Bewohner in zehnter Etage im Hochhaus ist gehbehindert

vom 04.03.2012, 00:04 Uhr

Aufgrund eines Threads über ein Hochhaus mit Fahrstuhl, stellte sich mir eine berechtigte Frage. Als sich jemand in der zehnten Etage eines Hochhauses eine Wohnung kaufte und einzog, war er noch jünger und gesund. Mittlerweile ist er gehbehindert, obwohl er noch immer nicht alt ist. Da er sehr hoch oben in dem Hochhaus wohnt, nimmt er regelmäßig den Aufzug.

Was macht dieser Bewohner des Hochhauses, wenn er dringend raus muss und der Aufzug ist defekt? Oft dauert es ja nicht nur Stunden, sondern Tage bis er wieder in Ordnung ist. Habt ihr solch einen Fall schon einmal erlebt oder davon gehört? Was könnte der Mensch unternehmen, wenn er die Treppen nicht heruntergehen kann? Würde im Falle einer schlimmen Krankheit der Arzt die Treppen bis zur zehnten Etage in Kauf nehmen, oder würde er sich weigern? Sein Hausarzt könnte schon älter sein und das nicht schaffen.

Denkbar ist ja auch der Fall eines Umzuges aus einer oberen Etage oder eine Möbellieferung. Da in den meisten Fällen immer nur ein Aufzug vorhanden ist, kann die Person nicht umziehen. Denn alle Möbel herunter zu tragen dürfte nicht machbar sein. Das dürfte ein Drama werden.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Erstmal kann man ein Haus mit einem Fahrstuhl wohl generell als behindertengerecht bezeichnen. Klar kann es immer mal dazu kommen, dass der Fahrstuhl kaputt ist oder es halt einen Stromausfall gibt. Aber das Problem wird in allen Haushalten auftreten, in denen jemand lebt, der auf technische Hilfsmittel angewiesen ist, weil er körperlich eingeschränkt ist.

Ob ein Hausarzt kommen muss, weiß ich nicht. Wenn der Hausarzt aber generell Hausbesuche macht, wird der fehlende Fahrstuhl nicht unbedingt ein Problem sein. Und wenn ein behinderter Mensch schwer krank ist, wird der Hausarzt so oder so kommen müssen. Egal ob der Aufzug funktioniert oder nicht. Der Hausarzt würde ja auch nicht weg bleiben, weil er gerne mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt und die Busfahrer gerade streiken. Er wird dann nur eventuell nicht ganz so schnell vor Ort sein können.

Sollte allerdings im Falle das der Aufzug nicht funktioniert eine ernsthafte Erkrankung auftreten, wäre es wahrscheinlich eh ratsamer gleich einen Notarzt zu verständigen. Und da ist es ebenfalls relativ egal, ob der Aufzug nun funktioniert oder nicht. Denn der Kranke könnte höchstwahrscheinlich, je nach Erkrankung, auch mit funktionierendem Fahrstuhl nicht selbst ins Krankenhaus fahren oder auch Angehörige könnten den Kranken nirgendwohin transportieren.

Egal in welches Haus man zieht, so bald man Treppen im Haus hat, die man nutzen muss um in die eigene Wohnung zu kommen, hat man im Alter oder mit einem Rollstuhl ein Problem. So viele ebenerdige Wohnungen gibt es nicht. Und dann sind Häuser mit Fahrstühlen schon von großem Vorteil. Aus einem Haus ohne Aufzug müsste ein Mensch, der plötzlich gehbehindert ist, höchstwahrscheinlich ausziehen, weil er nicht mehr allein in und aus seiner Wohnung kommt.

Und generell zum Problem mit dem Aufzug. An sich eine interessante Frage. Aber ich drehe sie mal ein wenig um. Was wäre wenn der Rollstuhlfahrer halt plötzlich erkrankt, den Hausarzt oder auch den Notarzt ruft und die kommen, betreten das Haus und bevor sie den Fahrstuhl besteigen fällt der Strom aus oder der Aufzug geht plötzlich kaputt, bevor die Helfenden einsteigen können. Die würden mit Sicherheit nicht umdrehen und wieder gehen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Also mittlerweile kann man recht schnell einen Fahrstuhl reparieren und wenn man weiß, dass jemand auf den Fahrstuhl angewiesen ist, dann wird man sicherlich auch nicht Tage warten, sondern alles dafür tun, dass der Fahrstuhl möglichst schnell wieder benutzt werden kann.

Und wenn jemand richtig krank ist wird kein Arzt der Welt das Treppensteigen verweigern. Und wenn der Arzt wirklich zufälligerweise schon älter sein sollte,dann wird wohl ein jüngerer Kollege kommen. Auf jeden Fall wird man den Patienten mit seinem Problem nicht alleine lassen. Das wäre mir vollkommen neu. Notfalls gibt es auch immer noch den Notruf und da kommen dann junge sportliche Rettungssanitäter und -assistenten und tragen den Kranken vielleicht auch die 10 Stockwerke nach unten.

Mir wurde mal von einem Fall berichtet,in der dem eine Schwangere Frau nicht aufstehen durfte und trotzdem musste sie ins Krankenhaus. Da war auch der Fahrstuhl defekt und die jungen Rettungshelfer haben zu zweit! die doch recht schwere Frau mit einer Trage nach unten befördert. Da kann man sich sicherlich vorstellen, was das für ein Kraftakt gewesen sein muss, zumal so eine Trage auch gerade gehalten werden muss.

Und wenn man sich in der Wohnung eben wohl fühlt, sollte eine Gehbehinderung auch kein Auszugsgrund sein. Vor allem dann nicht, wenn ein Fahrstuhl ja vorhanden ist. Anders sieht das aus, wenn es keinen Fahrstuhl geben würde. Dann wäre s natürlich ratsam einen Wohnungswechsel in Betracht zu ziehen, aber so würde ich das nicht so eng sehen. Und auch ein gesunder Mensch kann durch Krankheit mal gehunfähig werden - da besteht das Problem dann auch, wenn der Fahrstuhl ausfallen sollte.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich sehe da kein spezielles Problem. Wenn man einen Arzt rufen muss, weil man krank oder verletzt ist, ist es doch egal , ob man gehbehindert ist oder nicht. Wo ist da der relevante Unterschied? Jedem kann bei einem Sturz das Bein verstauchen, so dass man die Treppen zum Arzt nicht mehr hinunter kann. Jeder Arzt wird die zehn Stockwerke hinaufgehen. Falls er wirklich nicht in Lage sein sollte, das zu tun, würde der Notarzt geholt werden. Aufzüge sind nie lange kaputt. Mehrere Tage wären schon sehr extrem und unüblich, wenn das Haus so viele Stockwerke hat. In dem letzten höheren Haus, in dem ich gewohnt habe, haben oben zwei alte Leute gewohnt. Die konnten auch keine Treppen mehr steigen.

Ein größeres Problem wäre für eine gehbehinderte Person eine Wohnung im zweiten Stock ohne Aufzug.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wenn ein Fahrstuhl vorhanden ist, sollte die Wohnung für eine gehbehinderte Person kein so großes Problem sein. Es ist ja nicht so, als wären Fahrstühle alle paar Wochen kaputt. Bei anständiger Wartung passiert so etwas höchstens einmal alle paar Jahre. Und selbst dann ist der Schaden normalerweise innerhalb des nächsten Tages repariert.

Im Falle einer schlimmen Krankheit müsste der Mann auch nicht befürchten, nicht versorgt zu werden. Mal ehrlich, Notärzte sind auf so etwas spezialisiert, und ich glaube nicht, dass irgendein Arzt sich weigern würde, einem kranken Menschen zu helfen, nur weil er dafür ein paar Treppen steigen müsste. Wenn doch, hätte er ja komplett den Beruf verfehlt.

Und wenn der Fahrstuhl doch einmal mehrere Tage defekt ist, müsste der Mann halt seinem Arbeitgeber mitteilen, warum er die nächsten Tage nicht zur Arbeit erscheinen kann (höhere Gewalt ist kein Kündigungsgrund, er hat also nichts zu befürchten!), und einen Nachbarn bitten, für ihn mit einzukaufen. Das sollte höchstens ein kleinerer Störfaktor sein, aber kein größeres Hindernis. Ich denke mal, die Nachbarn werden ohnehin schon daran gewöhnt sein, gelegentlich auszuhelfen, wenn der Mann aufgrund seiner Behinderung bestimmte Tätigkeiten wie zum Beispiel das Wechseln einer Glühbirne nicht durchführen kann. Ich hatte mal einen Nachbarn, der im Rollstuhl saß, da hat dann gegebenenfalls auch jeder aus der Nachbarschaft mal ausgeholfen, wenn es nötig wurde. Daraus hätte nie jemand ein Drama gemacht.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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