Habt Ihr auf dem Sofa einen Stammplatz?

Einige von Euch schauen ja auch so wie ich die Serie "The Big Bang Theory". In dieser Serie hat der sehr exzentrische Sheldon Cooper seinen Stammplatz auf dem Sofa. Wehe, es setzt sich jemand anderes dorthin oder aber, er muss sich woanders, also in einer anderen Wohnung, einen Sitzplatz suchen, dann ist die Hölle fast schon am Frieren. Natürlich kann man ein solches Geschehnis aus einer fiktiven Geschichte nicht immer ins reale Leben übertragen, aber in dem Fall stellt sich mir schon die Frage, ob Ihr vielleicht auch zu den Personen gehört, die stets und ständig einen Stammplatz auf dem heimischen Sofa haben.

Mir ist bei mir schon aufgefallen, dass dies bei mir den Tatsachen entspricht. Wir haben beispielsweise eine Sofaecke, die sehr bequem ist und ich sitze beziehungsweise liege so gut wie immer auf der gleichen Stelle. Zwar habe ich auch kein Problem, mich auf eine andere Stelle zu setzen oder zu legen, aber irgendwie kam es so mit der Zeit, dass sich dieser Platz zu meinem Stammplatz entwickelt hat, sofern ich mich auf dem Sofa befinde.

Habt Ihr ebenfalls, so wie die Figur Sheldon Cooper und ich in echt, einen Stammplatz auf einem Sofa? Wo befindet sich dieser? Was macht dieser Platz zu Eurem Stammplatz? Wie verhält es sich, wenn Ihr Euch wider Erwarten doch auf eine andere Stelle setzen müsstest?

Die Serie schaue ich nicht an, aber einen Sofa-Stammplatz habe ich. Wir haben eine Eckcouch mit zwei gleich langen Seiten. Ich sitze so gut wie immer an der Ecke, sodass ich geradeaus auf den Fernseher schauen kann bzw. ich lege mich auf die dem Fernseher zugewandte Seite. Das ist aber nur beim Fernsehen, sonst kann ich mich auch woanders hinsetzen. Schlafen bzw. mich einfach zum Ausruhen hinlegen kann ich aber auch nur auf "meiner" Seite. Die andere empfinde ich als unbequem, obwohl sie absolut baugleich ist. Mein Freund hat bisher immer ohne Murren die andere Seite genommen, aber in letzter Zeit hat er wohl auch die Vorzüge "meiner" Seite entdeckt und macht es sich da auch gerne mal gemütlich. Wegscheuchen tue ich dann zwar nicht, aber frage meistens ganz lieb und dann überlässt er mir meistens meinen Platz.

Ich habe auch eine Art Stammplatz auf dem Sofa. Wir haben einen Dreisitzer, einen Sessel und einen großen Sitzsack. Wenn ich auf der Couch sitze, dann sitze ich immer in der linken Ecke. Das ist irgendwie mein Stammplatz, seitdem wir die Couch bekommen habe. Ich finde diese Ecke besonders gemütlich und setze mich auch ganz automatisch dorthin. In der Mitte möchte ich überhaupt nicht sitzen, da fühlt man sich immer so eingeengt. Mein Mann sitzt beispielsweise lieber auf dem Sessel, so dass ich die Couch meistens für mich alleine habe, wenn wir keinen Besuch haben. Ich kann mich natürlich auch mal auf einen anderen Platz setzen. So tragisch ist das dann auch nicht. Ich bevorzuge aber eindeutig die linke Sofaecke.

Ich habe auch auf jeden Sofa in unserem Haus meinen Stammplatz. Meine Mutter hat in ihrer Stube eine Eckcouch. Wenn ich mich mit in ihrer Stube aufhalte, sitze ich immer auf der selben Stelle. Ich weiß nicht, wie das kommt, aber auch bei ihrem alten Sofa war das so, dass ich immer meinen Platz hatte. Im Obergeschoss in meiner eigenen Stube ist das genauso. Ich habe ein Sofa und sogar zwei Sessel im Zimmer und sitze immer auf der gleichen Stelle auf dem Sofa. Die Sessel habe ich selbst noch nie genutzt. Da saßen bislang immer nur Freunde und Familienmitglieder drauf. Ich habe schon immer meinen festen Platz in jedem Raum und kenne es auch nicht anders. Dasselbe ist mir aber auch bei meiner Mutter aufgefallen. Bei ihr ist es auch so. Sie sitzt in ihrem Wohnzimmer auch immer auf ihren Stammplatz. Sogar in unserem Bürgerhaus, wo wir einmal wöchentlich uns mit anderen Dorfmitbewohnern treffen, hat jeder am Tisch seinen Stammplatz. Es tanzen nur die aus der Reihe, die sich eh nur selten im Bürgerhaus blicken lassen.

Als ich die Überschrift gelesen habe, musste ich auch sofort an Sheldon Cooper aus The Bing Bang Theory denken. Ich persönlich hatte noch nie auf einer Sitzgelegenheit einen festen Sitzplatz. Mein Freund und ich leben zusammen und wenn es Abendessen gibt, dann setzen wir uns beide gemütlich vor den Fernseher und essen dort. Ich besitze leider nur ein kleines Sofa mit zwei Sitzflächen, aber niemand von uns hat einen festen Platz. Mal sitzt er rechts aussen oder auch ich und das spielt absolut keine Rolle für uns, es ist uns gleichgültig. Wenn jemand aber nun unbedingt an einer bestimmten Stelle sitzen möchte, dann nur wenn einer von uns zwei an der Nintendo Wii spielen möchte und den Controller mit Kabel benötigt.

Wo ich persönlich aber einen festen Platz habe ist nicht der Sitzplatz, sondern im Schafzimmer auf dem Bett. Ich habe ein Doppelbett und seitdem mein Freund und ich zusammen sind schlafe ich immer auf der rechten Seite und möchte den Platz auch beibehalten. Selbst als mein Freund aber eine Steckdose für sein Handy benötigte, denn auf meiner Seite sind die ganzen Steckdosen, wollte ich nicht tauschen. Ich habe es dann so geregelt, dass er ein Verlängerungskabel bekommt, denn ich wollte meinen Platz nicht tauschen, da ich rechts auch viel besser schlafen kann.

Ich denke, dass es ganz normal ist, dass man auf einem Sofa einen Stammplatz hat und ich kenne das auch sowohl von mir als auch von Menschen aus meinem persönlichen Umfeld nicht anders. Bei meinem Ex-Partner und mir war es ebenfalls so, dass wir ein Ecksofa hatten. Eine der Seiten war etwas länger als die andere, und da mein Ex-Partner ein gutes Stück größer ist als ich, lag es auf der Hand, dass er die längere Seite nehmen müssen würde, damit man sich eben beim Fernsehen auch mal hinflezen kann. Mir hat die kurze Seite hierfür ausgereicht. Als wir dann eines Tages in eine andere Wohnung gezogen sind und das Sofa mitgenommen haben, konnten wir es allerdings nicht mehr so stellen wie zuvor, die Position zum Fernseher war eine andere. Also habe ich dann die längere Seite bekommen und mein Ex-Partner hatte die kürzere Seite gepachtet, was aber auch funktioniert hat. Vermutlich hatte ich es nur deutlich bequemer als er.

Ich habe halt auch grundsätzlich Probleme beim Liegen und kann eigentlich nur auf einer Seite liegen, wenn ich fernsehe. Schon deshalb ist es für mich nicht ganz unerheblich, wo genau ich auf einem Sofa liege, sofern ich eben überhaupt liege, weil mir ansonsten, wenn ich anders liege als sonst oder auf der falschen Seite, ziemlich heftige Kopfschmerzen bekomme, die vom Schädelknochen ausgehen. Insofern bin ich da schon recht festgelegt, was den Platz auf dem Sofa angeht, jedenfalls dann, wenn ich liegen soll oder kann. Beim Sitzen ist es eigentlich egal, das finde ich nie sonderlich prickelnd, unabhängig wiederum davon, ob ich dann einen Sitzplatz auf meiner Sofaecke habe, auf der ich normalerweise liege oder ganz woanders sitzen soll.

Nun habe ich hier in meiner neuen Wohnung lediglich einen Zweisitzer mit Schlaffunktion stehen, der sozusagen eine Interimslösung darstellt. Für immer soll das so nicht bleiben, aber mir fehlt momentan einfach das Geld, mir hier ein neues Ecksofa reinzustellen. Also habe ich meinen Zweisitzer vor dem Fenster stehen und um die Ecke davon befindet sich mein geliebter Ohrensessel, den ich übrigens für mich beanspruche. Wer hierherkommt, darf sich gerne auf dem Sofa breitmachen, aber der Ohrensessel ist für mich reserviert. Natürlich ist er das nur, wenn ich alleine hier bin, denn ich gebe meinen Platz auch für Besuch her, das ist ganz klar.

Allerdings finde – und fand – ich es eher unbequem, wenn ich meinen Platz mal aufgeben musste, weil ich Besuch hatte. Wenn meine Schwester mit ihren Jungs damals bei uns zu Besuch war und wir alle zusammen einen Film ansehen wollten, dann wurde es auf dem Sofa doch reichlich eng und ich hatte natürlich auch meinen Stammplatz nicht mehr. Das hat sich immer etwas ungewohnt angefühlt, und ich denke, dass daraus eben auch dieses Gefühl von Unbequemlichkeit resultiert hat – es war eben einfach nicht das, was ich kannte und somit auch nichts, was ich vertrauensvoll annehmen konnte.

Ich habe hier zu Hause auch meinen festen Stammplatz auf unserer Couch im Wohnzimmer. Und auch meine Eltern, haben ihren festen Platz, worauf wir auch alle achten. Irgendwie hat sich das so eingebürgert, dass jeder immer in der gleichen Position vor dem Fernseher sitzt.

So ist mein Platz auf einer 2er-Couch, die vor dem Fernseher steht. Wenn ich alleine bin, also mein Freund nicht da ist, dann habe ich diese Couch auch für mich alleine. Wenn mein Freund allerdings da ist, dann habe ich meinen Platz auf der 2er-Couch links, und mein Freund rechts.

Meine Mutter hat ihren Platz auf der 3er-Couch. Diese steht links seitlich vom Fernseher. Mein Vater hat den Sessel in Beschlag genommen, und das schon eigentlich immer. Und es setzt sich nie jemand woanders hin, es sei denn, die Plätze sind frei, und niemand anderes möchte dort sitzen, der sonst eigentlich dort immer sitzt. Aber es kommt selten vor. Denn ich selber fühle mich auf dem Platz irgendwie am wohlsten. Die Couch ist zwar nicht wirklich eingesessen, aber trotzdem denke ich, dass ich sie ein wenig eingesessen habe, sodass ich gut darauf sitzen kann.

Denn sitze ich mal auf dem Sessel meines Vaters, sitze ich dort irgendwie nicht in meiner "Kuhle". Ich kann mich dann drehen und wenden, wie ich will, aber es passt eben nicht so, wie auf meiner Couch, auf der ich immer sitze.

Wir haben bei ns eigentlich keine Stammplätze auf der Couch. Doch wir haben auch noch ein Sofa, dass solche Ärgernisse aus dem Weg gehen soll. Aber das es so eine Neutralität gibt, liegt wohl daran, dass die Couch überall bequem ist und auch von allen Stellen der Fernseher gut zu sehen ist. Bei uns gilt eher also das Motto:Wer zuerst kommt, der malt zuerst. Zwar gibt es manchmal schon Meinungsverschiedenheit, da der Eine meint, er müsse doch dort sitzen, weil er sich doch schon vor fünf Minuten dort ausgebreitet hat, doch das sind eigentlich Kleinigkeiten und kommen kaum vor.

Allerdings macht man sich auch mal gerne auf der Couch breit. So sitzen dann nicht alle, sondern manchmal lege ich mich dann auch hin, wenn genügend Platz ist. Denn so groß ist die Couch dann auch wieder nicht. Diese biete für insgesamt zwei Menschen sitzend Platz. Wenn man sich aber ausbreiten möchte, dann kann man das nur alleine machen. Wenn ich mich dann hinlege, dann muss ich versuchen, wenn meine Freundin kommt, dass ich sie von einem Kompromiss, das Sofa oder etwas anderes zu benutzen, zu überzeugen. Denn sie ist selber daran interessiert, die gesamte Couch für sich alleine zu beanspruchen. Denn das Sofa ist nicht mehr das beste, weil das doch schon relativ ausgelegen ist und sich schon ein paar Falten gebildet haben. Leider ist da auch schon so ein kleiner Graben, weswegen es nach der Zeit auf dem Sofa ungemütlich werden kann, wenn man sich schön entspannen will. Aber insgesamt gibt es da wenig Streit, da wir einfach sagen, dass der frühe Vogel den Wurm pickt. So ist es ziemlich ausgeglichen, da mal ich früher von der Uni komme oder sie mal früher. Und wenn wir doch mal beide gleichzeitig nach Hause kommen, dann kann man sich auch mal darauf einigen, dass man sich die Couch auch zusammen teilt .