann, wie schnell sich andere Autos nähern und ob man noch schnell vor diesen herhuschen kann. Abgesehen davon sieht sie wohl auch nicht mehr so gut, so dass man sich schon allein aus diesem Grund nicht darauf verlassen sollte, was ein Beifahrer sagt, der vielleicht gar nicht alles richtig sieht. Aber auch auf einen Beifahrer mit Führerschein und uneingeschränkter Sehfähigkeit sollte man sich niemals verlassen. Wenn es dann kracht, hat man es regelrecht provoziert.
Ich verlasse mich nicht auf das Urteil meines Beifahrers und ehrlich gesagt nervt es mich auch, wenn Leute Ratschläge dieser Art erteilen, obwohl sie selbst gerade nicht hinter dem Steuer sitzen. Ich brauche niemanden, der mir sagt, ob ein anderes Auto kommt, ob die Straße frei ist, ob ich in eine Parklücke passe oder ähnliches. Als Fahrer muss man das alleine schaffen und ich käme mir auch reichlich blöd vor, wenn ich andere Leute fragen müsste. Das würde mich als Autofahrer doch auch als absolut unfähig darstellen und das zu Recht! Dann muss man eben selbst mal nach links und nach rechts schauen - na und? Ich habe auch schon an stark befahrenen Straßen gestanden und minutenlang auf eine Möglichkeit gewartet, mich zwischen zwei Autos quetschen zu können. Da muss man dann auch mehrmals nach links und rechts schauen. Aber das gehört einfach dazu und deswegen würde ich mich noch lange nicht auf den Beifahrer verlassen. Denn schauen, ob seine Ansage richtig ist, würde ich so oder so noch. Da kann ich dann lieber direkt alleine schauen.
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