Ein Geheimnis mit ins Grab nehmen - würdet ihr es machen?

vom 07.12.2011, 17:19 Uhr

Also mir wäre da nun nichts bekannt, was ein Bekannter mit ins Grab genommen hat, aber so etwas im Nachhinein heraus zu bekommen, ist sicherlich auch ziemlich schwierig. Ich denke aber auch, dass wirklich sehr viele Leute irgendwelche kleinen Geheimnisse mit ins Grab nehmen, manche wahrscheinlich auch größere. Es kommt eben auch immer darauf an, wie plötzlich der Tod kommt, denn manchmal hat man einfach keine Gelegenheit mehr bestimmte Dinge aufzuklären und Geheimnisse zu beichten und es geht eben viel schneller, als man es denkt.

Ich denke, dass ich zu mindestens alles wichtige und für meine Nachwelt erträgliche vorher auch "beichten" würde. Ich kann mir aber bisher auch noch nicht vorstellen so ein großes Geheimnis zu haben, was mir dann als wichtig erscheinen würde beziehungsweise so "geheim", dass ich es niemandem anvertrauen würde. Kleinigkeiten gibt es sicherlich immer, aber größere Dinge kann ich mir nun noch nicht vorstellen, aber vielleicht ändert sich das im Laufe der Zeit ja noch.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Meine Urgroßmutter wurde als Kind von den Russen vergewaltigt und dass musste sie unbedingt noch auf dem Sterbebett ihrer Tochter, also meiner Oma erzählen. Meine Oma ist an sich schon sehr labil, aber diese Nachricht hat sie völlig fertig gemacht. In dieser Hinsicht würde ich wirklich sagen dass man Geheimnisse mit ins Grab nehmen sollte, auf jeden Fall solche die niemanden etwas nützen sondern nur schaden.

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» stex » Beiträge: 741 » Talkpoints: 0,04 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich selbst kenne keinen verstorbenen der irgendein großes Geheimnis mit ins Grab genommen hat. Selbst wenn ich finde das nicht so schlimm. Es muss doch jeder für sich selbst wissen, ob er irgendwem gewisse Dinge erzählt. Ich selbst hätte bestimmt kein Geheimnis das ich mitnehmen würde. Außer ich sterbe unverhofft und kam nicht dazu es wem zu sagen. Wie dem auch sei ich finde es ist keine große Sache.

» Jessy3794 » Beiträge: 127 » Talkpoints: -0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde, es kommt ganz darauf an, was es ist. Wenn es sich beispielsweise um irgendwelche Jugendsünden handelt, dann würde ich das nicht erzählen, wieso denn auch? Wen interessiert es, dass ich meinem Freund vor x Jahren fremd gegangen bin und in Las Vegas geheiratet habe, wen interessiert es, dass meine letzte Shoppingtour ein Ausflug in den Swingerclub war? Solche Dinge gehen an sich keinen an, ich denke auch nicht, dass sowas nach dem Tod einer Person herauskommen würde, wie denn auch? Es geht dabei eher um Sachen, die klare Konsequenzen für die Zurückgebliebenen haben, sprich also, man hat beispielsweise irgendwo eine zweite Familie, weil man ein Doppelleben geführt hat oder man hat ein Kind, von dem der Partner nicht weiß, man hat einen großen Haufen an Schulden, den man verschwiegen hat. Geheimnisse müssen aber auch nicht immer zwangsläufig etwas böses sein, es könnte doch auch sein, dass man im Lotto gewonnen hat und das Geld auf einem geheimen Konto liegt oder das man irgendwo geerbt hat und es dem Partner verschweigt, aus Angst, er würde über reagieren und das Geld verprassen oder so ähnlich.

Wie auch immer, wenn es irgendwelche Auswirkungen auf die Zurückgebliebenen hätte, dann würde ich auch jeden Fall ein Testament zusammenstellen und diese Dinge darin klar erwähnen, vermutlich auch direkt sagen, was damit geschehen soll, damit nach meinem Tod kein Streit in der Familie aufkommt. Wenn man seine Familie liebt, dann sollte man ihr solche Überraschungen ersparen und auch wenn es positive Überraschungen gibt, kann es damit zur Problemen kommen, wenn man die Dinge nicht vorher entsprechend regelt, Abgesehen davon würde ich vielleicht auch einen Brief verfassen, in dem ich der Familie oder zumindest meinem Partner erklären würde, wieso ich das so gemacht habe und was nun damit geschehen soll. Ich fände das nur fair, irgendwie fühle ich mich zumindest jetzt bei dem Gedanken unwohl, einfach so aus der Welt zu scheiden und noch ungeregelte Dinge offen liegen zu haben, Für die Familie ist das sicherlich auch nicht angenehm.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube manche Sachen kann man einfach nicht so sagen. Es würde die Familie belasten und das muss ja nicht sein. Ich denke es gibt schon Sachen und Geheimnisse, die man mit ins Grab nehmen kann und muss, um keinen zu belasten. Allerdings sollte man die Erklärung für sein Verhalten schriftlich festgehalten haben. Ich kann jetzt kein bestimmtes Geheimnis nennen, welches ich mit ins Grab nehmen würde, aber ich denke, dass es schon manche Gründe gibt, die das erlauben.

Ich meine, wenn man jetzt sexuell zum Beispiel ausgeschweifter gelebt hat, muss das die Familie nicht wissen, wohl, aber wenn man zum Beispiel vergewaltigt wurde und das nie sagen konnte. Man sollte schon immer ehrlich zu allen sein, aber manchmal lässt es die eigene Seele nicht zu.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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