Klassenelternbeirat- welche Aufgaben hat man?

Meine Nichte kommt demnächst in die Schule. Vor kurzem fand bereits ein vorbereitender Elternabend für die Schulklasse meiner Nichte statt. Dort wurden mein Bruder und seine Frau auch mitgeteilt, dass man sich Gedanken darum machen sollte, ob man Klassenelternbeirat werden möchte. Meiner Schwägerin und ihrem Mann ist aber nicht wirklich klar, welche Aufgaben dort genau auf sie zukommen könnten. Ist jemand von euch Klassenelternbeirat? Wie lange muss man das Amt dann machen? Warum habt ihr das Amt übernommen? Welche Aufgaben gehören zu dem Amt des Klassenelternbeirats?

Ein Klassenelternbeirat muss in der Regel für ein halbes oder auch ein ganzes Jahr übernommen werden. Zu den Aufgaben gehört nicht sehr viel, zumindest hatte ich nicht viel zu tun. Wenn Eltern zum Beispiel mit den Lehrern Probleme haben, diese aber nicht selber ansprechen wollen, springt dann der Elternbeirat ein. Es werden Probleme diskutiert. Darüber hinaus sammelt dieser Geld ein, wenn zum Beispiel für die Lehrer ein Geschenk zum Abschied oder Jubiläum besorgt werden soll.

Ansonsten werden die Klassenfeste noch mit den Lehrern zusammen organisiert. Ich habe das Amt in der Vorschule meines Kindes gemacht und würde es nicht noch einmal machen. Es ist ehrlich gesagt ein sehr undankbarer Job. Wegen jeder Kleinigkeit musste ich bei den Eltern hinterher laufen und habe zum Beispiel zum Abschied eine Kleinigkeit vorbereitet. Bevor man dann den einen Euro, den man einsammeln will bekommt, dass kann sehr lange dauern. Darüber hinaus bin ich aber auch kein großes Organisationstalent, welches man schon haben sollte.

Bei uns heißt das Elternsprecher und ich bin das auch in der Klasse einer Tochter. Dazu wurde ich dann auch noch zum Schulelternsprecher gewählt. Aber so viel Arbeit hat man mit diesem Amt nicht. Zwei mal im Schuljahr organisiere ich halt einen Elternstammtisch, da es nur noch einen Pflichtelternabend in der Schule gibt. Dort werden dann diverse Termine, wie eben Frühstücksbasar, ausgemacht.

Für solche Termine mache ich dann auch noch mal ein Rundschreiben in der Klasse, damit das nochmal extra zu Hause ankommt. Dazu verwalte ich halt die Klassenkasse und das war es auch schon. Als Schulelternsprecher hatte ich bisher drei Termine direkt in der Schule, wobei einer davon die Schulkonferenz war. Dort sitzen einige Elternsprecher und Lehrer zusammen, beraten bestimmte Dinge und stimmen dann auch darüber ab.

Und dann gab es noch eine Kreisversammlung der Schulelternsprecher, welche aber auch bei uns in der Stadt abgehalten wurde. Da hat man zwar einen langen Abend gehabt, aber ansonsten kaum Arbeit. Einzig, die Zusammenarbeit mit einem anderen Schulelternsprecher ist daraus entsprungen, weil man in Sachsen die Fahrradausbildung in der Schule abschaffen will. Aber da ging es auch nur darum, dass vorhandene Briefentwürfe vielen Eltern und Schülern über Webseiten zugänglich gemacht werden, um sich deswegen beim Landtag zu beschweren.

Ich habe mich immer davor gedrückt und den Kopf eingezogen, wenn es auf der Elternversammlung zur Wahl kam. Wir waren immer froh, wenn sich jemand freiwillig gemeldet hat. Die Wahl ist sehr offiziell und ist im Schulrecht verankert. Die Elternsprecher sind Mitglied im Elternbeirat, deren Aufgaben je nach Bundesland ein bisschen anders geregelt sind. Der Elternbeirat hat ein Mitspracherecht bei fast allen Dingen, die die Schule betreffen, auch bei pädagogischen Konzepten und den finanziellen Ausgaben. In Bayern müssen sie auch in Disziplinarausschüssen vertreten sein, wenn Schüler etwas angestellt haben.

Der Klassenelternsprecher ist für alle Belange zuständig, die das Zusammenspiel von Schülern, bzw. Eltern und Lehrers betreffen. Der Arbeitsaufwand ist hier sehr unterschiedlich. Mein Sohn war einmal in einer Klasse, in der die Eltern sich permanent über irgendetwas beschwert haben. Die Lehrer waren nicht gut, der Stoff zu schwer, die Klassenfahrt nicht genehm usw. Hier hatte der arme Klassenelternsprecher eine Menge zu tun. Er musste dauernd vermitteln und führte auch oft Gespräche mit dem Direktor. Die Eltern in dieser Klasse waren extrem. Die Kinder wurden von ihnen noch viel zu lange gepampert, in alles haben sie sich eingemischt.

Ich muss zugeben, dass ich dieses Amt wegen der vielen Arbeit nicht übernehmen würde. Allerdings gab es auch Jahre, in denen der Klassenelternsprecher nicht so viel zu tun hatte. Er musste an den Elternbeiratssitzungen teilnehmen und uns darüber informieren. Außerdem hat er einige Elternstammtische organisiert.

Ich denke, dass das Amt der Elternsprechers ein undankbares Amt ist. Man hat Arbeit und bekommt dafür im Normalfall nicht die Anerkennung von den Eltern, die eigentlich angemessen wäre.