Sechser im Lotto und die Gewinnquote

vom 04.06.2012, 11:14 Uhr

Jetzt will ich vorweg schicken, dass ich im Grunde nicht zu jenen gehöre, die Lottospielen grundsätzlich für Unfug halte. Auch wenn ich selbst auf Grund der geringen Gewinnwahrscheinlichkeit sowie auf die fehlende Einflussnahme beim Gewinnen nicht spiele, sehe ich durchaus ein, dass es trotzdem Woche für Woche Gewinner gibt. Und einem Lottogewinner wird es egal sein, dass auf Grund der geringen Wahrscheinlichkeit das Spielen selbst einer Geldverschwendung gleich kommt.

Aber ich habe mir mal die sogenannten Quoten für die Gewinnzahlen des letzten Wochenendes angeschaut. Am 02. Juni 2012 gab es für sechs richtig getippte Zahlen (was ja nicht mehr der höchsten Gewinnklasse ("sechs richtige" mit richtiger "Superzahl")) gerade noch etwa 110'000 Euro. Jetzt sind 100'000 Euro sicher auch nicht wenig. Sieht man aber dies in Relation zur Wahrscheinlichkeit, halte ich den Auszahlungsbetrag für einen Witz. Mag auch sein, dass es so "wenig" gab, weil es zu 16 "Gewinnern" gekommen ist. Aber ich denke bei sechs richtigen im Lotto eigentlich an "eine Millionen Mark" bzw. würde wenigstens 500'000 Euro erwarten.

Wenn die Spieler das auch so sehen, kann ich mir vorstellen, dass die Gewinner mit sechs richtig getippten Zahlen trotz des Gewinns im Grunde enttäuscht sind. Wenn es schon so eine Form von Glücksspiel gibt, dann sollten die Veranstalter mal über die Ausschüttungsmethode oder das Verteilen nachdenken. Klar ist mit der Superzahl der potentielle Gewinn (was jetzt "Jackpot" genannt wird) "verlockend" hoch bzw. kann in enorme Höhen getrieben werden. Aber dafür wertet man die "alte Form" des Volltreffers massiv ab. Ich würde an deren Stelle tatsächlich die Superzahl abschaffen und dafür die gleiche Ausschüttung beibehalten, so dass dann das zu gewinnende Vermögen zwar geringer wird, dafür aber auf mehr Schultern verteilt wird. Oder wer hier hält das aktuelle System welches hauptsächlich auf astronomische Jackpots setzt für besser, als eine schnellere Gewinnausschüttung, die dann aber vermutlich nie in die zweistelligen Millionenbeträge kommt?

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich spiele auch Lotto, aber immer nur den Mindestbetrag ohne Spiel 77 und Super 6. Ich würde mich sehr ärgern, wenn ich 6 Richtige hätte und nur rund 100 000 Euro bekommen würde. Ich spiele eigentlich nur, weil der Preis im Vergleich zu einem sehr großen Gewinn niedrig ist. Ich bin mir durchaus bewusst, dass der Erwartungswert negativ ist, aber die Chance ist ja da. Wenn ich von vorne herein wüsste, dass der Maximalgewinn 100 000 Euro wäre, würde ich vielleicht nicht spielen. 100 000 Euro sind zwar schön zu haben, aber ich könnte mich damit nicht zur Ruhe setzen. Darum geht es mir beim Lottospielen aber.

Ich kann mir in diesem Fall auch gar nicht erklären, warum es so viel Sechser waren. Die Zahlen waren ja nicht so verteilt, dass sie ungewöhnlich sind. Sie ergeben kein Muster und sind auch nicht nur im vorderen Bereich angesiedelt, so dass sie Geburtsdaten entsprechen. Ich versuche immer gewinnoptimiert zu tippen. Wenn ich gewinne, möchte ich nicht, dass zu viele Andere auch gewinnen.

Ich halte von diesen Sonderzahlen wie Super 6 und so etwas auch nichts. Es macht die normalen Gewinne nur kleiner.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Für die Mitspieler wäre vermutlich eine gleichmäßigere Verteilung angenehmer. Für den Veranstalter hingegen halte ich das momentane System mit astronomisch hohen Jackpots für vielversprechender.

Der Grund dafür klingt relativ böse, wenn man ihn so ausspricht, aber der durchschnittliche Lottospieler dürfte von Wahrscheinlichkeitsrechnung nicht die geringste Ahnung haben. (Ich kann mir jedenfalls kaum vorstellen, dass ein Stochastiker ernsthaft Lotto spielt...) Das bedeutet, die Gewinnchancen sind irrelevant für die Entscheidung, ob jemand mitspielt oder nicht, denn darunter können sich die Mitspieler ohnehin nichts vorstellen. Dagegen ist der Unterschied zwischen 1 Million oder 10 Millionen als Hauptgewinn auch für Nichtmathematiker offensichtlich. Das bedeutet, eine unbedarfte Person wird eher bei 10 Millionen im Jackpot mitspielen, selbst wenn die Gewinnchancen dafür viel kleiner sind.

Nebenbei möchte ich anmerken, dass ich Lotto für eine groß angelegte Abzockerei schlichterer Gemüter halte, die nicht besser dadurch wird, dass sie staatlich getragen wird. Meiner Meinung nach werden da einfach die mangelhaften Mathematikkenntnisse großer Bevölkerungsteile dazu ausgenutzt, Geld zu scheffeln.

» arril » Beiträge: 739 » Talkpoints: 10,78 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich spiele genau 1x im Jahr Lotto, nämlich immer dann, wenn die Welt mein Landen auf dieser Welt zelebriert. Und auch, wenn ich mir davon nicht sonderlich viel verspreche bezüglich der Gewinne, so werde ich dieses Jahr erstmalig beim Euro-Jackpot mein Glück versuchen und die anderen bekannten Glücksspiellotterien mal außen vor lassen. Und alleine spielen macht sowieso am meisten Spaß finde ich.

» jay1_od » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,24 »



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