Als Schöffe bewerben für die nächste Amtsperiode

vom 19.06.2012, 21:58 Uhr

Während in den USA Geschworenengerichte üblich sind, gibt es in Deutschland nur noch das Schwurgericht. Im Schwurgericht werden schwere Vergehen verhandelt. Es sitzen also keine Geschworenen in der großen Strafkammer. Dort gibt es drei Berufsrichter und zwei ehrenamtliche Richter, die aber die gleichen Rechte haben und Pflichten wie die Berufsrichter. Diese ehrenamtlichen Richter werden Schöffen genannt.

Wenn jemand sich berufen fühlt, ehrenamtlich bei großen Prozessen mitzuwirken, kann er eine Bewerbung abgeben. Die nächste Amtsperiode beginnt 2014 – 2019, also fünf Jahre. Fehlen Bewerbungen, bzw. gehen nicht genug ein, werden Schöffen bestimmt. Eine solche Berufung kann nur in begründeten Ausnahmefällen abgelehnt werden. Das Mindestalter beträgt 25 Jahre. Wenn jemand interessiert ist, kann er sich ab Ende des Jahres bewerben. Vorhanden sein müssen ausreichende Deutschkenntnisse. Es wird eine Aufwandsentschädigung gezahlt.

Habt ihr schon Erfahrungen als Schöffe sammeln können? Wenn ja, wie seid ihr mit der Erfahrung umgegangen? Wenn nein, würde euch solch ein Ehrenamt interessieren?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Die Ehefrau eines Kollegen war Schöffe. Sie hatte sich aus Interesse beworben. Finanziell lohnt es sich nicht. Ich glaube, dass sie ungefähr fünf Euro pro Stunde bekommen hat. Aber sie meinte, dass es eine interessante Erfahrung sei. Mein Kollege hat uns dann immer von den Verhandlungen berichtet. Es waren teilweise sehr brutale Vorfälle dabei. Man sollte emotional stabil sein, wenn man so etwas macht. Andererseits darf man aber auch nicht ablehnen, wenn man dazu berufen wird. Es ist eine Staatsbürgerpflicht wie zum Beispiel, als Wahlhelfer eingesetzt zu werden. Der Arbeitgeber muss einen dafür freistellen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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