Hund verstorben, neuer Hund gleiche Rasse?

vom 07.06.2012, 11:31 Uhr

Der Familienhund bei meiner Freundin musste vor 6 Wochen eingeschläfert werden. Es war ein blonder Labrador. Nun will die Familie sich auf jeden Fall wieder einen neuen Hund anschaffen. Heute waren sie bei einem Züchter und haben sich wieder blonde Labradore angeschaut. Meine Freundin wollte aber keinen blonden Labrador. Der Rest der Familie ist aber für diesen Hund. Nun haben sie das erst mal zurückgestellt, weil sich alle einig sein sollen, weil es ja ein Familienhund sein soll.

Meine Freundin findet es makaber, wenn man den toten Hund, der immerhin fast 15 Jahre im Besitz der Familie war, durch einen gleichen Hund "ersetzt". Sie meint, dass man dann immer wieder vergleichen würde. Zumal diese kleinen Welpen, die sie sich angeschaut haben auch noch an dem Tag, an dem ihr Hund eingeschläfert werden musste, geboren wurde. Wenn, dann würde es sowieso noch ein paar Wochen dauern, ehe sie ihn bekommen.

Meine Freundin würde am liebsten einen ganz anderen Hund haben wollen als einen Labrador, damit man eben nicht die Gefahr läuft, dass man den Hund mit dem alten Hund vergleicht. Sie fühlt sich nicht wohl bei der Sache. Die Eltern aber meinen, dass ein Labrador der einzige Hund ist, der passen würde und sie wollen keinen dunklen Hund. Für sie kommt nur ein heller Hund ins Haus.

Wie würdet ihr entscheiden? Ein Hund soll auf jeden Fall wieder angeschafft werden. Aber wenn ihr entscheiden müsstet, würdet ihr die gleiche Rasse und das gleiche Aussehen nehmen oder doch lieber einen ganz anderen Hund? Standet ihr vielleicht schon mal vor dieser Entscheidung? Wie habt ihr euch entschieden?

Benutzeravatar

» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich würde davon ausgehen, dass egal was für ein Hund in die Familie kommt er eh verglichen wird. Es werden immer, diese Sätze fallen, egal welche Rasse man sich nun anschafft. Wenn man Labradore mochte, warum also nicht? Sie scheint noch nicht über den Verlust hinweg zu sein, daher würde ich den Hundekauf erst mal verschieben. Ich weiß nicht ob ich mir nach meiner Hündin noch mal die selbe Mischung kaufen würde, aber das ist ein Mix. In eine Rasse verliebt man sich eher.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Der Hund meines Vaters war gestorben und er hatte sich von der gleichen Rasse einen neuen geholt. Er hat aber darauf geachtet, dass es kein weißer Hund ist, wie der alte Hund. Er macht keine Vergleiche mit dem alten Hund und das finde ich auch gut so. Ich denke nicht, dass es von der Rasse abhängt, ob man einen Hund vergleicht. Es hängt wohl eher davon ab, wie offen man dem neuen Hund gegenüber ist und ob es schon sehr lange her ist, dass der andere Hund gestorben ist oder nicht. Nach sechs Wochen würde ich mir selber keinen neuen Hund holen, denn der Schmerz des Verlustes wäre noch zu stark. Aber da reagiert jeder auch anders. Es wird ja nicht der gleiche Hund ersetzt, nur weil er die gleiche Farbe hat. Ich selber verliebe mich in den Charakter des Tieres, sodass es mir egal ist, ob es die gleiche Farbe ist oder nicht.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Natürlich stimmt es, dass einige Personen in einem neuen Hund gleicher Rasse dann einen Ersatz für den alten Hund sehen und so besser über die Trauer hinweg kommen. Das sieht man bei vielen Leuten, die eben genau das machen, sich nach dem Tod ihre Hundes einen Welpen der gleichen Rasse anschaffen. Ich persönlich muss aber ja sagen, dass ich das eigentlich nicht so eng sehe. Ein Hund ist zwar auch ein Haustier, dass mehr oder weniger in die Familie integriert ist, aber es hat weniger Persönlichkeit, als etwa ein Mensch. Und wenn ein Mensch nun meint, er müsse die gleiche Rasse wieder haben, um den Verlust nicht verarbeiten zu müssen, sondern einfach zu ersetzen, dann bitte sehr. Ich finde das in dem Punkt ehrlich gesagt nicht ganz so schlimm, soll eben jede so damit umgehen, wie er kann.

Das muss aber auch nicht immer der Grund dafür sein, dass man die gleiche Rasse nochmals möchte. Ich denke, dass man sich vorher ja schon genau überlegt, welchen Hund man sich zulegt und wenn man eine bestimmte Rasse wählt, dann hat das Gründe und diese Gründe können eben auch dafür sprechen, sich die gleiche Rasse wieder anzuschaffen. Einige Menschen entscheiden sich beispielsweise für eine bestimmte Rasse, weil sie sie am hübschesten finden, kurze Haare haben wollen oder diese Rasse vom Charakter her am angenehmsten finden. Vielleicht gibt es hierzu keine alternativen Rassen oder aber die Person war einfach so zufrieden mit dem Hund, dass sie keine anderen Rasse möchte.

Egal wie man es dreht und wendet, es hat alles seine Vor- und Nachteile, deswegen würde ich jetzt keine Entscheidung kritisieren. Vielleicht braucht deine Freundin einfach ein bisschen Zeit, um über den Tod des alten Hundes hinweg zu kommen und kann sich dann auch mit der Entscheidung der Familie anfreunden und den neuen Hund annehmen, auch wenn es die gleiche Rasse ist. Zeit bewirkt manchmal Wunder und dass es ein komisches Gefühl ist, wenn auf einmal ein Hund ins Haus kommt, der dem kürzlich verstorbenen ähnelt wie ein Ei dem anderen, finde ich es auch nicht verwunderlich, wenn man erstmal etwas empfindlich reagiert.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich hätte keine Bedenken, einen Hund der gleichen Rasse anzuschaffen. Hunde sind genauso individuell verschieden wie Menschen. Wenn der Hund einmal da ist, wird man ihn mit der Zeit genau so lieben wie den alten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dauernd Vergleiche anstellt. Man vergleicht ja auch nicht andauernd seine Kinder, was bei dem einen besser oder schlechter ist. Man liebt jedes auf seine Weise.

Wenn man zum Beispiel eine Katze hat und diese stirbt, kauft man sich ja auch oft eine neue Katze und Karten sehen sich ja immer ähnlich, zumindest in meinen Augen. Die Katzen vergleicht man ja auch nicht.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Das die Meinungen auseinander gehen, erkennt man ja bereits innerhalb dieser Familie. Ich selbst hatte nie wirklich einen Hund und kann das schlecht beurteilen. Bei Kleintieren machte es mir weniger aus, wenn diese sich ähnlich sahen.

Ich denke allerdings auch, dass unabhängig von der Hunderasse immer Erinnerungen an den früheren Hund aufkommen. Sei es nun durch Spielzeuge, Hundekörbchen, Leinen, Bekannte und Nachbarn, die nachfragen oder Fotos. Auch wenn man zum Beispiel mit dem neuen Hund an denselben Orten ist, Fahrrad fährt, schwimmen geht oder einfach einen Waldspaziergang macht, können sicherlich Erinnerung aufkommen.

Benutzeravatar

» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Grundsätzlich finde ich es schon komisch, wenn man nach dem Tod eines Haustieres direkt wieder ein Tier aufnimmt, das dem verstorbenen Haustier ziemlich ähnlich sieht. Ich hatte vor einiger Zeit auch ein solches Erlebnis bei einem Bekannten. Er wollte zunächst auf keinen Fall einen Hund, der dem alten Hund ähnlich sieht und hat nun doch wieder einen Hund derselben Rasse und sogar vom selben Züchter aufgenommen. Er sagt, dass er den verstorbenen Hund nicht mit dem neuen Hund vergleicht. Ich bin mir aber sicher, dass ich persönlich gewisse Vergleiche anstellen würde und hin und wieder klingt es bei ihm auch so an, als würde er unterbewusst doch vergleichen.

Ich denke allerdings, dass man immer Vergleiche anstellen wird, ganz gleich ob der Hund anders aussieht oder dem alten Haustier gleicht. Auch bei gescheiterten Beziehungen wird man immer, zumindest unterbewusst, Vergleiche zwischen dem alten Partner und der neuen Flamme anstellen. Ich glaube, dass Menschen immer vergleichen, solange sich ein Vergleich anbietet, denn letztendlich haben Menschen untereinander und auch Hunde untereinander einfach gewisse Eigenschaften und Verhaltensweisen, die sie einander ähnlich machen. Bei Hunden ist das zum Beispiel so ein treudoofer Blick, den sehr viele Hunde geradezu perfektioniert haben. Dafür muss man nicht einmal Hunde derselben Rasse miteinander vergleichen, um da Gemeinsamkeiten von Hund zu Hund zu entdecken. Daher finde ich diese Vergleiche an sich erstmal nicht komisch.

Kritisch finde ich es, wenn gezielt nach einem Hund gesucht wird, der dem alten ähnlich sieht, um vielleicht einen Ersatz für das verstorbene Haustier zu haben. Dabei geht die Individualität des einzelnen Tieres verloren. Das ist dann wohl eher was für die Menschen, die ein Tier nicht als eigenständiges Lebewesen ansehen, sondern eher als eine Art belebtes Plüschtier. Ein neues Haustier sollte immer als eigenständiges Familienmitglied mit einem eigenen Charakter aufgenommen werden und nicht als Substitut für das alte verstorbene Haustier.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Auch wenn es die gleiche Rasse und die gleiche Farbe ist, ist es ja dennoch ein anderer Hund. Dennoch kann ich deine Freundin verstehen, dass sie lieber einen ganz anderen Hund haben möchte. So wird man doch immer wieder an den verstorbenen Hund erinnert und zieht sicherlich auch Vergleiche.

Meine Schwiegereltern haben sich nach dem Tod ihres 16 jährigen Hundes für eine komplett andere Rasse entschieden und sind damit auch sehr zufrieden. Ich liebe meinen Hund auch sehr und sage jetzt auch noch, dass ich wieder die gleiche Rasse aussuchen würde. Dennoch dann vielleicht eine etwas andere Farbgebung. Aber damals als unser erster Hund verstarb und wir einen neuen ganz anderen Hund bekamen, haben wir trotzdem öfter verglichen. Obwohl sie doch grundverschieden waren. Ich denke, dass das teils einfach automatisch passiert und es einem oft nicht so bewusst ist. Ich finde es aber in jedem Fall richtig, dass die Familie deiner Freundin nun sagt, dass sie erst mal schauen wollen, dass sich auch alle Mitglieder einig sind.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich stand noch nie vor so einer Entscheidung. Aber es würde schon sehr schwierig werden, den gleichen Hund beziehungsweise einen gleich aussehenden noch einmal zu bekommen, da es ein Mischling ist und man nur ahnen kann, was da so alles drin steckt. Ich würde aber einen Hund, der in etwa so aussieht, auch nehmen, aber ich würde das nicht zur Bedingung machen. Ich würde wohl wieder ein Tierheimtier nehmen.

Die gleiche Rasse nochmal zu nehmen würde ich schon schwierig finden, wenn es um einen reinrassigen Hund ginge. Denn ich würde dann wohl immer an den verstorbenen Hund denken und ich würde das nicht so toll finden, wenn die Hunde dann zu gleich aussehen würden. Aber wenn man ein Liebhaber der Rasse ist, dann spricht meiner Meinung nach auch nichts dagegen, sich wieder einen Hund der gleichen Rasse zu holen.

Benutzeravatar

» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^