Lebenslange Freiheitsstrafe wortwörtlich nehmen?

Ich habe mal gehört, dass eine lebenslange Freiheitsstrafe aufgrund eines Mordes nach fünfzehn Jahren schon wieder aufgehoben werden kann, wenn sich derjenige im Gefängnis gut benimmt. Für mich ändert die Veränderung des Benehmens jedoch nichts an der Tatsache, dass er einen oder vielleicht sogar mehrere Menschen auf dem Gewissen hat. Außerdem kann das gute Benehmen ja auch nur vorgespielt sein.

Früher dachte ich immer lebenslänglich würde wortwörtlich genommen werden und der Täter würde bis in's hohe Alter im Gefängnis sitzen. Auf der einen Seite wäre das nichtmal so verkehrt, denn immerhin hat er sein Opfer auch das komplette Leben genommen. Sollte man ihm dann nicht auch den Rest seines Lebens bestrafen?

Dazu kommt ja noch, dass einige Mörder aus dem Gefängnis entlassen werden und dann nach Rachetaten sühnen. Ich habe schon häufiger Reportagen gesehen, wo irgendwelche Strafgefangenen auf einmal wieder rausgelassen wurden, obwohl keine richtige Änderung des Verhaltens vorhanden war. Stattdessen wurden sie einfach aus Jux und Toleranz aus dem Gefängnis entlassen und auf einmal wurde dann der nächste umgebracht, der den Täter zum Beispiel vor Jahrzehnten entlarvt hat. Ich finde das immer extrem schlimm für die betroffenen Familien. Die müssen doch dann nur täglich mit der Angst leben, der Entlassene könnte ihnen wieder etwas antun. Deshalb fände ich eine wirklich lebenslange Freiheitsstrafe bei solch kaltherzigen Menschen sogar als angebracht.

Auf der anderen Seite steht auch im Grundgesetz, dass der Mensch gewisse Rechte hat und ich glaube auch deshalb kann man ihn nicht solange einsperren, bis er zugrunde geht. Ich weiß nicht, aber es sind bestimmt schon viele gerade etwas ältere Mörder im Gefängnis gestorben oder?

Sollte man da nicht etwas vorsichtiger sein, bevor man solche Rachetäter einfach so wieder auf freien Fuß lässt? Würdet ihr euch wünschen, dass man die lebenslange Freiheitsstrafe für wortwörtlich nimmt, also der Täter sein ganzes Leben eingesperrt wird?

Du hättest vorher vielleicht mal Google bemühen sollen. Es gibt "lebenslänglich" und es gibt "lebenslänglich mit anschließender Sicherheitsverwahrung". Letzteres ist so zu sehen, dass der Täter tatsächlich auch nach den 15 Jahren im Gefängnis verbleibt, bei ersterem kann er nach 15 Jahren, oder früher je nach Betragen, entlassen werden.

Ich finde es immer schwierig allgemein zu beurteilen, wie mit Verbrechern umzugehen ist. Dazu sollte man den Einzelfall kennen, man sollte den Menschen beurteilen und dann entscheiden. Warum sollte ein Mensch, der einmal etwas schlimmes getan hat, sich nicht ändern können und wieder in das soziale Umfeld integriert werden? Die Parolen, die du von dir gibst, dass ein Mörder ja dann auf Rache sühnen und wieder jemanden umbringen könnte oder wird, sind doch nur Vorurteile. Natürlich ist jemand, der einen Mord begeht, niemand mit dem man Umgang haben möchte. Aber nur weil ein Mensch einen Fehler in seinem Leben gemacht hat, ist er doch nicht für alle Zeiten auszuschließen. Hier sollte man den Einzelfall betrachten, die Umstände und auch, ob er zu Reue wegen seiner Tat imstande ist.

Ich glaube zudem nicht, dass der Deutsche Staat "einfach so" jemanden wieder frei lässt, der eine schwere Tat begangen hat. Du kennst dich sicherlich im Deutschen Gefängnissystem nicht aus, so wie ich auch nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man einfach mal so entlassen wird. Darüber wird schon mehrmals gesprochen, man wird Gutachten über den Täter erstellen usw.

Ich denke dass man hier jeden Straftäter einzeln anschauen muss. Sicher, bestraft gehört jeder. Für mich gehört ein Mensch der einen anderen Menschen ohne Grund tötet sicher lebenslang ins Gefängnis und damit meine ich dass er auch dort sterben soll. Bei solchen Menschen wäre ich sogar noch für die Todesstrafe. Aber nur bei solchen Fällen wo es hundert Prozent sicher ist. Diese Menschen gehören einfach bestraft und ich denke dass es ihnen im Gefängnis noch viel zu gut geht.

Dann kommen aber diese Täter wo es zum Beispiel eine Vorgeschichte gibt, die sich vielleicht gewehrt haben und ähnliches. Diese sollten ein wenig Milder bestraft werden, aber natürlich müssen sie auch für das büßen das sie gemacht haben. Ich denke solche Entscheidungen sind schwierig und ich bin sehr froh dass ich das nicht machen muss. Ich meine das ich bei vielen Entscheidungen, so oder so, es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren könnte.

iCandy hat geschrieben:[...]Sollte man da nicht etwas vorsichtiger sein, bevor man solche Rachetäter einfach so wieder auf freien Fuß lässt?

iCandy hat geschrieben:[...]
Würdet ihr euch wünschen, dass man die lebenslange Freiheitsstrafe für wortwörtlich nimmt, also der Täter sein ganzes Leben eingesperrt wird?

Wie mein Vorredner schon erklärt hat, gibt es die lebenslange Freiheitsstrafe und dann noch einmal die lebenslange Freiheitsstrafe mit Sicherungsverwahrungen. Wenn man zweiteres bekommt, wird man lebenslang weg gesperrt. Trotzdem muss man hier doch klar sagen, dass unser Rechtssystem, gerade bei schwerwiegenden Fällen, eher lasch wirkt. Auch wenn die Medien vieles hochpushen, gibt es immer wieder zu lesen, dass Serientäter, nach Gefängnisstrafen, wieder jemanden getötet haben.

Hier muss man einfach mal besser differenzieren. Jedem Menschen gebührt eine zweite Chance. Das ist vielleicht Richtig. Aber hat ein Mensch, der mehrere Menschen umgebracht hat, seine zweite Chance nicht schon verspielt? Oder kann ein Mensch 50 Menschen töten und dann sagen er hat es nicht so gemeint? Aus meiner Sicht gehören Mörder lebenslang hinter Gittern. Unser Rechtssystem wird da hoffentlich auch bald was ändern.

Also ich denke schon, dass auf die Straftaten ankommt und vor allem auch auf den Zustand des Täters. Bei uns in Deutschland gibt es nur maximal 15 Jahre für Mord und die Möglichkeit der anschließenden Sicherheitsbewahrung. Ich halte davon so Mal gar nichts. Wenn ich lebenslänglich höre, kriege ich einen persönlichen Lachanfall. Lebenslang gehört dann auch nicht "nur" 15 Jahre ins Gefängnis, sondern lebenslang. Jemand der einen anderen Menschen das Leben genommen hat, sollte somit im Knast auch auf Lebenszeit sitzen und selber kein Leben mehr führen können. Das ist die Strafe dieser Straftat, aber in Deutschland sind die Gesetzte meiner Meinung nach viel zu Lasch.

Die Wahl mit Sicherheitsbewahrung finde ich auch einfach nur lachhaft, denn es gab viele Probleme die letzte Zei,t wo Psychologen eine "Heilung" ausgesprochen haben und kaum war der Täter draußen ging es von vorne los und dies kam die letzte Zeit nicht nur ein Mal vor. Menschliches Versagen ist hier die Bedeutung der Ärzte und Psychologen und auf dieser Grundbasis einen intensiven Mörder oder Vergewaltiger herauszulassen, finde ich persönlich total super *Ironie. Ich würde mich als Mutter freuen, wenn mein Kind umgebracht worden wäre, von jemanden der 15 Jahre im Knast saß und als "geheilt" entlassen wurde. Für mich ist somit klar Mörder gehen auf jeden Fall lebenslang weg und nicht nur 15 Jahre!

Es kommt denke ich auf die Straftaten an, um zu sagen, dass man hier lebenslänglich auch wirklich wörtlich nehmen sollte. Das deutsche Gesetz setzt die Höchststrafe bis zu 15 Jahre an. Darüber hinaus kann man mit dem Sicherheitsverwahrungsantrag die Straftäter auch länger als nur 15 Jahre im Gefängnis oder in der Psychiatrie halten. Das Problem ist, dass hier jedoch Menschen das Beurteilen und darüber hinaus passieren sehr viele Fehler, was diese Beurteilung angeht.

In meiner persönlichen Auffassung verdient ein Mörder keine 15 Jahre und ein paar Jahre länger mit Sicherheitsverwahrung, sondern lebenslang. Das bedeutet er sollte im Gefängnis irgendwann sterben das ist das, was ich darüber denke. Wer jemand anderem das Leben wegnimmt, sollte auch keinen Fuß mehr in Freiheit setzen dürfen! Das wäre alleine schon dem Opfer ein blanker Hohn und den Hinterbliebenen ebenso!

Die Sicherheitsverwahrung hat in den letzten Monaten und Jahren häufig gezeigt, dass Psychiater ein Urteil fällten, welches falsch war. Die Täter haben sich dann scheinbar verstellt und schienen "geheilt" zu sein und keine Gefahr mehr für andere zu sein. Kaum waren die Täter draußen ging es da weiter, wo es aufgehört hat, sodass ich an dieser Urteilskraft zweifeln muss. Klar ist die Zahl der rückfälligen Täter gering, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass viele Fehler in den Entscheidungen liegen und jemand anderes darunter leiden darf, weil menschliches Versagen eingetreten ist.