Habt ihr euer Baugrundstück nachgemessen?

A hat vor zu bauen und hat ein Grundstück gekauft, welches nach Angaben im Katasteramt und auch nach Angaben im Kaufvertrag und allen anderen Papieren 1426 m² groß sein soll und 130 000 Euro gekostet hat. A hat sich nun am letzten Wochenende die Mühe gemacht und hat das Grundstück mit Hilfe eines Freundes abzumessen. Sie haben mehrmals gemessen und kommen nur auf etwas mehr als 1000 m².

Wie wird so ein Grundstück ausgemessen und wie genau wird es gemessen? Kann A irgendwie verlangen, dass noch einmal nachgemessen wird? A hat das Baugrundstück von der Gemeinde gekauft. Wie würdet ihr euch verhalten? Würdet ihr dagegen angehen? Es sind ja immerhin fast 500 m² die ungefähr fehlen.

Kann es sein, dass das Grundstück bei 1.426 m² mit Bürgersteig gemessen wurde? Oder hat es einen Privatweg? Das müsste aber aus den Zeichnungen des Katasteramtes ersichtlich sein. Eine so hohe Differenz von gut 400 m² kann normalerweise nicht möglich sein. Das ist ja fast ein Drittel weniger an Grundstück. Vielleicht ist in der Vergangenheit von dem Grundstück auch mal etwas abgezwackt worden und die Grundstücksgröße wurde nicht geändert. Da A das Grundstück bereits gekauft hat, ist er auch im Besitz der Unterlagen bzw. Zeichnungen und kann nachsehen.

Gibt es bei dem Grundstück Grenzsteine? Kann es sein, dass ein Stein fehlt oder ist eine Hecke oder sonst was, was Platz wegnimmt am Grund? Verläuft die Grundgrenze schräg?

Wir haben gestern einen Vermesser auf unserem Grund gehabt, weil auf zwei Seiten der Grenzstein gefehlt hat und wir uns nicht auf den Nachbarn verlassen wollten und laut unserem messen der Grund zu klein war.

Nachdem nun der Vermesser alles vermessen hat, stimmen die m² auch wieder. Unsere Grundstück ist etwas schräg und der Nachbar war so dreist, dass er einfach etwas von unserem Grund genommen hat. Wenn ich das über die gesamte Länge rechne, sind es um die 15 m², dann haben wir noch eine Hecke stehen, die so dicht ist, dass man nicht mal mehr mit dem Maßband reinkommt und wir haben die Hecke geschätzt, das ist aber jetzt auch noch etwas mehr und so sind nochmal 80 m² mehr.

Wenn ihr jemanden von einer Vermessungsfirma kommen lasst (das kostet zwar ein bisschen was) wisst ihr, wie groß das Grundstück wirklich ist. Der Vermesser hat einen Mini-Computer, bei dem er die Grundstücksnummer, Land und Bezirk eingibt und er läuft dann mit einem Stab herum und misst und dann kann er die Grenzen auf den cm genau bestimmen.

Eine Differenz von 400m² ist eigentlich fast unmöglich. Da müsste etwas richtig schief gegangen sein. Was sagen denn die Auszüge vom Katasteramt? Kann man die Messpunkte auf dem Grundstück sehen? Wann wurde es denn vermessen? Ist es überhaupt vollständig vermessen? Bei meinem eigenen Grundstück ist auch ein Teil unvermessen, da es keine klassische Vierecksform hat. Aber trotzdem konnte man auf dem Katasterplan gut erkennen, wo die eigentlichen Grenzen verlaufen und an Hand dieser, konnte man auch nachmessen. Allerdings war es auch nicht so einfach zu erkennen, was nun genau zu unserem Grundstück gehört. Unser Makler hat uns damals z.B. eine falsche Auskunft gegeben. Hätten wir nicht genau geschaut und nachgehakt, hätten wir jetzt auch effektiv 75m² weniger Grundstücksfläche, als in den Plänen und dem Kaufvertrag verzeichnet sind.

Bei vielen Katasterämtern kann man inzwischen auch online Einsicht in die Pläne nehmen und dort dann auch die Längen der Grundstücksgrenzen auf den Plänen ausmessen. Zumindest funktioniert dass bei unserem Katasteramt.

Wenn Plan und Grundstück so sehr voneinander abweichen und keine Messpunkte zu finden sind, würde ich das Grundstück neu einmessen lassen. Entweder sind dann die Pläne falsch, oder die realen Grenzen wurden falsch abgesteckt.