Im Wohnwagen leben auf Dauer
Der Cousin einer Arbeitskollegin wohnt in einem Wohnwagen. Mehr erzählt sie darüber nicht, weil sie sich irgendwie schämt, da sie meint, der Mann sei zu alt dafür und er solle endlich in eine anständige Wohnung ziehen. Der Wohnwagen soll aber wohl auf irgendeiner Wiese stehen und nicht auf einem Campingplatz.
Könnt ihr es euch vorstellen, dauerhaft in einem Wohnwagen zu leben? Die Möglichkeiten sind dort ja generell schon sehr beschränkt. Oder kennt ihr jemand, der in einem Wohnwagen auf Dauer lebt?
Ich könnte mir nicht vorstellen, in einem Wohnwagen zu wohnen. Denn der Platzbedarf und auch die Möglichkeiten sind dort sehr begrenzt. Und einfach auf einer Wiese damit zu stehen, macht die Möglichkeiten noch eingeschränkter. Denn dort hat man keine Anbindung zu Strom und Warmwasser. So könnte ich auch nicht leben und ich könnte mir gut vorstellen, dass man sich dafür schämt.
Anders sieht das ganze aus, wenn man mit dem Wohnwagen auf einem Campingplatz wohnt. Dort kann man alles fest installieren, ein Vorzelt mit Küche aufbauen und sogar Warmwasser und Strom ist dort vorhanden. Das entspricht schon mehr dem Leben in einer Wohnung.
Ich kann es mir nicht wirklich vorstellen, die ganze Zeit in einem Wohnwagen zu wohnen. Im Sommer ist es vielleicht was anderes als Dauercamper auf einem Campingplatz oder so. Ich würde mich total eingeengt fühlen und auch die ganze Waschsituation wäre meines Erachtens auf Dauer sicherlich ein Problem. An einen kalten Winter will ich gar nicht denken.
Auf der anderen Seite wäre der Unterhalt, praktisch die Miete bestimmt viel günstiger, als wenn man sich eine Wohnung nimmt. Vielleicht kann sich der Cousin nichts teureres Leisten und wohnt deshalb darin. Ich habe ja schon gehört, dass manche das ganze Jahr im Schrebergarten, in ihrer kleinen Hütte wohnen, weils günstiger ist, als eine Mietwohnung.
Ich glaube, ich würde nicht in einem Wohnwagen leben wollen, zumindest nicht auf Dauer. Das wäre mir einfach zu wenig Platz. Und gerade, wenn der Wohnwagen nicht auf einem Campingplatz steht, sondern irgendwo auf der grünen Wiese, gibt es ja auch noch das Problem mit den sanitären Anlagen. Da müsste man sich auf Dauer mit einem Chemieklo und kalten Duschen mit Hilfe von Wasserkanistern arrangieren. Mir wäre das einfach zu nervig. Mal ganz abgesehen von der rechtlichen Situation: wild campen ist in Deutschland nicht unbedingt legal.
Allerdings kann ich mir durchaus vorstellen, dass diese Art, zu leben, auf manche Leute einen gewissen Reiz ausübt. Wenn jemand nur geringe Ansprüche an seine Behausung hat und am liebsten sowieso draußen in der freien Natur ist, fühlt er sich in einem Campingwagen eventuell viel wohler als in einer ähnlich beengten Großstadtwohnung.
Also ich finde, deine Arbeitskollegin sollte den Lebensentwurf ihres Cousins einfach akzeptieren. Ein von der Norm abweichender Lebensstil ist noch lange kein Anlass zum Schämen. Ich bin der Meinung, jeder sollte so glücklich werden, wie er mag.
Ich könnte auch nie in einem Wohnwagen leben, da mir diese kleine Blechbüchse doch zu eng ist. Außerdem brauche ich einfach mal Platz, wo ich mich ausstrecken und richtig entfalten kann. Vor allem, da ich nach der Arbeit meist schon ein wenig müde bin und einfach Platz brauche, wo ich in Ruhe und ohne Platzmangel schlafen kann. Wenn es allerdings so eng ist, dann würde ich bestimmt eine gewissen Platzangst entwickeln, da ich mich zudem auch relativ ungern in engen Gegenden beziehungsweise Räumen aufhalte.
Zum anderen möchte ich auch mal Kollegen zu mir nach Hause einladen, die dort kaum Platz finden, da das Platzangebot sehr, sehr klein ist. Da wir in einer kleinen Skatrunde uns wöchentlich treffen,wäre das doch schon ein großes Problem für mich und für meine Gäste. Auch die Toilette muss nach der Zeit gereinigt und entsorgt werden, zumindest die Rückstände. Das finde ich persönlich ziemlich unhygienisch und könnte so auch nicht leben. Ein weiteres Problem wäre auch wahrscheinlich noch die Küche, da ich doch recht viel koche. Mit so einem kleinen Gaskocher beziehungsweise einem Gasbrenner kann ich kaum etwas anstellen, höchstens Fertiggerichte kann ich damit zubereiten, doch lehne ich solche Nahrung eher ab, da diese alles andere als gesund und nahrhaft ist.
Insgesamt könnte ich mir kaum ein Leben in einem Wohnwagen vorstellen, da ich ja auch schon ein wenig Erfahrung sammeln konnte, als ich in Prerow (an der Ostsee) in einem genächtigt hatte. Dieser hatte die oben genannten Punkte. Er war sehr eng, was mich manchmal ziemlich aufregte, da ein umziehen kaum möglich war. Zum anderen hatte dieser nicht einmal eine Dusche, duschen musste ich mich in einem öffentlichen Duschraum. Wenn ich mir vorstelle, dass ich ein Leben lang immer wieder zu so einem Waschraum Latschen müsste und auch keine Privatsphäre im Duschraum genießen kann, dann würde ich dauerhaft die Kriese kriegen. Ein Leben in einem Wohnwagen käm für mich nicht in Frage, da es einfach nur viel Arbeit bedeutet und viel Stress bedeutet.
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