Junge Mütter gegen späte Mütter Unterschiede?

vom 05.10.2011, 13:09 Uhr

Bei mir im Bekannten- und Freundeskreis ist es eigentlich so, das alle ziemlich früh ihre Kinder bekommen haben. Alle sagen das ihnen die Familie wichtiger ist, als eine Karriere. Auch finden es die meisten ziemlich ungewöhnlich erst mit Mitte/Ende 30 Kinder zu bekommen. Ich selber habe meine älteste Tochter mit 18 Jahren bekommen, ein Jahr später meine 2. Tochter. Bei meiner jüngsten war ich 25 Jahre alt. Ich war und bin eine junge Mutter, und stehe auch dazu. Meine beste Freundin, hat ihren Sohn ebenfalls mit 18 Jahren bekommen.

Ich persönlich muss sagen, das ich froh bin das ich meine Kinder so früh bekommen habe. Ich finde man hat als junge Mutter noch genug Nerven, für die kleinen Monster. Und auch später wenn die Kinder älter werden, gerade Pubertät, kann man sich vielleicht noch besser an seine Jugendzeit zurück erinnern, und kann manches mit mehr Humor nehmen. Bei älteren Müttern, habe ich oftmals das Gefühl, das sie schneller die Geduld verlieren. Auch wenn einige bestimmt sagen, ich habe einiges von meine Jugendzeit verpasst. Das mag sein, aber dafür kann ich ab 40 mein Leben in vollen Zügen genießen, da ich meine Kinder da zum größten Teil schon groß habe.

Was meint ihr ist besser? Seid ihr lieber eine junge Mutter? Oder bekommt oder habt ihr Eure Kinder lieber später bekommen? Wer hat Eurer Meinung nach die größten und vor allen stärksten Nerven? Wo liegen für Euch die Unterschiede?

» tearsdontlie1979 » Beiträge: 424 » Talkpoints: -0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin gerade Anfang 30 und Nichtmutter. Man sagt ja im Grunde, dass das beste Alter für ein erstes Kind so Mitte 20 sei. Aber ehrlich gesagt habe ich mich persönlich mit Mitte 20 noch nicht wirklich reif für ein Kind gefühlt und auch jetzt bin ich nach wie vor hin- und hergerissen. Wie ich woanders bereits schrieb, ich muss schon zu 100% hinter der Schwangerschaft stehen können, also vorher bereits und bei mir ist es noch nicht so wirklich der Fall. Ich weiß nicht, ob sich das irgendwann einmal ändert, aber ich möchte mir halt absolut sicher sein. Nun hätte ich aber das Kind nicht abgetrieben, wenn ich eben mit Anfang 20 schwanger geworden wäre.

Dass man nun pauschal sagen soll, wann der beste Zeitpunkt für eine Schwangerschaft ist, halte ich nicht für gut. Jeder muss diesen Zeitpunkt für sich selbst entscheiden und ich finde es auch schwierig, gleich eine Frau im Alter von 18 Jahren dafür zu verurteilen, wenn sie schwanger ist und genauso falsch finde ich es, zu sagen, dass eben eine Schwangerschaft erst mit 39 Jahren beginnen soll. Es kommt einfach auf die Persönlichkeit als solches an, auch, was die Nerven betrifft. Manche junge Mutter ist mit 20 eben schnell genervt und wäre mit 40 gelassener, und anders herum ist es auch der Fall.

Man muss halt für sich selbst schauen und anstelle auf das Alter direkt zu schauen, sollte man sich überlegen, ob es nicht sinnvoll ist, vor einer Schwangerschaft mindestens eine Berufsausbildung in der Tasche zu haben. Mit Karriere hat dies in meinen Augen nun nichts zu tun, eher mit Vernunft, aber das ist dann noch einmal etwas anderes. Jedenfalls wäre der Abschluss einer Ausbildung und dann die Schwangerschaft vernünftiger, wobei es eben auch Schwangerschaften gibt, die eigentlich nicht gewollt waren.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Bei meinem Freund und mir treffen da zwei verschiedene Leben in dieser Thematik aufeinander. Sein ältester Sohn ist bereits 21 Jahre und mein Freund eben mit Anfang 20 schon Vater geworden. Aus heutiger Sicht sagt er, das er und seine Exfrau sich da schon die Jugend versaut haben, da sie früh die Kinder bekommen haben. Klar sind sie auch mal ausgegangen, aber eben sehr selten und die Verantwortung für die Kinder war ja trotzdem da.

Ich selbst habe meine Töchter mit knapp 30 Jahren bekommen. Davor habe ich das alles mitgemacht, was mir Spass gemacht hat. Meine Interessen ausgelebt, teilweise nur zum Schlafen am Wochenende zu Hause gewesen, weil man nur unterwegs war. Ich konnte mir beim besten Willen nie vorstellen schon mit 18 Jahren Mutter zu werden und könnte es auch heute im nachhinein nicht.

Das man in jungen Jahren mehr Nerven besitzt würde ich so auch nicht sagen. Und meine eigene Jugend habe ich auch nicht vergessen. Sowas kann man nicht am Alter festmachen und selbst meine Mutter mit stolzen 60 Jahren erinnert sich noch an so manchen Blödsinn, welchen sie als Kind angestellt hat und sieht daher auch einiges gelassener, als man ihr zutrauen würde.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich finde, es kommt immer darauf an, aus welcher Richtung man das betrachtet. Ich habe meine einzige Tochter mit 21 Jahren bekommen. Sie war ein Wunschkind. Ich war für damalige Verhältnisse noch jung. Im Geburtsvorbereitungskurs war damals nur eine werdende Mutter jünger. Sie war 19 Jahre alt und in Erwartung des dritten Kindes. Die älteste Mama war 42 Jahre alt und bekam ihr zweites Kind. Ich finde es heute gut, dass ich meine Tochter so früh bekommen habe. Sie ist jetzt 13 Jahre alt und ich bin noch jung genug um beruflich noch einmal richtig Gas zu geben. Sie selbst findet es auch gut, eine junge Mutter zu haben, denke ich.

Was mir bei älteren Müttern aber immer wieder auffällt, ist, dass sie ruhiger und gelassener sind, als junge Muttis. Junge Muttis verlieren schneller die Fassung. Scheinbar rührt das daher, dass man zu jungen Müttern gerne herabschaut, von wegen sie hätten noch nicht so viel Erfahrung. Bei älteren Müttern geht man irgendwie von allein von der Erfahrung aus.

Was ich immer neidvoll beobachte, ist, dass ältere Muttis jung bleiben. Durch den ganzen Kindertrubel, haben sie wohl keine Zeit zu älter werden. Ich finde es auch toll wenn man jenseits der 40 noch ein Kind bekommt. Man sollte das nicht am Alter festmachen. Es hat ganz sicher seinen Sinn, wenn die Natur einer älteren Frau ein Kind schenkt.

» Friedmann » Beiträge: 561 » Talkpoints: -1,05 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin weder in dem Alter das du erwähnt hast noch eine Frau aber ich denke mal es ist auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Auf der einen Seite gibt es da die Familienmenschen, bei denen der Kinderwunsch schon sehr früh aufkommt und die anderen möchten halt erst Geld verdienen und eine Karriere starten, bevor sie an Familie denken. Ich denke das Mittelding ist gerade richtig. Meine Mutter hat mich mit Mitte zwanzig bekommen. Sie ist jetzt etwas über 40 Jahre, was ich überhaupt noch nicht für zu alt empfinde.

Ich finde es immer etwas komisch, wenn manche Mütter erst vor kurzem die Dreißigermarke geknackt haben und ihre Kinder dann schon in der Pubertät sind und man hört dann in der Schule diesen kleinen Altersunterschied, da die Mutter selbst noch eine Jugendliche war, als sie einen bekommen hat. Ein Freund von mir ist ein ganz schöner Nachzügler, er ist jetzt 16 Jahre alt und seine älteren Geschwister schon 24 und 26. Seine Mutter ist schon über 50 und sein Vater kratzt schon bald an die 60 Jahre. Das finde ich dann auch wieder viel zu alt, manche Eltern erleben dann vllt. überhaupt nicht mehr, wie ihre Enkelkinder aufwachsen.

Auf die perfekte Mischung kommt es an. Man sollte sein Kind meiner Meinung nach nicht zu früh, aber auch nicht zu spät bekommen, ich würde jetzt einfach mal spontan Mitte zwanzig als perfektes Alter für das erste Kind festsetzen.

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde nicht, dass junge Mütter die besseren Nerven als ältere haben - eher im Gegenteil. Im privaten Bereich habe ich es oft miterlebt, dass gerade die jüngeren Semester oft genervter, gereizter und ungeduldiger mit ihren Kindern waren, wenn es Stress mit ihnen gab. Ältere Mütter waren auch gestresst, aber blieben ruhiger. Vielleicht kommt es dadurch, dass sie schon mehr im Leben miterlebt haben und dadurch stressfähiger geworden sind.

Ein weiterer wichtiger Punkt für meine Entscheidung, später Kinder zu bekommen, ist der, dass ich finanziell erst einmal auf sicheren Beinen stehen möchte und einige Jahre Berufserfahrung machen möchte. Was kann ich meinem Kind denn im Alter von 18 Jahren schon bieten. Materielles ist zwar nicht alles im Leben, wie einige hier jetzt anmerken würden, aber ein Kind hat auch Bedürfnisse, die bezahlt werden müssen.

Ein zweiter Punkt für mich ist auch, dass ich erst noch etwas im Leben erleben möchte und noch Einiges auf Reisen erleben möchte, bis ich ruhiger werden möchte. Mit einem Kind ist man in dieser Hinsicht eingeschränkter, denn man muss diesen kleinen Menschen ganz stark in seine Entscheidunge mit einbinden. Ältere Mütter haben auch bereits mehr Lebenserfahrung gesammelt und können diese in die Erziehung ihrer Kinder positiv mit einfließen lassen.

» nathie1 » Beiträge: 36 » Talkpoints: 25,26 »


Naja, ich kann zumindest schon mal deiner Aussage nicht zustimmen, dass es schön wäre, dass Leben nach 40 in vollen Zügen zu genießen. Ich möchte jetzt nicht abwertend klingen, aber ganz ehrlich, was gibt es denn da zu genießen? Man ist von der Jugend direkt in die Mutterschaft übergegangen und die Kinder sind jetzt eben groß, ganz toll. Aber man selbst hat wahrscheinlich weder eine anständige Ausbildung, geschweige denn einen guten Job, man quält sich vielleicht mit irgendwelchen schlechtbezahlten Produktionsjobs oder als Kassiererin ab und langweilt sich. Außerdem musste ich mir bei dieser Aussage auch überlegen, ob man es ''quälen'' nennen kann, wenn man im Alter von 40 junge Kinder hat. Ende 30 entscheidet man sich vermeintlich ja noch bewusster für ein Kind, anstatt mit 18, so dass ich eigentlich der Meinung bin, dass die Frauen das in dem Alter genießen, schließlich ist es ihre Entscheidung und keine Pflicht die es zu durchlaufen gilt, so klingt das nämlich bei dir.

Überhaupt finde ich, dass dein Beitrag sich ein wenig so anhört, als wäre es eine Pflicht, dass jede Frau im Laufe ihres Lebens die Gebärmaschine spielt und ein Kind nach dem anderen auf die Welt kommt. Es hört sich so an, als würde man das als junge Mutter noch verkraften und als ältere nicht mehr, aber es müsse eben sein, Kinder müssen sein. So hört es sich zumindest für mich an und ich finde das unsinnig! Wenn man Kinder will, sollte man sich bewusst dafür entscheiden und nicht, weil man meint, das mit 40 nicht mehr aushalten zu können.

Generell finde ich es eigentlich nicht gut, wenn man in dem Alter schon Kinder hat, aus mehreren Gründen nicht. Laut Statistik ist es ja so, dass frühe Schwangerschaften besonders unter den weniger gebildeten Bevölkerungsschichten zu verzeichnen sind, was sagt uns das? Es handelt sich in vielen Fällen um ungeplante Schwangerschaften, aus Fahrlässigkeit, Leichtsinn und mangelndem Wissen. Abgesehen davon spielt meiner Meinung nach die Bildung eine extrem große Rolle. Ich könnte mir nicht vorstellen, jetzt schon irgendein Balg am Fuß hängen zu haben, so könnte ich weder anständig studieren und promovieren, noch irgendwie zur Ruhe kommen. Für mich wäre das einfach kein Leben, was hat man denn davon? So lerne ich jetzt wenigstens noch etwas anständiges, kann nachher stolz auf mich sein, denn aus mir ist was geworden. Hat man in dem Alter schon ein Kind, ja dann war es das schon und wenn man auf sein Leben zurückschaut und sich fragt, was man erreicht hat, ist die Antwort: Kinder kriegen. Das ist aber leider keine große Kunst.

Verantwortungsvoller ist es meiner Meinung nach, sich erstmal um eine stabile Existenzgrundlage zu kümmern, wahrscheinlich bist du nämlich vom Mann abhängig, wie in guten Altern Zeiten im Mittelalter. Anstatt dich selbst erstmal zu bilden und arbeiten zu gehen, damit du selbst für deine Kinder aufkommen kannst, findest du es einfach und bequemer, direkt zu Hause zu bleiben und möglichst viele Kinder zu bekommen. Großartig viel Geld habt ihr dann auch nicht zur Verfügung, ist das eine gute Grundlage für die Kinder? Sicherlich nicht. Für mich wäre das absolut kein Leben, das wäre mir zu anspruchslos, ich will da doch gerne etwas mehr erreichen, als mich zu reproduzieren und dann mit 40 Oma zu werden. Abgesehen davon sind meiner Ansicht nach viele ältere Mütter verantwortungsvoller und erziehen ihre Kinder besser, das jüngere Mütter geduldig sind, konnte ich auch nicht immer beobachten, häufig auch das Gegenteil, eben weil sie jetzt schon kein Leben mehr haben, sondern nur noch Kinder.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Im Grunde muss ich Crispin Recht geben, denn auch ich finde, dass Mütter mit 18Jahren im Prinzip meistens noch selber Kinder sind und oftmals gar nicht wissen, welche Verantwortung sie mit einem Kind haben. Und das mit den Nerven sehe ich auch vollkommen anders. Ich sehe öfters junge Mütter, die nervlich vollkommen versagen, weil sie nicht Herr ihrer Kinder werden. Andererseits haben ältere Mütter dann wieder die Gelassenheit, die sie eben mit den Jahren gewonnen haben und können so besser mit ihren Kindern klar kommen.

Ich selber bin auch mit über dreißig zum ersten Mal Mutter geworden und bereue das auch überhaupt nicht. Im Gegenteil. Ich habe meinen Schulabschluss gemacht, habe studiert und habe nun einen ordentlichen Beruf, in dem ich auch noch ein paar Jahre tätig war, bevor sich mein Mann und ich entschlossen haben, Kinder zu bekommen. Man muss seinen Kindern schließlich auch etwas bieten können und das kann man einfach nur, wenn man zumindest eine Ausbildung hinter sich hat und schon einmal angefangen hat zu arbeiten. Ich möchte nicht irgendwann meinen älteren Kindern erklären müssen, warum sie sich verschiedene Dinge nicht leisten können, die ihre Freunde sich vielleicht leisten können.

Was nutzt es mir, wenn ich mit vierzig schon erwachsene Kinder habe? Gerade Kinder bereichern das Leben und ich habe sie nicht angeschafft, um sie möglichst schnell wieder los zu werden, um mir danach ein gemütliches Leben machen zu können. Das wird man sicherlich auch nie, denn es kommen immer wieder Lebenssituationen vor, die einen selbst und seine Kinder fordern.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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