Unsinnige Warnhinweise auf Verpackungen
Ich kann durchaus nachvollziehen, dass sich Hersteller absichern möchten und so mancher Warnhinweis ist vermutlich auch gesetzlich vorgeschrieben. Wobei ich eigentlich davon ausgehe, dass jeder Kloreiniger-Konsument nach einem tiefen Schluck schnell einen Arzt aufsucht. Den Hinweis "Nicht essen & trinken" auf einer Coloration finde ich dann aber doch etwas übertrieben. Ich denke, es kämen vermutlich mehr Leute auf die Idee ihre Haut damit einfärben zu wollen, als zu versuchen ihren Magen blond oder schwarz zu färben. Und Kleinkinder, die Drogerieartikel mit Limonade verwechseln können entsprechende Hinweise nicht lesen, so dass es auch keinen Sinn macht, diese für jene Altersgruppe anzubringen.
Ein anderes Beispiel sind Getränkeflaschen, die teilweise den Hinweis tragen, dass man diese nur für Getränke verwenden soll. Ich gehe davon aus, dass das für alle Plastikflaschen gilt, allerdings findet man diesen Hinweis nicht auf allen Flaschen. Eine gesetzliche Regelung scheint es also nicht zu geben. Möchte sich nun ein Hersteller besonders davor schützen, dass mit seinen Flaschen Bomben gebaut werden? Oder sind bestimmte Hersteller besonders hilfsbereit und teilen ihren Kunden deshalb mit, dass diese besser kein Insektenvernichtungsmittel aus Cola-Flaschen konsumieren sollten?
Ich habe neulich einen Bericht über das wieder verwerten von Plastikflaschen gesehen. Da wurde demonstriert, wie die Flaschen gereinigt und auf Verunreinigungen und Schäden untersucht werden. Dabei haben sie auch eine Flasche mit einem Edding bemalt, diese wurde dann nicht sauber und wurde dementsprechend nicht wiederverwertet. Das heißt also, dass wenn immer mehr Flaschen nicht recycelt werden können, kommt es zum Überschuss an Plastikmüll, der, wie wir alle wissen, die Umwelt in Mitleidenschaft zieht.
Dabei ist es so, dass wohl nur maximal 2% der am Tag gereinigten Flaschen auf den Müll dürfen, damit sich das rentiert, beziehungsweise die Umwelt nicht den größeren Schaden hat. Zu diesen Verunreinigungen zählen nun mal auch Inhaltsstoffe, die nicht trinkbar sind, die Flasche also kontaminieren.
Ich habe auch schon gesehen, wie jemand aus einer gewöhnlichen Wasserflasche trank und dann zusammen brach. Denn das, was in der Flasche war, war destilliertes Wasser. Keine Kennzeichnung darauf hätte dies vermuten lassen, also hätte es jedem passieren können. Der Verantwortliche sagte zwar, dass er es schließlich wusste, aber es war trotzdem schlecht. Wenn man in Getränkeflaschen etwas einfüllt, was man nicht trinken sollte, kann es also gefährlich werden, auch wenn jemand etwas draufschreibt. Man achtet ja schließlich nicht immer darauf.
Die Warnhinweise auf anderen Artikeln dienen dabei dem Selbstschutz der Hersteller. Wir kennen bestimmt alle die verschiedensten Anklagen, die in Amerika schon ausgeführt wurden, nur weil die dämlichsten Warnungen fehlten. Dort wurde schon ein Mikrowellen Hersteller verklagt, weil nicht explizit gesagt wurde, dass Tiere in dem Gerät nichts zu suchen haben. Er hatte nämlich sein Haustier, ich glaube ein kleiner Hund, hineingesetzt, und was herauskam war nicht schön.
Klar weisen die Warnungen auch darauf hin, wie gefährlich alles ist, aber dennoch ist das meiste logisch, dient also nur dem Produkthersteller zur absoluten Sicherheit.
Die Warnhinweise machen die Hersteller nicht aus Spaß auf ihre Produkte, sondern sie wollen sich mit diesen Hinweisen absichern falls ein Kunde auf die Idee kommen sollte mit deren Produkt Unsinn zu treiben. Denn, wenn der Kunde mit deren Produkt etwas macht, worauf ausdrücklich gewarnt wurde und dann den Hersteller verklagt, kann der Hersteller sagen, dass dieser Schaden durch ein Eigenverschulden gemacht wurde und somit ist der Kunde dann selber für die Schäden verantwortlich. Aber man soll auch nicht Plastikflaschen als Bomben missbrauchen oder mit anderen Produkten sonstigen Unfug mit veranstalten. Denn dies sollte ein Mensch automatisch geistlich verstehen.
Also zum Thema Getränkeflaschen folgende Geschichte. Die Damen aus unserer Geschenkartikelabteilung haben immer gern ein wenig Spülwasser bei der Hand um mal aufgeklebte Preisetiketten zu entfernen oder mal kurz ein Tuch nass zu machen und irgendwo einen Fleck vom Glas zu polieren. Deshalb hatten die immer eine Mineralwasserflasche mit dieser Mischung in ihrer Abteilung herum stehen. Bis unser Chef einen tiefen Zug daraus nahm, was diesem kurzfristig eine Lehre war, von wegen nicht an fremde Sachen gehen, aber seither ist auf der Flasche ein dicker Aufkleber. Manchmal ist Nonsense halt doch der Sieg des Geistes über die Vernunft.
So generell würde ich behaupten, dass das alles nur der Absicherung dient. Schaut man mal in die USA, dann versteht man das vielleicht, denn dort verklagen einen die Verbraucher wegen der kleinsten Kleinigkeit, die nicht wirklich deklariert war aber dennoch passiert ist. Damit das eben nicht vorkommt, warnt man vor jeglichen Dingen, die irgendwie zu einer Klage oder anderen Problemen für den Hersteller führen könnten. Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum ein Mikrowellenhersteller in die Beschreibung packt, dass man keine Katzen oder generell lebende Tiere in der Mikrowelle erhitzen soll. Welcher normale Mensch würde das schon tun? Aber wenn es jemand macht, kann er das Unternehmen wenigstens nicht mehr verklagen aufgrund der Tatsache, dass ihm nicht bekannt war, dass dem Tier etwas zustößt, wenn er es in die Mikrowelle steckt.
Ich vermute auch, dass die Hersteller sich im Normalfall einfach gegen Schadensersatzforderungen absichern wollen. In der Bedienungsanleitung meines Walkmans stand damals unter Anderem "Gerät nicht vor ein fahrendes Kraftfahrzeug werfen". Das fand ich auch ziemlich abwegig. Aber wenn man bedenkt, was für skurrile Schadensersatzklagen es gibt, wundert es mich nicht im geringsten, wenn die Hersteller darauf keine große Lust haben und lieber eine Seite mehr in die Gebrauchsanweisung aufnehmen. Bei meinem Fön stand auch dabei, dass man ihn nicht in der Badewanne verwenden soll - wobei das ja fast noch Sinn machen könnte, für die Sicherheit naturwissenschaftlich weniger bewanderter Mitmenschen. Trotzdem musste ich da beim Lesen schon ein bisschen grinsen, genau wie bei der Information, dass ich bitte keine alkoholischen Getränke in meinem Wasserkocher erhitzen sollte. Ach ja, mein Fieberthermometer ist laut Herstellerangaben überraschenderweise nicht essbar.
Das mit den Getränkeflaschen hat aber tatsächlich einen Sinn. Die Flaschen sollen ja wiederverwendet werden, und das geht nun einmal nicht, wenn sich vorher eine giftige Substanz darin befand. "Nur Getränke" ist eindeutig, leicht verständlich und dient der Sicherheit der Person, die die Flasche als nächstes bekommt. Der Hinweis ist also keinesfalls als abwegig anzusehen. Gegen den Bombenbau hilft so ein Aufdruck natürlich nicht - als ob jemand mit terroristischen Absichten sich davon beeindrucken ließe.
Zum einen ist es für Hersteller wirklich wichtig sich abzusichern. Denn solange diese Warnhinweise drauf sind, kann sie niemand verklagen.
Bei den Flaschen ist es durchaus Möglich das es nicht auf allen steht wegen Mehrweg- und Pfandflaschen. Pfandflaschen werden einfach vernichtet, daher ist es nicht so wichtig, was dort zuvor drinnen war. Mehrwegflaschen allerdings, werden wieder verwendet werden. Dies kann aber nur passieren, wen die Flaschen ordentlich zu reinigen sind und nicht beschädigt wurden. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, dass es damit zusammenhängt, allerdings kann ich es mir gut vorstellen.
Es ist aber durchaus Möglich, dass sich manche Hersteller einfach mehr absichern möchten, da sie vielleicht auch schon einmal eine Klage erhalten haben. Verständlich ist diese Absicherung auf alle Fälle, wen man sich überlegt wegen was Firmen schon verklagt wurden.
Mein liebster Warnhinweis befindet sich auf einer bestimmten Sorte Erdnussbutter, auf der man tatsächlich mit dem Warnhinweis "may contain peanuts" darauf hingewiesen wird, dass in einem Produkt, dass sich Erdnussbutter nennt, möglicherweise Erdnüsse enthalten sind.
Die Warnhinweise bezüglich des Verzehrs von Kosmetik und anderen Drogerieartikeln finde ich in manchen Fällen hingegen durchaus angebracht, jedenfalls wenn man von der größten anzunehmenden Dummheit der potentiellen Kunden ausgeht. Denn es ist ja nun schon seit längerem ein Trend, dass Cremes, Duschgels und ähnliches nach essbaren Sachen riechen und teilweise sogar so aussehen oder verpackt sind.
Bei den Getränkeflaschen könnte ich mir auch vorstellen, dass es vor allem um die Wiederverwendung von Pfandflaschen geht. Bestimmte Lösungsmittel reagieren mit Plastik und eine Flasche, die damit gefüllt wurde, könnte man dann sicher wegwerfen und eben nicht wieder verwenden, wie das eigentlich gedacht war. Die Firma macht also einen finanziellen Verlust.
Es sollte uns der Verstand schon sagen, dass wir in Mehrwegflaschen keine giftige Substanz einfüllen. Wenn sie dann leer ist, wird sie zur Wiederverwertung abgegeben, obwohl vorher nicht einwandfreie Flüssigkeit darin war. Da sichert sich jeder Hersteller ab, indem er eine Warnung anbringt.
Dass in eine Mikrowelle keine Lebewesen gehören, sollte ja wohl jeder wissen, auch Amerikaner. Aber da Amerika das Land der unendlichen Möglichkeiten ist, fallen den Menschen dort auch die vielfältigsten Möglichkeiten ein, womit sie bei einer Klage gegen den Hersteller Geld herausholen können. Auf solche Gedanken käme wohl niemand in Deutschland. Im Moment fällt mir keine unsinnige Warnung ein, aber gelesen habe ich sie schon oft und mich gewundert.
Ich finde solche Warnhinweise auch unnötig. Vor allem in den USA ist das sehr extrem. Da steht sogar bei den Mikrowellen, dass man keine Katzen damit aufwärmen darf oder auf Kaffeebechern, dass der Inhalt sehr heiß ist. Ich der USA ist das so, weil da sehr oft Firmen verklagt werden, wenn so etwas nicht drauf steht.
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