Bis wann ist man Fahranfänger?

vom 21.03.2011, 21:32 Uhr

Hallo,
ich wollte euch mal fragen, ab wann ein Autofahrer in euren Augen kein Fahranfänger mehr ist. Ich habe nämlich schon einige meiner Freunde gefragt und jeder hat da seine eigene Meinung. Ich zum Beispiel habe den Führerschein jetzt nur so um die 9 Monate und bin schon mehr als 12000 Kilometer gefahren. Bin ich nun noch ein Fahranfänger oder nicht?

Viele sagen, dass man nach x Jahren kein Fahranfänger mehr ist. Allerdings finde ich, dass man das so genau nicht sagen kann, da der eine in einem Jahr mehr fährt als der andere. Ich finde, dass man sich da eher nach den gefahrenen Kilometern schauen sollte und nicht nach den Jahren, die man den Führerschein schon hat.

Benutzeravatar

» conansc » Beiträge: 1135 » Talkpoints: 1,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Zeitlich kann man es denke ich auf keinen Fall eingrenzen, ob nun jemand Fahranfänger ist oder nicht. Ich habe zum Beispiel meinen Führerschein gemacht und da ich aber in einer Großstadt gewohnt habe, habe ich gar kein Auto gebraucht oder gehabt und so bin ich dann auch 10 Jahre lang gar nicht mit dem Auto gefahren. Also so hätte ich nach diesen 10 Jahren sicher nicht sagen können, dass ich kein Fahranfänger mehr bin, weil ich ja schon seit 10 Jahren den Führerschein habe. Der zeitliche Faktor fällt aus diesem Grund bei mir komplett flach.

Da zählt denke ich eher die Fahrpraxis, bei der man dann eben auch Erfahrungen sammelt und so von dem Status des Fahranfängers weg kommt. Ich muss aber ehrlich gesagt sagen, dass ich mir noch nie überlegt habe, ab wieviel Kilometern man dann nicht mehr als Fahranfänger zählt. Ich würde nun spontan aber auch einmal sagen, dass man das auch gar nicht so festlegen kann, weil es eben doch bei jedem unterschiedlich sein wird.

Ich denke, es kommt da auch ein wenig auf das Gefühl des jeweiligen Fahrers an. Der eine fühlt sich rascher etwas sicherer auf der Straße, der nächste braucht da etwas länger. Wobei das mit dem Gefühl auch so seine Sache ist, weil es da sicher auch oft zu Fehleinschätzungen kommen wird. Bei mir selber würde ich es aber nach dem Gefühl beurteilen. Ich habe mich am Anfang sehr unsicher gefühlt, klar, wenn man 10 Jahre lang gar nicht gefahren ist. Ich habe dann ganz langsam angefangen und mich dann eben immer weitere Strecken getraut. Irgendwann habe ich mich einfach nicht mehr so unsicher im Verkehr gefühlt. Ich kann dir nun allerdings nicht wirklich sagen, wie viele Kilometer ich da dann schon gefahren bin.

Einmal davon abgesehen würde es mich interessieren, ob diese Definition für dich irgendeine Bedeutung hat, oder überlegst du es dir einfach nur so. Oder hast du auf deinem Auto hinten ein Pickerl mit dem Hinweis, dass du Anfänger bist und du überlegst dir, wann man diesen Hinweis beseitigen kann?

Benutzeravatar

» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich finde, man kann auch durchaus nach 12000 km noch ein blutiger Fahranfänger sein, etwa, wenn man nur die gleichen Strecken fährt und somit mit wenig verschiedenen Situationen im Straßenverkehr konfrontiert wird.

Generell finde ich, dass man frühstens dann kein Fahranfänger mehr ist, wenn man einige Jahre Erfahrung sammeln und einsetzen konnte. Das kann nach 12000 km sein oder erst viel später. Ich bin jetzt seit fünf Jahren aktiv im Straßenverkehr (Motorrad und Auto), aber als Fahranfänger fühle ich mich immer noch, obwohl ich täglich mit dem Auto fahre. Und warum? Weil ich nicht behaupten will, dass ich so viel Erfahrung hätte wie ein 40-jähriger Berufskraftfahrer.

Benutzeravatar

» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich würde sagen, dass man dann kein Fahranfänger mehr ist, wenn viele Bedingungen erfüllt sind. Wann sich dieser Zustand einstellt, dürfte bei jedem Fahrer anders sein und auch ein wenig vom Persönlichkeitstyp abhängen. Es gibt da auch sicherlich keine feststehenden Kriterien. Was hier folgt ist also meine rein subjektive Meinung.

Ein Kriterium wäre, wenn man das Fahren irgendwann hauptsächlich nur noch als Mittel zum Zweck sieht und nicht mehr als Statussymbol dafür, dass man angeblich erwachsen sei. Wenn man das motorisierte Gefährt hauptsächlich deshalb nutzt, weil man sich eben von A nach B fortbewegen muss und nicht, weil man vor seiner Peer-Group cool aussehen will. Mit dieser Normalisierung sollte auch irgendwann eine Haltung einstellen, dass man nicht mehr jeden abenteuerlichen Stunt mit dem Auto ausprobieren muss. So typische Jungssachen, dass man ausprobieren muss, ob das Auto auch mit 160 auf einer Strecke fahren kann, wo die Beschilderung die Geschwindigkeit auf 60 begrenzt, sind dann uninteressant geworden. Die Fahrer sind dann so weit, dass sie den Sinn hinter einer Begrenzung einsehen und nicht mehr Spaß daran haben, dass sie nicht erwischt wurden. So gesehen sind vermutlich einige noch gar nicht der Anfängerphase entwachsen. Aber ein verantwortliches Fahrverhalten gehört zu einem fortgeschrittenen Fahrer für mich einfach unverzichtbar dazu.

Dann sollte man auf jeden Fall so viel Praxis haben, dass die typischen Fahrvorgänge schon in Fleisch und Blut übergegangen sind. Man sollte auf jeden Fall nicht mehr nachdenken müssen, wie man einen Gang einlegt, oder wie man denn die Füße zu bewegen hat, wenn man mal im Falle eines Falles eine Notbremsung bei nassem Wetter machen muss. Wenn man dann erstmal so weit ist, dass man ruhig und gelassen fahren kann, auch wenn man das Auto voller brüllender Kinder oder betrunkener Mitfahrer hat, ohne sich zu sehr stören zu lassen, dann ist man schon ein recht fortgeschrittener Fahrer. Wenn man 15000 km alleine auf ruhiger Strecke gefahren ist, kann es trotzdem noch sein, dass man sich beim Fahren auf die grundlegenden Dinge konzentrieren muss und trotzdem nicht locker bleiben kann. Die Strecke alleine ist also nicht ausschlaggebend. Eher wie viel Übung und Routine man mit dem Fahren in verschiedenen Situationen hat. Man sollte schon auch bei ungewohnten Situationen souverän reagieren können.

Für einen fortgeschrittenen Fahrer gehört meiner Meinung nach auch dazu, dass man so viel Selbstkompetenz entwickelt hat, dass man auch nein sagen kann zum Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss. Man sollte sich immer bewusst sein, dass man in so einer Situation nicht nur für sich selbst die Verantwortung übernimmt, sondern auch für die anderen Fahrer auf der Straße. Wenn man diese Verantwortung reif trägt, ist man ein fortgeschrittener Fahrer. Dies gilt aber nicht nur für das Fahren unter dem Einfluss von bewusstseinsverändernden Substanzen. Auch irgendwelche sinnlosen und riskanten Überholmanöver sollte man als fortgeschrittener Fahrer tunlichst meiden, wenn das Risiko für sich und andere in keinem Verhältnis zum Zeitgewinn steht.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Wie auch andere hier schon geschrieben haben, würde ich auch sagen, dass man es nicht an der Anzahl der Jahre oder Monate festmachen kann, ob man jemanden noch als Fahranfänger bezeichnen würde oder nicht. Ich bin eher der Ansicht, dass man das eh individuell sagen müsste.

Einen großen Anteil macht da wahrscheinlich die Fahrpraxis aus. Das heißt, dass jemand, der häufig und regelmäßig Auto fährt dann irgendwann nicht mehr als Fahranfänger bezeichnet werden kann. Vorausgesetzt natürlich, dass er auch sicher und routiniert fährt, die Verkehrsregeln so verinnerlicht hat, dass sich seine Fahrverhalten schon fast automatisiert hat und er nicht ständig in bestimmten Verkehrssituationen erst noch überlegen muss, wie er sich nun zu verhalten hat.

Ausschlaggebend wäre dann in meinen Augen auch noch, wie jemand sich in seinem Auto durch den Verkehr bewegt, also ob jemand zum Beispiel unsicher dahin schleicht und sich kaum traut die Spur zu wechseln usw, dann würde ich eher noch von einem Fahranfänger sprechen. Das soll natürlich nicht bedeuten, dass man rasen muss aber eben irgendwie "mit im Verkehrsfluss" sein. Und was auf jeden Fall gegeben sein muss, ist vorausschauendes Fahren. Ein sicherer Fahrer sollte Situationen richtig einschätzen können und sein Fahrverhalten dementsprechend anpassen.

Ich denke, dass man das dann alles einfach bei jedem Autofahrer individuell bewerten müsste. Aber wenn die oben genannten Punkte zutreffen, würde ich sagen, dass man dann schon von einen routinierten Autofahrer sprechen kann. Das können manche vielleicht schon nach einem halben Jahr, andere brauchen evtl. auch zwei Jahre dafür.

Benutzeravatar

» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also ich finde man kann das weder an den gefahrenen Kilometern noch an den Jahren, in denen man den Führerschein schon hat, fest machen. An sich bedeutet der Begriff Fahranfänger für mich, dass jemand einfach noch sehr wenig Erfahrung hat und unsicher fährt, sich in bestimmten Situationen noch nicht zu helfen weiß und langsam und unerfahren reagiert. Einige Menschen verhalten sich auch mit 30 Jahren noch so, als hätten sie ihren Führerschein gerade erst bekommen und andere hingegen können schon bei den Fahrstunden fahren, als würde sie das schon ihr Leben lang tun.

Es kommt meiner Meinung nach daher einfach auf den Fahrstil selbst an und nicht auf Zahlen und Fakten, daran kann man leider rein gar nichts fest machen. Selbst wenn jemand meint, er würde schon drei Jahre fahren, so fährt er vielleicht nur zwei mal im Monat und nie bei Schnee oder Regen, jemand der schon seine 12000 km hat, ist diese vielleicht über zehn Jahre aufgeteilt gefahren, sowas kann man dann auch nicht erfahren nennen oder? Daher kommt es auf diese Sachen nicht an, erfahrener Fahrer ist man, wenn man mit allen Situationen umgehen und sicher fahren kann, egal ob man dafür zwei Monate oder zwanzig Jahre braucht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke auch, dass es nicht darauf ankommt, wie lange man schon den Führerschein hat. Es kommt auf die Fahrpraxis an und auf das Gefühl, was man erst im Laufe der Zeit für das Auto und das Fahren entwickelt. Ich habe eine Arbeitskollegin, die jetzt schon seit etwa einem Jahr ihren Führerschein hat, aber nur sehr selten mal mit dem Auto fährt. So ist sie noch immer eine Fahranfängerin, während andere nach einem Jahr schon nicht mehr fahren, wie ein Anfänger.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Für mich spielt es keine Rolle, wie viel Kilometer jemand schon gefahren ist oder wie lange man auch kein Auto fährt. Fahranfänger sind für mich alle, die noch in der Probezeit oder unter 21 Jahre alt sind. So dürfte auch meines Wissens nach die offizielle Definition von Fahranfängern sein. Denn gemäß § 24c StVG gibt es ja das "Alkoholverbot für Fahranfänger und Fahranfängerinnen" und das betrifft nun mal alle Leute in der Probezeit bzw. bis zum Alter von 21 Jahren.

Ob man aber nun Fahranfänger ist oder nicht, hat letztendlich überhaupt nichts damit zu tun, wie gut man nun Auto fährt. Es gibt Leute, die fahren bereits nach kurzer Zeit sehr gut Auto, bei anderen steigt man auch nach Jahren nur ungern ein.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^