Nach welchen Kriterien sucht ihr Kirchengemeinden aus?

Meine Nichte wird demnächst zum Studium umziehen. Meine Nichte ist sehr gläubig und würde sich dann am Studienort gerne wieder einer Gemeinde anschließen. Nun fragt sie sich, wie man am besten die für sich selbst geeignete Kirchengemeinde findet. Nach welchen Kriterien geht ihr da vor? Oder geht ihr einfach automatisch in die Gemeinde, die halt am nächsten zum Wohnort ist? Was ist für euch an einer Kirchengemeinde wichtig? Wie wichtig sind euch Aktivitäten außerhalb des Gottesdienst?

Seit wann kann man sich die Kirchengemeinde aussuchen? Man ist automatisch in der Kirchengemeinde, wenn man in einer Kirche ist, die zum Wohnort gehört. Seit dem ich hier her gezogen bin, bekomme ich regelmäßig einen Pfarrzettel in den Briefkasten. Dieser ist von der Gemeinde, die zu meinem Wohnort bzw. zu meiner Wohngegend gehört.

Eine andere Gemeinde ist für meine Belange nicht zuständig. Hätte ich noch Kinder zu hause, die zur Erstkommunion gehen sollen, müssten sie in dieser Gemeinde zur Erstkommunion gehen, die zum Wohnort gehört. Aus einer anderen Gemeinde kann man nicht an Aktivitäten teilnehmen, wenn man nicht zu dieser Gemeinde gehört.

Wie du geschrieben hast, Diamante, gehört man automatisch zu der Kirchengemeinde, die zuständig ist für dein Wohngebiet. Pfarrzettel haben wir hier noch nicht bekommen. Vielleicht ist das in deiner Stadt üblich, aber nicht hier. Aber an Aktivitäten einer anderen Gemeinde kannst du durchaus teilnehmen. Wer sollte dich daran hindern, wenn dir eine andere Gemeinde besser gefällt?

Man gehört zwar automatisch zu der Gemeinde, die eben für den Bezirk zuständig ist, wo man wohnt, aber man kann sich auch umgemeinden lassen. Dazu muss man einen Antrag stellen und natürlich auch begründen, weshalb man nicht Mitglied bei der wohnortnahen Kirchengemeinde sein möchte. Wenn deine Nichte also erst zum Studium in diese Region zieht, wird sie wohl erst mal in der Gemeinde an ihrem Wohnort bleiben müssen. Wenn es ihr dann dort nicht gefallen sollte, kann sie ja den Antrag auf Umgemeindung stellen.

Ich gehe recht selten in die Kirche, aber meine Mutter ist in unserer Kirchengemeinde sehr aktiv. Unsere Kirchengemeinde bietet auch sehr viele Aktivitäten außerhalb des Gottesdienstes an, die ich aber sehr selten nur nutze, weil ich durch meine Arbeit meistens nicht die Zeit dafür finde.

Wie jetzt schon mehrfach geschrieben wurde, gehört man eigentlich erst mal automatisch zu der Gemeinde, die für den jeweiligen Wohnort zuständig ist. Ausnahmen sind aber möglich und man kann sich auch dafür entscheiden, zu einer anderen Kirchengemeinde zu gehen. Das kann man mit einem Antrag ganz offiziell machen oder aber auch einfach inoffiziell zu den Aktivitäten einer anderen Gemeinde gehen. In der Regel freuen die sich ja auch über Mitglieder und meistens ist es egal, welcher Gemeinde man nun angehört. Mitarbeiten und an Aktivitäten teilnehmen, kann man eigentlich immer. Aber auch da dürfte es auf die jeweilige Kirchengemeinde ankommen.

Ich würde an Stelle des Mädchens einfach mal gucken, welche Kirchengemeinde für sie interessante Angebote hat. Denn es gibt Kirchengemeinden, in denen hauptsächlich eher ältere Leute sind und für jüngere Leute auch kaum etwas geboten wird. Und es gibt Gemeinden, in denen die Jugendarbeit ganz groß geschrieben wird und solch einer Gemeinde würde ich mich dann natürlich eher anschließen.

Das finde ich, ist eine sehr gute Frage, die sich mir bisher aber noch nie gestellt hat. Als ich im Alter von drei Jahren umgezogen bin, sind wir in die Nähe einer Kirche gezogen, sie ist etwa drei Minuten von der Wohnung entfernt. Da ich damals in einen katholischen Kindergarten ging, hatte ich in dieser Kirche auch einmal im Monat einen Kindergottesdienst und habe mich dort in der Gemeinde auch sehr wohl gefühlt, woran ich es festmache, kann ich nicht plausibel erklären, es ist bei mir ein Bauchgefühl gewesen und dieser Gemeinde bin ich heute noch treu.