Zu hause, nur Dach über dem Kopf oder mehr?

vom 06.06.2012, 13:21 Uhr

Mein Zuhause ist mir sehr wichtig, da ich erst vor kurzem volljährig geworden bin, wohne ich noch bei meinen Eltern. Lange bleibe ich nicht mehr zu Hause, aber ich bin froh, dass ich noch hier wohne. Ich muss mich nicht um mein Mittagessen kümmern oder um irgendwelche Kosten. Das ist sehr praktisch, jedoch fängt für mich bald sozusagen der "Ernst des Lebens" an. Ich bin schon ein wenig darüber besorgt, aber ich blicke optimistisch in die Zukunft. Wenn ich Kummer habe, ist bestimmt jemand zum Reden da und man fühlt sich auch nicht so einsam. Mein Zimmer ist ein Rückzugsort, an dem ich meine Privatsphäre habe und diese respektiert wird. Eigentlich geht niemand in mein Zimmer oder wühlt in meinen Schubladen, wenn ich nicht zu Hause bin. Ich finde es sehr gut von meinen Eltern, dass sie auch an meiner Zimmertür klopfen, bevor sie diese öffnen. Dafür bin ich auch dankbar.

Ich möchte nicht für immer zu Hause wohnen, da ich ja auch älter und selbstständiger werden soll, aber ich bin sehr traurig, wenn ich ausziehe. Am liebsten wäre es mir, in der Nähe von meinen Eltern zu wohnen und in einer Wohngemeinschaft mit einer oder zwei Freundinnen. Ich erhoffe mir, dass ich so sparen kann, auch wenn die Nebenkosten bei mehreren Personen selbstverständlich auch steigen.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich bin Eigenheimbesitzer und da verbietet es sich eigentlich von ganz alleine das Haus nur als Schlafstelle zu sehen. Hier muss man sich wohl fühlen, das Haus muss ständig handwerklich in Ordnung gehalten werden und jede größere Investition hat man sich vom Munde abgespart. Es ist ja Eigentum was man besitzt und deshalb baut man auch zwangsläufig ein innigeres Verhältnis zu seinem Haus auf. Das liegt auch daran dass man im Normalfall bis zum Tode dort wohnen bleibt. In diesem hoffentlich langen Zeitraum werden Kinder geboren und man sieht wie sie flügge werden bis dann die Enkelkinder kommen. In Mietwohnungen wird das nur sehr selten so intensiv der Fall sein. Auf jeden Fall sehe ich zu dass mein Heim schön gemütlich ist, es Ecken gibt wo ich mich zurück ziehen oder auch mal fünfe gerade sein lassen kann.

Das würde einfach nicht funktionieren wenn man sein Haus nur als Unterkunft und Dach über dem Kopf betrachtet. Ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen dass es sehr viele Leute gibt die so denken. Selbst die Schlafburgen in den Großstädten oder die verrotteten Wohnungen zu DDR-Zeiten wurden von den meisten ihrer Mieter liebevoll ausgestattet. Das würden sie nicht machen wenn sie sich nicht heimisch fühlen würden. Ich will aber nicht sagen dass es solche Leute überhaupt nicht gibt. Spontan fallen mir Mietnomaden ein, ein paar Leute die aus völlig anderen Kulturkreisen kommen und auch einige vielleicht einfach gestrickte Menschen. Das sind aber Minderheiten die nicht die Masse ausmachen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Mein Zuhause ist für mich auch wesentlich mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Ich habe es mit sehr viel Liebe und Mühe eingerichtet und es mir sehr gemütlich gemacht, so dass ich mich sehr wohl dort fühle und meine Gäste ebenfalls. Es ist für mich immer wieder schön, nach Hause zu kommen, abzuschalten und zu entspannen. Natürlich hege und pflege ich meine Wohnung auch dementsprechend. Mein Lieblingszimmer ist mein Badezimmer, dort kann ich herrlich entspannen und mal eine kleine Auszeit genießen, was ich auch regelmäßig mache und zwar mit einem schönen, erholsamen Schaumbad.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



arril hat geschrieben:ein kahler Raum mit einem Bett, einem Bücherregal und einem Schreibtisch wäre mir entschieden zu wenig, auch wenn es zur Bewältigung des Alltags theoretisch reichen würde.


Ich muss sagen, dass ich zur Alltagsbewältigung keines dieser Möbelstücke benötige. Ich hatte einige Jahre kein Bett und habe auch jetzt nur ein einfaches, was jedoch vollkommen ausreicht. Schreibtisch und Bücherregal sind auch eher unkonventionell. Jedoch verstehe ich auch nicht, warum man zur Alltagsbewältigung ein Bücherregal braucht oder warum man sich dadurch wohler fühlt. Auch wenn ich eher wenig lese, verstehe ich, dass ein gutes Buch bilden, unterhalten, helfen, entspannen oder ablenken kann. Doch mir, und dem Buch sowieso, ist es völlig egal, ob es danach zur Bücherei zurückgebracht wird, verschenkt wird oder hübsch ins Bücherregal gestellt wird.

Zum Entspannen gehe ich lieber hinaus, oder schließe einfach die Augen. Wenn ich bestimmte Bilder sehen möchte, müssen diese nicht im teuren Rahmen an der Wand hängen. Und so sehe ich es auch bei den meisten anderen Gebrauchsgegenständen.

Wer sowieso viel unterwegs ist, möchte selten daheim dann erstmal renovieren, aufräumen, Staub wischen, putzen und hübsch dekorieren. Man freut sich auf sein eigenes Bett, aber doch nicht, weil dies viel hübscher ist, sondern weil man weiß, dass man am nächsten Tag frei hat und ausschlafen kann, Freunde wiedersieht oder ähnliches.

Nur ein Dach über dem Kopf ist mein Zuhause dennoch nicht für mich. Ein Dach über dem Kopf hätte ich auch in der Bahnhofshalle oder einer Notunterkunft. Jedoch ist die Auswahl an Möbeln und Einrichtungsgegenständen heute so vielfältig, dass fast alles möglich ist. Und um mich wohl zu fühlen, möchte ich zum Beispiel eine Lichtquelle an einer bestimmten Stelle oder Aufbewahrungsmöglichkeiten. Die Auswahl an Farben und Formen ist dabei riesig auch ohne viel Geld auszugeben. Und ob die Lampe im Wohnzimmer nun aus derselben Serie ist wie jene im Flur ist mir völlig egal. Zur Zeit ist das bei mir der Fall, was aber lediglich Zufall ist und sich keineswegs auf meine Lebensqualität auswirkt.

Da ist es für mich schon wichtiger, dass ich die Gegend mag, mich dort wohl fühle und es wenig störende Faktoren gibt. Also keine nervenden Nachbarn, kein Stress mit dem Vermieter, keine Lärmquellen, eine saubere und schöne Umgebung, wenig Kriminalität und ähnliches. Auch so etwas wie eine kostenlose Parkmöglichkeit direkt vor der Haustür empfinde ich als angenehmer als einen teuren Teppich und ein perfekt beleuchtetes Kunstwerk an der Werk.

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» Trisa » Beiträge: 3271 » Talkpoints: 20,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde auch, dass ein Zuhause ein Ort sein sollte, an dem man sich wohlfühlt, der einem Kraft und Energie gibt und das vor allem den Platz darstellt, an den man immer wieder gerne zurückkommt, weil man dort eben lebt und seine Seele einbringt. Gelernt habe ich allerdings, dass mein Gefühl von einem Zuhause, jedenfalls im Hinblick auf meine jeweilige Wohnung, maßgeblich dadurch begünstigt wird, dass dort jemand wohnt oder sich wenigstens häufiger aufhält, der in meinem Herzen ist. Mein Zuhause ist für mich jedenfalls nicht nur ein Ort, an dem ich zur Ruhe kommen und mich erholen kann, sondern eben auch ein Ort des Friedens und in der Regel der Harmonie, auch, wenn ich natürlich, wie sicherlich jeder andere hier auch, schon Streits in meinen verschiedenen Wohnungen hatte. Grundsätzlich würde ich aber doch sagen, dass es weder hier noch in meinen anderen Wohnungen irgendwann mal zu wirklich heftigen Streits kam und es war tatsächlich überwiegend ruhig und friedvoll.

Wichtig ist mir, dass mein Zuhause sowohl farblich als auch von der Möblierung her so ausgestattet ist, dass ich hier ein Leben führen kann, das ich nicht als rein zweckmäßig sehen muss. Einen kahlen Raum zu haben, in dem ein Bett, ein Schrank, ein Tisch und ein Stuhl stehen, würde bei mir garantiert dafür sorgen, dass ich mich nicht zu Hause fühlen könnte, weil ein Zuhause für mich immer etwas mit Gemütlichkeit, Wärme und Wohlgefühl zu tun hat, jedenfalls bringe ich all diese Eigenschaften in einen engen Zusammenhang mit dem eigenen Zuhause. Ich mag es, wenn ich Dinge um mich herum in meiner Wohnung habe, die ich kenne und die ich vielleicht auch schon seit längerer Zeit besitze, die also in gewisser Weise etwas sind, das Beständigkeit hat, denn das gibt mir Sicherheit, auch wenn sich das vielleicht nun seltsam anhört. Ich will allerdings aber auch wiederum nicht wohnen wie in einem Möbelhaus, man darf schon sehen, dass hier jemand nicht nur wohnt, sondern eben lebt, mit allem, was dazugehört, also auch mit weniger guten Empfindungen, die man zeitweise im Leben nun mal eben so hat.

Erstaunlich finde ich übrigens, dass ich mich bei meinem Partner nicht wirklich zu Hause fühlen kann. Ich fühle mich dort zwar nicht unwillkommen, ganz im Gegenteil sogar, aber ich merke doch immer wieder, wenn ich mal eine Nacht bei ihm geschlafen habe, dass ich wieder in mein eigenes Zuhause zurück möchte. Es fällt mir schwer, mich in der Zeit, in der ich bei ihm bin, als dort mitwohnend zu sehen, denn das tue ich nicht, ich bin doch prinzipiell immer Gast, obwohl er das gar nicht so sehen möchte und auch entsprechend nicht signalisiert oder ausstrahlt. Aber ich kann mich in seinen vier Wänden dennoch nicht zu Hause fühlen, vermutlich hauptsächlich deshalb, weil zu vieles von dem, was für ihn ein Zuhause ist, für mich eben eher etwas Zweckmäßiges ist, das zwar eine Seele hat, aber auf mich keine Gemütlichkeit und Wärme ausstrahlt, sondern eher etwas mehr Chaos und wenig Anspruch daran, Dinge zu verändern, die verändert werden sollten, weil sonst die Lebensqualität zu leiden beginnt.

Insofern habe ich in der letzten Zeit nun auch festgestellt, dass ich ein bestimmtes Maß an Sauberkeit und Ordnung benötige, um mich irgendwo wohl und somit auch noch am ehesten zu Hause zu fühlen. Ich könnte nicht in Unordnung und Chaos oder Dreck und Schmutz leben, das wäre für mich nicht denkbar. Ich bin zwar nun auch niemand, der einen Putzfimmel hat oder bei dem zu Hause es klinisch rein ist, aber ich bin auch nicht betriebsblind und kümmere mich regelmäßig darum, dass diese Wohnung und eben mein Zuhause hier weitestgehend sauber und ordentlich bleibt. Auch das ist für mich grundlegend wichtig, wurde mir erst kürzlich an einem Beispiel einer Wohnung einer Person deutlich, die mir wirklich nahesteht und die ich sehr schätze. Es sind also im Endeffekt doch recht viele Faktoren, die darauf einwirken, ob ich mich in meiner Wohnung zu Hause fühlen kann.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Für mich ist ein Zuhause auch mehr als ein Dach über dem Kopf. Auch wenn man zeitlich gesehen, dort nicht viel Zeit verbringen kann, weil man irgendwo auswärts arbeitet, sollte eine zu Hause schon mehr sein. Ich persönlich muss mich darin wohlfühlen. Es ist eine Art Ruhepunkt für mich. Außerdem liebe ich es, meine Wünsche in puncto Kreativität aus zu leben. Ich mag es, wenn ich meine Wohnung nach meinen Wünschen und des Partners einrichten kann.

Natürlich kenne ich auch Personen, die ein Zuhause auch nur als Dach über dem Kopf sehen. Diese Leute sind allerdings nicht alle berufstätig. Sie haben einfach keine Einstellung oder Lust die Wohnung so zu gestalten, dass man sich darin wohlfühlen kann. Man sieht es halt als Mietwohnung. Nicht mehr nicht weniger.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Wenn man nur darauf aus ist, ein Dach über dem Kopf zu haben, kann man da billiger drankommen, als sich eine Wohnung zu mieten oder zu kaufen. Nur ein Dach bekommt man überall. Aber außer dem Dach möchte man auch ein wenig Gemütlichkeit haben. Auch wenn man morgens aus dem Haus geht und erst abends wieder zurückkommt, ist es doch das Zuhause, das einem Geborgenheit gibt, wo man immer gerne wieder ist.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



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