Wie kann man die Schüler bei einem Vortrag ruhig halten?
Am Montag musste ich zusammen mit meiner Gruppe einen Vortrag in Biologie über Schimmelpilze halten. Ich weiß, dass das nicht gerade das spannendste Thema ist, aber ich finde, dass es nicht viel verlangt ist, wenn die Schüler trotzdem aufpassen sollen. Ein paar der Schüler haben während des ganzes Vortrages total viel Lärm gemacht und haben auch nicht aufgepasst. Wir waren dann schon entsprechend genervt.
Auch als wir, also unsere Gruppe, die Leute mal direkt angesprochen haben und sie gebeten haben leise zu sein, waren sie nicht leise und sie haben immer noch rum gequatscht und weiterhin Quatsch gemacht und das Arbeitsblatt, das sie hätten ausfüllen sollen, nicht ausgefüllt.
Dass sie die Arbeitsblätter nicht ausgefüllt haben ist mir eigentlich egal, aber ich finde es nicht in Ordnung, dass die die ganze Zeit nur gequatscht haben und nicht ruhig waren. Dadurch haben sie die ganze Klasse und uns selbst gestört. Wie kann man selbst, wenn man einen Vortrag hält, die Klasse ruhig halten? Wie bringt man sie dazu, dass sie nicht alle anderen stören? Von der Lehrerin muss man da keine Hilfe erwarten, weil die meinte, dass das unser Problem ist und nichts ihr Problem. Das ist, meiner Meinung nach, eine unmögliche Einstellung.
Bei einem Vortrag ist es wichtig den Vortrag interessant zu gestalten, sonst wird kaum ein Schüler dir zuhören. Man könnte zum Beispiel die Schüler einbinden, indem sie zum Beispiel Texte vorlesen, die über einen Projektor an die Wand projiziert wird. Meiner Erfahrung nach machen manche Schüler aus Rache während des Vortrags Blödsinn, weil kein Schüler bei ihrem Vortrag aufgepasst hat, sie fühlen sich dann ungerecht behandelt und werden einfach weitermachen, daher ist ein erster Schritt zur Besserung bei den Vorträgen der betreffenden Schüler genau aufzupassen, und zwar so das sie es auch merken.
Die Schüler nehmen sich dann teilweise ein Beispiel an den aufmerksamen Schülern und werden dann auch mit gutem Beispiel voran gehen. In vielen Klassen gibt es natürlich auch unverbesserliche Schüler, bei denen hilft meist nur sie zu ignorieren, das muss dann die ganze Klasse machen.
Ich bin durchaus der Meinung, dass man auch das Thema interessant gestaltet kann. Man muss es eben möglichst praxisnah machen und vielleicht hat man auch einen kurzen Einspieler dazu, den man zeigen kann. Sowas weckt eigentlich immer auch das Interesse der desinteressiertesten Schüler.
Mich verwundert es aber schon ein bisschen, dass euer Lehrer da nichts gesagt hat. Wenn die sehen, dass die Schüler da vorn mit der Situation was den Lärmpegel betrifft überfordert sind, dann sollten sie eigentlich ein greifen oder zumindest denjenigen der so erheblich stört, zurecht weißen. Wenn ein Lehrer sagt, dass so etwas auch abgefragt wird, dann steigt das Interesse meistens auch schon von ganz allein etwas an. Wir haben damals grundsätzlich Lückentexte gemacht und immer das wichtigste weggelassen. Im Vorfeld wurde auch immer angekündigt, dass die Lücken nicht nachgereicht werden und man jetzt aufpassen muss.
Wer das nicht für nötig hält, der bekommt dann eben in der Leistungskontrolle zu dem Thema eine schlecht Note oder muss es daheim selber nacharbeiten, was wirklich Arbeit machen dürfte, die man sich durch zuhören sparen kann. Ich muss aber sagen, dass meine Klasse damals eh eher diszipliniert war und wir auch gute Lehrer hatten, die dafür gesorgt haben. Und wenn jemand keine Lust hatte, hat er meistens einfach gar nichts gesagt oder im Unterricht gelesen, was aber immerhin nicht weiter stört.
Versuche doch nächstes Mal den Vortrag interessanter zu gestalten. Du kannst Videos und Experimente in den Vortrag mit einbeziehen, damit du Zuhörer gewinnst. Außerdem solltest du auch auf die Vortragsweise achten. Man sollte etwas lockerer vorne stehen und dementsprechend auch etwas lockerer sprechen, also nicht so monoton.
Die Letzte Lösung wäre dem Lehrer Bescheid geben oder den Vortrag abbrechen, um Schüler zu ermahnen.
Ich kenne solche Momente auch noch zu gut aus meiner eigenen Schulzeit und kann mich dadurch auch noch gut in deine Lage versetzen. Es nervt wirklich unglaublich wenn man etwas vorstellen möchte, allein oder in einer Gruppe vorne steht, vielleicht eh noch total aufgeregt ist, da man es nicht gewohnt ist, vor einer größeren Zuschauerschaft zu sprechen, und dann kommen solche Mitschüler daher, die einfach nicht in der Lage sind einem Vortrag zu lauschen, der eh nicht viel Zeit in Anspruch nimmt.
In der wievielten Klasse bist du im Moment, wenn ich fragen darf? Bei uns an der Schule hat sich dies eigentlich zur Oberstufe hin von selbst erledigt, da wir uns doch alle sehr stark weiterentwickelt hatten und auch um einiges reifer geworden sind. Vielleicht erkennt man auch erst mit höherem Alter, dass es immer eine Menge Mühe macht, einen solchen Vortrag vorzubereiten und das es sicherlich nicht immer angenehm ist, wenn man vor einer ganzen Klasse stehen muss, wenn man nicht gerade der Lehrer ist.
Ich frage mich in deinem Fall, in dem es ja schon extremer zu sein scheint, wieso euer Lehrer nicht eingreift? Natürlich ist es euer Vortrag und ihr seid natürlich in gewisser Weise auch selbst dafür verantwortlich, dass eure Zuschauer/Zuhörer auf euch achten, leise sind und konzentriert mitarbeiten, aber wenn die Situation derart ausartet, dann müsste doch euer Lehrer mal ein Wort gegenüber den Mitschülern verlieren, zumal ihr selbst ja auch schon zur Ruhe aufgefordert habt. Euer Lehrer wird doch wohl anwesend gewesen sein? Wie soll er euch sonst benoten? Daher verstehe ich das Verhalten eures Lehrers irgendwie nicht so ganz.
Am Besten kann man eine Gruppe von Leuten ruhig halten, indem man einen interessanten Vortrag hält. So sind die Schüler ruhig, weil sie eben interessiert zuhören. Dazu ist es am Besten, wenn man die Schüler aktiv mit einbindet, zwischendurch Fragen stellt, Blätter austeilt und einen ansprechenden Vortrag gestaltet, ohne zu viel Text. Dass das aber nicht immer einfach ist, ist mir klar und ein Vortrag über Schimmelpilze ist sicherlich auch nicht das interessanteste Thema. Und gerade in einem gewissen Alter ist es sehr schwer, die Schüler ruhig zu halten.
Ich muss sagen, dass das bei uns trotzdem immer recht gut geklappt hat. Das lag eben daran, dass wir alle irgendwelche Vorträge halten mussten und da man ja wollte, dass die anderen beim eigenen Vortrag ruhig sind, hat man sich bei den Vorträgen der anderen eben auch ruhig verhalten. Eigentlich ist das ja auch nicht zu viel verlangt. Man muss ja nicht mal erwarten, dass die anderen zuhören, sollen die sich doch mit anderen Dingen beschäftigen, aber sie sollten sich eben auch ruhig verhalten und die anderen nicht stören.
Am besten ist, wenn man die Schüler im Vortrag mit einbindet, das könnte man machen in dem man sie z. Bsp. ein Rätsel oder Lückentext zum Vortrag ausfüllen lässt. Ebenso sollte man den Vortrag sehr anschaulich gestalten und sehr viele Medien einbinden, z. B. ein Video zeigen, eine schematische Folie verwenden, ein Tafelbild zeichnen, Flyer herumreichen. Bei manchen Vorträgen passt es ja auch Essensproben auszugeben oder ähnliches, so bekommt man auf jeden Fall die Aufmerksamkeit der Schüler.
Wenn die Schüler sich nicht für das Vortragsthema interessieren, wird es ihnen besonders schwer fallen, sich auf das Thema zu konzentrieren. Ich glaube, wenn jemand vorne stünde und mir etwas über Schimmelpilze erzählen will, würde ich auch relativ schnell geistig abschalten, dafür könnte ich dann gar nichts. Kaum jemand bleibt bei so etwas mental wach.
Aber stören und Lärm machen geht natürlich gar nicht, das ist einfach grob unhöflich, immerhin haben die vortragenden Personen ja Arbeit in ihre Präsentation gesteckt, da gebietet es eigentlich der gesunde Respekt, dass man zumindest so tut, als wäre man ganz gebannt von dem Thema. Ich würde vermuten, dass die Schüler, die den Vortrag gestört haben, nicht ausschließlich an Schimmelpilzen desinteressiert sind, sondern allgemein ein Defizit an guter Erziehung und Manieren mitbringen.
Selbstverständlich ist das im Grunde nicht das Problem der Lehrerin, sondern des Elternhauses, und ich glaube, da kann man gar nichts machen. Ich würde davon ausgehen, dass die Lehrerin innerlich bereits völlig resigniert hat. Aber du solltest mit der Dame nicht zu hart ins Gericht gehen: eine Lehrerin, die die Schüler nur einige Stunden pro Woche sieht, hat nicht die geringste Chance, die Defizite jahrelanger erzieherischer Verwahrlosungen auszugleichen. Sie muss ja gleichzeitig den (ziemlich straffen) Lehrplan mit der Klasse schaffen, weil sie sonst Schwierigkeiten mit der Schulleitung und der Behörde bekommt. Zusätzliche erzieherische Arbeit ist im Zeitplan nicht vorgesehen und Sonderpädagogen sind vermutlich nicht vor Ort. Also was soll sie machen? Richtig, sie zieht den Unterricht so weit wie möglich durch und ignoriert die Störer einefach. Ich kann das gut verstehen. Für euch ist das jetzt ärgerlich, aber wirklich nicht die Schuld der Lehrerin, sondern eher des Schulsystems.
Für eure bedeutet das, dass ihr euch mir den verhaltensauffälligen Mitschülern einfach arrangieren müsst und sie gegebenenfalls selbstständig auf ihr Fehlverhalten hinweist. Erziehung durch Gleichaltrige funktioniert bekanntlich im Normalfall sogar besser als Erziehung durch sogenannte Autoritätspersonen.
Zusätzlich könnte man natürlich daran arbeiten, den Vortrag möglichst interessant zu gestalten, aber ich gehe davon aus, dass ihr das bereits getan habt, und dass die Unruhe eurer Mitschüler nicht der mangelnden Qualität des Vortrages geschuldet war. Die Idee, die Mitschüler aktiv einzubinden, finde ich aber auch nicht schlecht.
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