Neues Fitnessprogramm an irischen Schulen
Viele Schüler müssen sich an einem stressigen Schultag beeilen, um nicht zu spät in den Unterricht zu kommen. Aber einige Jugendliche in Irland müssen dazu über Sandgruben springen und andere Hindernisse überwinden, um in das Klassenzimmer kommen. Das alles ist eine Idee der irischen Organisation "Fitness is Fun", die dadurch die Fettleibigkeit der Kinder reduzieren und sie für die kommenden Olympischen Spielen in London motivieren wollen.
Das neue Programm, welches Sprünge über Wassergruben und Klettereinlagen über Netze beinhaltet, soll die Schüler fitter machen. Ein Schüler der Schule meinte, dass man sich sogar sportlich betätigen muss, wenn man zur Kantine möchte. Man kann also zwischen ein wenig Sport und dem Mittagessen entscheiden. Durch das neue Fitnessprogramm habe er jedoch schon 2 Kilogramm abgenommen. Wie findet ihr das neue Programm? Sollte man Schüler so zum Sport aufzwingen? Haltet ihr das für eine gute Idee?
Ich halte das für eine sehr gute Idee, die man auch an deutschen Schulen einführen sollte. Mein ältester Sohn hat den Schulsport gehasst und macht jetzt auch kaum Sport. Aber so etwas hätte ihm bestimmt auch Spaß gemacht. Wir haben ja immer noch dieselben Gene wie die Steinzeitmenschen und die mussten sich auch bewegen, um an Nahrung zu kommen. Der Körper ist an Bewegung angepasst. Die meisten Krankheiten kommen nicht durch falsches Essen zustande, sondern durch fehlende Bewegung.
Viele Kinder haben heutzutage auch kein richtiges Körpergefühl mehr, viele können gat nicht mehr richtig laufen. Ich habe im Fernsehen einmal einen Bericht über unsportliche Kinder gesehen, von denen manche beim Laufen durch die Halle gar nicht mehr abschätzen konnten, wann die Wand kam. Entweder haben sie viel zu früh aufgehört oder sie sind tatsächlich gegen die Wand gerannt. Am Anfang wird die Zahl der Verletzungen, die man sich in der Schule holt, wahrscheinlich enorm steigen, aber nach einer gewissen Zeit werden die Verletzungen wahrscheinlich im Vergleich zu normalen Schulen sinken, weil die Kinder mit ihrem Körper viel besser umgehen können.
Es kommt natürlich drauf an wie praktikabel das wirklich ist. Wenn ich mir ansehe, wie viele Bücher die Schüler hier mitschleppen müssen, dann ist so ein Sprung über einen Wassergraben schon enorm riskant. Es kommt auch immer auf das Alter an. Wenn ich mir überlege, dass das Oberstufenschüler machen müssten, die würden einem vermutlich einen Vogel zeigen.
Ich finde man sollte generell den Schulsport umgestalten. Im Grunde ist es immer leistungsorientiert und hat wenig mit Spaß zu tun. Mir hat es selten wirklich Spaß gemacht. Man kann auch nicht mitbestimmen und lernt in den seltensten Fällen seinen eigenen Körper kennen. Diese Art von Bewegung habe ich nur in der Grundschule gelernt. Aber heute spielt man auch da schon eher Fußball oder macht andere Sportarten anstatt den Körper kennenzulernen.
Bei meiner Nichte und meinem Neffen in der Schule gibt es auch einen Förder-Sportunterricht, den eben diejenigen besuchen, die noch Förderbedarf haben. Dort spielen sie eher und lernen wohl auch ihren Körper besser kennen.
Ich halte das für absolut sinnlos. Jemandem zum Sport zu zwingen, kann absolut nach hinten losgehen. Eventuell könnte es dann auch mehr Schulverweigerer geben. Schüler haben ja auch schwere Büchertaschen, sollen sie mit diesen über Wassergräben hüpfen? Was, wenn die Tasche dabei ins Wasser fällt? Was, wenn ein Kind ausrutscht und sich etwas bricht? Ich finde es nicht zu verantworten. Immer derselbe "Weg" wird garantiert auch monoton.
Die Lehrer müssten natürlich auch ins Gebäude reinkommen. Sollen die mit ihren schweren Aktentaschen auch munter um einander hüpfen und sich zum Affen machen? Oder bei Elternabenden, gibt es da auch welche, die dann erstmal springen müssen? Womöglich noch in feinen Klamotten? Wird man für Lehrer und Eltern einen Extra Eingang machen, bleibt der auch für Schüler nicht lange unentdeckt.
Für eine bessere Idee halte ich eine Ernährungsberatung an Schulen,die flächendeckend arbeitet. Ich glaube, dass viel mehr Übergewicht durch falsche Ernährung entsteht. Zu viel Fleisch, zu wenig Gemüse. Zudem könnte man ja im Sportunterricht den Kindern mehr Entscheidungsfreiheit lassen, zum Beispiel mehr spielen als Joggen oder Weitsprung. Mannschaftsport ist schließlich auch Sport und fördert garantiert mehr Aktivität als der Dauerlauf. Ich wäre jedenfalls motivierter gewesen, wenn der Sportunterricht nicht auf Leistung, sondern auf Spaß am Sport ausgerichtet wäre.
Ich finde die Idee auch nicht so sonderlich gut. Ich denke zwar schon, dass es Spaß machen kann, auf dem Weg ins Klassenzimmer oder in die Kantine Hindernisse zu überwinden und so auch mal etwas vom Unterricht abschalten zu können. Aber andererseits denke ich nicht, dass so ein zusätzlicher, aufgezwungener Sportunterricht auf die Dauer praktikabel ist.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es gesund sein soll, mit einem Rucksack voller Bücher auf dem Rücken im Dauerlauf Hindernisse zu überwinden. Deshalb denke ich, dass bestimmt bald die ersten Schüler Atteste von ihren Ärzten bekommen, weil sie Rückenschmerzen haben. Im Prinzip dürften sie dann ja eine Zeit lang nicht in die Schule, auch wenn sie es könnten. Aber da diese Hindernisse ja wohl nicht umgangen werden können, haben diese Schüler dann das Nachsehen.
Ich halte die Idee für nicht besonders geglückt. Ich war damals auf einer Ganztagsschule und wenn ich mir vorstelle, dass ich Spätnachmittags um vier mit dem schweren Rucksack noch über Wassergräben hätte hüpfen müssen und klettern etc. wäre ich wahrscheinlich noch seltener in der Schule gewesen, als in den letzten anderthalb Jahren.
Da wäre es besser, wenn man vernünftiges Schulessen (bei uns damals war es undefinierbare Pampe) verteilen würde, mit viel Obst, Salat etc. und auch den Schulsport ändern. Vielleicht auch öfter, als nur zwei Stunden in der Woche. Zumal man da die Kinder auch fragen könnte, worauf sie Lust haben. Denn ich denke mal, dass der Sport in erster Linie Spaß machen soll, als Abwechslung zum stressigen Schulalltag!
Ich kann mich mit dieser Idee überhaupt nicht anfreunden. Im ersten Moment klingt das natürlich schön und gut, da die Schüler täglich Sport praktizieren und somit fit bleiben. Man braucht aber nur etwas nachzudenken, um die Problematik zu erkennen. Probleme entstehen bereits bei körperlicher Behinderung oder bei mittelmäßigen Verletzungen der Schüler. Sollte man einem Kind mit gebrochenem Fuß wirklich die Möglichkeit nehmen, zur Kantine zu gehen?
Außerdem bin ich der Meinung, dass man niemanden zum Sport zwingen sollte. Ein Hürdenlauf zur Klasse ist anfangs sicher eine nette Idee und bringt wohl auch eine Menge Spaß mit sich, nach 3 Jahren Schule ist eine derartige sportliche Betätigung aber sicher nur noch mühsam und nervenaufreibend.
Mein persönliches Fazit: Man sollte lieber mehr Sportstunden einführen und kreative Ideen in diesen Unterricht einfließen lassen, als einen solchen Hürdenlauf aufzubauen.
Der Denkansatz ist gut, die Umsetzung fragwürdig. Das Problem ist, dass man als Schüler einen viel zu schwerer Ranzen hat um sich in der Art sportlich zu betätigen. Du schreibst außerdem, dass man sich zwischen Mittagessen und Sport treiben entscheiden kann, das finde ich nicht in Ordnung, da die Schüler somit dazu gezwungen werden auf Essen zu verzichten und Sport zu machen, um nicht hinterher zu hängen oder out zu sein. Man müsste auch in der Schulkantine gesundes und ausgewogenes Essen anbieten und damit das neue Schulkonzept leben und umsetzen.
Ich habe davon bisher noch nicht gehört und halte das ganze ehrlich gesagt für eine "Ente". Ich kann mir nicht vorstellen, dass irische Eltern da wirklich mitmachen. Auch wenn die Idee, Kinder zu mehr Bewegung zu animieren, vielleicht nicht schlecht ist, halte ich diese Umsetzung doch für sehr fragwürdig. Nur einmal angenommen, da geht ein behindertes Kind auf die Schule: Soll das dann vielleicht im Rollstuhl über die Gräben springen? Ich kann mir so ein Konzept im wahren Leben wirklich nicht vorstellen.
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