Wie heraus finden ob es ein echter Klick war?

vom 12.06.2012, 13:04 Uhr

Ich denke mal einige von euch kennen solche Bettel oder Reflinks bei denen man eine virtuelle oder sonstige Vergütung für jeden Aufruf des Links bekommt. Solche Aufrufe werden oft verfälscht. Nur ein Beispiel dafür wäre das Programm "Hitfaker". Bei diesem fügt man eine Liste von Proxys in Form einer Textdatei ein und dann wird der eingetragene Link über jeden einzelnen Proxy der Liste aufgerufen.

Aber auch andere Methoden wie Ebesucher gibt es, bei dem die Internetseite innerhalb eines Frames aufgerufen wird. Das sind nur einige Beispiele, wie man die Anzahl der Seitenaufrufe verfälschen kann. Ich habe früher immer den Hitfaker benutzt um bei dem Pennergame ein bisschen zusätzliches virtuelles Geld zu bekommen. Irgendwann war das aber dann nicht mehr möglich. Scheinbar haben die Betreiber irgendeinen Schutz gegen so etwas eingerichtet.

Nun wollte ich euch mal fragen, wie man so etwas abfangen kann. Bei der Spielesite ist es ja ebenfalls so, dass man dort nicht einfach so ein Programm oder so laufen lassen kann. Wie kann man nun heraus finden, ob es sich dabei um eine echte Person handelt oder ob die Internetseite mit einem Programm oder ähnlichem aufgerufen wurde?

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Zum Überprüfen der Echtheit von Klicks gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eines der wichtigsten Dinge dabei ist die IP-Adresse. Bei jedem Klick wird die IP-Adresse von dem, der klickt, übertragen und kann von der jeweiligen Website erkannt und gespeichert werden. Mit diesen IP-Adressen kann man sehr viel herausfinden, z.B., dass es sich hierbei um einen Proxyserver handelt. Werden also sehr viele Klicks auf einen bestimmten Link von verschiedenen Proxyservern registriert, ist die Wahrscheinlichkeit auf ein Fake sehr hoch. Außerdem lässt sich auch der ungefähre Ort der IP-Adresse ermitteln, da würde man dann auch merken, dass es ungewöhnlich ist, dass auf eine Seite wie Pennergame, welche ja meines Wissens nur in Deutschland benutzt wird, so viele Klicks von anderen Ländern, und hauptsächlich aus den USA kommen. Da liegt die Wahrscheinlichkeit wieder nahe, dass es sich um Proxyserver handelt, da diese in der Welt verstreut sind.

Die simpelste Methode gegen automatische Programme wie "Hitfaker" sind die sogenannten "Captchas", die jedoch nur bei wirklich wichtigen Zugriffen, wie beim Registrieren auf einer Internetseite, benutzt werden. Captchas bestehen häufig aus einigen Zeichen, die schwer lesbar gemacht werden, die somit von Menschen noch entzifferbar sind und von ihnen einegeben werden können, aber von Programmen normalerweise nicht ausgelesen werden können.

Man kann außerdem seinen Router neustarten, somit bekommt man eine neue IP-Adresse und kann einen Link öfters mit verschiedenen IP-Adressen anklicken. Dadurch erreicht man zwar nicht so schnell eine so hohe Klickanzahl wie mit Proxyservern, bietet aber auch nicht die Nachteile von Proxies. Dies kann jedoch auch bemerkt werden, da ja durch die IP-Adresse den ungefähren Ort ermitteln kann und somit merken kann, dass alle Klicks aus einem bestimmten Haushalt stammt.

Neben der IP-Adresse kann man noch die Klickanzahl innerhalb einer bestimmten Zeit betrachten. Hat irgendein Link nur eine sehr niedrige Klickanzahl, z.B. unter 10 am Tag, aber dann plötzlich innerhalb weniger Minuten einige hundert oder tausend Klicks, und danach wieder wenig, deutet das auf eine Proxyliste hin, die innerhalb dieser kurzen Zeit abarbeitet wurde. Oder wenn z.B. einige Klicks in recht regelmäßiger Reihenfolge, wie alle 30 Sekunden, bemerkt werden, deutet das auf den Trick des Routerneustarts hin, da der entsprechende User wohl eine Routine von Router neustarten und Link anklicken macht.

Ebesucher kenne ich nicht, aber nach einer kurzen Recherche denke ich, dass es eine Seite ist, auf der man Werbemails verschicken kann, und eben in solche Mails einen Klicklink einfügen kann. Soweit ich weiß, werden solche Werbemails an tausende User geschickt, und das an alle gleichzeitig zu einem bestimmten Zeitpunkt. Somit wird wiederum eine extreme Klickhäufigkeit erzeugt, die kurz nach dem Versenden dieser Werbemail am höchsten ist, und danach wieder stark abflaut. Dadurch lässt sich eine solche Werbemail erkennen, und falls die entsprechende Website das verbieten sollte, kann sie dann handeln.

Weitere Möglichkeiten zum Fälschen von Klicks sind mir nicht bekannt, aber falls es noch weitere gibt, kannst du sie ja erwähnen, denn möglicherweise habe ich auch für diese eine Möglichkeit, sie zu erkennen.

» S77S77 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 1,79 » Auszeichnung für 100 Beiträge


S77S77 hat geschrieben:Zum Überprüfen der Echtheit von Klicks gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eines der wichtigsten Dinge dabei ist die IP-Adresse. Bei jedem Klick wird die IP-Adresse von dem, der klickt, übertragen und kann von der jeweiligen Website erkannt und gespeichert werden.

[...]

Neben der IP-Adresse kann man noch die Klickanzahl innerhalb einer bestimmten Zeit betrachten. Hat irgendein Link nur eine sehr niedrige Klickanzahl, z.B. unter 10 am Tag, aber dann plötzlich innerhalb weniger Minuten einige hundert oder tausend Klicks, und danach wieder wenig, deutet das auf eine Proxyliste hin, die innerhalb dieser kurzen Zeit abarbeitet wurde. Oder wenn z.B. einige Klicks in recht regelmäßiger Reihenfolge, wie alle 30 Sekunden, bemerkt werden, deutet das auf den Trick des Routerneustarts hin, da der entsprechende User wohl eine Routine von Router neustarten und Link anklicken macht.


Zum ersten Absatz, den ich hier zitiert habe, muss ich sagen, dass der Rückschluss von IP-Adressen auf Faker sehr ungenau ist. Denn schließlich haben alle Einrichtungen, wie Schulen, oder Unternehmen meistens nur einen Internetanschluss und somit eine IP-Adresse, hinter welcher wiederum ein ganzes Subnetz mit mehreren tausend Rechnern stehen kann. Würde man eine IP-Adresse für eine weile Sperren, dann könnten alle anderen, die diesen Anschluss nutzen den Link nicht mehr anklicken.

Zum anderen ändern sich die IP-Adressen ständig, sei es durch Neustarten des Routers, oder weil der Provider einem einfach eine neue zuteilt und jemand anderem die alte gibt. Somit ist nicht vorhersehbar (und schon gar nicht programmierbar), wie lange ein Nutzer die selbe IP-Adresse hat, und für wie lange man weitere Klicks von dieser IP-Adresse ignoriert, ehe die Adresse den Besitzer wechselt. Ein weiteres Argument, welches dagegen spricht ist IP-Spoofing, was von jedem mit ausreichender Kenntnis des Netzwerkprotokolls, betrieben werden kann. Dabei sendet der Rechner die Pakete unter einem "falschen Absender".

Zum zweiten Absatz kann ich nur sagen, dass solche mathematischen, analytischen Verfahren nur selten Verwendung finden, weil auch diese Faker nicht zuverlässig erkennen können(es ist für einen Faker zum Beispiel kein Problem Pakete in zufälligen Abständen zu schicken) und sehr aufwendig zu implementieren sind.

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» lSoleyl » Beiträge: 16 » Talkpoints: 8,02 »



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