Als Vegetarier auf Fleischesser Rücksicht nehmen?
Der Unterschied ist, dass Vegetarier und Veganer kein Fleisch zu sich nehmen, "Fleischesser" aber üblicherweise auch pflanzliche Produkte zu sich nehmen. Ganz ohne pflanzliche Nahrung könnte ein Mensch überhaupt nicht leben! Es wird empfohlen, höchstens ein- bis zweimal in der Woche Fleisch zu essen, der Schwerpunkt der menschlichen Ernährung liegt aber immer auf pflanzlichen Zutaten. Das bedeutet, einen Menschen, der sich hauptsächlich von Fleischprodukten ernährt, gibt es überhaupt nicht, und falls doch, wäre er sehr, sehr krank.
Und das bedeutet, auch für einen "Fleischesser" sollte es kein Problem sein, mal gelegentlich eine Mahlzeit ohne Fleisch zu sich zu nehmen. Das hat übrigens in meinen Augen noch lange nichts mit Militanz zu tun. Ich bin zwar keine Vegetarierin, aber wenn ich bei jemandem zu Hause bin, der - aus welchen Gründen auch immer - kein Fleisch essen möchte, esse ich das mit, was diese Person gekocht hat. Es ist ja nicht so, als wäre fleischloses Essen grundsätzlich ungenießbar!
Im Gegenzug würde ich auch darauf achten, dass ein Vegetarier bei mir zu Hause Nahrung vorfindet, die er essen kann. In einer größeren Runde würde ich zwar nicht komplett fleischlos kochen, nur weil eine Person Vegetarier ist, aber ich würde so weit wie möglich darauf achten, dass zumindest einzelne Teile der Mahlzeit fleischlos sind. Dann könnte sich der Vegetarier zum Beispiel Gemüse und Kartoffeln nehmen und sich halt vom Fleisch nichts nehmen, oder so. Auch auf Allergiker würde ich natürlich Rücksicht nehmen. Es wäre ja unangenehm, wenn ein Gast dasitzt und nichts essen kann.
Ich bin auch Vegetarier. Ich erwarte nicht, dass extra für mich etwas gekocht wird, wenn ich zu Besuch bin, aber alle in meinem Freundes- und Bekanntenkreis wissen von meinen Essgewohnheiten und kochen dann auch ohne Fleisch, damit ich mit essen kann. Wenn ich allerdings Leute zum Essen einlade, käme ich ehrlich gesagt nicht auf die Idee, separat noch ein Gericht mit Fleisch anzubieten. Ich habe nichts dagegen, wenn Leute Fleisch essen möchten, aber ich möchte es einfach nicht zubereiten. Bisher hat sich auch noch niemand beschwert und ich finde, dass ein Mensch, der Fleisch isst, durchaus auch mal ein vegetarisches Gericht essen kann. Umgekehrt geht das aber nicht, daher kann man diese Umstände meiner Meinung nach auch nur schlecht miteinander vergleichen.
Ich finde, dass es vom Gastgeber her gesehen eine Sache des Respekts seines Gastes gegenüber ist, wenn er Rücksicht auf dessen Ernährungsgewohnheiten nimmt. Dabei ist egal, ob ein Vegetarier der Gastgeber ist oder ein Fleischesser. Wenn ich jemanden zu Gast habe, der nun einmal kein Fleisch isst, dann achte ich bei der Zubereitung darauf, dass er auch kein Fleisch bekommt. Gleiches gilt, wenn ich kein Fleisch esse, aber jemand zu Gast habe, der das dennoch tut. Ich zwinge niemandem meine Ernährungsweise auf, denn das ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung.
Als Gastgeber sollte man darauf Rücksicht nehmen, was der Gast nun isst und was nicht. So viel Mehraufwand ist das ja nicht. Und als Gast sollte man höflich fragen, ob der Gastgeber eine Ausnahme machen könnte bei seinem Menü, da man dies oder jenes nicht isst oder essen darf. Ich finde da nichts dabei, es zeugt von Toleranz und gegenseitigem Respekt.
In meinem Bekanntenkreis befindet sich kein Vegetarier, auch kein Veganer. es gibt da wohl noch eine schärfere Gangart, aber da kenne ich mich nicht aus, frage mich nur manchmal, wovon diese Leute eigentlich leben.
In gewissem Rahmen orientiere ich mich an den Wünschen bzw. Vorlieben und Abneigungen meiner Gäste. Es ist wohl reichlich sinnlos, wenn ich jemandem, der absolut keine Nudeln mag, einen Nudelauflauf vorsetze, dann kann ich mir die Einladung zum gemeinsamen Essen sparen.
Käme jetzt ein Vegetarier zum Essen, würde ich mich vorher erkundigen, was genau alles von seiner Speisekarte gestrichen ist und auf jeden Fall darauf achten, dass derjenige mitessen kann. Ich würde dann vielleicht eine Reispfanne oder ein anders fleischloses Gericht machen. Ich esse ja auch so nicht jeden Tag Fleisch. Mann kann ja auch, wenn man zum Beispiel grillen möchte, Tofuwürstchen (sofern das beim Gast Anklang findet) besorgen und was auf den Grill legen, was jeder essen kann. Gemüsespieße etwa.
Genauso würde ich aber auch, wäre ich bei einem Vegetarier zum Grillen eingeladen, mir eventuell mein Steak mitbringen dürfen wollen. Schließlich wollen wir ja alle immer tolerant sein.
Warum sollte man andere Menschen bei ihrer Fehlernährung unterstützen? Ich kann es nachvollziehen, wenn jemand, aus welchem Grund auch immer, kein Fleisch oder keinen Fisch mag. Oder einzelne Arten von Fleisch/ Fisch. Genauso wie es Menschen gibt, die keinen Spinat, keine Tomaten oder irgend etwas anderes nicht essen.
Wenn ich weiß, das einer meiner Gäste kein Fleisch mag, dann würde ich natürlich versuchen, etwas zuzubereiten, wo derjenige das Fleisch einfach weglassen kann (also z.B. nicht in einen Salat einarbeiten) und wenn er mir zusätzlich sympathisch ist, würde ich auch eine Alternative bereithalten.
Bei Veganern verhält es sich grundsätzlich anders. Vegane Ernährung empfinde ich persönlich als Zumutung und alle Menschen in meiner Umgebung, selbst Vegetarier, sehen das genauso. Darauf würde ich keine Rücksicht nehmen und um ganz ehrlich zu sein: wenn ich es wüsste, würde ich denjenigen gar nicht erst einladen.
Überhaupt ist das Konzept veganer Ernährung/ Lebensweise aus meiner Sicht vollkommen unausgegoren, vor allem die Begründung mit den Rechten der Tiere. Wie sähe es denn in der Praxis aus, wenn alle Menschen vegan lebten? Was würde man mit den dann nutzlos gewordenen Tieren machen? Noch einmal ein Riesen-Schlachtfest vorher? Oder einfach sich selbst überlassen? Die meisten Nutztierrassen sind seit Tausenden von Jahren daran angepasst, im Umfeld der Menschen zu leben, sie wären in Freiheit oft nicht lebensfähig. Wer schon einmal gehört hat, wie Kühe, die nicht gemolken wurden, brüllen, weiß was ich meine.
Und wie sollte der Bestand dieser Tiere dann reguliert werden? Ansiedlung von Raubtieren, die dann für den Menschen den Fleischverzehr übernehmen? Oder einfach verhungern lassen, weil sie keine Nahrung mehr finden? Denn um den Nahrungsbedarf einer Ernährung ohne Tierprodukte zu decken, müsste man alle derzeitigen Weideflächen soweit möglich in Ackerland umwandeln, dazu etliche Wälder abholzen und urbar machen und die Bioenergie aufgeben. Sehr fraglich, ob die Natur davon profitieren würde.
Und was macht man mit den Landwirten, die nicht von Viehzucht auf Ackerbau umstellen können, weil ihr Land dazu nicht taugt oder die klimatischen Verhältnisse es nicht hergeben (Deichland, Gebirge, Polarregionen, Steppen usw.). Solchen Blödsinn würde ich auf keinen Fall unterstützen.
Ich denke, dass es kaum Vegetarier oder gar Veganer geben wird, die bei sich zu Hause ein Schnitzel servieren würden, nur weil sie "Fleischesser" zu Gast haben. Viele sind ja nicht aus Spaß Vegetarier sondern aus Prinzip und aus ethischen Gründen, warum sollten sie diese brechen oder außer Acht lassen, nur weil sie jemand zu Besuch haben. Außerdem ist es eine viel kleinere Umstellung auf Fleisch zu verzichten, als welches extra dazu zu tun. Außerdem ist es für die meisten auf kein Problem einmal auf Fleisch zu verzichten.
Wir schon viele Nutzer hier gesagt haben, sollte der Gastgeber Rücksicht auf die "Andersartigen" nehmen. Es muss ja nicht unbedingt sein, dass mir Vegetarier oder Veganer gleich einen Schweinshaxe servieren. Ich denke auch, dass diese Menschen schon beim Zubereiten von Fleischgerichten sich unwohl dabei fühlen, weshalb ich ihnen es nicht zumuten würde.
Stattdessen würde ich mein eigenes Essen mitnehmen, natürlich mit vorheriger Absprache, dass ich zu einem solchen Anlass gerne etwas Fleisch dazu esse. So machen es auch die Vegetarier/Veganer, wenn sie zu einem Grillfest eingeladen werden. Sie nehmen dann zum Beispiel Gemüsespieße oder Tofu-Frikadellen mit, während die anderen an ihren Bratwürste oder Grillfleisch knabbern. So sind alle Teilnehmenden zufrieden und müssen nicht irgendwelche Kompromisse eingehen.
Ich denke, dass man als Fleischesser auf die Vegetarier dieser Welt Rücksicht nehmen sollte, weil diese ja kein Fleisch essen wollen, weil sie das in den meisten Fällen nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können. Jedoch finde ich es jetzt nicht so schlimm, wenn man als Vegetarier oder Veganer keine so große Rücksicht auf die Fleischesser nimmt und dann zum Beispiel kein Fleisch kocht. Es ist ja nicht so, dass die Leute, die Fleisch essen, keine anderen Sachen mehr essen.
Ich persönlich gehöre zu den Fleischessern und wenn ich einen Vegetarier bei mir zu Gast habe, dann achte ich natürlich auch auf die Ernährungsgewohnheiten. Ich würde zum Beispiel niemals so dreist sein und dann unter das Essen Fleisch mischen oder dann offensichtlich Fleisch servieren. Das wäre einfach nur dreist und ein Zeichen von Intoleranz.
In grober Weise kann man das auch so betrachten: Lassen wir die Vegetarier mal als Behinderte Leute durchgehen und die Fleischesser als "normale". Würdet ihr von einem Behinderten erwarten, dass er auf euch Rücksicht nimmt? Mir ist bewusst, dass das jetzt übertrieben ist, aber ich denke, dass man das an diesem Beispiel eigentlich ganz gut nachvollziehen kann.
Ich sehe mir auch gerne "Das perfekte Dinner" an und stelle immer wieder fest, dass viele Menschen Probleme damit haben, eine Mahlzeit ohne Fleisch als vollwertig oder komplett einzustufen. Das kann ich gar nicht nachvollziehen.
Ich bin selbst keine Vegetarierin, habe aber vor zwei Jahren meine Ernährung insofern umgestellt, dass ich nur 1-2 mal pro Woche Fleisch bzw. Fisch esse, ansonsten vegetarisch koche. Diese Art der Ernährung entspricht auch den ärztlichen Empfehlungen; täglicher Fleischkonsum wird als ungesund eingestuft.
Demzufolge ist es doch eine Chance, wenn man als "Fleischtiger" ein komplett vegetarisches Menü vorgesetzt bekommt und die Chance hat festzustellen, dass es genauso sättigt und schmeckt wie eines mit Fleischprodukten.
Ich denke, gerade wenn es um eine Essenseinladung geht, die ja doch eine Ausnahme darstellt und keine dauerhafte Ernährungsumstellung erfordert, ist Akzeptanz angesagt. Wenn jemand, aus welchen Gründen auch immer´, seine Ernährung eingeschränkt hat, kann ich als Gast das auch einen Abend lang ausprobieren. Von einem Nussallergiker würde ich auch nicht verlangen, dass er einen Nusskuchen für mich backt.
Außerdem bin ich überzeugt, dass es für einen Vegetarier schwierig ist, eine leckere Fleischmahlzeit zuzubereiten - so ganz ohne Kocherfahrung mit den Zutaten, ohne kosten oder abschmecken zu können und, ganz wichtig, ohne Freude bei der Zubereitung.
Ich finde das eine sehr interessante Frage und habe mir darüber auch schon einige Gedanken gemacht und muss sagen, dass ich mir da immer noch nicht so ganz sicher bin.
Ich finde eigentlich, dass die Vegetarier oder Veganer keine Rücksicht auf die Fleischesser nehmen sollten, da diese ja auch Gemüse oder andere Sachen essen. Bei Den Vegetariern ist es doch aber so, dass die aus Prinzip kein Fleisch essen und deswegen sollte man auf diese Rücksicht nehmen. Aber ein Fleischesser kann getrost einmal auf Fleisch verzichten und wird deswegen auch nicht sterben oder eine Krankheit bekommen.
Trotzdem ist es eine sehr schöne Geste, wenn der Vegetarier trotzdem Fleisch auf den Tisch stellt, nur damit er dem Gast etwas Gutes tun kann. So etwas würde ich sehr schätzen und fände es auch sehr süß.
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