Wie habt ihr Erreger vom Kaninchenschnupfen festgestellt?

vom 22.06.2012, 10:15 Uhr

Kaninchen können an verschiedenen Schnupfererregern erkranken. Pseudomonas, Pasteuerellen und Co. bleiben ein Leben lang im Körper der Kaninchen. Auch wenn sie trockene Schnupfer sind können sie weitere Tiere anstecken. Habt ihr Schnupfertiere? Welchen Erreger weisen sie auf? Wie habt ihr eure Tiere behandelt und wie habt ihr den Schnupfen festgestellt? Wurde ein Nasenabstrich oder ein Rachenabstrich gemacht? Habt ihr überhaupt einen Erregertest gemacht? Wurde dabei auch ein Antibiogramm gemacht um das passende Antibiotikum zu finden? Gab es unterschiedliche Abstriche mit unterschiedlichen Ergebnissen?

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Eines der drei Kaninchen, die ich mit meinem Ex-Partner zusammen gehalten habe, ist am Kaninchenschnupfen erkrankt. Es wurde verschiedentlich behandelt, aber der Schnupfen war nicht in den Griff zu bekommen und wurde zu einem chronischen Kaninchenschnupfen, allerdings kommt der kleine Kerl bisher gut damit klar und leidet auch glücklicherweise nicht unter den schwereren Symptomen wie Maulatmung oder ähnlichem, sondern er niest lediglich häufiger und hat einen eitrigen Nasenausfluss. Aus mir unbekannten Gründen hat er bisher keines seiner Partnertiere angesteckt, und das, obwohl er seit geraumer Zeit unter dem Kaninchenschnupfen leidet. Übrigens ist er der einzige der drei, der gegen Kaninchenschnupfen geimpft wurde, die Erkrankung trat aber zu lange nach der Impfung auf, um sagen zu können, dass er dadurch überhaupt ausgelöst wurde.

In der Tierklinik sagte man uns, dass es keinen sonderlichen Sinn macht, einen Abstrich des Nasenausflusses zu nehmen, weil dieser in der Regel zu gering in seiner Menge ist, um ihn untersuchen zu können. Hinzu kommt wohl, dass sich in diesem Ausfluss, der mit einem Abstrich zu gewinnen ist, häufig eben auch noch andere Bakterien, Erreger und sonstige Stoffe finden, die eine genaue Diagnose der jeweiligen Erreger erschweren, wenn nicht gar unmöglich machen. Jedenfalls hat man uns davon abgeraten, das Tier für einen Abstrich narkotisieren zu lassen, was wohl notwendig gewesen wäre, um nicht einen durch die Umgebung kontaminierten Nasenausflussabstrich zu untersuchen.

Welcher Erreger ausschlaggebend vorhanden ist und diesen Schnupfen verursacht hat, wissen wir also nicht, allerdings wurde uns auch gesagt, dass es relativ irrelevant ist, den Erreger genau zu kennen, weil die Behandlungsformen sich nicht grob unterscheiden. Auch in dem Buch „Leitsymptome beim Kaninchen“ von Anja Ewringmann wird zum Thema Kaninchenschnupfen nicht sonderlich viel an Behandlungsmöglichkeiten und insbesondere an Medikamenten, die hierfür verwendet werden können, aufgeführt. Was möglich war, hat er als Behandlung schon erhalten, aber es ändert sich eben nichts an seinem Schnupfen.

Ich hoffe deshalb darauf, dass er in den wärmeren Sommermonaten etwas Linderung erfährt, weil das bei einem Kaninchenschnupfen, der chronisch ist, wohl für den Verlauf typisch ist. Schlimmer werden die Symptome dann wohl erst wieder ab Herbst und den anschließenden Winter über, um sich ab Frühling wieder etwas zurückzunehmen. Manche Kaninchen mit chronischem Kaninchenschnupfen sind wohl während der wärmeren Monate auch komplett Symptomfrei, sodass einige Kaninchenhalter schon glaubten, der Schnupfen sei vorüber, bis die Symptome in den kälteren Monaten eben wiederkamen. Wir lassen allerdings auch regelmäßig alle paar Monate ein Thorax-Röntgenbild erstellen, um zu überprüfen, ob es eine Lungenbeteiligung oder einen Lungenabszess gibt, der dann gesondert behandelt werden müsste.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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