Frauentausch - 14 Meerschweinchen und keine Zeit fürs Kind

Ich meine, dass nichts dagegen spricht, dass man 14 Meerschweinchen hält, wenn man ihnen eben gerecht werden kann und ihnen einen schönen Lebensraum gestaltet. Aber das das Kind dabei einfach auf der Strecke bleibt, kann einfach nicht sein. Als es dann hieß, dass eben nicht genügen Geld für den Jungen bleibt, da alles für die Meerschweinchen drauf geht, dachte ich eben, dass die Meerschweinchen ein riesen Gehege haben müssen.

Ich denke auch, dass es solche Fälle in der Realität sicherlich geben würde, da ansonsten das Thema Vernachlässigung von Kindern kein solch großes wäre wie es nun einmal ist. Es mag sein, dass das Leben dieser Familie von der Produktionsfirma der Sendung Frauentausch hier etwas sehr einseitig und vielleicht sogar komplett falsch dargestellt wurde, aber dennoch glaube ich nicht, dass es so etwas in der Realität nicht gibt. Mir selbst fällt, glücklicherweise, wie ich betonen will, nun kein Kind ein, das wirklich vernachlässigt wird, jedenfalls nicht so, wie es hier dargestellt wurde. Aber ich kenne ein Kind, das in seiner Familie eine weniger wichtige Rolle spielt als sein jüngeres Geschwisterkind und ich weiß, dass dieses Kind darunter nicht nur leidet, sondern mittlerweile auch schon psychische Auffälligkeiten zeigt, weil es sich vernachlässigt fühlt.

In dem Fall, den ich meine, sind nun allerdings nicht Tiere wichtiger als dieses besagte Kind, sondern eben das Geschwisterkind ist wichtiger, wird ständig bevorzugt, bekommt deutlich mehr Aufmerksamkeit und ist anscheinend auch das Kind, das mehr geliebt wird. Ich denke, dass es allerdings eigentlich reichlich unentscheidend sein dürfte, ob nun Tiere dem Kind vorgezogen werden oder ob es der Partner ist – oder eben ein anderes Kind, denn die Auswirkungen auf Seiten des Kindes dürften jeweils die gleichen sein: es fühlt sich zurückgestellt und nicht geliebt. Das ist wirklich bedenklich und es ist traurig, außerdem ist es schwer, so etwas mitanzusehen, während man weiß, dass man für das Kind nicht wirklich viel tun kann, außer immer wieder die Eltern anzusprechen und an sie zu appellieren, an ihren Verstand vor allem. Aber im oben erwähnten Fall schlug das bisher leider noch jedes Mal fehl.

Ist es also wirklich entscheidend, ob hier Tiere dem eigenen Kind vorgezogen werden? Oder ist nicht im Endeffekt entscheidend, dass ein Kind – aus welchen Gründen auch immer – vernachlässigt und damit psychisch schwer geschädigt wird? Ich denke, dass es eher das Ergebnis ist, das entscheidend und wichtig ist, eher unabhängig davon, welcher Weg dorthin geführt hat. Und ich finde es nicht nur für das Kind, sondern ganz allgemein wirklich traurig, wenn ich miterleben muss, dass einem Kind nicht das zukommt, was es verdient hat: Liebe, Schutz und ein Stellenwert. Schade, dass manche Eltern so wenig in der Lage sind, dem gerecht zu werden und vor allem nicht zu sehen, was sie aus diesem kleinen Menschen machen, der doch so sehr auf sie und ihre Liebeund Zuneigung angewiesen ist.

In wie weit Frauentausch wirklich gestellt ist möchte ich nicht beurteilen, aber ich kenne zwei Familien, die wirklich dort waren. Gestellt war das Verhalten der Personen dort nicht. Ich vermute einfach, dass dieses Format extra nach solchen "asozialen" Familien sucht, um den Unterhaltungswert zu steigern, daher glaube ich schon, dass diese Folge so schon korrekt gelaufen ist.

Die Folge selber kenne ich noch wage, denn vor nicht all zu langer Zeit lief sie als Wiederholung im TV. Ich war ebenfalls total erschrocken und habe mich tierisch aufgeregt. Vor allem, wenn wir die selbe Folge meinen, dann hat die Alte ja von ihrer Meerschweinchen-Zucht gesprochen und diese war ihr persönlich sehr wichtig. Das Kind wurde wirklich auch am Wochenende sehr vernachlässigt, angeschrien und überhaupt nicht beachtet. Solche Eltern finde ich grauenvoll und da gehört das Jugendamt eingeschaltet, wenn ihr mich persönlich fragt.

Die Mutter einschließlich der TV-liebende Vater sind für mich total unreif und haben andere Prioritäten wie ihr eigenes Kind und gerade aus diesem Grund fand ich jedoch gut, dass die Oma und der Opa sich darum gekümmert haben, denn dort ging es dem Kind wenigstens irgendwie gut. Die eigentlichen Eltern sind ja schwer beschäftigt, sodass ich auf keinen Fall sagen würde, dass die den kleinen auf die Dauer haben sollten, denn das Kind würde mir nur leid tun.