Hausaufgabenbetreuung in der Schule oder privat?

vom 18.06.2012, 18:24 Uhr

Der Enkelsohn einer Freundin fängt im neuen Schuljahr mit der Schule an. Die Tochter wohnt ziemlich weit von meiner Freundin entfernt und weiß noch gar nicht, wie sie ihren Beruf und Schule unter einen Hut bekommen soll. Jetzt da er noch in den Kindergarten geht, ist es kein Problem. Die ersten drei Wochen hat sie sich Urlaub genommen, aber wer kümmert sich darum, dass er seine Hausaufgaben gemacht bekommt?

Oma oder Opa wohnen, wie gesagt nicht in der Nähe und die Eltern des Partners sind beide schon verstorben. Sie hat von der Hausaufgabenbetreuung gehört, die in der Schule angeboten wird. Soll sie vielleicht dieses Angebot nutzen? Oder gibt es noch andere Möglichkeiten? Wie habt ihr das mit der Hausaufgabenbetreuung bei euren Kindern gemacht?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn sie für Nachmittag, also nach der Schule keine Betreuung hat, geht das Kind bestimmt in den Hort danach. Dort werden dann auch die Hausaufgaben gemacht, bevor die Hortkinder dann raus zum spielen dürfen. Also sollte es eigentlich kein Problem darstellen. Wenn es nicht in den Hort geht, wird sicherlich eine Person das Kind dann abholen, diesen könnte man dann ja fragen, ob er gleich die Hausaufgaben mit dem Kind übernimmt.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich selbst habe noch keine Kinder, aber habe in meiner Schulzeit, die noch gar nicht so lange her ist, auch schon positive Erfahrung mit der Hausaufgabenhilfe in der Schule gemacht. Die erste Zeit als ich noch ein I-Männchen (So nannte man die Erstklässler bei uns) war, kümmerte sich eigentlich meine Mutter immer darum, dass ich zuhause meine Hausaufgaben machte, sie saß dabei und schaute mir auch über die Schultern. Da sie dann aber auch irgendwann wieder arbeiten musste, blieb hier für mich auch keine andere Variante übrig, als die Hausaufgaben entweder mit anderen Verwandten zu machen, oder eben in der Schule.

Da meist meine Großeltern auch nicht immer Zeit hatten, musste ich also zwei bis drei Mal in der Woche zur Hausaufgabenhilfe, da meine Mutter auch nicht wollte, dass ich mich zuhause ganz allein an die Hausaufgaben begebe. In der Hausaufgabenbetreuung habe ich mich eigentlich immer sehr wohl und aufgehoben gefühlt und dort waren meist dann auch die Lehrer anwesend, mit denen man zuvor auch Unterricht gehabt hat. Diese haben dann auch nach ihrem Unterricht noch nicht mit dem pädagogischen Unterricht aufgehört und uns geholfen, wo sie nur konnten, was auch bei Fragen immer sehr hilfreich war. Ich habe eigentlich keine negativen Erinnerungen daran, außer eben, dass man länger als andere Mitschüler in der Schüler anwesend ist und weniger "Freizeit" hat.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich war damals ebenfalls in der Schule immer noch nach dem Unterricht in einem Hort und habe dort meine Hausaufgaben machen können. Abgesehen davon habe ich dort auch andere Kinder aus anderen Klassenstufen kennengelernt, was auf dem Schulhof nicht immer so einfach ist, da man sich in dem Alter nicht unbedingt mit "jüngeren" abgeben möchte.

Später habe ich die Hausaufgaben dann zu hause gemacht, wo mir meine Eltern geholfen haben. Ich fand es eigentlich zu hause besser. Aber meiner Meinung nach hatte damals beides Vor- und Nachteile. Die Lehrerin war sehr unfreundlich und darum habe ich mich dort einfach nicht wohlgefühlt.

Außerdem finde ich es wichtig, dass dem Kind eine dritte Person bei den Hausaufgaben hilft. Denn wenn es sich dabei um die gleiche Person handelt, wie die, die den Unterrichtsstoff erklärt und die Hausaufgaben aufgibt, halte ich das nicht für sehr sinnvoll. Denn eine andere Person könnte es dem Kind immer noch einmal anders erklären, falls es etwas nicht versteht.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



In den ersten Klassen muss die Tochter deiner Freundin das Kind ja nachmittags betreuen lassen, wenn sie nicht da ist. Wenn es in eine öffentliche Betreuung geht, werden die Hausaufgaben dort gemacht. Ich sehe das Problem nicht. Wenn es privat zu einer stundenweise Betreuung geht, macht es die Hausaufgaben entweder dort oder eben dann zu Hause, wenn es wieder zu Hause ist.

In der Schule meiner Kinder gab es nach Schulschluss eine Betreuung, in der die Kinder zuerst einmal eine Mittagspause zum Erholen machten und dann gemeinsam die Hausaufgaben. Meine Kinder habe ich nachmittags allerdings immer zu Hause gehabt. Ich hatte damals nur halbtags gearbeitet und war und bin immer noch der Meinung, dass die Kinder am selbstständigsten werden, wenn sie die Hausaufgaben zu Hause alleine machen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wenn ich das richtig verstehe, hat besagte Mutter eine Vollzeitstelle, arbeitet also 40 Stunden pro Woche, und hatte bis jetzt wohl auch die Möglichkeit, ihr Kind ganztägig im Kindergarten unterzubringen, wodurch sich der Arbeitsplatz und das Kind wohl vereinbaren ließen, verstehe ich das richtig? Sollte dem so sein, verstehe ich aber nicht, wie man zu der Ansicht kommt, man könne sich drei Wochen Urlaub nehmen und das Kind anschließend in eine Hausaufgabenbetreuung schicken, um erneut arbeiten gehen zu können. Die klassischen Hausaufgabenbetreuungen dauern, zumindest wenn sie sich rein auf die Fertigstellung der Hausaufgaben beschränken, höchstens 90 Minuten, somit wäre das Kind trotz aller Betreuung wiederum am frühen Nachmittag alleine zu Hause, was wohl kaum Ziel der Übung sein kann. Was das Kind hier benötigt, wäre einen Hortplatz bis in den Abend hinein, gerade, wenn die Schule aber schon in Kürze beginnt, habe ich aber ehrlich gesagt Zweifel, ob die Mutter mit der Anmeldung nicht schon viel zu spät wäre.

Wenn sie sich für eine Anmeldung in einem Hort entscheidet, würden dort die Hausaufgaben erledigt werden, wobei über die Qualität dieser Hausaufgabenbetreuung nicht im allgemeinen geurteilt werden kann, sie hängt maßgeblich von den zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten, dem Betreuungsschlüssel und der Konsequenz im Bezug auf Fleiß und Lautstärke ab. Allgemein würde ich sagen, dass fleißige und pflichtbewusste Kinder, die ihre Hausaufgaben weitgehend selbstständig erledigen und nur mit Fragen an das Betreuungspersonal herantreten, dort gute Chancen haben, Kinder, bei denen man ständig ein Auge darauf werfen muss, dass sie etwas Anderes tun, als an ihrem Stift zu kauen, haben dort schlechte Chancen, wirklich mit gemachten Hausaufgaben aus dem Hort zu gehen, wobei selbiges auch für die Hausaufgabenbetreuung direkt in der Schule gelten dürfte, die ich selbst erleben durfte.

Versprochen wurde uns damals eine Hausaufgabenbetreuung in einer kleinen Gruppe und mit entsprechenden Fachlehrern, Fakt war dann, dass wir etwa 20 Schüler waren und uns ein Lehrer sowie ein helfender Schüler der höheren Klasse zur Verfügung stand, was sich an sich noch nach einem recht anständigen Schlüssel anhörte, aber dadurch verschlechtert wurde, dass der Lehrer auf das Fach Musik spezialisiert war und nicht wusste, wie Mathematik am besten vermittelt werden konnte; außerdem sah das betreuende Personal diese Stunden oft eher als Zeitverschwendung und legte keinerlei Wert auf eine entsprechende Lautstärke oder Disziplin. Wer angab, die Hausaufgaben zum Ende gebracht zu haben, durfte ohne jegliche Kontrolle oder Abfrage im Computerraum verschwinden, die Sorgfalt bei den angefertigten Hausaufgaben war deutlich sichtbar. Das kann an anderen Schulen besser laufen, ich will eben nur anmerken, dass die Hausaufgabenbetreuung nicht immer grandios sein muss, nur weil sie von Lehrern durchgeführt wird. Für die Mutter im besagten Fall sehe ich einen Platz im Hort aber ohnehin als die einzige Möglichkeit, das Kind und ihren Beruf vereinbaren zu können.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Worin besteht denn genau das Problem? Darin, dass die Hausaufgaben gemacht werden müssten und eine Betreuung erwünscht ist? Oder darin, dass die Schule keine Ganztagsschule ist und dass eine Betreuung nach dem Unterricht fehlt?

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die Hausaufgaben gerade im ersten Schuljahr noch nicht so umfangreich waren, als dass sie nicht auch noch am frühen Abend hätten erledigt werden können. Mein Kleiner hatte sogar jeden Tag Hausaufgaben auf, während die Große zumindest einen hausaufgabenfreien Tag in der Woche hatten. Zudem bestanden die Hausaufgaben meist aus Wiederholungen, so dass auch das problemlos möglich war.

Sollte es mehr um die Betreuung nach Unterrichtsschluss geben, so würde ich mich zunächst einmal an die Schule wenden. Auch diese bieten oft Betreuung an. Bei uns kooperieren die Schulen meist mit Kindertagesstätten und diese bieten dann in den Räumlichkeiten der Schule oder unmittelbarer Nähe eine Hortbetreuung an. Meist gibt es aber auch andere Möglichkeiten der Nachmittagsbetreuung, insbesondere wenn die Schule in einer größeren Kommune ansässig ist. Bei der Suche nach solchen Angeboten kann man auch das Jugendamt in Anspruch nehmen. Diese haben in der Regel einen Überblick über solche Angebote und können bei Bedarf auch vermitteln.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde es besser, wenn man die Kinder in der Schule betreuen lässt. Vorallem für die Hausaufgaben. Ich selber habe gerade die zehnte Klasse abgeschlossen und mache, nach den Ferien, mein Abitur. Ich bin auch öfters in der Schule geblieben und habe meine Hausaufgaben in der Schule gemacht. Es waren immer Lehrer aus meiner Schule da, die ich dadurch natürlich schon kannte und das hilft ziemlich, da die Lehrer mich dann schon kannten!

Wenn man aber zu Hause betreut wird, dann passen die Betreupersonen meistens nur auf und helfen den Kindern nicht. Und wenn sie versuchen zu helfen, dann kennen sie die Schwächen oder Stärken der Kinder nicht und können nicht wirklich helfen. Deswegen würde ich jedem empfehlen, die Kinder in der Schule zu lassen. Das hilft am meisten und die Kinder machen die Hausaufgaben am Besten. :)

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» petertreter » Beiträge: 1437 » Talkpoints: -2,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich selbst war als Kind nach der Schule auch alleine zu Hause, meine Mutter war arbeiten und wir hatten nur das Essen auf dem Tisch. Eine Hausaufgabenbetreuung habe ich nicht gebraucht und auch viele andere Klassenkameraden oder Bekannten haben keine gebraucht. Ich kann es zwar nachvollziehen, dass Eltern meinen ihre Kinder bräuchten rund um die Uhr eine Betreuung, weil sie sonst alleine nichts schaffen würden, aber ich finde, dass es zur Entwicklung des eigenen Selbstbewusstseins und auch der Selbstständigkeit enorm wichtig ist, dass Kinder auch alleine etwa schaffen und Eltern ihnen das zustehen. Aus dem Grund würde ich persönlich sagen, dass keine Hausaufgabenbetreuung notwendig ist. Sollten die Eltern irgendwie mitbekommen, dass das Kind die Hausaufgaben nicht macht (ich würde regelmäßigen Kontakt zu der Klassenlehrerin halten), dann kann man ja immer noch über eine Hausaufgabenbetreuung nachdenken.

Ich würde da eher die von der Schule nehmen oder aber, die von anderen Institutionen, Jugendzentren bieten sowas beispielsweise auch an. Der Vorteil hier ist, dass es meistens gar nichts kostet, oder aber nur kleinere Beiträge zu zahlen hat. Bei uns im Jugendzentrum muss man beispielsweise nur drei Euro im Monat zahlen und das ist an sich eigentlich in Ordnung. Die Schulen nehmen häufig gar nichts oder auch nur ähnliche Beträge. Private Hausaufgabenbetreuung hat für mich in dem Sinne ehrlich gesagt eher nur Nachteile, weil sie zum einen deutlich mehr kostet und zum anderen ist das Kind hier auch nicht mit anderen Kindern zusammen, sondern nur alleine mit der einen Betreuung und das stelle ich mir für ein Kind in diesem Alter irgendwie ein bisschen öde vor.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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