Kennt ihr alle Freunde und Eltern der Freunde eurer Kids?

vom 22.06.2012, 13:08 Uhr

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es, je älter die Kinder sind, desto schwieriger es ist, dass man als Eltern auch noch den Überblick der Freunde der Kinder hat. ich habe mich bestimmt immer sehr dafür interessiert, was meine Kinder in ihrer Freizeit machen. Aber irgendwann war es auch meinen Kindern unangenehm, wenn ich nachfragte und die Freunde einfach mal kennenlernen wollte. Eltern von jüngeren Kindern meinten dann immer zu mir, dass sie es nie machen würden, dass sie nicht wissen wollten, mit wem die Kinder sich "herumtreiben". Aber als dann ihre Kinder älter wurden, standen sie auch vor diesem Problem.

Kennt ihr alle Freunde und die Eltern der Freunde von euren Kindern oder hat es auch irgendwann aufgehört? Wenn ihr noch bei den Eltern wohnt, interessieren sich eure Eltern für euren Umgang und wie interessieren sie sich? Kennen eure Eltern wirklich alle eure Freunde oder ist es euch eher peinlich, wenn die Eltern nachfragen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Und da kann ich dir zustimmen. :) Ich bin jetzt sechzehn und kann sagen, dass meine Eltern eigentlich fast keine Eltern meiner Freunde kennen. Früher haben wir uns immer noch mit meinen Freunden und deren Eltern getroffen, sind in den Park gegangen, haben grilliert oder die Eltern haben geredet und die Kinder gespielt. Mittlerweile ist das aber ganz anders. Ich sag meinen Eltern das ich raus gehe und sie fragen mich dann immer, mit wem ich raus gehe. Ich sage die verschiedenen Namen und dann darf ich auch schon raus. Natürlich kennen meine Eltern die meisten meiner Freunde, da ich sie schon mal mit nach Hause gebracht habe oder so, aber die Eltern kennen sie eigentlich gar nicht.

Warum sich das so verändert hat kann ich nicht genau sagen, aber ich denke das liegt daran, dass die Jugendlichen im späteren Alter ohne die Eltern etwas machen wollen und deswegen kommen die Eltern auch nicht mehr mit und so.

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» petertreter » Beiträge: 1437 » Talkpoints: -2,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Irgendwann hört es auf, dass man die Freunde der Kinder kennt. Im Kindergarten und auch noch in der Grundschule weiß man immer, wo die Kinder sind. Wenn die Freunde nicht direkt in der Nachbarschaft wohnen, bringt man sie ja auch hin, wenn sie sich besuchen. Da lernt man automatisch die Eltern, zumindest meistens die Mütter kennen.

Aber ab der weiterführenden Schule nimmt das langsam ab. Man kennt zwar anfangs noch die Freunde der Kinder von Besuchen, aber die Eltern oft nicht mehr. Ich habe zwar immer mal wieder nachgefragt und wusste so ganz grob Bescheid. Aber die Freunde wechseln dann ja auch sehr schnell. Es gibt Freunde aus dem Sportverein, Freunde aus der Schule, Freunde von Freunden, die die Kinder auf Festen kennenlernen. Da verliert man den Überblick. Bis die Kinder 18 Jahre alt waren, wollte ich zumindest immer wissen, wo sie abends waren, aber wenn ich nachmittags mal gefragt habe, wo sie hingehen, kam meistens die Antwort, dass sie es noch nicht wüssten.

Eigentlich kenne ich immer noch die engeren Freunde und weiß auch so ungefähr, was die Eltern so machen. Aber ich frage das nicht aus Angst vor schlechtem Umgang, sondern nur aus Neugierde. Mein Sohn hat einmal eine Freundin gehabt, die ich nie kennengelernt habe. Ich wusste gar nichts von ihr und er wollte sie mir auch nicht vorstellen. Es hat zwar nur ein paar Wochen gehalten, aber ein bisschen gekränkt war ich schon, dass er sie nicht einmal mitgebracht hat. Vielleicht war ich ihm peinlich oder vielleicht war sie ihm peinlich, sie war anscheinend einige Jahre älter als er. Ich habe es nie erfahren.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Meine Eltern kannten die meisten meiner Freunde zumindest vom sehen und vom Namen her. Das lag allerdings daran, dass meine Freunde damals mit dem Zug zur Disco bei uns in den Ort kamen. Und da wir direkt im Bahnhofsgebäude wohnten war das eben gut zu sehen. Zudem haben mich ja hin und wieder auch Freunde nach Hause begleitet und wenn mein Vater Nachtdienst hatte, musste ich nicht extra einen Schlüssel mitnehmen. Da sah er meine Freunde auch.

Meine Kinder sind nun erst neun Jahre und daher sind mir ihre Freunde schon bekannt, weil sie mit ihnen in die Schule gehen. Bei den meisten der Kinder kenne ich auch zumindest ein Elternteil, da man sich ja in der Schule doch ab und an begegnet. Wobei ich es schon für gut halte, wenn die Kinder später ihre Freunde auch mit nach Hause bringen können. Dadurch kann man sie ja auch kennenlernen. Da gibt es sicherlich viele Möglichkeiten, wie man das als Eltern gestalten kann ohne dass es aufdringlich oder neugierig wirkt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Bei jungen Kindern ist das "kontrollieren" der Freunde in einem gewissen Grad schon wichtig, man möchte seine Kinder natürlich vor einem schlechten Einfluss schützen. Aber was würdet ihr machen, wenn ihr den besten Freund oder die beste Freundin nicht leiden könntet? Natürlich sollte man eingreifen, wenn der besagte Freund ein rüpelhafter Typ ist und andere Klassenkameraden schlägt - oder sogar das eigene Kind. Jedoch gibt es Kleinigkeiten, die andere Menschen schon nicht mehr sympathisch wirken lassen und diese in ein falsches Licht stellen.

Ich bin vor kurzem volljährig geworden und dagegen, dass meine Eltern alle meine Kontakte kennen. Warum? Ich habe nichts zu verheimlichen und sage meinen Eltern wo ich mich aufhalte und erzähle auch, was ich mache. Soll ich jede einzelne Bekanntschaft meinen Eltern vorstellen? Sie kennen meine guten Freundinnen, Freunde und immer meinen festen Freund, das reicht aus. Ich muss auch nicht wissen, zu welchem Geburtstag meine Eltern letztens eingeladen worden sind und was sie mit wem machen. Natürlich distanziert sich ein Kind mit zunehmendem Alter von den Eltern und möchte selbstständig werden.

Ich stelle mir die Frage, wieso du die Freunde deines (jugendlichen?) Kindes unbedingt kennenlernen möchtest. Einige Jugendliche schämen sich eine Zeit lang (grundlos) für ihre Eltern, auch wenn diese nicht peinlich sind. Meistens besteht dieses Verhalten aus einer Mischung von einer Selbstfindungs- und Gruppenzugehörigkeit Phase, auch aus Angst vor "Ablehnung", wenn die Eltern etwas machen, was eventuell "uncool" erscheinen könnte. Diese Phase hatte ich auch gehabt, obwohl ich deswegen irgendwie ein schlechtes Gewissen habe, denn ich verstehe mich gut mit meinen Eltern und sind kein bisschen peinlich. Sie sind sogar bei meinen Freunden beliebt.

Letzendlich kannst du deinem Kind verbieten was du möchtest, wenn seine Freunde ihm Flausen in den Kopf setzen, wird er das trotz Verbot machen. Natürlich solltest du mit ihm über gefährliche Sachen reden, beispielsweise Drogenkonsum. Jedoch gibt es Kleinigkeiten, die unvermeidbar sind und jeder Jugendliche ausprobieren möchte. Deine Sorgen sind vorbildlich und lobenswert, bestimmt ist diese Zeit auch schwierig für dich.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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