Erbstreitigkeiten mit den lieben Verwandten … Erfahrungen?
Ich hoffe mal, dass ich mit meinem Anliegen hier richtig bin und einige Rückmeldungen erhalte. Ich habe zwar schon das eine oder andere Mal davon gehört, dass es beim Erben in der Familie wildeste Streitereien gegeben hat, jedoch hätte ich das in meiner Familie auf gar keinen Fall für möglich gehalten, aber gerade da zeichnet sich jetzt leider auch schon ein riesiges Theater ab.
Ich halte mich auf jeden Fall immer raus und möglichst alle sollen mich mit ihren Streitereien mal schön in Ruhe lassen. Würde mich freuen, wenn hier mal der eine oder andere von seinen Erfahrungen bei Erbstreitigkeiten mit den lieben Verwandten berichten könnte. Vielleicht gibt’s ja auch Fälle wo sich das dann schon nach kürzester Zeit wieder beruhigt hat? Oder is das ganze gar noch steigerungsfähig?
Da meine Urgroßmutter aufgrund eines Schlaganfalles nicht mehr alleine leben konnte, aber nicht wollte dass einer ihrer Verwandten zu ihr zieht und deswegen auf ihren eigenen Wunsch hin in ein Altenheim gezogen ist, oder wie sie sagt in die Groß-WG mit ihren Freundinnen, gab es in unserer Familie bereits vor dem Ableben meiner Urgroßmutter die Auszahlung des Erbes.
Das kam daher, dass ihr Haus verkauft worden ist und den Kindern vom Verkaufserlös irgendwie ihr Erbteil zustand. Genau weiß ich das nicht, es war jedenfalls so, dass das Haus verkauft werden musste und die Kinder haben jeweils einen Anteil bekommen. Und genau wegen dem Verkauf von diesem Haus gab es auch einen richtigen Streit in der Familie, ganz besonders zwischen zwei Schwestern und zwischen diesen beiden hält er auch noch immer an. Sie reden einfach nicht mehr miteinander und die eine Partei lässt sich auch zu keiner Familienfeier mehr blicken.
Das Haus musste verkauft werden, damit das Heim für meine Urgroßmutter bezahlt werden kann. Der Grund dafür ist, dass ihre Rente dazu nicht ausreicht und dass ihre Kinder nicht alle dazu bereit waren, das Heim mit zu finanzieren. Meine Urgroßmutter hat fünf Töchter, von denen drei nicht eingesehen haben, für ihre Pflege zu bezahlen. Also blieb nur die Wahl, das Haus ab zu stoßen. Eine Tochter hat sich partout dagegen geweigert, aber nie auch nur ein einziges Argument geliefert, warum das Haus behalten werden soll. Es hieß nur immer, sie will dass nicht. Die älteste Schwester ist ziemlich dominant und ging dann immer total dagegen an. So ist es zum Familienstreit gekommen, denn einigen Parteien ging und geht es wirklich nur um das Geld, dann einer um das Haus und dem Rest war es alles total egal. Und das seltsame ist, dass auch niemand das Haus haben wollte. Es sollte nicht verkauft werden, aber behalten wollte meine eine Großtante es auch nicht.
Und so gab es eben einigen Streit und es kommt auch immer wieder zu kleineren Reibereien, weil ein Schwiegersohn findet, dass meine Urgroßmutter zu viel Geld ausgibt - und das ist dann ja nicht für sein Erbe mehr zugänglich . Es ist total kindisch zugegangen bei uns in der Familie und so ist es immer noch, aber zumindest gibt es keinen akuten Streit momentan.
Ich finde es ziemlich traurig, wenn ein solcher Streit um das Erbe entbrennt. Schließlich bleibt doch alles in der Familie und man muss auch bedenken, dass in der Regel dem Erbe der Tod einer geliebten Menschen (oder zumindest eines Verwandten) voraus geht. Und dann finde ich es unangebracht, wenn man sich über Geld und Gegenstände streitet.
Diese Story kann ich toppen: Bei einer Studienfreundin meines Vaters stritten ihre Mutter und Schwester bereits am Krankenbett ihres Ehemannes bzw. Vaters darum, wer was bekäme. Darüber war bereits im Vorfeld wild diskutiert worden, der Streit eskalierte jedoch dann im Krankenhaus. Dass der Mann noch bei Bewusstsein war, interessierte keine der beiden "Damen". Als er es dann aber tatsächlich wagte sich einzumischen und sagte, er sei noch nicht tot, waren sich die beiden dann aber plötzlich wieder einig und schrien ihn an, dass seine Meinung hier nicht gefragt sei. An dieser Stelle platzte der anderen Tochter dann der Kragen und sie ließ die beiden hinauswerfen.
Nachdem ihr Vater gestorben war, brachen die drei den Kontakt zueinander ab, weil ihre Mutter und Schwester sich weiter bekriegten und um jedes Buch und jedes Paar Socken stritten und im Vorfeld verschenkte Dinge als Teil des Erbes zurück verlangten. Darauf hatte sie dann einfach keine Lust mehr, behielt nur einige wenige persönliche Gegenstände und schlug den offziellen Erbteil aus. Ihre Mutter und ihre Schwester haben sich dann aber wohl trotzdem über dem so vergrößterten Erbe zerstritten. Der letzte Kontakt zu ihrer Mutter bestand darin, dass diese sie anrief um das Lieblingsbuch ihres Mannes von ihrer Tochter zurückzuverlangen, um es zu Geld zu machen. Wirklich wertvoll war es nicht, aber die Frau war eben der Auffassung, man müsse alles zu Geld machen und dürfe keinen Cent verschenken.
Bei uns in der Familie ging bislang glücklicherweise alles human ab und niemand stritt um Geld oder persönliche Gegenstände, auch ohne, dass ein minutiöses Testament vorlag. Bei Geld hört ja die Freundschaft bekanntlich auf, aber trotzdem finde ich derartige Habgier und Missgunst einfach nur erbärmlich und hoffe, dass mir so etwas auch zukünftig erspart bleibt.
Passport hat geschrieben:Würde mich freuen, wenn hier mal der eine oder andere von seinen Erfahrungen bei Erbstreitigkeiten mit den lieben Verwandten berichten könnte. Vielleicht gibt’s ja auch Fälle wo sich das dann schon nach kürzester Zeit wieder beruhigt hat? Oder is das ganze gar noch steigerungsfähig?
Leider hört bei vielen Leuten, bei Geld, selbst die Familie auf und ich muss diese Erfahrungen leider auch zur Zeit machen. Mein Vater ist am vergangenen Montag früh an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben. Wir wussten alle, das es bald soweit sein wird, aber sein Tod kam dann doch schneller als erwartet und versetzte uns alle im Schock. Jedenfalls dachte ich das, weil für mich, als Tochter, brach eine Welt zusammen. Ich habe ihn noch im Krankenbett gesehen und konnte mich noch verabschieden, aber als wir dann zu seinem Haus, wo er mit seiner Lebensgefährtin und meinem Halbbruder lebte fuhren, fing das ganze Elend schon an. Da war anscheinend die Trauer um meinen Vater schneller vergessen, als das liebe Geld. Ich muss dazu sagen, mein Vater ist nicht gerade arm und es gibt schon einiges zu erben, aber das ist für mich einfach zweitrangig, denn ich möchte erst einmal nur die Beerdigung schaffen.
Die Lebensgefährtin ist sogar so dreist geworden, 4 Stunden nach dem Tod meines Vaters, 1000 Euro von seinem Konto abzuheben für sich. Die beiden hatten immer getrennte Konten und sie hat auch eine gute Rente, also wäre sie auch nicht auf das Geld von meinem Vater angewiesen. Es wurde alles mit ihrer Verwandtschaft hinter meinem Rücken geregelt und das schon ein paar Stunden nach dem Tod. Es wurde hinter Türen getuschelt, dass man doch schnell noch Geld überweisen müsste, bevor der Bestatter kommt und die Konten eingefroren sind. Ich bekam immer nur so Bruchstücke mit und hab dann auch gleich gesagt, dass ich da nicht mitmache und dass wir Papa in Ruhe beerdigen sollten und danach alles andere regeln können. Aber die Geiern nur hinter seinem Geld und seinem Besitz her. Ich komm mir da total hilflos und hintergangen vor und hätte mir auch niemals vorgestellt, das die so abgehen.
Klar, sie ist "nur" die Lebensgefährtin und hat so vor dem Gesetz kein Erbrecht, aber sie hat Wohnrecht im Haus meines Vaters und ist somit ja auch abgesichert. Des Weiteren versuchen sie auch verschiedene Unterlagen zu vernichten, was ich nicht verstehen kann und es sieht so aus, als wird es ein richtiger Rosenkrieg. Ich kann solche Menschen nicht verstehen, weil es ja Familie ist, ist es für mich noch schwieriger. Die reden alle auch nur von irgendwelchen Anwälten und dass sie dies und das noch wohl tricksen könnten. Ich bin sicher nicht auf das Geld von meinem Vater angewiesen, aber ich werde es auch nicht diesen Geiern in den Hals schieben, dann spende ich es lieber. Ich bin total unerfahren in solchen Sachen und bin echt am überlegen, ob ich mir einen Beratungstermin beim Anwalt machen soll, denn so kann es ja nicht weitergehen.
Vor allem, weil die Lebensgefährtin meines Vaters selber an Krebs leidet und auch nur noch maximal ein halbes Jahr zu leben hat. Es kommt mir halt so vor, als würden ihre eigenen Kinder nun versuchen, alles für Mutti zu ergattern, damit sie im halben Jahr die Hände aufhalten können und dann hat mein Halbbruder auch nichts mehr zu lachen. Jetzt schieben sie es noch alle so hin, das es für ihn das Beste sei, aber wenn die Mutter auch noch weg ist, weiß ich jetzt schon, das sie ihn abschieben, weil er auch behindert ist und sich dann nur bereichern wollen. Es kann doch wirklich nicht normal sein, das man bei solchen tragischen Fällen nur an das Geld und den eigenen Reichtum denkt. Ich bin total durch den Wind deswegen und kann so etwas nicht verstehen. Klar, muss einiges geregelt werden, aber doch nicht alles in ein paar Stunden nach dem Tod oder? Ich möchte meinen Vater nur in Frieden beerdigen und ihm seine Ruhe geben, aber so ist es fast unmöglich.
In meiner näheren Verwandtschaft gab es solche großen Streitigkeiten bislang nicht wirklich. Denn meine Großeltern hatten alles per Testament festgelegt und es war sogar vorher mit den Kindern besprochen worden. Am Ende ging es nur um den Hausrat, aber auch das war innerhalb weniger Stunden gerecht aufgeteilt. Was die Kinder nicht wollten, haben meine Cousine und ich als Enkel erhalten. Wobei es noch eine Hand voll Cousins gibt, welche aber an nichts Interesse zeigten.
Kleinere Probleme gibt es aktuell eigentlich nur wegen der geerbten land- und forstwirtschaftlichen Flächen. Meine Mutter, wie auch ich, würden das Ganze gern verkaufen. Mein Onkel war auch dafür, da niemand in der Lage wäre die Flächen zu bewirtschaften, wenn die Pächter die Verträge nicht mehr erfüllen könnten. Allerdings macht uns da meine Tante einen Strich durch die Rechnung. Das Thema hat es aber bisher nicht geschafft, dass man sich wirklich groß zerstreiten kann.
Ich selbst bin zum Glück, wenn man es nur wegen der Erbangelegenheiten betrachtet, Einzelkind und muss mich da halt mit niemanden auseinandersetzen. Als mein Vater Ende 2009 verstarb trat die gesetzliche Erbfolge ein. Zwar gehören mit 25 Prozent an Haus und Hof, aber das bewohnt meine Mutter. Sie übernimmt bislang alle Verpflichtungen und nutzt die Rechte allein aus. Ich rede ihr da nicht rein und sie kann schalten und walten wie sie lustig ist.
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