Wie unterscheiden in Unter- Mittel- und Oberschicht?

vom 12.06.2012, 12:33 Uhr

Man sagt schon mal daher, dass jemand aus der Unterschicht kommt, wenn er sich proletenhaft benimmt. Aber irgendwie kann man doch überhaupt nicht den Übergang definieren bei der Unter- und Mittelschicht und es ist bestimmt auch schwer von der Mittel- zur Oberschicht zu definieren.

Wann ist bei euch jemand aus der Unterschicht? Wann ist jemand aus der Mittelschicht und wann fängt die Oberschicht an? Wie definiert man diese Begriffe und wie definiert ihr euch selber diese Begriffe und wann unterscheidet ihr persönlich, wann jemand aus der Unterschicht, der Mittelschicht und der Oberschicht kommt? Hat für euch die Unter-, Mittel- und Oberschicht nur was mit dem Geld zu tun?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Deine "Definition" der Unterschicht halte ich für etwas seltsam, weil mir nicht ganz klar ist, was sich unter "proletenhaft benimmt" vorgestellt werden muss. Wenn man sich jetzt während der Fußball-EM durch die Stadt bewegt, müssten dieser Definition nach mindestens zwei von drei Personen dieser "Unterschicht" angehören.

Wenn versucht die Definition an dem sozialen Status bzw. der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit festmachen wollen würde, ist die Grenze von Unter- zur Mittelschicht da, wo Menschen selbst für ihr Leben aufkommen können. Immer dann, wenn das Geld bzw. das Einkommen nicht zur Bewältigung des eigenen Lebens (inkl. der Familie) ausreicht und man auf fremde Hilfe angewiesen ist, sehe ich die sog. "Unterschicht". Die Mittelschicht geht dann recht weit. Nämlich so lange, bis der Einzelne nicht mehr auf sein Einkommen angewiesen ist. Auch wer heute ausgezeichnet verdient, gehört "nur" zur sog. "Mittelschicht". Denn es ist auch in solchen Fällen so, dass der Arbeitsplatzverlust auch alles andere erschüttern würde. Die "Oberschicht" beginnt im Grunde da, wo man nicht mehr vom Einkommen abhängig ist. Also bei Menschen, die rechnerisch gar nicht mehr am Prozess der Lohnarbeit oder Erwerbstätigkeit teilnehmen müssten, um ihren Lebensstandard zu halten. Und hier wird die Luft dann eher dünn.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich glaube nicht, dass man die jeweiligen Schichten am Benehmen fest macht, das macht man am Gehalt oder Gesamtvermögen fest. Natürlich kommt es jetzt auch auf andere Faktoren an, aber im allgemeinen würde ich das jetzt so definieren. Ich weiß jetzt nicht, wo genau da die Grenzen liegen, aber Arbeitslose oder Leute die nur den Mindestlohn bekommen, gehören nach dieser Definition sicherlich schon mal zur Unterschicht. Man sollte bedenken, dass dieses Modell nicht allgemeingültig ist, würde man das jetzt auf mehrere Länder oder gar ganz Europa ausweiten, würden sich wieder ganz neue Standards ergeben, das Modell wäre für mich jetzt nur auf Deutschland bezogen.

Die Oberschicht sind dann Leute, die verhältnismäßig viel verdienen, Firmenbesitzer und so weiter, Leute die nicht auf das Geld zu schauen brauchen, wenn sie sich Kleidung kaufen oder Urlaub machen. Ich selbst würde ja fast schon sagen, dass die gebildete Menschen, Akademiker schon eher zur Oberschicht gehören, wobei man das allerdings nicht verallgemeinern kann, weil man auch hier schlechte Jobs bekommen kann und als Studierter in der Mittelschicht landen kann. Weniger gut gebildete Menschen sind aber eher in der Unterschicht zu finden, Kassierer, Friseure und so weiter.

Die Mittelschicht ist demnach eigentlich alles so dazwischen, also weder arm noch reich, mittelmäßiger Job an dem man gut aber nicht zu viel verdient, man kommt klar. Zur Mittelschicht gehören die meisten Bürger, die wenigsten gehören zur Oberschicht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Für offizielle Berechnungen zieht man meist das Vermögen bzw. Einkommen heran, aber beim sozialen Miteinander würde man für die Zuordnung zu einer Gesellschaftsschlicht wohl tatsächlich eher nach dem Auftreten, dem Benehmen und der Bildung gehen. Einfach aus dem simplen Grund, dass man den Kontostand anderer Leute nicht einsehen kann. Und natürlich, weil (leider) häufig Bildungsstand, gepflegtes Auftreten und Einkommen korrelieren, auch wenn man natürlich sowohl nach oben als auch nach unten Ausnahme findet.

Man trifft einfach recht selten auf Multimillionäre, die jeden zweiten Satz mit "Ey, Alter" beginnen und ihre Kinder Kevin und Chantal nennen. Ihr wisst schon. :lol: Entsprechende Leute würde man daher zuallererst in die Schublade "Unterschicht" einsortieren, auch wenn sich später vielleicht herausstellt, dass sie ganz seriöse Berufe ausüben und nicht an der Armutsgrenze leben. Andersherum würde man einen arbeitslosen Akademiker zwar eventuell durchaus zur finanziellen, nicht aber zur sozialen Unterschicht zählen, vorausgesetzt, er hat keine psychischen Probleme und ist nicht drogenabhängig.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Einen Thread, der in der heutigen Zeit nach Ober-, Mittel- und Unterschicht-Einteilung fragt, finde ich ehrlich gesagt krass. Wir leben nicht mehr im Mittelalter und auch nicht im 19. Jahrhundert. Die Sozialstrukturen, die Menschen in Klassen, Schichten und Kasten einteilten habe ich als Teil der Vergangenheit in Erinnerung.

Die Einteilung erfolgte früher nach Bildungsstand, Ausbildungs- oder Berufsstand, Stadt- und Landbevölkerung und natürlich nach Geld. Ebenso teilte man den Adel, die Geistlichkeit, die freien und unfreien Bauern ein. Im Laufe der Jahre hat sich alles mehr oder weniger miteinander vermischt.

Als Proleten würde ich lediglich die Menschen bezeichnen, die sich so benehmen, wie man das von einem Proleten denkt und erwartet. Wie arril schon schreibt, gehören solche Typen wie „Ey, Alter“ dazu und ebenso Säufer und andere Abhängige, die sich selbst in die unterste Schublade manövriert haben.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Wie in so vielen Bereichen kann man hier keine klare Grenze ziehen. Es ist ein fließender Übergang, der sich meiner Meinung nach am Gehalt und/oder an den Sitten festmacht. Man kann auch nicht jeden Menschen einer dieser Schichten zuordnen.

Wenn zum Beispiel jemand adelig ist und ausgezeichnete Manieren hat, gehört er für mich nicht zur Unterschicht, aber auch nicht zur Mittelschicht oder zur Oberschicht. Ich fühle mich auch keiner Schicht zugehörig. Ich werde demnächst bewusst, um meine Gesundheit zu schonen, wenig verdienen, würde mich aber nicht zur Unterschicht zählen. Mittelschicht passt aber auch nicht zu meinem zukünftigen Gehalt und Oberschicht erst recht nicht.

Diese Schichtenwörter mag ich gar nicht, weil sie an ein Kastensystem erinnern. Aber da man die Wörter benutzt, versuche ich einmal zu erklären, was meiner Meinung nach damit gemeint ist. Zur Unterschicht zählt man wahrscheinlich Leute, die wenig Geld haben, intelligenzmäßig unterdurchschnittlich sind und kein Benehmen besitzen. Unter Mittelschicht gehören wahrscheinlich Leute, die ein Einkommen haben, dass ihnen Urlaubsreisen ermöglicht, ein Haus und ein Auto, das Benehmen ist angemessen. Den Begriff Oberschicht würde ich nur am Geld festmachen. Wer viel Geld hat, gehört zur Oberschicht.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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