Brauche ich privat wirklich eine Haftpflichtversicherung?

vom 14.12.2011, 00:36 Uhr

Ich habe ja schon viel Unsinn hier gelesen, aber dieser Thread und die Antworten von Zitronengras setzen allen Erwartungen die Krone auf. Ich bin auch ein Mensch, der sich nicht gerne zu irgendetwas zwingen lässt. Aber eine Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung sind nun mal dringend nötig – warum muss ich dir ja wohl nicht erklären – und daher ist es auch völlig richtig, dass es Zwangsabgaben sind.


@ :: Cid ::
Ich habe nie den Sinn einer Renten- oder Krankenversicherung bezweifelt, da ich auch nicht der Starter des Threads bin. Also bitte lesen, von wem Beiträge kommt, bevor unnötig gewettert wird!

Wenn du mal Langeweile hast, lies dir die Unterlagen deiner Krankenkasse mal durch, damit du in Zukunft weißt, warum du sie mit hohen Beiträgen monatlich „fütterst“, wie du schreibst.


Meinem Verständnis nach sollte eine Krankenversicherung dann zahlen, wenn jemand krank oder verletzt ist, egal warum sich das ereignet hat. Genauso wie ich nicht anfange, jemanden zu verklagen, der mich vielleicht angeniest und dadurch mit einer Grippe angesteckt hat, würde ich das auch nicht tun, wenn mir jemand versehentlich einen anderen körperlichen Schaden zugefügt hat (z.B. bei einem Autounfall). Im ersten Fall habe ich dadurch ja auch Kosten (z.B. die Praxisgebühr oder Zuzahlungen bei Medikamenten), aber wäre es fair, den anderen dafür in Regress zu nehmen? Der konnte ja auch nichts für seine Erkrankung.

Dass es nun wieder irgendwelche Paragraphen gibt, mit denen sich die Krankenkasse bei Verschulden andere die Kosten wiederholen kann oder bei Arbeitsunfällen gleich die Kostenübernahme verweigert, kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein. Nur wegen derartig sinnlosen Sonderregelungen sind dann wieder Unfallversicherungen und Haftpflichtversicherungen etc. nötig. Nur weil die Versicherungen sich irgendwelche Ausreden einfallen lassen, warum sie dann doch nicht zahlen, sind wieder weitere Versicherungen nötig, um sich dagegen auch wieder abzusichern, das ist doch furchtbar.

Möchtet Ihr in einer Welt leben, in der man zig Versicherungen für allen möglichen Schnickschnack benötigt, weil man ständig in der Gefahr lebt, dass jemand etwas von einem fordern könnte und die gesetzlichen Standardversicherungen das nicht übernehmen? Wäre es nicht viel einfacher und angenehmer, wenn einfach die Krankenkasse alles bezahlt ohne andere zu behelligen, was mit Krankheit und Verletzung zu tun hat, z.B. auch Betriebsunfälle? Dann sind vielleicht die Beiträge etwas höher, aber da man dann z.B. keine Unfallversicherung mehr bräuchte, spart man auf der anderen Seite auch wieder.

Es geht nicht darum, für ein heruntergefallenes Glas (sofern es nicht außergewöhnlich teuer war) Ersatz zu verlangen. Was würdest du davon halten, wenn du dir vielleicht über Monate hinweg einen teuren Gegenstand zusammengespart hättest und dieser durch das ungeschickte Verhalten eines Familienmitgliedes beschädigt würde? Würdest du das einfach so hinnehmen? Du tust so, als wäre es unmenschlich, hier Ersatz zu verlangen. Ist es auf der anderen Seite nicht mindestens eine schwache Leistung, nicht einmal Ersatz anzubieten, zur Not auch mit Hilfe der Versicherung?


Ich finde auch den Denkansatz, sich immer gegen alles absichern zu wollen, nicht schön. Manchmal geht eben was kaputt, das gehört zum Leben dazu, da hat man eben Pech gehabt. Wenn Gegenstände so teuer sind, dass man mehrere Monate dafür sparen muss, um sie sich zu leisten, dann sollte man eben auch ganz besonders gut darauf aufpassen und sie nicht in die Nähe von Kindern stellen oder von als tollpatschig bekannten Personen.

Was soll denn außerdem so wahnsinnig teuer sein, dass man extra monatelang dafür sparen muss? Außer einem Auto fällt mir da nichts ein und für KFZs gibt’s ist die entsprechende Absicherung ja notwendig.

Ja, ich finde es unmenschlich, Ersatz zu verlangen, wenn jemand wirklich nicht mit Absicht gehandelt hat. Andere dafür zu bestrafen, dass sie versehentlich etwas getan haben, ist nicht gerade sozial. Wenn ich nun verlange, dass jeder Mensch eine Privathaftpflichtversicherung haben soll – was ja mit Versicherungsbeiträgen einhergeht (wenn auch nur 30 EUR im Jahr, aber übers Leben macht das schon was aus) – nur, damit ich jederzeit für alles, was mir jemand versehentlich kaputt macht, eine Entschädigung verlangen kann, dann ist das nicht sehr nett.

Eigentlich erscheint es mir sogar sehr pingelig und unnötig, etwa Schadensersatz zu verlangen, wenn jemand mit dem Einkaufwagen ans Auto fährt. Da passiert doch überhaupt nichts, allerhöchstens ein kleiner Kratzer. Und wie kann man nur so zänkisch sein, dann Forderungen aufzustellen? Wegen einem Kratzer? Meine Güte, was ist das für eine Gesellschaft...
Einmal mit nem kleinen Lackstift darüber gepinselt und schon ist das Problem gelöst; ich würde nie deswegen den anderen behelligen.

Wenn man solche Schäden mehr als zum Leben gehörend betrachten würde, in dem Sinne, dass sie einem selbst passieren können, aber man auch einmal versehentlich Verursacher sein kann, ohne dass ständig nach Ersatz geschrieben wird, dann bräuchten wir auch nicht so viele Versicherungen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Zitronengras hat geschrieben:Möchtet Ihr in einer Welt leben, in der man zig Versicherungen für allen möglichen Schnickschnack benötigt, weil man ständig in der Gefahr lebt, dass jemand etwas von einem fordern könnte und die gesetzlichen Standardversicherungen das nicht übernehmen?


Es geht hier nicht um irgendwelche Nutzlos-Versicherungen, sondern um eine Versicherung, die man eigentlich verpflichtend für alle vorschreiben sollte -eine günstige noch dazu. Das ist sicher kein Schnickschnack. Es geht hier um absolute Alltagssituationen und nicht um irgendwelche total abgehobenen Ideen mit fehlendem Praxisbezug. Ich verstehe immer noch nicht so ganz, warum du nicht die Courage hättest, für verursachte Schäden auch einzustehen.

Zitronengras hat geschrieben:Ich finde auch den Denkansatz, sich immer gegen alles absichern zu wollen, nicht schön. Manchmal geht eben was kaputt, das gehört zum Leben dazu, da hat man eben Pech gehabt. Wenn Gegenstände so teuer sind, dass man mehrere Monate dafür sparen muss, um sie sich zu leisten, dann sollte man eben auch ganz besonders gut darauf aufpassen und sie nicht in die Nähe von Kindern stellen oder von als tollpatschig bekannten Personen.

Was soll denn außerdem so wahnsinnig teuer sein, dass man extra monatelang dafür sparen muss? Außer einem Auto fällt mir da nichts ein und für KFZs gibt’s ist die entsprechende Absicherung ja notwendig.


Mir fallen da unzählige Sachen ein. Auch als Student und Nicht-Millionär lege ich Wert auf Qualität. Das betrifft bei mir zum Beispiel Fahrräder, Kameras mit Objektiven und Blitzen, besondere Schreibgeräte oder Möbel. Das sind alles Dinge, die locker mehrere tausend Euro kosten können. Selbst manche Bücher können einige hundert Euro kosten. Bei manchen Leuten sind es vielleicht Fernseher oder Stereoanlagen, die viel kosten und durchaus kaputt gehen, wenn jemand sich zu blöd anstellt. Laut deiner seltsamen Logik sollte man also ruhig damit leben, wenn solche Dinge dann von einem Trottel zerstört werden, der anschließend nicht einmal Charakter genug hat, für den Schaden auch aufzukommen. Ich gönne dir ja schon mal, dass jemand deinen gesamten Hausrat aus Versehen zerstört und du alles selbst zahlen darfst. Aber ich vermute, dass dir das nichts ausmachen würde, weil der andere ja nichts dafür konnte.

Zitronengras hat geschrieben:Ja, ich finde es unmenschlich, Ersatz zu verlangen, wenn jemand wirklich nicht mit Absicht gehandelt hat. Andere dafür zu bestrafen, dass sie versehentlich etwas getan haben, ist nicht gerade sozial. Wenn ich nun verlange, dass jeder Mensch eine Privathaftpflichtversicherung haben soll – was ja mit Versicherungsbeiträgen einhergeht (wenn auch nur 30 EUR im Jahr, aber übers Leben macht das schon was aus) – nur, damit ich jederzeit für alles, was mir jemand versehentlich kaputt macht, eine Entschädigung verlangen kann, dann ist das nicht sehr nett.


Was ist denn mit der anderen Seite? Ist es nett, etwas kaputt zu machen und dann zu sagen "Pech gehabt, ich habe es ja nicht absichtlich gemacht"? Ist das sozial, einen Geschädigten mit den ganzen Kosten alleine zu lassen?

Zitronengras hat geschrieben:Eigentlich erscheint es mir sogar sehr pingelig und unnötig, etwa Schadensersatz zu verlangen, wenn jemand mit dem Einkaufwagen ans Auto fährt. Da passiert doch überhaupt nichts, allerhöchstens ein kleiner Kratzer. Und wie kann man nur so zänkisch sein, dann Forderungen aufzustellen? Wegen einem Kratzer? Meine Güte, was ist das für eine Gesellschaft...
Einmal mit nem kleinen Lackstift darüber gepinselt und schon ist das Problem gelöst; ich würde nie deswegen den anderen behelligen.


Auch wieder so ein lustiger Fall. Es gibt Leute, die einfach möchten, dass ihre Sachen ordentlich aussehen. Mir sind auch schon dusselige Leute ins Auto gefahren und natürlich habe ich den Wagen fachmännisch reparieren lassen und für die Kosten (einmal sogar knapp 10.000 Euro, die ich sicher nicht so gerne selbst gezahlt hätte) kam die gegnerische Versicherung auf. Vielleicht wäre das in deinen Augen nicht notwendig gewesen, ich möchte hingegen nicht mit einem verbeulten und zerkratzten Karren herumfahren, schon gar nicht, wenn jemand anderes das zu verantworten hat. Mit einem Lackstift erreicht man praktisch nichts, außer Rostschutz. Optisch ist es eine Katastrophe.

Zitronengras hat geschrieben:Wenn man solche Schäden mehr als zum Leben gehörend betrachten würde, in dem Sinne, dass sie einem selbst passieren können, aber man auch einmal versehentlich Verursacher sein kann, ohne dass ständig nach Ersatz geschrieben wird, dann bräuchten wir auch nicht so viele Versicherungen.


Wenn wir keine Leute hätten, die nach Überfällen Anzeige erstatten würden, bräuchten wir auch keine Polizei. Wenn Leute ihr Haus einfach abbrennen lassen und dann neu aufbauen würden, bräuchten wir auch keine Feuerwehr. Deine Argumentation finde ich völlig sinnfrei - so sinnfrei wie meine beiden Beispiele, die absichtlich so gewählt wurden.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Diese Versicherung schützt dich vor existentiellen Schäden. Es geht doch nicht darum dass du jemanden die Vase kaputt machst und diese dann ersetzt bekommst. Der Grundsatz in unserem Rechtssystem lautet dass der Verursacher eines Schadens dafür haftbar gemacht wird, und zwar in voller Höhe seines Vermögens. Beförderst du jemanden in den Rollstuhl dann zahlst mit allem was du hast. Ich halte diesen Grundsatz für sehr vernünftig und auch gut umsetzbar da die Policen wirklich preiswert sind.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



@Zitronengras, bitte lies dir meinen ersten Absatz noch einmal richtig durch, dann wirst du sehen, dass deine Aussage nicht stimmt! Dich habe ich lediglich aufgrund deiner diversen Aussagen erwähnt. Aber der zweite Absatz betrifft dich! So muss ich dir jetzt sagen: „Bitte richtig lesen!“ Dein neueres Beispiel eines kleinen Kratzers am Auto ist auch kein Fall für eine private Haftpflichtversicherung, sondern für die KFZ.-Haftpflicht. Ein kleiner Kratzer ist nicht unbedingt mit einem Lackstift aus der Welt zu schaffen, denn meist ist das eine Delle oder Beule. Ist es dir egal, wenn dein Auto total verbeult wird nach und nach? Bei einer alten Rostlaube mag das gehen, aber nicht bei einem gepflegten Wagen. Hier geht es nicht um Nettigkeit. Solch ein neues Auto kostet viel Geld.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Zitronengras hat geschrieben:Ich finde auch den Denkansatz, sich immer gegen alles absichern zu wollen, nicht schön. Manchmal geht eben was kaputt, das gehört zum Leben dazu, da hat man eben Pech gehabt. Wenn Gegenstände so teuer sind, dass man mehrere Monate dafür sparen muss, um sie sich zu leisten, dann sollte man eben auch ganz besonders gut darauf aufpassen und sie nicht in die Nähe von Kindern stellen oder von als tollpatschig bekannten Personen.

Was soll denn außerdem so wahnsinnig teuer sein, dass man extra monatelang dafür sparen muss? Außer einem Auto fällt mir da nichts ein und für KFZs gibt’s ist die entsprechende Absicherung ja notwendig.


Und ich finde deinen Denkansatz nicht nur "nicht schön", sondern ganz schlimm.

Natürlich gehen manche Dinge mal kaputt und man hat Pech gehabt, da stimme ich dir völlig zu. Aber wir reden hier ja nicht um das zerbrochene Glas, sondern überwiegend um teure Gegenstände. Überleg doch mal, was du alles so besitzt und überleg mal, was da für teurere Gegenstände dabei sind. Das wird doch nicht nur ein Auto sein, oder? Selbst wenn es "nur" ein paar Hundert Euro sind, würde ich das nicht einfach so hinnehmen. Ich kaufe mir doch keinen neuen Fernseher für 500 Euro, wenn dann jemand anders nur ein paar Wochen später versehentlich über den Teppich stolpert und in den Fernseher fällt. Oder wenn jemand meine nagelneue Spiegelreflexkamera für über 1000 Euro mal ausprobieren will und die Kamera aus Versehen fallen lässt. Und so etwas passiert nicht nur Kindern oder "tollpatschigen" Personen.

Und dann gibt es noch Dinge, die richtig, richtig teuer sind. Musikinstrumente können zum Beispiel extrem teuer sein, genauso wie Möbelstücke, technische Geräte und so weiter. Vielleicht macht dir das ja nichts aus, weil du so furchtbar reich bist, aber ich könnte mir nicht immer einfach Ersatz kaufen, sondern müsste dafür sparen.

Ja, ich finde es unmenschlich, Ersatz zu verlangen, wenn jemand wirklich nicht mit Absicht gehandelt hat. Andere dafür zu bestrafen, dass sie versehentlich etwas getan haben, ist nicht gerade sozial.


Ich finde das nicht unmenschlich, sondern ab einer gewissen Summe normal und angebracht. Du kannst doch nicht erwarten, dass alle Leute auf den Schäden, die andere verursacht haben (ob absichtlich oder nicht) sitzen bleiben und die Kosten selbst übernehmen.

Eigentlich erscheint es mir sogar sehr pingelig und unnötig, etwa Schadensersatz zu verlangen, wenn jemand mit dem Einkaufwagen ans Auto fährt. Da passiert doch überhaupt nichts, allerhöchstens ein kleiner Kratzer. Und wie kann man nur so zänkisch sein, dann Forderungen aufzustellen? Wegen einem Kratzer? Meine Güte, was ist das für eine Gesellschaft...
Einmal mit einem kleinen Lackstift darüber gepinselt und schon ist das Problem gelöst; ich würde nie deswegen den anderen behelligen.


Ganz ehrlich, bei meinem Auto wäre mir das im Moment auch egal, weil das Auto einfach schon recht alt ist. Aber was ist, wenn man einen Neuwagen hat und zwei Wochen später solche Kratzer im Auto sind? Dann würde ich die auch fachmännisch beseitigen lassen und nicht mit einem komischen Lackstift drüber pinseln. Denn da sieht man schon deutlich einen Unterschied.

Ehrlich gesagt finde ich deine Ansichten extrem naiv. Und ich bin gespannt, wie du reagierst, wenn jemand mal irgendwelche Forderungen stellst, weil du versehentlich etwas kaputt gemacht hast. Denn so wie du denken eben nur die wenigsten Menschen und verzichten auf solche Forderungen.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Sicher verzeiht man das in der Familie, wenn man mal was kleines kaputt gemacht hat. Sicher würde meine Familie mir das auch verzeihen, wenn ich beispielsweise stolpere und den Flachbildfernseher im Reflex kaputt mache, weil ich mich daran ohne auf die Schnelle zu denken festgehalten habe. Aber ich persönlich hätte immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich jemanden aus meiner Familie, den ich ja auch mag oder sogar liebe, mit so einem Schaden sitzen lasse. Schließlich ist es ja meine Schuld und ich muss rein moralisch dafür gerade stehen, was ich ausgefressen habe. Was ist denn das für eine Einstellung, wenn man selbst im Familienkreise so eine Einstellung pflegt und einfach nur denkt: Nach mir die Sintflut. Soll der doch zusehen, wie der eingebildete Schnösel mit seinem kaputten Luxusgut klar kommt. Auch wenn die Angehörigen sich aus Anstand ihren Frust vielleicht nicht zu äußern trauen, aber die Enttäuschung über den als Rüpel wäre trotzdem da.

Außerdem geht es hier ja nicht um die Diskussion in welcher Gesellschaft wir leben wollen. Wir leben nun mal in der Gesellschaft in der wir leben und materielle Güter stehen in dieser Gesellschaft sehr hoch in Kurs. Nur weil man keine Haftpflichtversicherung abschließt, wird man die Gesellschaft auch nicht menschlicher machen. Es hilft auch nicht, die Augen zu schließen.

Auch wenn man selbst in so alternativen Kreisen wie zum Beispiel der Hausbesetzerszene lebt, wo eine Zerstörung von Eigentum nicht so relevant ist, ist die ganze Gesellschaft noch lange nicht so gestrickt. Sobald man auf die Straße tritt, begegnet man Leuten, die eben nicht so nachsichtig sind. Das sind nun mal die Fakten, die eine Haftpflichtversicherung notwendig machen.

Ich habe im Übrigen auch nie gedacht, dass mir mal so ein Missgeschick passiert und bin trotzdem Haftpflicht versichert. Ich dachte auch immer, ich werde das eh nie brauchen, bis ich im Bad nach meinem Einzug in die neue Wohnung mal einen Wasserhahn selbst angebaut habe, waren plötzlich nasse Flecken an der Wand unter meiner Wohnung beim Nachbarn unter mir in seinem Bad. Der Vermieter war recht wenig beglückt, als er hörte, dass ich als Heimwerker Klempnerarbeiten ausgeführt habe. Zum Glück hat dann der herbeigeholte Fachmann festgestellt, dass es an der Rohrinstallation in der Wand lag und nicht meine Schuld war. Deshalb musste ich die Reparatur und die Begutachtung nicht zahlen. Wenn es wirklich der Wasserhahn gewesen wäre, hätte ich ein paar tausend Euro für die Trockenlegung des Gebäudes zahlen müssen. In dem Moment, als der Fachmann sagte, dass ich nicht schuld bin, fiel mir ein tonnenschwerer Stein vom Herzen. In dem Moment fiel mir ein, dass so eine Schaden auch eine Privathaftpflicht übernommen hätte und irgendwie war das ein total beruhigendes Gefühl. So kann ich auch ruhig schlafen, falls mal in der Nacht oder während meiner Abwesenheit das Aquarium undicht wird. Das passiert zwar nicht häufig, kann aber durchaus mal passieren.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Eine Privathaftpflichtversicherung ist eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt und ich verstehe nicht, wieso sie keine Pflichtversicherung ist. Als Autofahrer ist die Haftpflichtversicherung ja auch Pflicht. Für 50 Euro im Jahr kann man sich schon versichern lassen.

Man kann nie ausschließen, dass etwas passiert, niemand ist unfehlbar. Du musst nur einmal gedankenverloren aus der Haustür heraustreten und mit einem Fahrrad fahrenden Kind auf dem Bürgersteig zusammenstoßen. Dieses verletzt sich so schwer, dass es einen bleibenden Schaden davon trägt. Dann musst du dein ganzes Leben dafür bezahlen und lebst immer am Existenzminimum ohne Hoffnung, da jemals wieder herauszukommen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich kann jedem nur zu einer Haftpflichtversicherung raten. Als ich damals in meine erste eigene Wohnung gezogen bin, habe ich sofort eine Hausrats- und eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen, denn bei einem Wasserschaden, den ich verursacht habe und der Mieter unter mir dadurch einen Schaden in seiner Wohnung hat, bin ich doch froh, wenn ich in diesem Fall ordentlich versichert bin und nicht selber den Schaden begleichen muss. Der Beitrag ist nicht hoch und man ist damit auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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