Operation nur - wenn Besitzer Tier selbst festhält

vom 18.06.2012, 18:44 Uhr

Wir waren neulich bei Freunden auf einer Geburtstagsparty. Dort erzählten dann die Gastgeber, dass das Kaninchen krank sei. Es hätte einen Knubbel an der Brust. Meine Bekannte meinte, dass es sicher ein Tumor sei. Sie war auch bei ihrem Tierarzt, der keine Vollnarkose geben wollte, da das Kaninchen schon 9 Jahre alt ist. Es wurde vom Tierarzt gesagt, dass das Kaninchen nur operiert würde, wenn meine Bekannte das Kaninchen während der Operation festhalten würde, da sonst niemand dafür verfügbar wäre.

Ich habe da fast mit den Ohren geschlackert, als ich das hörte. Meine Bekannte sagte, dass sie das nicht könnte und nicht dabei sein wollte, wenn das Kaninchen operiert würde bzw. es schon gar nicht festhalten möchte. Ich habe ihr dann mal die Adresse der Tierklinik gegeben, zu der ich mit meinen Tieren fahre. Dort habe ich bisher sehr positive Erfahrungen gemacht. Ich habe noch nie gehört, dass ein Besitzer sein Tier selbst bei einer Operation halten muss, wenn er das nicht möchte oder eben nicht kann. Es kann ja nicht jeder Blut sehen und noch dazu, wenn es sich um das eigene Tier handelt. Ich verstehe auch nicht, wie so ein Eingriff nur unter örtlicher Betäubung gehen soll. Meine Bekannte will nun einen Termin in der Tierklinik vereinbaren und dorthin fahren. Ich sagte ihr, dass dort auch erst mal geschaut würde, um was es sich bei dem Knubbel handelt. Es könnte ja auch nur ein Abszess sein, welches geöffnet und gespült wird. Sie sagte, dass ihr Tierarzt da auch so weiter nichts untersucht habe, sondern nur meinte, dass man das operieren müsste. Habt ihr so etwas schon erlebt, dass ihr das Tier bei der Operation selbst halten solltet? Ich war auch oft dabei, wenn bei meinen Meerschweinchen ein Abszess geöffnet wurde, aber ich bin da nicht so empfindlich, was sich einfach im Laufe der Jahre so entwickelt hat, weil ich meine Tiere dann zu Hause ja viel selbst verarzten musste.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich höre so etwas zum ersten Mal und kann mir so etwas gar nicht vorstellen. Man geht ja zum Tierarzt, damit dem Tier von anderen geholfen wird, eben durch Fachkräfte. Und nicht, damit man noch selbst bei der Operation assistieren muss. Ich kann diese Aussage nicht nach voll ziehen, denn nicht jeder möchte bei seinem Tier dabei sein, wenn es geöffnet wird. Außerdem muss der Tierarzt für so etwas einfach Personal haben, ansonsten ist es für mich kein vernünftiger Tierarzt und ich würde den Tierarzt sofort wechseln. Und dann auch noch die Aussage, dass operiert werden müsste, obwohl man nicht weiß, was es genau ist. Hört sich für mich nach Abzocke an.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich musste meinen Hund auch schon mal selber festhalten bei der Operation. Das war allerdings an einem Feiertag und der Tierarzt ist extra für uns in seine Praxis gekommen, natürlich ohne anderes Personal. Ich dachte auch ich kann das nicht, aber es ging eigentlich ganz gut zumal der Arzt wirklich sehr nett war und Rücksicht auf meine eh schon schwachen Nerven genommen hat.

Ich finde es aber außerhalb von Feiertagen mehr als unüblich so etwas selber machen zu müssen. Klar man hält sein Tier fest, wenn es in Narkose gelegt wird, aber dann sollte doch das Personal dort übernehmen. Wenn er keines hat, wird sich der Tierarzt wohl nicht so lange halten können, da sicher nicht alle Besitzer ihr Tier so sehen können und auch an einer blutigen Operation teilnehmen wollen. Zumal das sicher auch nicht so hygienisch ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich kann mir vorstellen, dass es sich um einen Abszess handelt und es keine richtige Operation werden soll. Abszesse werden in der Regel leicht geöffnet und dann ausgespült. Da kommt kaum Blut, sondern hauptsächlich Eiter. Wenn die Besitzerin das Tier nicht selbst festhalten kann, dann soll doch eine Arzthelferin festhalten. Nach einer solchen Aussage hätte ich wahrscheinlich direkt die Praxis verlassen.

Ich halte meine Tiere beim Tierarzt grundsätzlich nicht fest, da meine Tochter dann dabei ist und es war noch nie ein Problem, dass eine Arzthelferin assistiert. Das sehe ich auch als einen unbedingt erforderlichen Service an. Viele Tierärzte arbeiten mit Inhalationsnarkose und danach sollte deine Bekannte mal schauen, wenn sie das Tier doch operieren lassen möchte.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das ist ganz sicher nicht normal, dass sowas ein Tierarzt vom Tierbesitzer verlangt. Ich finde das auch ein wenig zu viel verlangt, da wohl die meistens Menschen, sowas gar nicht sehen können, zumal es dann auch noch ihr eigenes Tier ist.

Ich habe selber mal ein Praktikum gemacht bei einem Tierarzt. Da wurde sowas niemals verlangt. Und ich war auch bei einigen Operationen dabei, und da musste nie noch eine Person dabei sein, die das Tier festhält. Das höre ich also zum ersten Mal. Ich selber würde damit zwar auch klar kommen, wenn ich bei einer solchen Operation dabei wäre, aber ich denke nicht, dass es unbedingt sein muss, gerade wenn das eigene Haustier dort auf dem Tisch liegt.

Wenn ein Tierarzt mit solchen Operationen nicht alleine klar kommt, dann muss er sich um Personal kümmern, die diese Aufgaben übernehmen. Aber vielleicht will man da einfach nur Kosten sparen, oder er ist einfach nicht in der Lage gewesen, das Tier irgendwie so zu fixieren, dass es nicht noch von einem festgehalten werden muss.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Mein eigenes Tier festhalten bei einer Operation würde ich sicherlich nur in einer Notsituation machen. Das kann nicht jeder sehen. Im Normalfall empfinde ich das als Zumutung des Tierarztes. Vor allem, wenn das Tier nur eine örtliche Betäubung bekommt, hat es ja schlimme Schmerzen und das kann man nicht mir ansehen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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