Wer von euch verquatscht sich an der Tür? Woran liegt das?

Wenn meine Mutter mal Besuch von irgendeiner Freundin oder einer Person aus dem Dorf bekommt, dann kann es schon mal passieren, dass sie sich an der Wohnungstür nochmals mit dieser verquatscht. Die Besucherin plant dann eigentlich schon zu gehen, sie haben sich schon verabschiedet, aber irgendwie gibt es dann doch eine Überleitung auf ein weiteres Thema, dass man unbedingt ausdiskutieren muss. Es kann dann schon mal vorkommen, dass die beiden dann noch gut 15 Minuten an der Tür stehen und sich über irgendetwas unterhalten, die Besucherin hat schon seit Langem den Türöffner in der Hand, aber doch reden sie noch pausenlos.

Manchmal passiert es auch, dass der Gast dann die Türe längst geöffnet hat oder schon halb auf der Treppe steht und auf einmal kommt doch noch irgendein wichtiges Thema auf, über das beide unbedingt diskutieren müssen und dann reden sie noch eine Zeit lang darüber. Ich habe meiner Mutter schon oft gesagt, dass sie doch das Gespräch am Tisch zu Ende führen soll, meine Großeltern wohnen im selben Haus, sind beide ziemlich neugierig und wollen auf dem neusten Stand sein. Und die privaten Gespräche gehen sie doch eigentlich nichts an, deswegen redet man doch nicht lautstark mit dem Gast, wenn der schon am Gehen ist. In einer Mietwohnung könnte sie es sich sicher auch nicht erlauben ohne die anderen Leute im Haus zu belästigen.

Kommt es bei euch eigentlich auch oft vor, dass ihr euch an der Tür nochmals verquatscht, wenn euer Besucher eigentlich schon längst gehen wollte? Kommt ihr dann manchmal vielleicht sogar eher unbewusst auf ein weiteres Thema zu sprechen oder schließt ihr das Gespräch schon immer am Tisch ab und verabschiedet euch dann nur noch an der Tür? Wenn ihr auch manchmal bei bereits geöffneter Tür noch miteinander sprecht, stört es euch dann nicht, dass es womöglich die anderen Personen im Haus mitbekommen könnten, sofern ihr im Haus nicht alleine wohnt? Woran liegt es eigentlich, dass man sich an der Tür noch einmal verquatscht und einem dann doch noch etwas einfällt? Wieso beendet man sein Gespräch nicht in der Küche am Tisch oder wo man vorher gehockt war?

Mir passiert das eigentlich nie. Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus und ich mag es nicht so gerne, wenn man dann im Flur noch lange redet. Ich möchte die Nachbarn nicht stören und deshalb vermeide ich solche Gespräche im Flur weitestgehend, aber nicht weil ich nicht möchte, dass die Nachbarn mitbekommen worüber ich mich unterhalte. Das kann gerne jeder hören, denn im Flur, wo es eigentlich jeder hören könnte, unterhalte ich mich nicht über intime Dinge, die niemand sonst wissen soll.

Manchmal kann es aber sein, dass man sich noch im Wohnungsflur etwas unterhält, weil einem doch noch etwas einfällt, oder weil einfach mehrere Leute da sind und dann jeder nochmal etwas sagt. Aber das kommt auch eher selten vor, deshalb klappt das mit der Verabschiedung eigentlich immer recht gut. Die meisten Themen werden auf der Couch besprochen und wenn es dann zur Verabschiedung geht, dann wird sich auch verabschiedet.

Möglicherweise halten viele ihre Gespräche für beendet, wenn sie sich vom Tisch erheben, aber dann kommt doch noch etwas auf. Es kann ja durchaus sein, dass einem im Flur nochmal etwas einfällt, was man unbedingt erwähnt haben wollte und dann setzt man sich ja nicht nochmal hin, diskutiert das erst aus und geht dann wieder zur Tür. Dann bleibt man eben im Flur oder an der Tür stehen und redet darüber. Ich finde das gar nicht schlimm.

Bei uns kommt das ziemlich häufig vor. Aber meist, wenn wir uns so von Balkon zu Balkon unterhalten. Im Hausflur eigentlich weniger und da habe ich nur einer Nachbarin im Haus, wo es manchmal eine Unterhaltung gibt. Aber da bei uns im Haus die meisten Nachbarn auf dem Balkon rauchen, so wie wir auch, trifft man sich da eher.

Oftmals steht man dann auch schon an der Tür zum reingehen und es fällt dem anderen Nachbarn noch etwas ein, was schnell erzählt werden muss. Und selbst bei Männern kommt so was vor. Man kann also nicht mal sagen, das ein solches Verhalten typisch Frau wäre.

So etwas passiert mir an sich relativ selten. Ich empfange auch selten Besuch und mit den Nachbarn habe ich nicht soviel Kontakt. Man unterhält sich manchmal im Vorbeigehen, aber das dauert meistens nicht lange. Auch wenn Besuch da ist, verquatschen wir uns selten in der Tür oder beim Gehen. Meistens geht der Besuch dann noch einmal mit rein und dann wird sich dort einfach weiterunterhalten.

Würde ich an der Haustür noch stundenlange Gespräche führen, würde das die andere Wohnpartei mitbekommen und darauf verzichte ich dann doch. Nicht alles, was man so zu sagen hat, muss dann mit anderen Leuten geteilt werden und selbst, wenn mir dann bei solchen Verabschiedungen noch etwas einfallen würde, so würde ich dieses Thema dann noch einmal lieber am Telefon oder sonst irgendwie persönlich besprechen wollen, aber nicht direkt an der Türe. Gerade bei heiklen Dingen ist es so, dass man doch eher etwas zurückhaltender und ruhig ist.

Ich kenne es aber auch selbst, wenn ich irgendwo zu Besuch bin und dann fällt hier nochmal etwas ein oder da muss noch etwas abgeklärt werden. Manchmal frage ich mich auch schon, weshalb ich es nicht gleich habe besprechen können oder müssen, aber man kommt sehr oft von einem zum anderen Thema und dann hat man den Salat. Aber ich versuche es schon zu vermeiden und selbst, wenn mir etwas eingefallen ist, dann vermeide ich es, nochmal anzusprechen. Auch wichtige Dinge werden dann eben ein anderes Mal angesprochen, denn gerade bei bestimmten Personen im Umfeld kommt man sonst nie zu einem Ende. Da muss man sich dann selbst die Grenze setzen, auch, wenn es schwerfällt.

Bei mir kommt das auch manchmal vor, was ich aber durchaus nett finde. Dann macht man zum Beispiel seine Gartenarbeit und plötzlich sieht man den Nachbarn am Gartenzaun und man begrüßt sich. Dann fragt man, wie es denn einen geht. Und dann geht die Geschichte eigentlich schon los. Dann geht es um Gartenarbeit, da der Nachbar einige gute Tipps parat hat. Und dann vertieft man sich im Gespräch und vergisst völlig die Gartenarbeit.

Der Nachbar lädt dann auch gerne mal zu einem Bier ein. Dann können wir auch stundenlang über Fußball reden. Wie den die letzten Spiele waren, dass das eine Spiel völlig unverdient ausging, da ein Treffer nicht gezählt wurde oder auch über den Fall Rafati. Doch diese Phänomen tritt nicht nur bei der Gartenarbeit auf, sondern auch eben vor der Haustür. Da wir in einem kleinen Tausendmann - Ort wohnen, kennt so gut wie jeder Mensch jeden. Dann bringt einer uns ein nettes Buch vorbei, da meine Freundin im Bücherkreis drin ist und so vergeht dann auch wieder die Zeit beim Reden. Dann kommen noch andere Themen außer Bücher hoch, wie zum Beispiel neue Aktionen im Ort oder über neue Sterbefälle aus dem Ort.

Insgesamt finde ich das ganz nett, wenn man sich ein bisschen unterhält, allerdings ist es auch manchmal so, dass man die anderen Dinge, die man gerade gemacht hat, völlig vergisst und die Zeit aus den Augen verliert. So hat man sich gegen 15:00 Uhr mit einem Menschen aus dem Ort in ein Gespräch erteilt und auf einmal ist es 16:00. Wir bitten auch für gewöhnlich unsere Freunde aus dem Dorf dann in unsere Wohnung und dann isst man ein Stückchen Kuchen oder trinkt eine Tasse Kaffee. So auf jeden Fall, verlieren wir uns in unseren Gesprächen.

Mir passiert das in der Regel nicht weil ich eigentlich kein besonders redseliger Mensch bin. Ich habe für Small Talk nichts übrig und wenn ich Gäste habe oder so und mich mit diesen über ein bestimmtes Thema unterhalte, dann tue ich das, aber wenn alles erledigt ist und der Gast sagt, dass er gehen möchte oder wenn ich selbst bestimme, dass der Gast jetzt besser gehen sollte, weil ich noch irgendwas zu tun habe, dann halte ich mich in der Regel relativ kurz und versuche mich so bald wie möglich zu verabschieden. Manchmal passiert es dann eben, dass der Gast meint, noch etwas hinter herschieben zu müssen, aber in der Regel versuche ich es dann bewusst knapp und kurz zu halten, so dass man sich nicht weiter festquatscht. Dennoch kenne auch ich viele Leute, denen eine normale Verabschiedung nicht reicht und die dann vor der Tür noch weiter reden wollen.

Mir ist das noch nicht passiert, wenn ich mich dann einmal verabschiedet habe, dann gehe ich auch, bzw. meinem Besuch ist dies bei mir auch noch nicht passiert. Ich rede zwar sehr gerne mit meinen Freundinnen, aber eine Verabschiedung schließt dann bei mir ein Verquatschen an der Türe aus, auch wenn ich das gar nicht schlimm finden würde, aber ich würde dann das Gespräch doch wieder nach drinnen verlagern, denn das ist einfach persönlicher und auch viel gemütlicher und bequemer, aber wenn es mal passieren würde, wäre es mir auch nicht peinlich, dann ist es eben in dieser Situation mal so, dass man sich an der Wohnungstüre oder Haustüre noch etwas verquatscht.

Mir passiert das verquatschen an der Wohnungstür eigentlich nie. Ich kann es nicht leiden zwischen Tür und Angel mich zu unterhalten, weil ich kenne, die Nachbarn und die haben gerne Mal riesige Dumboohren und daher muss ich das nicht haben. Woran das liegt, dass sich die Menschen an der Tür verquasseln ist, mir leider auch schleierhaft.

Ich kenne da die Tante meiner Frau und die geht mir damit eigentlich im regelmäßigem Abstand tierisch auf den Senkel mit. Die Frau kommt dann immer von Höckschen auf Stöckchen und das hätte man auch in der Wohnung bereden können, anstelle von vor der Tür!