Schlecker wird zerschlagen
So eine Pleite ist natürlich immer schade für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, jedoch wenn man Ehrlich ist hat diese doch niemanden mehr überrascht. Es war doch eher die Frage wie sich Schlecker überhaupt so lange auf dem Markt halten konnte. Man musste sich doch nur einmal eine solche Filiale anschauen. Diese sahen eigentlich immer total veraltet aus und ohne jegliches Konzept. Wenn man dann auch noch eine Beratung benötigte war man dann endgültig verloren. Dieses lag sicherlich nicht an den Angestellten sondern eher an der Geschäftsführung und dem entsprechenden Konzept, doch am Ende müssen es halt wie immer die kleinen Leute bezahlen.
Für die Mitarbeiter tut es mir ehrlich Leid, dass sie arbeitslos werden. Es kann echt schwer werden, eine neue Arbeitsstelle im Handel zu finden, da die meisten Arbeitgeber Verkaufskräfte nur als geringfügig Beschäftigte einstellen. Jedenfalls ist das bei uns in Sachsen-Anhalt so. Eine Kassiererin die Vollzeit arbeitet, findet man hier kaum. Man hört immer nur von 400 €-Jobbern. Gerade heute habe ich erst wieder gelesen, dass Ernstings Family eine Verkäuferin auf 400 €-Basis sucht. Tolle Aussichten, wenn man eine Arbeit in dieser Branche sucht.
Dass es mit Schlecker einmal so weit kommen musste, war mir irgendwie schon lange klar. Bei uns in Naumburg allein gab es immer drei Filialen. Kundschaft war nur selten drin, wenn ich einmal etwas besorgen wollte. Meistens war ich die einzige Kundin. Die Läden waren auch nie besonders schön. Die Gänge sind sehr eng, oft mangelt es an Sauberkeit und die Preise waren auch nicht gerade günstig. Von daher bin ich selbst nur sehr ungern zu Schlecker gegangen, sondern habe Rossmann dieser Kette vorgezogen. Zur Freundlichkeit beziehungsweise Unfreundlichkeit der Verkäuferinnen kann ich nichts sagen. Ich wurde an der Kasse immer ganz normal bedient. Nicht übermäßig freundlich, aber auch nicht unhöflich. Das die Mitarbeiterinnen ihre Kundschaft wegen mangelnder Freundlichkeit vertreiben, kann ich nicht bestätigen. Dies lag eher an der Enge in den Reihen und an den Preisen.
Ich habe von einer Bekannten erfahren wie die Arbeitsbedingungen dort waren. Hier wurde man regelrecht gemobbt. Als Filialleitung in Österreich hat man 950 € bekommen, Überstunden wurden nicht gut geschrieben. Außerdem wurde von der Filialleitung erwartet eine Lieferung (auch wenn sie um 3:00 Uhr morgens kommt) immer zu verräumen wenn sie geliefert wird. Diese Kollegin stand also des öfteren um 3 Uhr morgens im Geschäft - für nichts.
Fertig gemacht von der Verkaufsleitung bis aufs Letzte. Telefon für Geschäftstelefonate gab es überhaupt gar nicht, man war verpflichtet sein privates Telefon zu benützen, auf den Kosten blieb man natürlich sitzen. Des weiteren wurde jeder Schritt kontrolliert. Totale Überwachung und Schikane. Bei solchen Arbeitsbedingungen muss der Konzern ja Hopps gehen immerhin gestalten den Erfolg eines Konzerns/Betrieb schlussendlich immer noch die (motivierten) Mitarbeiter.
Ich mag schon seit Jahren nicht mehr bei Schlecker einkaufen. Ich bin so oft da gewesen, weil ich was bestimmtes wollte und dann nur: Ja wir kriegen dann und dann Ware. Ich also wieder hin, nicht da. Irgendwann geht man einfach nicht mehr hin. Die Verkäuferinnen sind auch oft sehr unfreundlich gewesen. Bei den Arbeitsverhältnissen kann man es ja eigentlich auch verstehen.
Besonders unfreundlichen waren die am Samstag, als ich dachte ich kriege noch etwas. Aber ganz ehrlich, mit dem Wissen der Kündigung hätte ich mir den Räumungsverkauf als Angestellte nicht mehr angetan. Habe sogar von einer Filiale in der Nähe gehört, dass die schon vor dem Ausverkauf dicht gemacht hatten, weil sich alle krank gemeldet haben.
Auch mir tun die Menschen Leid, die jetzt deswegen ihren Arbeitsplatz verloren haben - was vielleicht durch geeignete Maßnahmen zu verhindern gewesen wäre, vielleicht aber auch nicht, das kann ich nicht beurteilen. Es bleibt dennoch bei einem Konzern der doch arbeitsrechtlich nicht nur positiv in den Schlagzeilen vertreten war, die Frage, inwieweit die jetzige erzwungene Neuorientierung nicht auch viel Gutes mit sich bringt.
Vorausgesetzt natürlich, sie haben die Chance sich tatsächlich neu zu orientieren (sprich einen neuen Job zu finden)! Und dazu wünsche ich jedem Einzelnen selbstverständlich das Allerbeste!
Also ich persönlich habe noch nie bei Schlecker eingekauft. Ich fand es von außen schon nie so ansprechend und der Name "Schlecker" hört sich in meinen Ohren auch nicht gerade nach Qualität an. Das Preis-Leistungsverhältnis soll, wie ich gehört habe, auch nicht das allerbeste sein. Ich kaufe lieber bei DM. Für die Mitarbeiter von Schlecker tut mir die Schließung sehr leid und ich hoffe, dass sie noch einmal schnell eine Arbeit finden werden, was ja nicht so einfach ist.
Fand Schlecker immer ein wenig seltsam, da fühle ich mich unwohl drin. Ist eine ganz andere Atmosphäre als Aldi oder Lidl zum Beispiel. Wie auch schon gesagt wurde, wirkt es immer ein wenig dreckig. War nur eine Frage der Zeit bis der Laden pleite geht.
Ist natürlich schade für die ganzen Angestellten die das (wenige) Geld echt gebrauchen können. Vielleicht finden sie aber jetzt einen besser bezahlten Job bei einem besseren Unternehmen.
Ramones hat geschrieben:Allerdings sollte ein Konzern in dieser Form meiner Meinung nach mehr Werbung machen.
Also bei mir steckte alle paar Wochen ein Werbeprospekt von Schlecker im Briefkasten, von Müller habe ich ungefähr genauso oft Werbung gesehen und von DM kommt nur alle paar Monate überhaupt mal eine Werbung an. Trotzdem kaufe ich seit längerem fast ausschließlich bei DM und Müller ein.
Warum ich trotz Werbung nicht zu Schlecker gegangen bin? Die Gründe sind wohl allgemein bekannt - enge Geschäfte, die immer irgendwie unordentlich aussehen, ein eher kleines Sortiment, in dem ich nicht immer das gefunden habe, was ich wollte, und Verkäuferinnen, die an mir als Kundin kein besonderes Interesse zu haben schienen. Und dazu kommt dann eben auch, dass Schlecker seine Mitarbeiter nicht gerade gut behandelt hat, was vielleicht auch deren mangelnde Arbeitsmotivation erklärt, während DM Preise für Nachhaltigkeit bekommt. Da muss ich eigentlich nicht lange überlegen, ob ich lieber einem Ausbeuter mein Geld geben will oder einem Unternehmen, das in die Zukunft schaut und sich im Umweltschutz engagiert.
Ich trauere Schlecker jedenfalls nicht nach und wie gesagt, ich habe mit den "Schleckerfrauen" auch nicht wirklich die besten Erfahrungen gemacht. Von daher kann ich da auch nur bedingt Mitleid empfinden, wenn Leute, die im Einzelhandel eher nichts verloren haben, sich nun eine andere Beschäftigung suchen müssen.
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